Wie erreichen wir am besten die „endemische Situation“, in der die Bevölkerung eine ausreichende natürliche oder Impfungs-induzierte Immunität erworben hat?
Auf persönlicher Ebene - Wenn ich du wäre, UND mich entschlösse, der neuen Drosten-Linie zu folgen (bitte Konjunktiv beachten) - würde ich sehr genau überlegen, ob ich eine Infektion dem Zufall überlasse - oder ob es Faktoren gibt, die die Chancen verbessern, das Ganze glimpflich zu überstehen.
Das liefe darauf hinaus, dass die Chancen im Sommer deutlich besser stehen (viel Aufenthalt im Freien, Sonne, Vitamin-D-Spiegel, tendentiell niedrigere Auslastung der Intensivstationen, ...). Und Dann würde ich Drosten fragen, warum er gerade jetzt damit um die Ecke kommt, wo der Sommer vorbei ist.
Auf gesellschaftlicher Ebene: würde ich SEHR dringend und sehr genau wissen wollen, wie hoch der Anteil der Ungeimpften ist, der noch keine natürliche Immunität erworben hat. Diese Zahl ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt, jeder Modellierung, Kontrolle, und dem Sinn und Unsinn irgendwelcher Massnahmen.
In der Schweiz gibt es dafür ein fortlaufendes Monitoring, das (auf den ersten Blick) aber nicht zwischen Geimpften und Ungeimpften unterscheidet. Für Deutschland ist mir nichts Vergleichbares bekannt. Beim RKI finde ich nur Zahlen, die sich auf 2020 beziehen, wo die Serorpävalenz noch sehr gering was. Die Stiko-Begründung führt einige lokale Längsschnittstudien an, die einen erheblichen Anstieg auf 12-22% zeigen, der aber auch wieder ein halbes Jahr zurückliegt ...
Die Zahlen sind auch in sich widersprüchlich - das RKI geht von einer Untererfassung von Infektionen von 1,8 aus, die Stiko schrieb was von 6, ind der Schweiz 10-11 ... das mag an unterschiedlichen Teststrategien liegen, der regional unteschiedlichen Dynamik des Infektionsgeschehens, oder auch der generellen Heterogenität der Verteilung. Jedenfalls ist es mein Eindruck, dass man es hierzulande einfach nicht weiss - wenn es anders sein sollte, wäre ich für einen Link dankbar.
Wie man es ganz sicher NICHT machen sollte, zeigt die gestrige Abstimmung im Bundestag zu den Änderungen am Infektionsschutzgesetz. Die wurden im wahrsten Sinne des Wortes durchgedrückt - indem sie mit der Abstimmung zur Bewilligung der Hilfen für die Flutkatastrophe gekoppelt wurde. Stimmte da jemand dagegen, müsste er sich vorwerfen lassen, die Katastrophenopfer seien ihm gleichgültig ... moralische Erpressung par exellence!
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Hallo Festus,
ich glaube, Herr Drosten hat das Thema nun so klar angesprochen, weil nun klar geworden ist, dass die Impfquoten nicht so hoch sind wie er und wir uns sie gewünscht haben.
Welche Erklärung hast du dafür?
In den letzten Monaten hast du hier viele Thesen aufgestellt, viele davon konnten hier im Forum klar widerlegt werden. Du hast nie einen einzigen Fehler eingeräumt. Deine Reaktion war es, das Thema dann fallen zu lassen und nach kurzer Latenz ein neues Thema hier aufzubringen, die Schlussfolgerungen die du daraus gezogen hast, waren meines Erachtens in der Regel wiederum oft falsch.
Du bist offensichtlich intelligent, aber nach meinem Empfinden schwingt bei dir immer eine ausgeprägte Politikverdrossenheit mit, die Dir einen klaren Blick verstellt.
Ich habe den Eindruck, dass du das gesamte Corona-Thema durch diese Verdrossenheitsbrille siehst und letztendlich immer wieder Daten, die Du oft richtig wieder gibst, dann falsch interpretierst.
Somit habe ich nun Zweifel an jeglichen deiner Interpretationen. Beim letzten Post stellst du nun wieder eine Kritik an der Änderung des Infektionsschutzgesetzes zur Diskussion und postulierst eine Verknüpfung mit der Flutkatastrophe.
Ob hier eine Verknüpfung bestand weiß ich nicht, aus meiner Erfahrung muss ich dies aber stark anzweifeln und bin überzeugt, dass dies nicht so ist, auch wenn ich es nicht zu 100% weiß. Um dies zu beweisen, müsste ich nun recherchieren, aber dazu habe ich nun keine Lust.
Django hat es ja schon widerlegt.
Kommt da noch eine Richtigstellung oder Entschuldigung von Dir?
Ehrlicherweise haben deine Anregungen, auch wenn sich oft als falsch herausgestellt haben, dazu geführt, dass ich mich etwas mehr mit der Materie beschäftigt habe, was ich als sehr positiv empfand.
Da bislang ein Großteil Deiner Thesen falsch war, hab ich nun keine große Lust mehr auf Deine Thesen zu reagieren.
Aus meinem bisherigen Erfahrungsschatz mit der Politik und mit der hohen Fehlerquote deiner bisherigen Thesen gehe ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass auch Deine letzte These falsch ist (für mich mit 99,999% Wahrscheinlickeit).
Wenn Du wieder medizinische Themen im engeren Sinn behandelst, bin ich gerne wieder bereit zu deren Klärung Stellung zu nehmen.
Bei mir hast Du keine Glaubwürdigkeit mehr und ich schätze, die „Vortestwahrscheinlichkeit“ auf Richtigkeit Deiner zukünftigen Thesen hier dürfte gegen 0 gehen. Somit würde es sich gar nicht lohnen, da allzuviel Mühe zu investieren.