Zusammenhang Finnen-Outline und Einsatzgebiet

  • Rein subjektiv glaube ich, daß diese Golfballdellen zu viel des Guten sind. Da ist der von Doci erwähnte 400er Schliff mein Favorit.


    Doci,
    das was Du da betreffend der Grenzschicht, hydrophile Oberfläche usw. schreibts ist klar. Zumindest für die Unterdruckseite. Aber was ist auf der Überdruckseite der Finne und auch auf der Surfbrettunterseite zu optimieren? Währe hier nicht eine wasserabweisende Oberfläche besser?
    Nur mal so spekuliert: kontrolliertere Unterdurckströmung durch glatte Oberfläche bis zur dichsten Stelle + 400er Schliff dahinter + wasserabweisende Oberfläche auf der Überdruckseite = größere Rotationsströmung (lasst mich das jetzt bitte bitte nicht erklären....) = mehr Auftrieb -> brauch ich nicht -> daher mache ich das Profil noch dünner -> weniger Widerstand und weniger Auftrieb = schneller.....?
    Vergesse oder misinterpretiere ich da irgendeinen physikalischen Fakt?


    Sepp

    Wer sich hinter meinem Rücken den Mund über mich zerreißt, ist genau in der richtigen Position um mich am.......

  • Lieber Dr.Spin out! Eigentlich Ihr hilfsbereiten Schreiber.!
    Wenn eine Finne 10cm breit ist und 40cm lang, kann ihr
    ja während der Fahrt viel passieren. Ist sie nur halb so breit kann
    natürlich nur halb so viel passieren. Ob es gehen würde oder nicht, einfach mal vergessen. Normal wäre dann also:
    5cm breit und 80cm lang. Das wäre die selbe Fläche. Da der
    Widerstand in der Tiefe zunimmt, müßte es so sein , daß
    zum Beispiel vielleicht 60cm ausreichen würden, die größere
    Fläche zu ersetzen, also 25% weniger Fläche, folglich auch
    25% weniger Störfaktoren.Da ich nur der Probierer bin, stimmt
    die Überlegung? Ist der Widerstand in der Tiefe größer?
    Helft mir mal.Ich baue vieles, es funktioniert,weiß aber manchmal nicht warum.Bin in der Zwickmühle: Lesen, was alles
    vorgegeben und angeblich erwiesen ist,hält einen davon ab,
    neue Wege zu gehen. Also helft mir bitte. Wolfgang

  • Ähm, der Widerstand nimmt mit der Tiefe nicht zu. Der Widerstand berechnet sich aus dem Staudruck * Widerstandsbeiwert * Fläche. Der Staudruck ist 0,5*Dichte*Geschwindigkeit. Der Widerstandsbeiwert liegt so ca. bei 0,08 bis 0,1.


    So ein Flügel bzw. Finne produziert also einen Widerstand. Aber es gibt noch den induzierten Widerstand. Dazu wünsch ich Dir viel Spaß beim Durchlesen der Literatur und wikis :ditsch: Der ind. Widerstand ist dominierend bei niedrigen Geschwindigkeiten. Je größer die Streckung der Finne (d. h. je schlanker die Finne ist) umso geringer ist der ind. Widerstand. Der ind. Widerstand wird bei den Verkehrsflieger z. B. durch Winglets bekämpft.


    Soweit so gut, alles nichts Neues. Das weiß die Menschheit schon länger. Hier reduziert sich's wie üblich auch auf die Basics: eine schnelle Finne hat wenig Fläche (mann, was für eine Weisheit :rolleyes:) und ist eher schlank. Alles zusätzliche wird GETESTET. Auch sehr viele hydrodynamische Berechnungen werden in der Industrie durch extrem aufwändige Modellversuche verifiziert. Die Jungs wissen auch nicht alles von Anfang an. Genau so machst doch Du es auch, oder? :D


    Revolultionäres wird bzw. kann bei den Finnen nicht mehr kommen. Richtig gute Finnen, so wie Deine (OK, ich hab' NOCH keine), unterscheiden sich von den Standardfinnen meist "nur" durch eine wesentlich höhere Genauigkeit in der Verarbeitung und der schnellen und konsequenten Umsetzung der gemachten Erkenntnisse.


