Flachwasserslalomfinne...

  • Moin,


    bin mir gerade nicht sicher, ob ich das hier oder im DIY-Bereich posten soll...


    es geht darum, dass ich an meinem Homespot (Großes Meer) ungerne Finnen größer 30...max35 cm fahre. Da ich aber gerne Mit großem Slalomzeug unterwegs bin, bekomme ich da irgendwie Probleme. Im moment nutze ich für das 8,8er Segel eine Lessager Rake30 35cm. Das Finnenblatt entspricht in Form und Fläche in etwa einer 40er Slalomfinne. Auf Grund Wolfgangs einzigartigen Designs mit Konkaven und Cutout ist die Kombination erstmal so ganz gut fahrbar. Bis man beim höhelaufen von dem Kollegen mit nem Exocet Twixx (twinser) mit 2 28er Dou Weed Lessacherfinnen drin gnadenlos abgehängt wird. Der Schuldige ist schnell gefunden, die Finne ist zum effizient Höhe knüppeln einfach zu klein in der Situation (wenn ich das 7er drauf habe, passiert das so nicht, da ist die Finne dann groß genug). Zudem fällt es mir auch schwer das Brett ordentlich Frei zu kriegen, das passiert erst bei sehr starken Böen.


    Also brauche ich jetzt eine Finne, die sind ungefähr so Fährt wie eine ~46er Slalomfinne, dabei aber möglichst unter 35cm Tiefgang hat. Seegrasfinnen mag ich nicht mehr so, weil der Druckpunkt zu weit nach hinten wandert. Auch die Lessachertypischen Doukonkaven sagen mir nicht so zu, weil man ganz klar merken kann, auf welchem Bug die obere und auf welchem die untere arbeitet. Das war bei der Chamälion (vierfach konkav) deutlich besser. Aber am liebsten würde ich auf Konkaven erstmal verzichten. Da ich auch ordentlich Höhe fahren will, möchte ich auf große Rakewinkel auch verzichten, also unter 15° oder so. Cutout wird wohl reinkommen. Und das Board ordentlich liften sollte sie natürlich auch...


    Jetzt erstmal meine Frage: Gibt es eine Finne zu kaufen, die diese Anforderungen erfüllt?


    Die Tekkno Tide gibt es ja als größtes in 33cm und man Berichtet, dass die bei ~7,5 m² an die Grenze kommt...


    Ich habe mich jetzt schon mehr oder weniger damit abgefunden, dass ich mir so eine Finne selber bauen/entwickeln muss. Dafür würde ich gerne eure Ideen hören, wie man diese Ziele am besten erreichen kann. Mir ist schon klar, dass diese Finne auch nur ein Kompromiss sein kann und nie die Leistung bringen kann wie eine lange Slalomfinne. Aber was kann man erreichen, wenn man bereit ist, absoluten Topspeed zu opfern und dafür dann eher gute Allroundeigenschaften haben möchte? Die Rake30 die ich jetzt Fahre ist ja eigentlich auf Downwindspeed optimiert, dafür funktioniert sie auch gut, wie ja hinreichend dokumentiert ist. In meinem Setup mit 115L Sl-Board und 8,8 m² immerhin fast 30 kn, und ich bin kein Speeder. Kann man jetzt eine Finne bauen, die diesen absoluten Downwindtopspeed nicht so gut bringt, dafür besser zum Kreuzen und Halbwindfahren geeignet ist? Ich hab da schon ein paar Ideen im Ärmel, möchte aber erstmal noch ein paar unvoreingenommene Meinungen dazu hören.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Habe mich damit beschäftigt und einige Rake 30° in 35cm senkrechter gebaut. 20° war der beste Winkel.Zusätzlich habe ich an der Basis verbreitert ,3cm. Das ist dann eine geradere Bullspeed.Größere Leistung ist in der Größe nicht machbar. Sie ist dann 38cm lang. Zeichne Dir das mal auf. Du hast ja die 35er.Cut out würdest Du auch machen, er ist 3cm breiter und hat noch mehr Leistung. Er ist dann 6cm breit. Wasser strömt schräg durch ,Winkel von 30-40°.Von Lee nach Luv. Wird komprimiert und nimmt alles was vom Brettboden kommt mit.Da der Cut out
    6cm weiter vorne beginnt,geht da die Strömung etwas früher durch,als ganz hinten,sammelt also vorher schon so ziemlich alles auf,sodaß
    für hinten runter nichts bleibt. Viel Spaß. Wolfgang

