... dass ungetrenntes Windsurfmaterial so blöd zu liegen kommt, dass es quasi selbstständig davonsegelt ist mir in 40 Jahren noch nie passiert... da hattest du einfach Pech.
Nur gut, dass Nix passiert ist. Warst du nach 20min Schwimmen schon unterkühlt? Dann wird es schnell lebensgefährlich.
Ich war zum Glück noch nicht sehr unterkühlt, das Problem war mehr die nachlassende Kraft beim Schwimmen und die Atemnot, ich hatte immer das Gefühl nicht mehr genügend Luft in die Lunge zu bekommen und bald vor Schwäche unterzugehen. Wasser habe ich nur einmal geschluckt. Die Kälte hat bestimmt zur schnellen Erschöpfung beigetragen. Bei warmen Wasser hätte ich sicher länger schwimmen können, unter diesen Bedingungen waren 20 Minuten schon schwierig, vielleicht waren es auch 30 Minuten, ich konnte es natürlich nur schätzen und das Zeitgefühl ist in dieser Situation wahrscheinlich verändert
Die Probleme mit kaltem Wasser, also unter 20 Grad, fangen schon weit vor der Unterkühlung an, wie Du selbst bemerkt hat.
Es kann zu einen Schock kommen durch das kalte Wasser, aber auch schon sehr frühzeitig zu Störungen beim Schwimmen, weil Hände und Motorik beeinträchtigt werden, dann schwimmt man sehr ineffizient und mit hohem Aufwand.
Die Unterkühlung kommt dann lagsam dazu und verschlimmert das weiter.
Vor allem über den Kopf läuft die Auskühlung, daher Neomütze immer auf lassen und Kopf, insbesondere Gesicht, aus dem Wasser raushalten, möglichst kein kaltes Wasser schlucken.
Selbst wenn Du es dann an Land geschafft hast, kann der Kreislauf plötzlich Probleme machen.
Daher auch dann nicht alleine bleiben und Hilfe suchen.
Es gibt diverse Tabellen zur Unterkühlung im Wasser, aber die sagen nichts, wie schnell diese Schwimmstörungen eintreten und die eigene Rettung erschweren.
Aber daraus ergibt sich, dass eine Auftriebshilfe sehr nötig ist, am besten was leuchtendes.
Ich verzichte daher auf Wintersurfen, aber im Frühjahr oder Herbst hat man diese Probleme oft an der Nordsee. Wenn da eine Welle zwischen Material und Dir ist, schwimmt man chancenlos hinterher.
Auch wenn einem das alles klar ist, kann man es im Notfall kaum beeinflussen.
Trotz aller Vorbereitung und Vorsicht bleibt eben ein Restrisiko.