    Meine persönliche Meinung zu schlanken Finnen: irgendwann ist Schluß mit Schlank. Eine 5cm breite Finne wird wohl technisch nicht so leicht herstellbar sein und auch nicht lange halten. Wurde auch schon gemacht, hat sich aber nicht bewährt.


    Sepp

    Wer sich hinter meinem Rücken den Mund über mich zerreißt, ist genau in der richtigen Position um mich am.......

  • Ja, Deine Le Wo's sehen aber auch "nur" wie verkleinerte Normalfinnen von Dir aus. Und was groß geht, geht meist auch kleiner. Die Finnen die ich vor vielen Jahren mal in Händen hielt, waren eigentlich nur Trapezflügel mit 5 cm Profiltiefe. Die waren dann natürlich am untern Ende viel zu steif und wenn überhaupt nur bei sehr viel Wind halbwegs fahrbar.

    Wer sich hinter meinem Rücken den Mund über mich zerreißt, ist genau in der richtigen Position um mich am.......

  • Hallo Wolfgang !


    Deine Überlegung zur Finnenbreite ist im Prinzip richtig, nur wird der Widerstand tiefer im Wasser nicht größer, sonst würden die Fische im tiefen Wasser stecken bleiben und nicht mehr vorwärts kommen.
    Was die Streckung ( ar/aspekt-ratio/Länge geteilt durch Breite) ausmacht, kannst du bei jeder Formularfinne sehen, Angleiten und Höhelaufen sind voll überlegen, gerade bei niedrigen Geschwindigkeiten, wo der Induzierte Widerstand sonst 50% der Leistung auffrisst.
    Die Speedfinnen arbeiten aber mit extrem kleinen Auftriebbeiwerten, da ist der
    Induzierte Widerstand unter 10% (Outline also fast unwichtig). Hier zählt nur noch Staudruck ( spitze Nase, dünnes Profil), Profilwiderstand (Krümmungsverlauf des Profils und keine Ablöseblasen) und die Oberflächenreibung (geschätzt ca. 50% des Gesamtwiderstandes).
    Also Fläche reduzieren ist immer richtig.
    Wenn bei Formulafinnen bei 20 Knoten Finnen mit ca. 10 cm Profiltiefe gut funktionieren, müssen bei 40 Knoten 5 cm gut sein ( Re-Zahl ist dann gleich!) ----- aber du mußt ja erst mal die 40 Knöten erreichen, dazu mußt du ja zwangsläufig auch erst mal 20 Knoten fahren und dann zulegen, also sollte eine Speedfinne auch bei 20 Knoten noch leidlich funktionieren. Man kann also eine Finne nicht auf maximalen Speed auslegen, da man mit so einer Finne nicht Angleiten könnte. Die Wasserkräfte steigen im Quadrat mit der Geschwindigkeit, eine Finne für 20 Knoten müßte also 4 x so groß sein wie eine Finne für 40 Knoten, es kann also immer nur ein Kompromiss sein und den muß man ausprobieren.

    Tschüß für heute
    Dr. Spin Out

  • ----- aber du mußt ja erst mal die 40 Knöten erreichen, dazu mußt du ja zwangsläufig auch erst mal 20 Knoten fahren und dann zulegen, also sollte eine Speedfinne auch bei 20 Knoten noch leidlich funktionieren. Man kann also eine Finne nicht auf maximalen Speed auslegen, da man mit so einer Finne nicht Angleiten könnte.


    BTW: Darf man im Speedsurfing auch mit fremder Kraft über die "Gleitschwelle" gebracht werden und dann den eigentlichen Speedrun hinlegen? Dafür gäbe es dann doch bestimmt Lösungen (Tow-in, abgewandelte Indoor-Startrampe, bzw. Beschleunigungsspur).

  • BTW: Darf man im Speedsurfing auch mit fremder Kraft über die "Gleitschwelle" gebracht werden und dann den eigentlichen Speedrun hinlegen? Dafür gäbe es dann doch bestimmt Lösungen (Tow-in, abgewandelte Indoor-Startrampe, bzw. Beschleunigungsspur).