  • Beim Nachdenken fällt mir ein,Formula 28cm gerader gestellt hat 35cm. Mit wahnsinniger Fläche. Bau gern mal eine zur Probe,müßte nur die Box wissen. Wolfgang


    Wie viel Fläche wäre das denn ungefähr? Meine 46er Slalomfinne, deren Fahrverhalten ich annähern möchte, hat ungefähr 380 cm². Eine Finne die mit weniger Tiefgang ähnliche Leistung bringen soll, müsste doch eigentlich mehr Fläche haben? Aber ganz abgesehen davon möchte ich gerne von den Doukonkaven Finnen weg, das gefällt mir nicht so. Quattros finde ich da besser zu fahren, liegt mir einfach mehr. Möchte es aber erstmal ganz ohne Konkaven versuchen. Trotzdem danke für das Angebot :)


    Mein aktueller Ansatz sieht folgendermaßen aus: Trapezförmige Outline, Basisbreite ~183 mm, Tipbreite so um 92 mm. In der Hinterkante eine leichte Kurve drin. Oben dann noch den Cutout so setzen, dass es in die Tuttlebox passt, ca 25 mm tief, 40 mm breit. Fläche wäre damit ca 460 cm². Zu dem Profil habe ich mir überlegt, dass es was bringen könnte, das Profil an der Basis etwas gutmütiger mit dickerer Nase und weit vorne liegender max. Profildicke zu gestalten. Dachte da an so was wie Nasenradius um 3 mm, max Profildicke bei 30% ca 15 mm dick, entspricht gut 8%. Die maximale Profilstärke würde ich dann logarithmisch abnehmen lassen auf 4 mm am Tip, Nasenradius da dann eher so 0,7 mm und maximale Profildicke bei 45%. Der Gedanke dahinter ist, dass je weiter man von der Oberfläche wegkommt, man günstigere Strömungsverhältnisse findet und da etwas kritischere Profile auch noch passende Arbeitsbedingungen vorfinden. Ich hätte am Tip dann eine Profildicke von ~5,5 %, da kommen herkömliche Slalomfinne nicht hin. Meine 46er Slalomfinne hat durchgängig 10%, ist am Tip aber deutich schmaler, bei 4 mm Profilstärke. Inwieweit das problematisch ist, wird sich wohl nur im Versuch herausfinden lassen. Die ganze Finne ist 335 mm lang, die eigentliche Profilierung beginnt unter dem Cutout, also 310 mm Profillänge. Rake an der Profilnase beträgt ca 5,5°


    Könnte so eine Finne funktionieren? Wenn ihr meint, dass das gehen könnte, werde ich mit dem Urmodell aus Sperrholz anfangen... Verbesserungsvorschläge sind ausdrücklich erwünscht.


    Gruß, Onno

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  • Nun ja, wer lesen kann ist klar im Vorteil... Ich suche keine Speedfinne, sondern eine Slalomfinne... die Delta gefällt mir für den Zweck nicht. Zum Raumwindheizen mag die ja ganz gut sein, aber viel mehr kann die nicht. Das liegt meiner Meinung nach an dem sehr extremen Rakewinkel. Das führt dazu, dass die Finne super zu kontrollieren ist und bei geringen Querkräften (Raumschots) wenig Widerstand hat, zum anderen aber auch, dass sie hohe Querkräfte (am Wind) mit hohem Anstellwinkel kompensiert, was die Widerstand wirklich arg in die Höhe schnellen lässt. Das ganze hat noch ein paar andere Vorteile, z.B. kann man die Finne nach einem Spin Out sehr mühelos wieder fangen, aber der Gesamtkompromiss ist mir zu Raumschotspeedlastig und zu wenig auf Am Wind Speed ausgelegt. Ich würde da lieber etwas Allroundiges haben. Halt eine kurze, leistungsstarke Slalomfinne.

