Ich persönlich habe mit den 99er Slinghot Flügel begonnen die Flughalse zu erlernen, danach mit dem 84er Flügel und zuletzt mit dem 76er Flügel. Mastlänge 76cm und 61cm - beides kann ich nun durchfliegen - wenn alles passt. Und vielen haben vorher gesagt "das klappt nie", kann nur vom Gegenteil berichten.
Der echte Vorteil von einem großen Flügel ist die Stabiltät im Flug und die Haltegeschwindigkeit (Stall Speed) bevor es auf das Wasser geht.
Die Stallspeed bei einem großen Flügel verzeiht dir sehr viele Balancefehler und die Halse geht gefühlt in Zeitlupe um die Kurve.
Meist habe ich das Gefühl ich kann zu Fuß mitgehen, so langsam geht es stabil um die Kurve......
Ergänzend zum Guide folgende Tipps - und dies kurz zu fassen ist mir schon beim Guide schwer gefallen:
- schaue möglich dorthin wo du hinfahren willst und nicht auf die Füße oder vor dem Schiften zu den Händen. Doch ich sage ehrlich, dies war zu Beginn die größte Hürde auch für mich. Bewusst "nach vorne" zu schauen und einem SEHR großen Kurvenradius wählen das half mir dann sehr viel.
- Bewusst die Flüghöhe VOR dem Einleiten etwas erhöhen (Differenz zum Wasser sollte min. 30cm sein) - klar ohne dass der Foil abhebt Anfangs mit 76cm Mast; 61cm hat bei mir länger gedauert => mit längerem Mast ist es einfacher, was aktuell der Wasserstand am Neusiedlersee nicht ermöglicht.
- Bewusst vor dem Einleiten Geschwindigkeit erhöhen (Speed+ kurzes Dichtholen des Segel vor dem Einleiten)
- danach stetig mit der Drehung in die Halse das Segel bewusst sanft und stetig öffnen (nie dichtholen sondern eben aufmachen)
- Vorderer Fuß in der Schlaufe hintere Fuß in Boardmitte vor dem Einleiten, danach Einleitung mit hinter Fuß ca. vor der innenliegenden hinteren Fußschlaufe zur Kurvenmitte gesehen.
- Einleiten nun wie gewohnt die Powerhalse, jedoch anfangs sogar mit aufrechter Haltung und möglich gleichbleibender Flüghöhe
- Übe dies - wie im Guide beschrieben anfangs als S Turn und wenn die halbwegs sitzt, dann geht es in der Halse weiter
- Wie du schiftest ob nun zuerst Segel dann umsteigen oder umgekehrt ist nicht so wesentlich; wichtiger war für mich der Wechsel in die vordere Schlaufe beim Umsteigen (wie es Sam Ross in seinen Windfoil Halse Video erklärt) VORHER an Land nur auf dem Board immer wieder "trocken durchgehen"
- Nach den Schiften nun wieder das Segel dichtholen, doch sehr behutsam und eher raumschot ausleiten als gleich wieder in den Halbwindkurs.
Wichtig ist natürlich Speed und die Stabilät der Flughöhe, doch meist ist es Flüghöhe eine halbe Sinuskurve: kleine Abwärtsbewegung bis zum Umsteigen und danach geht es wieder bergauf (wird dann mit kleineren Flügeln und mehr Speed kaum mehr wahrgenommen) - wie es auch Boris beschreibt.
Bei den ganzen Versuchen wirst du rasch merken, dass dies mit einem großen Flügel viel einfacher ist, denn du hast Zeit die vielen Kleinigkeiten irgendwie rumzumurksen - der große Flügel trägt dich fast von alleine durch die Halse.
Als ich dann diese Übungen sicher und stabil beherrscht habe, bin ich auf den 84er Flügel umgestiegen. Nun wird die Geschwindigkeit höher und die Stallspeed geringer. Daher vorher bei geradeausfahrt auch mal bewusst versuchen schneller stabil zu fahren und wieder nur das Einleiten üben.
Klar bin ich da auch oft im Wasser gewesen, doch aufgrund der Erfahrung mit dem 99er Flügel habe ich dann gewusst wo ich nachbessern muss.
Vor allem das rasche und balancierte Bewegungsablauf ist dann die Herausforderung. Aktuell fahre ich nun den 76er Flügel (wenn der Wind passt) und ja da geht es dann noch schneller der Ablauf.
Daher kann ich empfehlen es mit einem möglichst großen Flügel zu beginnen - auch bei weniger Körpergewicht und mehr Wind. Es gibt auch neue Videos die ich ebenfalls sehr gut finde: Windfoil-Fahrtechniken - Windfoil-Fahrtechnik-Verzeichnis - dailydose.de
Also toi toi toi mit deinen Übungen und Fortschritten nach dem Motto "Heute schon geärgert - dann foil dir doch was".