Custom oder Serie?

  • So, da sich der Start in die neue Surfsaison noch etwas verzögert, gebe ich mal Anlass für eine Diskussion. Macht es für einen Normalsurfer Sinn, sich ein Custom zuzulegen, oder reichen da die Serienbretter völlig aus? Habe dieses (ich find das Design echt gut) schöne Brett bei Horney entdeckt: Horney Poket Wave 235 cm, Breite 59 cm, Vol. ca. 83 L, Pro 100 Edition Heavy Duty, Gewicht 6,2 kg. Da ich über kurz oder lang mi ein neues Brett zulegen wollte, denke ich auch über ein Custom nach.


    Wo seht ihr die Vor- bzw. Nachteile von Customs bzw. von Serienbrettern?

  • Moin,
    grundsätzlich sind die Vor- Nachteile belegt:
    Beim Serienboard hast du Vergleichsmöglichkeiten, kannst das Board vielleicht sogar in "deinen" Bedingungen Probe fahren. In den letzten Jahren ist IMO jede Nische besetzt worden.
    Beim Custom wirst du eventuell für bestimmte, vorher definierte Bedingungen ein besser geeignetes Board bekommen. Die Verarbeitung / Haltbarkeit sollte ebenfalls besser sein.
    Ich bin über Jahre hinweg Customs gefahren und habe mich irgendwann für die Serie entschieden, weil mir die Alltagstauglichkeit höher erscheint.
    Gruß

  • Ich denke, über das Thema kann man geteilter Meinung sein.


    Ich bin früher immer nur Custom Mades gefahren, häufig von irgendwelchen "Hinterhofbauern" die es auf 1-2 Boards im Jahr gebracht haben (das soll deine Boards, robi, nicht schmälern, wie geil die sind, habe ich gesehen... :D), da auch mit sehr zweifelhaften Erfolgen. Auch Extreme, Brunotti asymmetrische Waveboards usw.
    Irgendwann mußte ich aber feststellen, daß das nix war. Bzw., irgendwann stand ich auf einem geliehenen Serienboard und das ging wie die sprichwörtliche Sau.
    Ich bin dann völlig von den Custom Mades abgekommen und immer nur noch Production Boards gefahren.


    Ich persönlich für mich denke auch nicht mehr über Custom Mades nach, obwohl ich schon die Möglichkeit habe welche zu bekommen, oder zu fahren. Auch von Erfolgsshapern wie Thommen oder Sosa, dennoch werde ich mir keins bauen lassen.


    Ich weiß, auch Serinboards können Toleranzen unterliegen, bei einem Custom kann man aber schneller was verhunzen. Auch ein erfahrener Shaper kann Müll produzieren (auch wenn meist die Schablonen fertig und da sind), mir persönlich wäre das zu riskant. So ein Board kostet ja auch Geld.


    Aber wie gesagt, das Thema ist bald wie eine Religion und kann man nicht auf einen "Normalsurfer" reflektieren.


    Welche Vor- oder Nachteile...?...


    Vorteile:

    • Evtl. geringeres Gewicht (muß nicht).
    • Boardshape und Maße nach eigenen Wünschen.
    • Boarddesign nach eigenen Wünschen.
    • Vorhandene Testberichte.


    Nachteile:

    • Evtl. vershapet.
    • Höhere Anschaffungskosten.
    • Lieferzeit?
    • Garantie?


    Was sagt denn robi dazu, er hat ja dazu eine völlig andere Intention: Er baut sich seine Boards selbst, und das ist schon ein riesiger Spaß für ihn...


    Grüße


    Totti

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Der grösste Nachteil von Customs ist der geringe Wiederverkaufswert. Liegt daran, dass die Serienboards heutzutage kaum schlechter sind als ein gutes Custom.
    Als ich meine ersten Boards baute (1983), waren die den Serienboards deutlich überlegen. Schon nur durch das geringere Gewicht! Mit meinem ersten Board fuhr ich auf Anhieb dem lokalen Surflehrer (damals unser Guru:tongue: ) um die Ohren. Und dies lag zu 100% nicht an meinen Surfkünsten.
    Wenn sich das Boardbauen nicht zu meinem (Winter)-hobby entwickelt hätte, würde ich mir auch Serienboards kaufen. Total unwichtig ist für mich das Boarddesign geworden. Früher verbrachte ich Stunden mit Airbrushen, nun werden meine Boards einfach weiss.
    Sollte es der Industrie gelingen, haltbare hohle Boards zu bauen (mit Raumgewichten von 3,5 kg/100l Vol), wird der eh schon spärliche Custommarkt ganz von der Bildfläche verschwinden. Würde vermutlich auch mich zum Serienboardkäufer umfunktionieren. Was ist aus Airinside geworden? Ist wieder mal verdächtig ruhig um diese Marke.:rolleyes:


    Gruss
    Robi

  • Liegt daran, dass die Serienboards heutzutage kaum schlechter sind als ein gutes Custom.


