Hallo Ole !
Der Wert für das Ca ist einfach zu errechnen, steht in jedem Aerodynamikbuch, Werte für Fläche, Kraft und Speed habe ich angegeben, spezifisches Gewicht von Wasser ist bekannt.
Der Auftriebsanstieg ist bei allen symmetrischen Profile fast gleich und zwar linear, Ca 0,1 - 1 Grad bis Ca 0,5 - 5 Grad, danach wird es spannend.
Dicke Profile mit 15 % gehen auch noch bei über 10 Grad bei Ca bis 0,8 und danach kommt nur noch mehr Widerstand.
Dünne Speedprofile gehen definitiv über 5 Grad nicht mehr, rechne dir mal die Kraft aus bei 72 Km/h und Ca 0,5 - das katapultiert auch einen 100 kg Fahrer aus dem Wasser.
Das von Wolfgang erwähnte Bild auf dem Kanal zeigt tatsächlich einen Schräglaufwinkel von über 10 Grad, hier ist also gewollt oder ungewollt die komplette Unterdruckseite abgerissen, nur noch 1/3 der Kraft von der Überdruckseite geben wieder ein rechenbares Ergebnis.
Unterseite 1/3 und Oberseite 2/3 der Kräfte so isses und nicht andersrum!
Zur Oberflächenvergrößerung durch Rillen usw.:
Die Oberflächenreibung von Rumpf und Finne am Wasser ist ein entscheidender Faktor beim Speedsurfen. Eine Vergößerung der Oberfläche führt zu einem deutlichen Widerstandszuwachs. Beim Flugzeug hat die laminare Grenzschicht nur etwa 10 % der Reibung einer turbulenten Grenzschicht !!! Eine gerillte Oberfläche wird niemals laminar sein, da Querströmungen die Grezschicht zuverlässig verwirbeln. Segelflugzeuge haben eine aschblanke Oberfläche, die Piloten wischen sogar den Fliegenbrei von der Profilnase, da sonst die Strömung an der Stelle in turbulent umschlägt. Die modernen Speedprofile mit der weit hinten liegenden Dicke sind als Laminarprofile entwickelt worden, aber hochglanzpolierte Oberflächen im Wasser versagen ganz kläglich !!! Also muß eigentlich eine turbulente Grenzschicht vorherrschen und wer Wolfgangs raue Oberflächen kennt glaubt nicht mehr an laminare Strömungen.
Stichwort ist hier die Oberflächenspannung des Wassers, die erste Schicht Wasser muß regelrecht an der Finnenoberfläche kleben bleiben, dann reibt nur noch Wasser an Wasser. Beim Fisch übernimmt das eine Schleimschicht, man weiß nie, ist es noch Wasser oder ist es schon Fisch, wenn man die Grenzschicht beobachtet.
Hier liegt noch ein beträchtliches Entwicklungspotential,
Wolfgang denk mal an deine Handcreme, die du früher für die Finnen verwendet hast.
Das Zeug müßte eine hydrophile Oberfläche erzeugen, die möglichst 2-3 Stunden hält, damit wäre eine drastische Widerstandsverringerung möglich.
Ole, diese laminaren Ablöseblasen meint Wolfgang, wenn er sagt, das die Stömung hinten um die Finne rumläuft. Tatsächlich läuft die lokale Strömung in der Blase auch nach vorne, kann man wunderbar beobachten, wenn man mit einem großen Dampfer fährt. Die Grenzschicht ist am Rumpf voll turbulent (verwirbelt) und durchaus 1 Meter dick. Wenn du eine Dose an der Boardwand ins Wasser wirfst, wird sie manchmal kilometerweit mitgezogen und wandert in den Wirbeln sogar am Rumpf nach vorne, bis sie ein wenig nach außen gespült wird, aus der Grenzschicht rausfällt und dann im Wasser zurückbleibt.
Turbulatoren am Profil haben nur dann einen Sinn, wenn sie deutlich vor der Ablöseblase positioniert sind, im Modellflugzeug also immer spätestens bei 25% der Flügeltiefe, da mit dem Druckanstieg nach der dicksten Stelle des Profils die Ablösung einsetzen kann.
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