So … ich bin wieder zurück.
Geil war's
Ich bin mit vielen gruseligen Erwartungen, Klischees und Sorgen geflogen - nichts davon hat sich bewahrheitet. Der Flug hin mit TAP war über Lissabon lästig, aber pünktlich. Zurück der Direktflug nach Düsseldorf auf die Minute genau. Santa Maria mag an europäischen Verhältnissen gemessen arm sein, ist aber im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern doch gut aufgestellt. Es gibt eine vernünftige Infrastruktur, Santa Maria ist touristisch (inzwischen fast zu) voll erschlossen, man kann gefahrlos essen gehen (Eisdiele, Salat im Restaurant und selbst Eiswürfel), es ist sauber, es gibt Supermärkte, die Menschen dort sind freundlich und fröhlich. Drogen, Prostitution und Kriminalität … ? Sicherlich nicht gefährlicher, als nachts durch Gelsenkirchen zu laufen. Für den Fall der Fälle aber vielleicht sicherheitshalber keine ganze Geldbörse dabei haben, sondern das Geld lose in verschmerzbarer Größenordnung in der Tasche Dennoch, ich habe mich nie irgendwie unwohl gefühlt, auch nicht, wenn ich mal alleine durch die Straßen nach Hause bin.
Geld ist ebenfalls kein Problem. Entweder auf der Bank tauschen, mit Visa am Automaten ziehen oder einfach in Euro bezahlen. Dann zahlt man zwar in der Regel 1:100 statt 1:91, aber es wird problemlos überall akzeptiert - egal ob Münzen oder Scheine. Preisniveau ist für europäische Verhältnisse noch relativ günstig, ein Abendessen mit Getränk zw. 10 und 15 Euro. Gemessen am Durchschnittseinkommen aber wiederum erstaunlich hoch. Internet und WLAN ebenfalls kein Thema. Für 8 Euro eine 8GB Prepaidkarte gekauft, die ich in einen mobilen Huawei-Router gepackt habe. Funzt einwandfrei, ansonsten gibt's in den Restaurants oft Free Wifi ...
Surfen am Spot Ponta Leme in Santa Maria … ? Super! Temperaturen um 25 Grad, Wasser geschätzt 21 Grad. Ideal für Shorty. Shorebreak war während meiner Zeit nicht erwähnenswert, der Einstieg über die Steine ist zugegeben mühselig und für Barfussfahrer sicher eine Herausforderung, aber ok. Wind konstant zwischen 15 und 22kn. Für mich also super, wenn es auch zu Beginn etwas mehr hätte sein können. Die Windabdeckung ist zu Beginn zwar etwas lästig, aber draußen hat es einfach nur Spaß gemacht. Swell zwischen 2 und max 3m, die als Dünungswellen aber vollkommen harmlos sind und unter dir durchlaufen. Näher am Kap bzw unter Land hatten wir regelmäßig kleinere, steilere Wellen um 1m, mit denen man sich auch mal in das Abreiten hineintasten konnte. Also insgesamt ein tolles Revier, in dem man sich auch bei schärferen Bedingungen immer weiter in Richtung Wellen vortasten kann. Fahrtechnisch waren so auch irgendwie alle Könnensstufen dabei, auch die, die statt Halse lieber das Brett drehen und Wasserstart machen. Der allerdings ist absolute Pflicht, da man in der Dünung kaum noch hochziehen kann. Es gibt sicherlich ab und zu auch selektivere Bedingungen, aber "meine" Wind- und Wetterlage ist nach Aussage der Einheimischen und der Stationsleiter eher die Regel. Tage mit Mörderswell und heftigem Shorebreak sind doch eher die Ausnahme. Aber man kann halt auch Pech haben. Und selbst dann gäbe es Shorebreak-Service …
Ich habe zudem tolle Leute kennenlernen dürfen, dich mich sofort auf- und mitgenommen haben. Die Stationsleiter haben ein gutes Auge auf "ihre" Surfer und auch die Surfer selbst achten sehr aufeinander. Wenn du länger als eine Minute im Wasser liegst, fährt immer sofort einer an dir vorbei und zeigt den "fragenden" Daumen nach oben.
Motto der Insel …. NO STRESS! Ich bin auf jeden Fall nächstes Jahr wieder da !
LG
Dirk