Einfach wars ja eh noch nie dort zu arbeiten bzw. eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen, aber jetzt?
doch, seit gut 10 jahren kann jeder aus dem EU-raum in der schweiz arbeiten und leben.
ich bin schweizer, habe aber nicht abgestimmt (wollte den brief am donnerstag einwerfen, kam aber was dazwischen und am sonntag bei urnengang war ich auf dem see surfen), hätte jedoch auch ja gestimmt. es gibt zahlreiche pro und contra argumente, aber bei vielen ging es nicht um links/rechts oder ausländer raus, sondern viel mehr darum, dass wir uns von den ganzen politikern und der "elite" nicht erpressen lassen möchten. dieser ausgang der abstimmung sollte so einigen amtsträger mal wieder aufzeigen, dass wir, der souverän, immernoch etwas zu sagen haben und unsere meinung vielfach von der politik abweicht.
ich habe mich auch mit den post-reaktionen in den medien befasst und es ist spannend zu sehen, wie sehr sich die meinung der vierten staatsgewalt von derer des volkes in den kommentaren unterscheidet.
doch um mal auf die wesentliche frage einzugehen: was wird sich ändern?? meiner meinung nach, nicht viel! es wird einige diplomatische spannungen mit der EU geben, es werden wieder task-forces und spezialistengruppen einberufen, viel geld wird in den nächsten drei jahren verpulvert und am ende wird es ein grosszügiges kontingent als kompromiss geben, mit dem auch die "elite" leben kann.
ich bin absolut nicht ausländerfeindlich, aber ich finde, man muss unseren beschränkten raum schützen, so gut es geht. wir laufen jetzt schon fast am maximum. und die linken und grünen in der stadt zürich wollen ja nicht mal, dass in die höhe gebaut wird, werfen dir aber an den kopf, "dass man halt da wohnen muss, wo man arbeitet". ja wie denn, wenn ich für 13qm studio mit küchennische 1200€ im monat zahlen muss??
meiner meinung nach, sollte man ein punktesystem wie z.b. neuseeland einführen. wer die punkte erreicht, darf gerne kommen, wer nicht, bleibt draussen. wenn du in nz ein arbeitsvisum hast und dir der job gekündigt wird, hast du zwei (!!!) wochen zeit einen neuen job in der selben branche zu finden, sonst gehts ab nach hause. wo bleiben da die gewaltigen aufschreie?? ich weiss, dass dies bei uns niemals durchsetzbar ist, aber nur weil man ein grosszügiges (?) kontingent einführen will, heisst das ja nicht, dass man automatisch alle ausländer draussen haben will.
ach und zum zweiten punkt der initiative, dass man bei zwei gleichgestellten bewerbern, denjenigen aus dem inland nimmt, muss man wohl nicht mehr viel sagen oder? ich hoffe, das sollte selbstverständlich sein!
abschliessend möchte ich sagen, dass ich froh bin, schweizer zu sein. ich habe viele länder dieser welt in meinen jungen jahren kennenlernen dürfen und behaupte, dass wir overall gesehen, ein super land sind. mit allem positiven und negativen. und zudem, auch wenn der ausgang manchmal dumm, ja sogar populistisch ist (vgl. minarett initiative / kopftuchverbot usw...), bin ich froh, haben wir überhaupt eine stimme abzugeben. und dies zu jedem erdenklichen thema oder gesetzgebung, man braucht nur 100k unterschriften.
@totti, wir haben 8 Mio. einwohner davon sind 23.4% ausländer (die eingebürgerten nicht einberechnet). Jährlich kommen ~40'000 EINBÜRGERUNGEN dazu. ich denke, wir machen genug für die ausländer! deutschland: 8% ausländer und ca. 100'000 einbürgerungen pro jahr. und jetzt rechnet das mal von den (wieviel?) 83 Mio. oder so runter...
PS: was eure ganzen (EU-)Politiker zu dem thema rausgehauen haben (z.b. einem ganzen volk unterzustellen, dass es dumm ist, ....) ist unter aller sau! denkt mal ein bisschen darüber nach, wenns dieses jahr um die EU-wahlen geht...