moin,
Wenn man über Hohlbau nachdenkt, kommt man automaitsch irgendwann auf das Thema Stringer. vipcop hat das Thema angestoßen und zugestimmt, dass wir das öffentlich diskutieren - bestimmt kommen da noch gute Ideen dazu
vipcop hatte geschrieben:
ZitatAlles anzeigenMoin Michael,
wie gedenkst du die Stringer in deinem Hohlbau zu bauen? Durch deine Idee angefixt baue ich gerade mental einen fiktiven Hohlbau Vielleicht finde ich irgendwann mal die Zeit mich selbst daran zu versuchen.
Ich musste gestern daran denken, dass die Stringer ja gar nicht massiv sein müssen, sondern man großzügig Löcher in die Stringer mit einer Lochsäge bohren kann und somit eine Bogenkonstruktion erhält, die nur unwesentlich an Tragkraft verliert. So könnte man Gewicht sparen und wenn man mag mehr Stringer setzen. Ein Gerippe, wie es in einer Tragfläche vorkommt, wäre eine Alternative aber ich wüsste nicht, wie das umzusetzen wäre.
Vielleicht planst du ja bereits ähnliches.
Weiterhin viel Erfolg beim Basteln
Gruß Daniel
und ich hatte knapp - wie es meine Art ist - geantwortet:
ZitatAlles anzeigenwarte lieber mal ab, was für einen Bockmist ich am Ende produziere, das ist ja in menem Hirn zu 80% auch alles nur (wenig fundierte) Theorie
Reicht ja, wenn erst mal einer Material verbrennt
Beim Hohl-Projekt sehe ich einige Faktoren als kritisch - die Stringer gehören definitiv dazu - auch, weil es da im Boardbau wohl wenig Erfahrtungen gibt.
Die Stringer sollen vor Allem Deck und Bottom auf gleichem Abstand halten und dürfen auch bei Querbelastung - sofern diese das Deck "durchdringen" - nicht wegknicken.
Querbelastungen gibt's bei einer Tragfläche wohl weniger, bei einem Ruderbot ebenso. Stoßartige Querbelastungen dürften sehr selten sein.
Beim Board sind die Belastungen ja teils sehr stoßartig und kommen aus diversen Richtungen (ich denke da mal daran, das Board über eine Windwelle zu prügeln)
Ich bin aber noch nicht so sicher, wie hoch diese Querbelastungen beim Board ausfallen. Ich denke, dass diese bei einer ordentlich dimensionierten Außenhülle weitestgehend von der Hülle abgefangen werden, erst Recht bei der Geometrie und Formgebung eines Surfboards.
Gelochte Stringer setzen meiner Empfindung nach (mehr ist es nicht) eher ein anisotropes oder quasi-anisotropes Material voraus. Alu fällt in erstere Kategorie, Sperrholz in die zweite. Beides ist aber für ein Board eher zu schwer und nach leidigen Erfahrungen möchte ich gerne auf alles verzichten, was Wasser saugen kann.
Es soll also leicht sein, darf nicht saufen, muss druckstabil sein und darf auch unter Belastung schräg von oben nicht wegknicken.
Aktuell ziele ich primär auf ein Sandwich aus 5mm 3D-Core XPS 45 mit beidseitigen Lagen auch 80 g Carbon Deck-Bottom und 30 g Carbon Heck-Bug. Quasi ein asymetrisches Biax.
Das sollte bei rund 834 Gramm/m² liegen. Lochen würde ich das nicht, da eben nicht quasi-ansisotrop - die Löcher würden wohl die Eigenschaften empfindlich stören.
Alternativ könnte man über 5 mm Epox-imprägniertes Pappel-Sperrholz nachdenken. Das liegt bei 2130 g/m², durch die Imprägnierung dürften nochmal mindestens 100 g dazukommen.
Wenn ich das so loche, dass 50% Material wegfallen, wären es 1150 g/m², also gut 300 g oder 38% schwerer als der o.g. Carbon-Stringer.
Wie beide im Vergleich ihre Aufgabe erfüllen, kann ich kaum einschätzen.
Ich werde mal ein Muster des Carbonstringers laminieren, dann habe ich was zum Anfassen und kann das Ganze vielleicht besser einschätzen. 5 mm Pappelsperr hab' ich hier.
Noch 'ne Idee, inspiriert von den Versteifungen/Vertrebungen im Boxen-Leichtbau: Ersatze 5 mm Pappel durch 3 mm Pappel und loche es.
Schneide viele Stücke ca. 1 cm breit und klebe sie hochkant im Abstand von ca. 10 cm links und rechts auf die eingebauten Stringer - quasi Stringer für die Stringer - Richtung Fachwerk. Diese wären dann an den so verstärkten Stellen 25 mm breit - im Surfalltag wahrscheinlich unzerstörbar.
Gewicht: 639 g für den gelochten Hauptstringer + 255 g für die Hochkant-Stringerversteifungen = 894 g/m² gesamt. Ist eine Überlegung wert.
Was hältst Du davon, aus der Sache statt einer persönlichen Konversation eine öffentliche bzw. einen eigenen Thread zu machen?
Vielleicht kommen dann noch ein paar brauchbare Ideen dazu oder das Thema ist (ev. in Zukunft) auch für andere interessant. Schließlich geht's ja hier um (für Windsurf-Boards) eher um "Grundlagenforschung"