    Hallo,


    ja. Laut WSSRC Rulebook spricht da nichts gegen. Allerdings denke ich, daß das nicht nötig ist. Ein versierter Fahrer, der realistisch einen Rekord fahren könnte, wird auch so noch die Gleitschwelle überschreiten können...

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
    Tipp Weltmeister F1 2011 & 2013, Tipp Team-Weltmeister F1 2009, 2010, 2011, 2017, 2019, 2020, 2021!


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    Windcraft-Sports.de


    Verbrauch derzeit:
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  • Lieber Dr. Rutsch weg! Du hast wie immer recht, ich glaub
    es manchmal nicht ganz. Also wieder ein Punkt zum ab-
    haken.Also ist die Erscheinung, mit der ich zu tun habe
    auf Turbulenzen , Verwirbelungen etc.in der oberen Wasserschicht und Brettboden zurückzuführen, daß ich
    die Konkave oben unter der Basis 10% größer machen muß.
    Die unten ist kleiner,bei diesem Unterschied fährt das Brett
    in beide Richtungen gleich.Für mich natürlich Reduktion der
    unteren Konkave,aber bei der Mehrleistung der Finnen zu
    verschmerzen. Wolfgang

  • Lieber El Rumpo! Wenn ich in meinem Kopf krame, geht ein
    Lächeln über mein Gesicht. Vor langer Zeit war am Brouwersdam für Jeeps ein Tag, wo man gegen Bezahlung
    über Hügel und gebaggerte Löcher fahren konnte.Nordseeseite Für
    Surfer tat sich nichts. Also ein paar Seile zusammen, Surf-
    brett dran, ohne Segel,rauf , Seil, bzw. Hantel wie bei
    Wasserski und ab gings. Man mußte sehr weit vorne stehn.
    Später kam man mit unseren Autos nicht mehr runter.
    In Gruissan hat einer Jahre später einen mit Segel angeschleppt. Ablandiger Wind. Seil doppelt so lang. Vorne
    durch Gabelkopf. Vorne losgelassen. Dritter Versuch klappte.Wir haben später zwischen Telstar und Bad Hoph.
    vom Schlauchboot aus, auf dem Rand sitzend eine 2m Needle gestartet. Es war mein Sohn mit 15 , jetzt 41 Jahre.
    Die Gabel war 270cm lang. Segel kam von Hans Obels.
    Es entstand ein Foto: Cat Tornado zieht Wasserschi, vom
    Schlauchboot, das mitfuhr,aus gestartet . Zur Zeit von
    Mike Pucher, am Kanal , damals ging direkt daneben ,auf der
    Mittelmeerseite ein Weg vom Ziel zum Start. Der nicht mehr
    da ist. Auch da hat man schleppen probiert. So Totti ,das
    passierte alles wirklich. Gute Nacht: Wolfgang

  • Totti! Gleitschwelle wäre so ein tolles Thema,Du gibst zwar
    Antwort,machst aber nichts draus. Wolfgang


    ich glaube er wollte sagen das man eigentlich auf allem surfen kann, so lange man nicht auf Höhe achten muss. Meine kleine Needle ist nicht viel größer als ein Wasserski aber wenn man mal oben steht ist dies unbeschreiblich.
    Der Gaudi ist dann meist von kurzer Dauer, und der Rückweg mühsam, aber egal
    als Finne hab ich übrigens einen abgesägten Freestylestummel drunter. ...läuft wie auf Schienen
    :D


    ..glaubt eh keiner, stimmt aber


    GrDoc

  • Die Idee mit der Rampe wäre ein toller Gag für Strand Horst
    oder sonst wo. Je nach Windrichtung drehbar, zwei neben-
    einander. Zwei starten, zum Beispiel 100m, Sieger kommt
    weiter. Einfach Speed................. Wolfgang


    Gibts doch - der link funzt leider nciht
    ist von Tom Hartman gebaut worden

  • Hi, Er meinte die Rampe zum starten ;)
    Sehr interessanter Thread. Leider fehlt mir das Wissen, daher kann ich manchen wissenschaftlichen Analysen nicht ganz folgen.
    Gruß,
    Björn