Beiträge von Festus

    Ich frage mich, wieso ich es völlig OK finde, im Restaurant, Fitnessstudio oder Flieger meinen Impf-/Testnachweis vorzuzeigen, das dann aber bei der Arbeit als verwerflch betrachten soll :/

    Öffentlich in's Netz gehört so was freilich nicht, somit ist ein Aushang natürlich auch fraglich, da der leicht fotografiert und veröffentlicht werden kann.

    Wenn du soetwas im Fitnesstudio vorlegst - ist das deine freie Entscheidung - du erwartest auch nicht, dass dein Status dort öffentlich ausgehängt wird - und du gehörst auch nicht zu einer Gruppe, die von einem Grossteil der Leute (entgegen jeder wissenschaftlichen Evidenz) als irgendwie "Schuldige" wahrgenommen werden.


    Ein öffentlicher Aushang jedoch hat in diesem Kontext tatsächlich etwas von einem Pranger.

    Wovon du redest - ist die „Basis-Reprodukionszah“l R0 - die nur ganz am Anfang einer Epidemie zu beobachten ist“. Danach beginnt R - auch und gerade in den gängigen epidemiologischen Modellen - sofort zu sinken.


    Das Ganze mag durch Maßnahmen mehr oder weniger moduliert erscheinen - aber generell bedeutet ein R=1 eine gleichbleibende Zahl von Infektionen, auf welchem Niveau auch immer - was im Umkehrschluss bedeutet - solange es ein Virus gibt, MUSS R um 1 Pendeln.


    Es ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach, aus den ganzen Zahlenreihen die eigentlichen Tatsachen herauszulesen - und leider erleben wir allzuoft, dass da angebliche Fakten herausgelesen werden, die garnicht drin stecken. Von beiden Seiten übrigens. Und das hier ist ein klassisches Beispiel dafür.

    Danke euch für die Tipps. Werde versuchen sie umzusetzen. Man hat ja während dem Sturz nicht allzu viel Zeit sich etwas zu überlegen. Auch wenn einem der Moment, in dem man merkt dass der Sturz nicht zu vermeiden ist bis, zum Einschlag, ewig vorkommt. Aber ich habe tatsächlich immer zumindest die Segelhand losgelassen, und so knalle ich immer mit dem Rücken in Mast und Segel

    Segelhand loslassen entspringt dem normalen Impuls, Druck rauszulassen und ist grundsätzlich nicht verkehrt - aber in einer Schleudersturz-Situation kannst du im Trapez hängend nicht genug Druck ablassen, und nicht schnell genug …


    Ich lande idR auf der Leeseite - das Segel wird abrupt gebremst - mich schleudert es weiter in Fahrtrichtung - was sehr abrupt über das Trapez gebremst wird - und mach schmerzhaften Kontakt mit dem Mast oder dem Board mit sich bringt. Und der Ruck ist wirklich heftig, wenn du gerade wirklich schnell unterwegs warst.


    Die Idee mit Segelhand anziehen ist für mich auch neu, aber - und wenn man sich den Ablauf eines Sturzes völlig plausibel… probieren muss.


    Inzwischen noch einen anderen Tip. Wenn ich merke, dass es ich den Sturz nicht mehr aufhalten kann - lass ich mich bewusst rüberziehen, und ramm dann die Leekante ins Wasser - mit richtig Schmackes!


    Die Fliehkraft der abrupten Richtungsänderung fängt dich auf. Weit genug - um aus dem Trapez rauszukommen, das Segel zu öffnen, dich nach Luv zu lehnen, und wieder anzuluven. Heraus kommt eine Art S-Haken.


    Klappt nicht immer - und keine Ahnung ob das auf den breiten modernen Brettern mit weit außen liegenden Schlaufen überhaupt funktioniert - aber mich hat es vor manchem Sturz bewahrt, der sonst schmerzhaft geworden wäre.


    Der Vorteil ist - das kann man sehr gut üben - aus ungefährlichen Situationen heraus.

    Was für eine bescheuerte „Argumentation“! Als wenn GRUND- Freiheiten und Rechte irgendwas mit „absoluter Freiheit“ zu tun hätten!


    Und was eine angeblich fehlende „Selbstdisziplin“ der Deutschen angeht - die Auswertung der ersten Welle und des ersten Lockdowns hatte ergeben - das der R-Wert längst am Sinken war, und bereits unter 1 lag - bevor der 1.Lockdown startete - und eine Maskenpflicht kam noch viel später … die Entgegnung auf diesen offensichtlichen Widerspruch lautete damals - die Bevölkerung hätte von sich aus geeignete Maßnahmen ergriffen.