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Bist du die Finne gefahren? Findest du die als Slalomfinne gut?


    Mit so einer Finne kannst Du auf jedenfall im knietiefen Wasser fahren das ist sicher. Mach das mal mit einer 42 er Slalomfinne. Ich bin die Delta Freeridefinne im knietiefen Wasser gefahren und bin begeistert. Die Finne ist extrem laufruhig und das Wort Seegras kannst Du vergessen da bleibt nix hängen. Die Delta wird aber nie die Fahrleistungen einer geraden Slalom oder Freeridefinne toppen. Aber dafür ist die Delta auch nicht entwickelt worden. Das ist eine reine Niedrigwasserfinne für stehtiefe Reviere. Und sonst nix :bonk:
    Alternativ und sicher auch schneller die Rake Finnen von Wolfgang oder die von Lars Winheller die sind ohne Konkaven.

  • Ich bin Wolfgangs Variante der Delta gefahren. Meine Erfahrung und Meinung dazu habe ich auch in dem entsprechendem Thread kundgetan, und ich weiß, dass das Konzept für mich nicht funktioniert. Du schreibst schon ganz richtig, man kann damit fahren.


    Mein Ziel ist es, 10 cm mehr Tiefgang zu haben als mit einer Delta, und dafür halt auch entsprechend bessere Fahrleistungen zu erhalten.


    Rake 5,5° an der Nase. Brett fährt mit 10° Nase höher durchs Wasser also steht die Finne nach vorne. Das bremst bei kleinen Finnen sehr stark. Bei langen Finnen hilft es früher beim Lift. Wolfgang.


    Danke für den Hinweis, werde ich berücksichtigen bei weiterer Planung.


    Gruß, Onno

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  • Ist denn die Bullspeed Rake 30 nichts die hat doch mehr Fläche. Vieleicht ist die ja gut für Slalomboards ? Die dann noch ohne Konkaven und das Problem ist gelöst.:D

  • Bevor ich mich hinsetze und bei einer 150€ Finne die Konkaven zuspachtel, setz ich mich lieber hin, und bastel mir gleich die ganze Finne so wie ich mir das zurechtdenke. ;-)

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  • Hey, das gleiche Problem beim gleichen Spot stellt sich bei mir auch.
    Habe jetzt erst hier gelesen.


    Mit der Teckno tide habe ich es schon probiert. Ich finde, die Finne ist Mist. Gleitet nicht gut an, wird nicht so schnell und mit ihr hatte ich auch Sipnouts, die ich sonst so gut wie nie habe.


    Ich bin am Großen Meer mal mit einer Vereinsfinne gefahren, die bei einem 2002er Starboard Go mit dabei war. Von Drake. 33cm Tiefgang und genügend Fläche für Segel von 8qm und größer (bin damit auch 11qm gefahren!).
    Diese Finne scheint man aber nicht mehr zu bekommen, ich suche schon seit 3 Jahren danach...

  • Bevor ich mich hinsetze und bei einer 150€ Finne die Konkaven zuspachtel, setz ich mich lieber hin, und bastel mir gleich die ganze Finne so wie ich mir das zurechtdenke. ;-)


    Ja wenn Du selber sowas machen kannst dann probiere es aus. Macht sicher Spaß eine eigene Entwicklung unter dem Brett zu fahren besonders wenn sie dann noch gut fährt. Vielleicht haben wir dann bald einen neuen Finnenbauer. Versuch es :)

  • Bitte berücksichtigen. Du drückst bei wenig Tiefgang die Finne immer beim Start hinten runter,meistens in die Matsche.Alsu unten am Tip die Finne so verrunden,ca 15cm,so daß sie auf größerer Fläche aufliegt,das geht während der Fahrt leichter ab , da dieser Bereich unten fast so schräg wie eine Grasfinne ist. Wolfgang