Beiträge von Winheller-Prototypes

    Hallo zusammen,
    es muss erstmal differenziert werden, was hier gegeneinander gefahren wurde: eine reine Slalomfinne (CHOCO), die eine Profiltiefe von etwa 9,5% hat, und eine Freeridefinne, die wesentlich gutmütiger auf Druck reagiert. Die 36er Choco ist nicht dafür ausgelegt, während der Angleitphase viel Querkräfte (evtl. durch anpumpen o.ä.) zu absorbieren oder beim Höhelaufen für Druck aufzunehmen.
    Ich fahre auch Chocofinnen in Carbon, und habe überhaupt keine Probleme mit Angleiten oder Spin Outs!
    Erfahrungsgemäß ist für ein 7er Segel auch eher eine 38er besser.


    Gruß Lars

    Hallo alle zusammen,
    erfreulicherweise nimmt dieser "Finnentest" ja ganz konkrete Formen an! Sehr interessant!! Um auch einen konstruktiven Beitag zu leisten, hätte ich noch folgenden Vorschlag:
    Sollte dieser Test tatsächlich zustande kommen, wäre ich bereit, drei Finnen beizusteuern! Alle drei werden aus der gleichen Form sein, sprich exakt identische Maße haben. Ob es dann Slalom-, Formula- oder Freeridefinnen sein sollen bleibt euch überlassen.


    Finne Nr.1 wird einen Laminataufbau bekommen, der sich in der Vergangenheit bewährt hat und von mir so im Alltag gebaut werden würde.


    Finne Nr.2 wird knüppelhart gebaut, absolut ohne Twist&Flex.


    Finne Nr.3 wird in Soft gebaut.


    Am Ende des Tages sollten wir dann eine Aussage treffen können, zumindest theoretisch, was die Unterschiede der Fahreigenschaften zwischen weichen und harten Finnen angeht. Vorteil wäre auch noch, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht, und immer den selben "Prüfkörper" nimmt.


    Gruß Lars

    Hallo Wolfgang,
    ich habe letztes Jahr mal eine 70er Formula-Finne in Vollcarbon gebaut- bocksteif! Diese Finne gleitet weder gut an, noch läuft sie Höhe, von der Kontrolle ganz zu schweigen! Um es deutlich zu sagen: mit dem Ding hätte ich mir fast die Füße gebrochen... Wer das nicht glaubt kann gerne mal eine Runde damit fahren...
    Soviel also zum Thema Carbonanteil... Ohne Glas geht es schlichtweg gar nicht, Finnen in diesen Längen zu bauen die am Tip 30-35cm wegbiegen.
    Bei Slalomfinnen verhält es sich ähnlich. Je Länger die Finne, umso mehr muss sie twisten und flexen. Die Grenze liegt hier bei etwa 40cm Tiefgang.
    Interessant wäre jetzt allerdings mal auszuprobieren, wie sich eine Formulafinne mit Konkaven verhält... ;-)


    Gruß Lars

    Hallo,
    bei Slalomfinnen verwendet man immer eine Matrix aus Glas- und Kohlefasern!
    Beispiel: man baut eine Brücke aus Beton. Erst durch eine Armierung mit Stahl wird die Konstuktion fest und stabil. Das gleiche gilt auch für Kohlefaser-Bauteile, die einer ständigen statischen Belastung (Dauerschwingfestigkeit) ausgesetzt sind. Carbon alleine ist viel zu "spröde". Erst durch den Mix mit Glasfasern (wesentlich höherer E-Modul) erreicht eine Finne die notwendige Haltbarkeit.
    Wie hoch jedoch der jeweilige Anteil an Kohle- oder Glasfasern ist, liegt im Ermessen eines jeden Finnenbauers und hängt natürlich vom Einsatzbereich ab.


    Gruß Lars

    Maßlich auf einer Toleranz von 0,03mm bis 0,05mm! (auf meinen Formen habe ich eine Schließkraft von bis zu 30kN, also 3 Tonnen!)
    Das Gewebe was in der Finne verbaut wird schneide ich mit Schablonen, also auch hier bis auf einen mm genau. Ich verwende seit 15 Jahren das gleiche Harz, das selbe und die gleichen Füllstoffe. Im Prinzip wie bei Airbus, nur alles "etwas kleiner"...
    Bei kleineren Freestyle- oder Wavefinnen spielt das alles eine kleinere Rolle. Bewegt man sich dagegen in Längen über 40cm, wird es zunehmend wichtiger, wie genau man arbeitet.
    Ich würde daher behaupten, dass ich meine Finnen so genau reproduzieren kann, dass man weder meßtechnisch noch auf dem Wasser einen Unterschied feststellen kann!

