Beiträge von Pat

    Also zum Laminieren.
    Nachdem die geschäumte Stelle soweit runtergeschliffen ist, dass einige Lagen Glas Platz finden, kann man Glasgewebestücke passend zuschneiden. Glasmatte ist nicht geeignet, weil die mit einer sog. Schlichtung versetzt ist. Das ist eine Art Klebstoff, der die Glasschnipsel zu einer Matte zusammenhält und bei Kontakt mit dem Styrol im Polyester sich auflöst.
    Polyester ist nicht gut. Es ist wesentlich schwächer als Epoxy und frisst das Styropor in unseren Brettern auf.
    Zu Reparaturzwecken gehen eigentlich alle Epoxydharzsysteme, solange sie sich pinseln lassen und schön hart werden.
    Es gibt auch gesundheitlich weniger bedenkliche Harze, die zudem nicht unbedingt getempert werden müssen.
    Ich verwende LY556, dazu gibts zwei Härter, HM für 45min Topfzeit und HR für 35min . Zum Reparieren geht auch der schnellere gut.
    http://www.bolleter-arbon.ch/U…1%20Epoxydharzsysteme.pdf
    Glasgewebe in der Stärke 100gr/m2 - 300gr/m2 bekommt am als Resten oft in den GFK verarbeitenden Betrieben.
    Einfach mal bei den Bootsbauern oder so nachfragen.
    Epoxy muss man recht genau mischen, sonst wirds nicht richtig hart.
    Die Aldi Waage tut hier gute Dienste.
    Man braucht ca. 50gr Gemisch fürs erste.
    Mit einem Pinsel tupft man etwas Harz auf die Reparaturstelle und legt anschl. die zugeschnittenen Glasstücke drauf. Zuerst kleinere Stücke, dann grössere. So füllt sich die Stelle langsam, bis sie übervoll ist.
    Links oben seht Ihr ein Stück Fliess, darunter Abreissgewebe.

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    • Harz_1.jpg

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    • Harz_2.jpg

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    Kein Problem.
    Hier nochmals der Hinweis:
    MACHT UMBEDINGT PROBETESTVERSUCHSMUSTER!!
    Nur so lernt Ihr die Materialien kennen und versaut Euer Board nicht noch zusätzlich.
    Immer sorgfältig und genau arbeiten, dann muss man später weniger schleifen.
    Die Reaktionszeiten von Schaum und Harz sind entscheidend. Wenn man die nicht im Griff hat, gehts sicher in die Hose.
    Arbeitshygiene beachten. Vieles ist toxisch/krebserregend oder verursacht Allergien.

    Der PU Schaum dient nur zum Auffüllen. Diese neue Füllung ist sehr sehr fest, viel fester als alles Originalmaterial.
    Als Aussenhaut muss man natürlich Gewebe und Harz verwenden.
    Wie das genau geht, schreibe ich später. Ich hab eine dringende Arbeit, die zuerst erledigt werden muss. Bitte ein bisschen Geduld.
    Pat

    PU Schaum gibts in allen Varianten.
    Das Dosenzeugs kenne ich jetzt nicht.
    Es gibt auch UHU PU, ist eine Komponente und härtet mit der Luftfeuchtigkeit aus. Das geht auch für kleine Stellen.
    Anbei ein Bild mit allen PUs die ich so habe.
    Aldi hat ne prima Digitalwaage mit 1g Teilung für 20Euro im Angebot. Spätestens beim Harzen braucht man sowas.
    Vorne rechts seht Ihr einen Rest Styrofoam.

