(...)
Aus meiner Sicht nur lösbar mit einer agileren Politik, Verwaltung und Gerichtsbarkeit und viel mehr gegenseitigem Vertrauen. Die Politik müsste sich trauen, auch unvollkommene Gesetze zu beschließen. Die Bevölkerung müsste darauf vertrauen, das schwer absehbare unerwünschte Nebenwirkungen von Gesetzen schnellstmöglich abgestellt werden. Gesetze müssten auch so offen gestaltet sein, dass die Verwaltung diese im Sinne des demokratischen Konsenses auslegen kann und wir bräuchten Gerichte, die im Zweifel schnell für Klarheit sorgen könnten. Es bräuchte auch Vertrauen der Bürger ineinander, dass offenere Regeln nicht ausgenutzt werden, sondern jeder sein möglichstes tut. Wir bräuchten das Verständnis in der Bevölkerung, dass jeder seinen Beitrag zu leisten hat und dass die Regeln da einfach Hinweise geben, was man machen kann. Da sind wir aber weit weg und ich habe auch nicht den Eindruck, dass es im Moment Mehrheiten dafür gibt uns dorthin zu entwickeln. Im Gegenteil.
Ich habe --- spät, aber immerhin --- das Fahrradfahren für mich entdeckt. Ich fahre täglich. Auch wenn ich
gar nicht müsste, ich nutze jede Gelegenheit. Einkaufen: Immer mit dem Rad. Alles, auch der Wocheneinkauf,
ohne Lastenrad, es reichen auch die Satteltaschen und notfall noch ein Rucksack. Ich tinke wenig Bier, und Wasser
kommt bei uns sehr köstlich aus der Leitung. Daher auch kein großes unnötiges Geschleppe.
Ich beneide die Pendler in ihren Autos nicht. Die werden von mir morgens alle rechts überholt. Ich verstehe die gut,
ich hab es bis vor 1 Jahr ja genauso gemacht.
Als kleiner Nebeneffekt hab ich 20 kg abgenommen und fühl mich gut dabei.
Und ich hab schon das Gefühl, dass sich auch bei anderen Leuten etwas tut. In der Stadt sind es schon viele, die
das Rad nehmen, wenn auch meist das E-Bike, aber ok, passt wenigstens auch zum Thread hier.