    Hallo,
    natürlich ist jede handgebaute Finne exakt reproduzierbar! Ich zumindest dokumentiere das Layup jeder von mir gebauten Finne. Nur so ist es möglich, einen Fortschritt in Sachen Fahrleistungen zu erreichen, indem ich meine Technologie einer ständigen Weiterentwicklung unterziehe. Stellt euch mal vor, ich baue die Finne meines Lebens und weiß hinterher nicht mehr, wie und was ich da alles reingepackt habe...

    Hallo zusammen,
    es kommt darauf an, was Totti unter "Finnentest" versteht?! Das worüber hier bis jetzt geschrieben wurde, bezieht sich ja nur auf das Endprodukt an sich: Ein Surfer kauft sich eine (oder mehrere) Finnen und sammelt damit seine Eindrücke... Frage: macht man das mit Brettern und Segeln genauso??? Sicher nicht...
    Deshalb bin ich der Meinung, dass das Thema "TEST" viel zu hoch bewertet wird! Eine persönliche Beratung ist immer noch der beste Weg, ein gutes und noch viel wichtiger ein passendes Produkt (in dem Fall eine Finne) zu erwerben.
    Deshalb: zum Finnenbauer seines Vertrauens gehen, denn der kennt seine Sachen sowieso am besten, und sich die passende Finne geben lassen. Auf jeden Fall besser als "blind" irgendwelche Finnen zu kaufen... Das bringt echt nichts!!!


    Gruß Lars

    Seit ich Finnen baue, mache ich das in Sichtcarbon. Der Auslöser war eine Hurricane-Finne, dier ich mir damals (1993) als 17-jähriger in einem Surfshop gekauft habe. Zu dieser Zeit hat Otmar auch noch Sichtcarbon gebaut. Das hat einen so bleibenden Eindruck hinterlassen, dass ich das bis heute beibehalten habe...

    Hallo bernie b,
    die beiden Formula-Finnen, die ich Walter zum testen geschickt habe, waren 70cm in den Härten XS bzw. XXS.
    Ich habe mich letztes Jahr sehr intensiv mit dem Thema Formula-Finnen auseinander gesetzt. Allein von der XXS-Version habe ich über 30(!!!) Finnen gebaut, bis das endgültige Layup (Laminataufbau) nur für diese eine "Härte" feststand... Es ist also kein Zufall, dass diese Finnen ganz gut funktionieren! ;-)
    Gleiches mache ich zur Zeit übrigens mit Slalom- und Freerace-Finnen. Mal sehen was dabei rauskommt...


    Gruß Lars

    sittinggun:
    90% meiner gebauten Finnen sind Slalom- und Formulafinnen. Da Alu relativ "weich" ist, ich aber sehr hohe Schließkraft bei meinen Formen benötige, muss das Alu ziemlich großzügig ausgelegt werden, da ich sonst beim Schließen alles verforme! Und mit einer 25kg-Form kann niemand auf Dauer entspannt Arbeiten! (von Stahl ganz zu schweigen...) Außerdem habe ich bis heute noch kein Trennwachs gefunden, mit dem ich die Harzreste von der Metalloberfläche "gut" ablösen kann. Hier habe ich mit meinen selber gebauten Formen, die ich mit speziellen Formbau-Harzen baue, (enthalten Teflon) einfach viel weniger Stress!
    Außerdem habe ich nicht den Luxus wie Dr.Morewind, und habe eine 100.000$-Fräse in meiner Werkstatt stehen... ;-))))


    Gruß Lars
    Und außerdem: jeder Finnenbauer schwört schließlich auf seine eigenen Formen... ;-)

    Hallo Dr.Morewind,
    das ist ja gut zu wissen dass du jetzt auch ganze Finnenformen fräsen kannst! Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Alu und Stahl fürs Finnenbauen nicht besonders gut geeignet ist! Meine Idee wäre eher das ganze in eine Platte auf Kunststoff (PE od. PP) zu fräsen. -->tausende Finnen wirst du sowieso niemals aus einer Form bauen!! ;-)
    Meinst du das wäre machbar??