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    • PU.jpg

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    Hallo Matthias und Grüezi in den hohen Norden,
    Reparieren kann man eigentlich alles (an einem Surfboard).
    Wichtig ist wie gesagt, dass man alles kaputte wegmacht. Der Winkelschleifer ist das ideale Werkzeug darür. Eine neue recht grobe Schleifscheibe "hobelt" ALLES weg. Aber ACHTUNG! Erst mal an einem Stück Holz üben, damit man die Zugkräfte des Winkelschleifers kennen lernt, wenn man ein Objekt damit berührt. Ich hab schon Leute in der Werkstatt gehabt, die haben sich ruckzuck die ganze Kiste damit ruiniert. Nicht fest drücken sondern mit versteiften Armen ganz leicht und gezielt auf das Board tippen. Den Winkelschleifer nicht zu flach halten, sonst ist die Auflagefläche gross und das Ding wird unberechenbar. Auch keinen Zweihänder Winkelschleifer nehmen sondern so nen Kleinen. Wenn der eine Geschwindigkeitsregulierung hat, erst mal bei niedriger Tourenzahl anfangen.
    Das Laminat so anschleifen, dass die Randzonen flach von 100% Materialdicke auf 0% verlaufen. Diese Fläche benützen wir als Verbondung zwischen alter Aussenhaut und Reparaturstellenlaminat.
    Kaputtes oder weiches Styro MUSS raus.
    Wenn man den 2K PU hat, kann man quasi Plomben aus Styrofoam einsetzen. Dieser Schaum hat den grossen Vorteil, dass er kein Wasser zieht und sich leicht bearbeiten lässt. Reste bekommt man auf der baustelle, ist meist hellblau, rosa oder gelb. Grün gibts auch. Styrofoam hat keine Kügelchen wie Styropor (EPS). Es ist geschlossenporige geschäumt. Wird vom Häuslebauer deshalb im Kellerbereich aussen an die Fassade geklebt. In den Baumulden findet man häufig Reste. Gibts auch im Baumarkt als Platten von verschiedenen Stärken.
    Es lässt sich sägen, raspeln schleifen, bohren etc.
    Ist aber nur nötig, wenn die offene "Wunde" recht gross ist und man die Schäumkräfte damit reduzieren will.
    Der PU Schaum ist ein super Werkstoff, hat aber auch so seine Tücken. Kleine Mengen einkaufen, und kühl lagern. die Schaumkomponente geht gerne kaputt, die Treibmittelkomponente hält ewig. Erst mal ein paar Gramm in einem Becher aushärten lassen und Erfahrungen sammeln.
    Immer nur ganz kleine Mengen anmachen (1:1 in der Regel)!!!!!!!
    Sonst gibts eine grosse Wärmeentwicklung in der Reparaturstelle durch die Reaktion des Schaumes, das Styro im Board könnte sogar wegschmelzen. Ausserdem entwicken sich enorme Kräfte im Board, die, wenn sie nicht entweichen können, das Board regelrecht aufblähen. Auf dem Boden Zeitungen auslegen, austretendes PU gibt ne mächtige Sauerei. Board gut abdecken, sonst ruiniert man sich die gesunde Oberfläche damit.
    Wie in meinen Bildern gezeigt die offene Stelle soweit mit durchsichtigem breiten Tape zukleben, dass eine Tasche entsteht, in der das PU sich mehr oder weniger der Brettform entsprechend aufschäumen kann. Man muss dann weniger wieder wegschleifen.
    Immer nur 10 - 15gr pro Komponente Schaum/Treibmittel in einem Becher anmachen. AUCHTUNG, das Weitere muss sehr schnell gehen!
    Nach dem Durchrühren (max. 10sec) wird der Schaum recht dünnflüssig (niederviskos) und lässt sich gut in kleine Öffnungen giessen.
    Nach vielleicht weiteren 10 Sekunden fängt der Schaum an aufzugehen.
    Durch das transparente Tape kann man die Entwicklung gut beobachten.
    Jetzt kann man die Plombe reindrücken, wenn sie noch nicht in der offenen Stelle ist.
    Plome fixieren und warten bis die Aufschäumung endet (3-5min).
    Die Plombe ist nun fest verankert. Nochmals etwas PU anrühren und in die Stelle geben. Solange wiederholen, bis die Stelle vollgeschäumt ist.
    Mein PU hat die Eigenschaft, dass es von flüssig in zäh übergeht, dann wird es richtiggehend spröde und lässt sich prima raspeln/schleifen (nach vielleicht 10min). Nach einer Stunde ist es dann hart wie Holz. Je wärmer die Umgebung ist, desto schneller reagiert es.
    Ich bevorzuge kühle Räume oder Tage, damit ich mehr Zeit habe. Schäumen kann ganz schön stressig sein.
    So, nu muss ich wieder etwas arbeiten.
    Berichtet über Eure Erfahrungen, dann lernen andere auch daraus.
    Viel Erfolg und gutes Gelingen
    Pat

