zu Wolfgang Lessacher:
von vornherein möchte ich festhalten, dass es mir nicht darum geht Dein Finnendesign zu kritisieren oder gar schlecht zu reden. Die Finne ist sicher gut , denn sonst wäre nicht so viele damit so zufrieden und würden sie hier so glühend verteidigen. Um was es mir geht ist aber die Umstand, dass man nicht versucht Designmerkmale mit unsauberen oder gar pseudo-wissenschaftlichen Argumenten zu erklären. Insofern stellen meine Beiträge eine Art konstruktive Kritk und Hilfestellung dar. Bitte so verstehen.
zu
Aufgabe besteht darin die Querkräfte zu reduzieren.Die einen machen das durch flacher Gestalltung der Leeseite,während ich diagonal versetzte
Konkaven vewende.Der Cut out verhindert,daß Strömungsabrisse hinten runterwandern können.Da beide Finnen gefahren wurden,ist es nicht nur
durch Betrachtung der Finne zu dieser Aussage gekommen. Wolfgang
Ich verstehe die von Dir verwendete Begrifflichkeit 'Reduktion der Querkräfte' in diesem Zusammenhang nicht. Es ist doch ureigene Aufgabe, ja Daseinsberechtigung einer jeden Finne die vorhandenen und vom Segel generierten Querkräfte zu kompensieren um damit die herschenden Kräfte ins Gleichgewicht zu bringen. Eine gute Finne tut dies effektiver als eine schlechte Finne, da sie die gleiche Querkaft (= Auftrieb) bei deutlich geringerem Widerstand produziert. Insofern kann es auch nicht Designaufgabe beim Finnendesign sein hier eine Querkraftreduktion anzustreben (da sind m.E mehr die Segeldesigner gefordert!). Aber evtl. verwenden wir den Begriff Querkraft auch nur unterschiedlich , dann bitte ich um Klarstellung.
Gerade mit den bei den Lessacher Finne vorzufinden 'diagonal versetzen Konkaven' habe ich meine Verständnisprobleme. Was ist hier der genaue Effekt ?
nochmal zum Cutout: ich unterstelle wir sprechen von einer sauber angeströmten Finne bei Highspeed; welche Strömungsabrisse siehst du da ? Bei den unter diesen Bedingungen herschenden kleinen Antrömwinkeln wird es 'hoffentlich' zu keinen Ablösung kommen. Selbst wenn diese auftreten sollten, warum sollten diese nach unten wandern und nicht einfach nach hinten abströmen ? - selbst wenn , was ist das Problem ? Ich halte die Argumentation für nicht schlüssig und für einen weiteren Versuch das Cutout als Alleinstellungsmerkmal Deiner Finnen herauszustellen. Nochmal mir ist kein Beispiel in der Natur oder Technik bekannt wo nach Gesetzen der Strömungsmechanik (oder der Evolution) sich Formen mit Cutouts oder gar wechselnden Konkaven als optimal erwiesen hätten. Sowas kenne ich höchstens aus Batman-Filmen (sorry, kleiner Scherz...)
Versteh mich bitte nicht falsch, Deine Finnen sind gut , meiner Meinung nach aber nicht wegen der o.g. Design Features (Cutout & wechselnde Konkaven), sondern eher trotz dieser. Insges. müssen die allgemeinen Eigenschaften Deiner Finnen (Profilauswahl, Vorderkantenwinkel, Nasenradius, Materiamix und Steifigkeiten) von Dir sehr gut gewählt sein. Aber hast Du schon mal drüber nachgedacht oder gar ausprobiert mal eine Finne zu machen , die ohne Cutout (mit sauberer Abströmkante) und mit einem einseitigen asymmetrischen Profil (Konkaven) auskommt? Ich behaupte, wenn alle anderen Parameter gleich oder ähnlich bleiben, sollte diese Finne zumind auf dem einen Kurs sehr viel widerstandärmer und damit schneller sein.
noch zu den von Dir ins Feld geführten Robben und Seehunden: der Vergleich ist interessant aber nicht ganz zielführend, da wir die Diskussion ja begonnen hatte im Zusammenhang mit dem Widerstand der Finnen. Die Schwanzflossen der Seehunde sind aber Antriebs- und Steuerflossen und da stehen sicher bei der geforderten Wendigkeit andere Designmerkmale im Vordergrund.
Über die generelle Sinnfälligkeit der elliptische Auftriebsverteilung für eine widerstandsoptimalen Auftriebsfläche sollten wir hier nicht mehr argumentieren. Das haben schlauere Leute als wir schon vor langer Zeit herausgefunden und kann ggf hier nochmal nachgelesen werden : http://de.wikipedia.org/wiki/Induzierter_Luftwiderstand
Das gilt selbstverständlich m.E. auch für Wavefinnen. Warum auch nicht ? Oder willts du behaupten eine optimale Wavefinne muss mehr Widerstand haben als nötig und damit langsamer sein ?
noch eine Anmerkung bzw Korrektur. Den sog. Null-Widerstand (CW-0) gibt es sehr wohl er ist nur anders definiert als bei Dir. siehe http://mitglied.multimania.de/…chanik/fm_widerstand.html es ist also der Widerstand , der herscht wenn kein Auftrieb produziert wird (bei symmetrischen Profilen bei Antrömwinkel = Null, bei asym. Profilen Antrömwinkel ungleich Null !).
so genug kluggescheißt .... , wünschen nach einen angenehmen Sonntagnachmittag.