Beiträge von Joerge

    Hallo Surf-Begeisterte,

    habe mich bei Euch registriert, da ich nun doch mal einen Beitrag loslassen möchte und nicht nur mitlesen.

    Vorsicht ist etwas länger, sorry.

    Eigentlich ist es hier ein gemischte Frage Board und Technik (und Können).


    Ich hatte einen Wirbelsäulenbruch, saß im Rollstuhl (nicht lang zum Glück...) und habe aber lange gebraucht mich körperlich wieder ran zu arbeiten.

    Letztes Jahr zog ich in die Gegend nördlich von Stralsund (Revier also Bodden, meistens) und blickte auf den Bodden. Lange...

    Dann habe ich den Entschluß gefaßt, daß ich unbdingt (wieder) aufs "Wasser" muß!!!

    Gesurft (Windsurfen) war ich zuletzt, festhalten (!), vor 30 Jahren (warum rast die Zeit nur so dahin).

    Habe mir im Spätsommer 2016 einige Boards (sehr "Große") bei Surfschulen (Darß) ausgeliehen, um herauszufinden ob mein spärliches Erinnerungsvermögen leistungtechnisch noch irgendeine Bedeutung hat. Wohl eher wenig. 160 Liter war die Untergrenze und auch die hat mir kaum Spaß gemacht. Warum? Die notwendige Muskulatur, die dafür gebraucht wird, war noch nicht da und besonders die veränderte Statik meiner Wirbelsäule brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Die Beweglichkeit im Hüftbereich ist verdammt eingeschränkt. Alles fast wie etwas zeitverzögert. Lange Rede kurzer Sinn. 10/2016 kaufte ich das größte Bord (RRD Easyride Softskin V2 220 L), was ich finden konnte. Die Surfschulen schlossen und ich wollte unbedingt noch ein paar mal aufs Wasser. Nach einigen Surf-Tagen konnte ich feststellen, daß es schon ganz passabel gehen konnte und mein Rückenschmerz eher dem Muskelkater wich. Gutes Zeichen!!!

    Natürlich ist das RRD Easyride Softskin V2 220 L eine rießen Platte, aber eben wunderbar kippstabil und damit weniger gefährlich für meinen Wirbel.

    Auch dieses Jahr bin ich so oft es geht auf'm Wasser und es ist doch toll, daß man überall Heiterkeit auslöst mit solch einem "Brett". Ich mag fröhliche Menschen...

    Nun zur eigentlichen Frage. Ich muß unbedingt ins Trapez, weil dies die schönste Therapie für meinen Wirbelbruch ist, denn exakt genau an der richtigen Stelle entlastet mich das Trapez (Hüfttrapez, Sitztrapez war nicht so optimal). Ein wunderbares lang vermißtes Gefühl!!! Klappt gut. Noch mehr Entlastung meines Problembereiches bringt mir das Schlaufenfahren, aber das bekomme ich mit diesem speziellen Board nicht wirklich hin. Klar, erst Gleiten und dann in die Schlaufen. Soweit die Idee. Gleiten mit dem Brett ist wohl so eine Ansichtssache. Es geht, bei ausreichend Wind und Segelfläche. Es ist träge, braucht Zeit (viel) bis es hochkommt und hat einen verdammt breiten Hintern (Bordbreite 100 cm). Wenn ich in den normalen hinteren Schlaufenpositionen stehe, schneide ich mir (so mein Gefühl) die Strömung ab und Gleiten kann man dies dann eher nicht nennen. Pflügen trifft es wohl eher und permanentes Anluven. Zuviel Streß, dies kanns nicht sein. Gehe ich in die Schlaufen weiter vorn, hört das Anluven fast auf unddas Board steht flacher auf dem Wasser. Dadurch kriegt es verdammt viel Geschwindigkeit, die ich dann schon als sehr grenzwertig empfinde. Zumal durch die große Bordfläche und besonders Breite, die Sicherheit leidet. Die Wellenschläge beim Kontakt sind schon arg heftig, da das Board voll draufschlägt. Ich war bei ca 25 kn mit einem 4,5 und 6 Segel auf dem Bodden unterwegs und irgendwie wars klasse, aber irgednwie auch nicht. Also, geht sinnvolles Schlaufenfahren mit so einer "Platte" (oberhalb 5 Windstärken) überhaupt oder sind da die Einsatzgrenzen eines solchen Board überschritten. Weil, ich kann mich in Schlaufenpositionen stellen wie ich will (verschiedenen Segelarten und -größen, sowie Finnen), daß permanente Anluven beim "Gleiten" (oder Pflügen) bekomme ich nur in den Griff, indem ich meine Oberkörperposition weitgehend zum Bug bewege. Aber dies kann es nicht sein, weil das ist absoluter Krampf. Natürlich überlege ich schon, auf ein kleineres Board umzusteigen. Weil bis auf den Wasserstart (den ich mir für den Sommer an der Küste aufsparen (vielleicht 2018???) wollte, klappt alles passabel (wenn auch verbesserungswürdig). Ich will aber sicher nicht ab 5 Windstärken am Ufer stehen bleiben müssen. Andererseits würde ich die Kippstabilität noch ein wenig länger genießen und meinem Rücken damit mehr "Zeit" verschaffen. Also, wenn ich hier was versuche (Schlaufen) bei dem großen Board, was nicht funktionieren kann, weil es dafür letztlich nicht konzipiert ist, dann muß ich zügig auf ca 155 L runtergehen. Vielleicht ist es aber auch mangelndes Können meinerseits. Dies wären meine Fragen an Euch. Hoffentlich kennt sich jemand von Euch überhaupt mit so einem "Möbelwagen" aus... ;-))

    PS: 75kg, 60 Jahre ;-) , Board 270x100 cm, 15,5 kg blank

    RRD Easyride Softskin V2 220 L-color.jpg