    Gespachtelte Reparaturstellen können mit Farbe verdeckt werden.
    Besser ist es, mit einem Primer oder Spritzspachtel vorher die Stelle abzudecken.
    So werden die feinen Unebenheiten gänzlich beseitigt.
    Der Primer muss nach dem Aushärten noch verschliffen werden.

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    Die Pumpe ist das ganze WE durchgelaufen und hat gut eine Kaffeetasse salziges Wasser aus dem Board gezogen. Der Vorbesitzer sagte mir, der HS war mehrmals in der Toskana :mad:
    Am Entlüftungsloch lässt sich mit dem nassen Finger ein deutlicher Unterdruck feststellen, die Pumpe saugt also von dort trockene Luft nach. So trocknet das Board hoffentlich komplett aus.

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    • Wasser.jpg

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    Vielleicht noch interessant, falls jemand Wasser im Board hat:
    Nach dem Surfen musste ich feststellen, dass mein gebraucht gekaufter Hypersonic aus einer Pore im Unterwasserschiff regelrecht rauspisst. Nach dem Wasser Wegwischen war da immer wieder eine neue Pfütze. Zu sehen war da nur eine 1mm Pore im Lack. Zuhause habe ich dann die Pore auf 3mm aufgebohrt und meine Vakuumpumpe angeschmissen.
    So eine Pumpe kann man sich billigst aus einem alten Kühlschrank machen. Einfach bei Bedarf danach googeln.

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    • HS_1.jpg

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    Auf die Kante musste in einem 2. Durchgang noch mehr Glas rauf. Ich hab da so ganz dickes Glasroving. Das lässt sich super auf der Reparaturstelle auf die Kante harzen. Ist viel besser als da dick Spachtel drauftun und dann zuschauen, wie das abplatzt.
    Also Spachtel verwende ich einen 2K Polyesterspachtel, AKEMI. Gibts auch in Hochweiss, meiner ist leider hellbraun.
    Heute wurde geschliffen, hab ich aber noch keine Bilder von gemacht.
    Pat

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    Moinmoin,
    Dachte schon, das interessiert wieder keine Sau :tongue:
    Naja, wir hatten 3 Tage Surfwind am Bodensee, so hatte ich andere Prioritäten.
    Immerhin war die Kiste wieder dicht, so konnte ich mit ihr aufs Wasser. Bin laut GPS am Freitag damit über 100km gesurft. Der Schleifstaub ist definitiv runter :cool:

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    Unsichtbare Reparaturen? Da ist das Holzfurnier des Starboard ja eine echte Herausforderung


    Das Holzfurnier muss ich nicht reproduzieren. Ende Saison wird die Kiste rundherum abgeschliffen und neu designt. Der Besitzer ist Industriedesigner und hat nen Schneideplotter :)