    Was der Behauptung einer „fehlenden Selbstdisziplin“ diametral entgegensteht - also entscheidet euch mal, ihr Coronauten!

    Wie gelangt ihr die bei extremen Chop "sicher" in die hintere Schlaufe, wenn doch das Brett noch nicht flach über das Wasser fliegt?

    Bei dem ständigen auf und ab des Brettes - während ich schon in der vorderen drin bin - ist es mir fast unmöglich die hintere Schlaufe zu treffen.

    Bei richtig Wind - und dann wird ja der Kabbel erst problematisch - hilft es manchmal bewusst zu bremsen. Also auf leichten Raumschotkurs - Segel weit offen - Gewicht nach hinten statt zur Seite, um das Heck tief ins Wasser zu drücken. Segel dabei weit nach hinten überzogen, um dem Druck gegenzuhalten, Schwerpunkt tief - und Vorsicht wenn du dann die Arme streckst, dann nimmt der Druck drastisch zu. Also kontrolliert beschleunigen ...


    ... praktisch das Gegenteil, als wenn du bei wenig Wind möglichst früh angleiten willst.

    Später ist mir aufgefallen, dass fast alle sich weit rausgehängt haben, aber deren Beine waren sehr angewinkelt, als würden sie auf einem Stuhl sitzen.


    Zu Lee- und Luvkante fahren bei Chop: Bei welchen Verhältnissen von Wind und Chop fährt man auf der Lee- und wann auf der Luvkante.

    Das ist mir noch nicht ganz klar. Ihr beiden nutzt die Luvkante wohl nie, oder?
    Bislang habe ich persönlich nur Personen kennengelernt, die bei Chop nur auf der Luvkante fahren.

    Über die Beine federst du die Stösse im Chop teilweise ab - wie beim Auto muss das Federn UND Dämpfen - und ein "vorgespannter" Muskel reagiert einfach schneller auf "Steuerimpulse" durch das Nervensystem.


    Es gibt noch einen anderen Grund für (manchmal) stark angewinkelte Beine. Bei böigen Bedingungen kannst du schneller gegenpowern, wenn du bei schon herausgelehntem Oberkörper nur die Beine strecken brauchst. In gestreckter Haltung müsstest du erst das Segel fieren, um dich weit genug nach Luv fallenzulassen, und die neue Lage stabilisieren - das dauert viel länger.


    Das Thema Leekante fahren interessiert mich auch. Ist das eine Spezialität miderner breiter Bretter, oder macht das auch auf den langgestreckten schmaleren Shapes Sinn? Bei welchen Bedingungen auf welchen Kursen?


    Ich hab das über den Sommer öfter mal bewusst probiert. Der einzige Unterschied, den ich gespürt hab - über die Leekante gefahren entstand ein lautes hochfrequentes Zischen - es hört sich also zumindest schneller an ;)

    Festus: Weißt Du wie flach es vor Schaprode ist? Wiek wird ja auch oft als das tolle Flachwasserrevier gerühmt. Als ich vor zwei Wochen etwa da war, war es allerdings etwa 200 Meter so flach, dass ich da auch mit Grasfinne (36er) nicht surfen konnte. Weiter draußen wars dann richtig gut, aber auch schnell tiefer und doch ziemlich choppy (Wind aus Südwest).

    Das hängt stark von der Windrichtung ab - bei Südwest, besonders wenn er länger anhält, drückt es das Wasser in den nordöstlichen Teil der Ostsee - um Rügen rum wird es dann flach - und umgekehrt.


    Im Sommer war Alles dabei - teilweise war sowenig Wasser, dass es aussah die ein Watt bei Ebbe - und man musste erstmal 200m drüberlaufen, um überhaupt zur Wassergrenze zu kommen. Aber bei Ost sah es gut aus - nach gut 50m war genug Tiefgang für die 28cm Grasfinne.

    Ich fand Schaprode bei Ostwind ziemlich geil. Hunderte Meter weit rein ist es ziemlich flach, dann kommt ne Fahrrinne, und dahinter wird es wieder flach, dann kommt Hiddensee …


    Direkt vorm Zeltplatz ist ein bisschen abgedeckt, aber direkt nördlich davon hast du bei Ost eine kilometerlange, flache und glatte Piste zum Heizen. Ein paar große Steine liegen rum, aber die waren gut sichtbar mit Stangen markiert. Im Sommer war Grasfinne Pflicht, keine Ahnung, wie es jetzt aussieht.

    So richtig versteh ich das alles nicht:)

    Warum muss der Frontflügel im vergleich zu einer Finne nach vorne versetzt werden?

