Wenn Du Benni2002 mich bei den Fragen, die mir zu den Boards durch den Kopf gehen beim Rocket (wenn auch das wohl etwas weniger spritzige Modell aus 2014) weiterhelfen kannst wäre das natürlich eine feine sache:
Würdest Du dem Board eher gerne noch weitere Manöver entlocken oder bist froh wenn Du ihn gut um die Halse bekommst?
Ich habe ihn mir gekauft, um mit meinem 7,5er Camber-Segel früh ins Gleiten zu kommen und dann genüsslich zu cruisen, zu halsen und ab und zu mal ne Heli-Tack einzustreuen. Für "richtige" Manöver hab ich kleinere Boards. Beim normalen Wenden finde ich ihn etwas störrisch. Man muss aber nicht jedesmal froh sein, wenn man ihn um die Halse bekommt, sondern das macht er ganz gut, sogar mit verschiedenen Radien (im Gegensatz zum Firemove 110, der kennt nur einen - weiten - Radius, den er aber fast ganz ohne Input fährt und auch super durchgleitet). Ich als Leichtgewicht muss dem Rocket aber, wenn ich gut angepowert bin, durch Fußdruck schon ziemlich genau mitteilen, wohin ich ihn haben will. Und auch um das Durchgleiten beim Halsen muss ich mich bemühen (im Gegensatz zu den Testern in den Tests, die das immer als besondere Stärke hervorgehoben haben), aber das kann daran liegen, dass ich ihn einfach zu selten fahre, um mich darauf schon eingeschossen zu haben.
Konntest mit Speedhaltung noch Gas geben oder war das gefühlt eher so dass er eh nicht schneller wird egal was Du mit Deinen Füssen machst?
Man kann schon ein bisschen "drücken" , aber irgendwann ist er ausgereizt und du bist garantiert nicht der Allerschnellste auf dem See. Damit muss man leben können (siehe allerdings nächste Frage). Ich finde das Fahrgefühl aber nicht tot oder langweilig - das ist eher beim 110er Firemove der Fall. Der Rocket fährt - für die damaligen Tabou, auch den 3S typisch - zwar gedämpft im Kabbelwasser, aber er lässt dich schon immer wissen, wie die Wasseroberfläche beschaffen ist und reagiert auch darauf, wie du ihn dir in Manövern oder auf der Geraden "zurechtlegst". Ich finde das sehr angenehm. Damit wären wir automatisch schon beim nächsten Thema, nämlich:
Welche Finne bist Du drauf gefahren?
Zum frühen Angleiten habe ich mir die 44er Serienfinne ausgesucht. Das reicht für meine Ansprüche. Wenn ich das Board regelmäßig, öfter und in wechselnden Bedingungen fahren würde, käme stattdessen wohl eine gute und härtere 40er/42er Slalomfinne und noch eine 34er/36er Finne für mehr Wind dazu.
Meinst du er lockt auch ein wenig zum Springen?
Mit dem großen Camber-Segel und den Schlaufen weit außen sind für mich kleine Hopser drin, mehr will ich auch gar nicht mit so einem großen Board. Er lockt aber auch nicht wirklich. Das ist wohl eher etwas für die kleineren Rockets, 105er und 95er.
Würdest Du ihn auch am meer bei schwächerem Wind fahren wollen? Also fürs große Material oder meinst Du da fühlst Du Dich eher unwohl damit?
Hab ich zwar noch nicht, aber bei grenzwertigen "gerade so"-Gleitbedingungen könnte ich mir das schon vorstellen. Die Wellen sollten halt nicht zu eng und nicht zu steil sein. Zum Rumbolzen bei Wellengang ziehe ich kleinere Boards vor. Hast du doch auch ... Den Firemove 110 könnte ich mir auf dem Meer nicht so gut vorstellen, dazu finde ich ihn zu unflexibel, obwohl er noch viel früher angleitet, und zwar ganz von selbst.
Hast Du CED oder LTD? Wie gut, wie stabil sind die LTD's? Spürt man den Preis- und Haltbarkeitsnachteil der LTD überhaupt beim Fahren?
Ich habe den Ltd. und ja, beim An- und Durchgleiten habe ich den Unterschied gemerkt. Was die Haltbarkeit betrifft, habe ich allerdings keinen Vergleich. Da ich den Rocket nur bei zahmen Bedingungen fahre, hat er noch keinen Härtetest hinter sich. Allerdings habe ich Erfahrungen mit meinem 96er 3S Ltd., und der ist von der Lackqualität her (Abplatzer) und Schlagempfindlichkeit her deutlich kritischer als meine JP Pro und Fanatic TE.