    Hier noch ein Beispiel für den PU Schaum im Einsatz.
    Ein F2 SX 131, bei dem das Deck im Bereich der Airpipes durchgetreten war. Das Board hat ein extrem dünnes Airex Sandwich und nur eine Lage Kohle aus Aussenhaut. Grausam empfindlich sowas!
    Die Pipes waren nur reingeklebt, kein Umlaminieren an der Kante oder so.
    Ich hab dann den hinteren Footpad abgelöst und die Airpipes kurzerhand rausgerissen. M.E. sind die unnötig, nur Show. Auch die Cutouts sind m.E. völlig überdimensioniert und viel zu tief.
    Die Pipes waren aus GFK und konnte nur mit einem glühend gemachten alten Metallsägeblatt gespalten und stückweise rausgerissen werden. Das nasse Styro und das faule Airex habe ich rausgeschnitten. Schaum braucht Monate, bis es durchgetrocknet ist.
    Dann hab ich Styrofoamstücke als Plomben passend gemacht und mit dem 18/42er PU eingeschäumt. Dadurch spart man PU und Gewicht :D
    Anschliessend mit Glasfasergewebe zulaminieren und den Footpad zurückkleben, feddich.
    Und man sieht so gut wie nix :tongue:
    Pat

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    • SX.jpg

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    Hi Fred,
    Nö, das war mal in den frühen '80ern. Da hab ich mit dem Bruder vom damaligen Weltmeister Charly Messmer (vor Robby Naish), dem Rolf Messmer, Bretter gebaut. War ne geile Zeit damals. Den Ständer hab ich irgendwann mal in meine Garage geschraubt.
    Heute repariere ich nur für Freunde oder mache mal ein Brett für mich.
    Meine Devise ist, Reparaturen unsichtbar und absolut stabil zu machen.
    Pat

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    • Saber.jpg

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    Ah ok. Bei den kleinen Mengen, die ich jeweils anmache lässt sich das schwer schätzen. Und nachgeschaut habe ich nie.
    Schaumreste drücke ich den Reparaturkunden jeweils in die Finger. Die sind dann immer ganz beeindruckt von der Druckfestigkeit.
    Finnenkästen etc. schäume ich damit auch ein. Auch Styroporplatten lassen sich so spaltüberbrückend zusammenkleben. Man kann, wenn man den Spalt schmal hält, sogar mit dem Heissdraht dort durch schneiden. Prima beim Brettbau.
    Pat

    Hi Mafa,
    Das ist ein Zweikomponenten PU-Schaum und nennt sich 18/42. Hab ich hier bekommen:
    http://www.bolleter-arbon.ch/
    Ist halt bei mir direkt im Dorf.
    Das geniale daran ist, dass der hart wie Holz wird und sich auch so bearbeiten lässt.
    Ich denke mal, dass Du sowas auch bei R&G in D-Land bekommst.
    Raumgewicht ist vielleicht 40-50kg. Man braucht nur vielleicht 30 + 30gr für eine solche Reparatur, wie ich sie grade mache.
    Die Schaumkomponente ist nicht wahnsinnig lange lagerfähig, also immer nur kleine Mengen einkaufen.
    Ich mache morgen mit der Reparatur weiter. Heute war Hammer Wind am Bodensee :bonk:
    Pat

    Dann mit Epoxy und Glasfaserresten die Stelle übervoll auslaminieren.
    Nach dem Aushärten kann mit dem Winkelschleifer auf Brettkontur runtergeschliffen werden.
    Morgen gehts weiter.
    Pat

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    • Rep6.jpg

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    Nach dem Schäumen sieht das dann so aus.
    Mit dem Winkelschleifer schleife ich den Schaum wieder soweit runter, dass Glasfaser weider Platz hat.

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    Dann kann man mit einem 2K PU Schaum die "Wunde" zuschäumen.
    Bauschaum oder so Zeugs ist leider nicht geeignet.
    Ich hab da so was, das wird nach dem Aushärten hart wie Holz und ist trotzdem sehr leicht.
    Wichtig ist nur, dass man aufpasst und nicht das Board aufquellen lässt.

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    • Rep2.jpg

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    Hi,
    Hab grad heute wieder ein Board nach nem Schleudersturz repariert.
    Zuerst mal muss alles Gebrösele runter.
    Am besten geht das mit einem Winkelschleifer.
    Weiches oder nasses Styropor muss raus.

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