    Hab keine Ahnung vom Foilen - aber ich denke mal - du brauchst Stabilität um alle drei Achsen. Der Mast hat wohl auch die Funktion einer Lateralfläche - und wenn du ihn nach vorn versetzt direkt über den Flügel, wird das Board bestimmt extrem luvgierig - was du durch eine zusätzliche Finne kompensieren müsstest ...

    Ich würd sagen - kommt auf das Boardvolumen an. Bei kleinen Boards (sagen wir mal 70 Liter) kann es Sinn machen, druckfesten (und damit schwereren) Schaum zu verwenden, und auf ein Sandwich zu verzichten. Bei grösseren Boards (sagen wir 160l) würde das aber viel zu schwer - deswegen nimmt man da einen leichteren, weniger druckfesten Kern - und baut ein steifes Sandwich drüber, das äussere Kräfte weitflächiger auf den leichten Schaum verteilt.

    Kann mich mal jemand aufklären, was an der inneren Schlaufenposition so schlecht sein soll?


    Ich mein - man setzt doch die Schlaufen deshalb nach aussen - weil die heute üblichen langen Finnen das Board sonst aufkentern lassen würden - oder hab ich da was falsch verstanden? An diesem Punkt ist chris909 aber noch garnicht.


    Und "richtiges" Close-the-Gap - kommt von ganz allein, wenn man das Brett leicht (!) auf die Leekante drückt - es würde ja sonst abfallen.

    Ja hab ich - und dachte dabei jetzt nicht an eine Quer- oder Höhensteuerung fürs Foilen - das ginge bestimmt einfacher nach Rüdis Schema, falls es überhaupt Sinn macht - sondern eher allgemein - ob man sich einem sowieso bewegten Objekt gezielt Energie entziehen, und diese sinnvoll einsetzen kann - ganz ohne Akku und Servos und Computer.


    Wofür - was weiss ich … ne adaptive Finne, die bei Spinout gegensteuert? Wirklich nur ne reine Gedankenspielerei - macht weiter mit euren Foils.

    Querruder und autogyro könnte das Foilen Revolutionieren 😃😉

    [OT] Du pflanzt mir da gerade eine Idee in den Kopf ...


    ... gab doch mal diese Trainingsgeräte, wie ein Tennisball mit innenliegendem Kreiselsystem - die erhebliche Kräfte entwickeln, wenn man sie in der Hand bewegt - und die Herausforderung war, diese Kräfte so zu überkompensieren, dass das Kreiselsystem auf Touren blieb. Das Prinzip müsste sich eignen, um Energie aus den Boardbewegungen selbst zu ziehen, und damit irgendwelche Stellfächen zu bewegen ... warscheinlich Blödsinn, aber denke trotzdem mal drüber nach. 8) [/OT]

    Also - erstmal Respekt, dass du mit dem "Schwebebalken" schon klar kommst - und es erstmal mit dem Material versuchst, das da ist.


    Das Problem, wenn wir hier reden, ist eine gemeinsame Referenz - unter "Latten rotieren schlecht" oder "Segel zieht gut" versteht jeder was Anderes. Mein Tip wäre, ab und an mal ein in sich abgestimmtes und gut getrimmtes Rigg auszuleihen - einfach um dir selbst eine Referenz zu schaffen, wie gut es funktionieren KANN.


    Ich finde es auch ok, sich die Ausrüstung gebraucht zusammenzukaufen. Meine eigene Bilanz seit Sommer letztes Jahr - 5 Masten, 4 Segel, 3 Gabeln - ergeben zwei wirklich gut funktionierende Kombis - der Rest liegt ungenutzt im Keller. Man sollte also bei so einer Strategie mindestens 50% Fehlkäufe einkalkulieren - und Spass am Eperimentieren haben - grau ist alle Theorie.


    Aber die ist natürlich trotzdem wichtig, wenn das Ganze nicht zu einem totalen Glücksspiel ausarten soll. Als sehr hilfreich für einen Überblick, aber auch ein bisschen in die Tiefe gehend fand ich:

    http://www.windsurf-scout.de/w…nfos_grundausstattung.htm


    Und natürlich die Sammlung von Mastbiegekurven von petermann:

    http://www.peterman.dk/masts-all-imcs01.htm


    Um nochmal auf dein ART-Segel zurückzukommen. Ich denke, mit eingesetztem Camber wird

    a) mehr Bauch in den unteren Bereich des Segels gedrückt, ohne dass du dafür am Vorliek oder Schothorn viel Spannung nachlassen musst

    b) der Mast etwas vom Segel weg gedrückt, was die über den Cambern liegenden Latten besser rotieren lässt.


    Ein Versuch könnte sich also lohnen - ein paar Camber hast du ja angeboten bekommen. Hang loose. :)