Ich bin gerade 50 geworden und habe Ende der 80er mit dem Surfen angefangen, also recht spät. Das Material und meine Wohnlage waren damals nicht so förderlich, bin dann 93 mit meiner damaligen Freundin, durch die ich zum Surfen gekommen bin (Danke dafür, Sandra!) an die Ostsee gezogen. Hauptgrund war die Leidenschaft zum Surfen, auch wenn ich's nicht wirklich konnte
10 Jahre Fehmarn-Clique hatten dann zur Folge, dass meine Lernkurve sehr flach blieb. Letztendlich heizen und halsen, das war's.
Spaß gemacht hat's trotzdem immer, denn das Drumherum gehört ja auch dazu (wild Campen, Grillen und Gesellschaft).
Vor ca. 10 Jahren hab' ich mir dann mit einem Kumpel vorgenommen, die Duckjibe zu lernen, war nach ca. 1 Jahr gecheckt.
Danach bin ich dann mehr in Wellenreviere gewechselt und so vor 5 Jahren dann das erste Mal nach Klitmöller/Hanstholm. Im ersten Jahr dort dann auch gleich mal ca. 4m Welle mit 3,7er - da ging mir zwar schon die Düse, aber es war hammergeil!!!
Ich kann immer noch nicht viel mehr Manöver, vor'm Frontloop habe ich immer noch Schiss (ein paar Mal probiert, das erste Mal gleich Mastbruch...), den Backloop versuche ich zwar, aber ob ich den jemals stehen werde...
Halse und Duckjibe sitzen ganz ok, an der Wende auf dem Waveboard bastel ich immer noch, klappt mal besser, mal schlechter.
Vor 10 Jahren hatte ich noch ca. 20 Surftage/Jahr, inzwischen sind es 50-60, auch weil ich inzwischen den Winter halbwegs durchsurfe.
Für mich persönlich ist die Welle das Größte, mit Speed kann ich nichts anfangen, aber das ist halt Geschmacksache (und vielleicht auch eine Frage der Möglichkeiten/Spots, etc.).
Das Tolle am Windsurfen ist eigentlich, dass man immer was dazulernen kann, egal wie gut man ist. Gleichzeitig kann das frustrierend sein, wie Du ja auch selbst schreibst. Nach 30 Jahren Windsurfen ist mein Portfolio eher bescheiden (=frustrierend) aber ich find's trotzdem geil.
Komme gerade vom Wasser, wo bei 25°C mit 5,8er und 96L nicht wirklich viel mehr ging, als hin und her fahren, aber Spaß gemacht hat's trotzdem. Und ich träume von den nächsten Hanstholm Wochenenden und kann die Vorhersagen kaum erwarten.
Ich denke, Du musst für Dich selbst herausfinden, ob Du noch Spaß und Motivation für's Windsurfen hast. Beim Windsurfen ist es nunmal so, dass das Lernen von Manövern meist hunderte Wiederholungen braucht und bei den meisten der Lernfortschritt eher langsam ist.
Wenn Dich so eine lange Lernphase frustriert, ist Windsurfen vielleicht eher nichts für Dich.
Es ist halt auch schwer, große Lernfortschritte zu machen, wenn man nur 10-20x im Jahr auf dem Wasser ist.
Ich persönlich kann (nur) beim Windsurfen komplett abschalten, und von einem geilen Wochenende in Hanstholm zehre ich monatelang, daher kommt Aufhören für mich nicht in Frage