Hallo Bulli-500,
habe mir im letzten Jahr, zum Anlass eines Runden, etwas richtig Gutes gegönnt: Meine erste Carbongabel (180cm-230cm, 2700g) eines hier schon häufiger erwähnten Herstellers.
Diese absolute Top-Gabel ersetzt nun die vorherige NP Alu-Gabel (185cm-235cm, 2750g).
Hier nun meine subjektiven Beobachtungen:
- Vom Tragen her merke ich keine Unterschied zur alten Gabel (statisches Gewicht ist bis auf 50g identisch)
- Der Durchmesser im normalen Griffbereich von nur 28.5mm ist angenehm, aber nicht allzu unterschiedlich, da die Alugabel nach meiner Erinnerung mit 29mm(?) nach meinem Muskelgedächtnis ähnlich dick war.
- Der Durchmesser des Holms nahe des Kopstücks ist größer und entspricht einem abgerundeten Quadrat, was zumindest recht ungewohnt ist z.B. bei der Halse/Helitack etc.
- Die Innenbreite ist absolut ausreichend für mein 8.5er F-Race Cambersegel und und für das 6.5er F-Ride Segel sowieso. Das Enstück ist das normale (es gibt auch ein wide-tail Endstück).
- Bei leichtem bis normalen Wind, biegt/staucht sich rein gar nichts. Da ist die Gabel schlicht "unterfordert" und der Unterschied zur Alugabe auch kaum spürbar.
Aber:
Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß wenn es mal richtig, richtig fetzt und der Wind gleichzeitig sehr böig ist (also die Gabel artgerecht belastet wird), dann wird sich da ebenfalls nichts rühren und das Segelprofil wird zumindest soweit es die konstante Innenlänge der Gabel betrifft, nicht verändern.
Da kann ich mich gut erinnern, dass die Alugabel, weil relativ weicher, geächzt und gestöhnt hat, sich die Innenlänge verkürzt hat, das Profil des Segel tiefer wurde, sich der COE nach hinten verschoben hat und das ganze in vergleichsweise viel Arbeit und Stress ausgeartet ist. Für Frteizeit- und Profiracer ist die Frage schon seit langem entschieden, da diese gerne gerne das Material bis an die Grenzen auslasten.
Schlußfolgerung für mich:
Diese Gabel ist für mich unzerstörbar, zumindest im normalen Fahrbetrieb, weil die Grenzen der Belastbarkeit der Gabel oberhalb meiner eigenen physischen Fähigkeiten liegen. Die Gabel wird mich auch in ruppigen Bedingungen, die ich bisher noch nicht hatte, viel weniger stressen, weil sie eben auch dann kein "Eigenleben" entwickeln wird.
Auch habe ich das schöne Gefühl, mir etwas richtig Wertiges und Nobles geleistet zu haben (bin sonst eher sparsam und leiste mir selten Neues) über das man sich einfach freuen muß.
An die Form des Holmes in Kopfnähe muss ich mich noch gewöhnen.
Schlußfolgerung für andere: Es kommt auf den Einzelfall an in Bezug auf Nutzung und auch das Budget. Alu als Material hat seine Berechtigung für die meisten Fälle aber eben nicht für alle. Hier ist eine Carbongabel, die zwingendere Wahl.
Windige Grüße
PS: Warum bin ich nach Jahrzehnten mit Alugabeln schwach geworden?
Bin auf Tobago Jem Hall begegnet, der mir mal sein Equipment überlassen hat. Das Rigg war ein Ezzy Cheetah 6.5 auf einem Ezzy Hookipa Mast und einer Streamlined "skinny" Carbon Gabel. Das war schlicht ein Traum von einem Rigg, der mich hat schwach werden lassen.