    Sind sie denn besser oder schlechter? Oder nur Individueller?


    Früher verbrachte ich Stunden mit Airbrushen, nun werden meine Boards einfach weiss.



    So sehen sie auch am Besten aus, optisch am Gefälligsten fand ich immer die Boards von Stephan van den Berg, bzw. die van den Berg Boards.
    Komplett weiß, ein kleiner schwarzer Zierstreifen an der Seite lang und ein kleiner Schriftzug. Das wars, schlicht und ergreifend schön!


    Ich bin schon froh, daß unsere 2007er RS nicht mehr silber/weiß sind, sondern nur noch weiß, wohl aber wieder mit dem Dekor. Hätte auch wegbleiben können, so wie unsere Protos... ;)


    Was mit Airinside ist, würde mich auch mal interessieren... :confused:


    Grüße


    Totti

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  • Ich bin schon froh, daß unsere 2007er RS nicht mehr silber/weiß sind, sondern nur noch weiß, wohl aber wieder mit dem Dekor. Hätte auch wegbleiben können, so wie unsere Protos... ;)


    Ja, das fänd ich auch super klasse! Und nicht diese überladenen Tattoo oder "verhinderten Harley"-Designs.


    Zitat


    Was mit Airinside ist, würde mich auch mal interessieren... :confused:


    Zumindest gibt es im Frühjahr eine neue Boardpalette: http://www.airinside.ch/de_home.html


    Sind aber nicht weiß.


    Ciao
    Michael

  • Sind sie denn besser oder schlechter? Oder nur Individueller?


    Totti


    Weder noch. Ich würde zwischen Waveboards und Slalomboards unterscheiden. Während Waveboards wirklich sehr individuell an Fahrstil und Revier angepasst werden können, sind die Daten gut funktionierender Slalomboards bekannt. Der Entwicklungstrend zu kürzeren und etwas breiteren Boards scheint mir vollzogen zu sein. Ich stelle fest, dass sich die Länge bei +/- 230 - 240 cm eingependelt hat. Eine gute Slalomscooprockerlinie eines Mittelwindboards ist ca. 70 - 80 cm plan (vom Heck gemessen) und steigt bei 100cm auf 2 - 4 mm, bei 150cm auf 15 - 25 mm und bei 200cm auf 80 - 100 mm.
    Cutouts sind nicht mehr bei allen Boards zu sehen, einige Marken kommen vor allem bei kleinen Boards wieder davon ab. Witzig finde ich die einstellbaren Cutouts. Werde mir mein neues Leichtwindboard mit einem solchen System bauen (wie bei F2). Bin gespannt, welche Auswirkungen punkto Fahreigenschaften sich zeigen werden.
    Das weitaus grösste Entwicklungspotential sehe ich beim Gewicht. Seit die PWA bei Slalomrennen Serienboards vorschreibt, ist die Entwicklung in dieser Hinsicht ins Stocken geraten. Ich bin überzeugt, dass in Bezug auf das Gewicht wesentlich mehr gepröbelt würde, wenn die Pro's noch mit Customs antreten dürften. Schätze, dass vor 10 Jahren die Slalomhobel der besten Fahrer mindestens 1 kg leichter waren als gleich grosse Serienboards heute. Ich war mal bei Christophe Sainglin (Haleakala customs) in der Werkstatt, (Shaper von einigen WCuppern) und staunte über das geringe Gewicht eines eben gefinishten Raceboards für Torkil Christensen.


    Gruss
    Robi

  • Hallo!
    Ich werd mir auch in absehbarer Zeit ein Board mit 2 Freunden selbst shapen. Wird ein F2 Guerilla von 2007, ein Freund von mir hat den gleichen. Davon werde ich mit alles abgucken. Kann euch ja danach sagen, wie die Unterschiede sind ;)
    Bitte sei doch so nett und dokumentier deine Shaperkünste doch einmal bei deinem neuen ;) Wäre echt sehrsehr interessant!
    Aloha
    Björn!