Ich glaub', ich hab' Mist gebaut
Im Zuge der Diskussion hier ist mir erst nochmal richtig bewußt geworden, eine wie bedeutende Rolle die Zellgröße beim Schaum/Sandwichmaterial spielt und daß das eigentliche spezifische Gewicht des Werkstoffes - besondern bei den dünnen Sandwich-Kernmaterialien, die ja beidseitig (für eine gute Laminathaftung) gefüllt werden müssen, gar nicht so entscheidend ist.
Bringt man diese Gedanken zusammen, kommt man zu dem Schluss, dass ein schwereres Kernmaterial aufgrund des geringeren Spachtelbedarfs (kleinere Zellgröße) am Ende durchaus leichter und sogar noch stabiler sein kann.
Daher mal die nachfolgende Tabelle
Verglichen wurden 4 Kernmaterialien, jeweils Rohacell IG-S und das feinzellige RIMA, jeweils in 52 und 75 kg Raumgewicht.
Kernmaterialien gefüllt.jpg
Orange ist die Variante, die ich bisher geplant und für das Unterwasserschiff verwendet hatte: Rohacell IG-F 51, abgespachtelt mit einer Mischung Harz/Microbaloons 120 g/l im Verhältnis 1:3.
Auf diese Weise wiegt alleine das abgespachtelte Sandwichmaterial (ohne Kern, ohne jegliches Laminat schon 1800 Gramm.
Hätte ich Rohacell RIMA verwendet (Harzaufnahme laut Hersteller nur 50 ml/m²),und dazu Whitecell anstelle Miceoballoons, hätte ich 2 Alternativen gehabt:
1. Minimale Einbußen in den technischen Werten, dafür knapp 800 Gramm gespart
2. Verbesserung der technischen Werte und immer noch eine Einsparung von 350 Gramm bei fast doppelter Druckfestigkeit
Also: Schwerer = leichter = besser
Probleme:
1. Ich habe nun Rohacell IG-F 51 bestellt und bekommen, das Zeug ist teuer und so muss ich es wohl verarbeiten
2. Whitecell ist bei uns nicht mehr erhältlich (REACH-Verordnung), aber die netten Schweizer können noch 'n bissl was liefern. Ist dann halt nicht ganz billig - 69.- € für gut 110 Gramm
Fazit: Das Gewicht der einzelnen Rohstoffe ist eine Sache, das Gewicht der Konstruktion am Ende eine ganz andere. Man sollte da besser ganzheitlich kalkulieren und nicht nur die einzelnen Komponenten im Auge haben. Gleiches gilt wohl für die technischen Kenndaten, bezogen auf den jeweiligen Verwendungszweck.