Ja, gehe vollkommen konform mit Dir. Nur nicht mit der doppelten Streckung, da klemmt's noch in meinen Synapsen.
Vielleicht wird das durch ein Gedankenexperiment rückwärts besser vorstellbar.
1. Stell dir einen frontal angeströmten Flügel vor, der Einfachheit halber soll er rechteckig und nicht geschränkt sein.
2. Jetzt schneidest du den Flügel genau mittig durch. Der Schnitt soll so dünn sein, dass er aerodynamisch keine Rolle spielt -> das Strömungsbild ändert sich nicht.
3. Jetzt schiebst du die beiden Flügelhälften etwas auseinander -> die Strömung ändert sich. Statt eines großen Gesamtflügels hast du es jetzt mit zwei nebeneinander herfliegenden Einzelflügeln zu tun mit jeweils halber Spannweite - also auch halber Streckung. Natürlich ist dieser Übergang nicht „scharf“ - und auch die Einzelflügel beeinflussen sich gegenseitig.
4. Wir gehen zurück zu 1), ziehen aber entlang der Mittellinie eine unendlich dünne Trennwand ein, die zudem reibungsfrei sein soll. Da eine symmetrische Strömung entlang der Symetrieebene keinerlei Querkomponente hat, hat das auch keinen Einfluss auf das Strömungsbild.
5. Jetzt kommt’s - du lässt Alles links von der Trennwand komplett weg. Die Strömung auf der rechten Seite ändert sich trotzdem nicht, weil die Trennwand ja jede Querkomponente blockiert -> sie verhält sich genau so, als ob die Trennwand nicht existierte - aber die linke Flügelhälfte, die ja ein Spiegelbild der rechten ist, weiterhin mitflöge.
6. Jetzt wiederholen wir 3. mit Trennwand, und lassen wieder die linke Seite weg -> die Strömung auf der rechten Seite verhält sich weiterhin so - als ob die Linke Flügelhälfte, oder eben das Spiegelbild der rechten - weiterhin mitflöge
————-
Besser kann ich’s nicht erklären. Natürlich sind die Verhältnisse an einem Surfsegel nicht genau so - aber das Prinzip der Spiegelung ist es - wenn du dir eine einigernassen glatte glatte Wasseroberfläche als Spiegelebene denkst.