Auswirkung der Position des Segeldruckpunktes auf den Board-Trimm

  • Hallo Zusammen,
    ich habe ein Freerace-Board in den Abmessungen 234 x 68 cm, Heck: 44,5 cm, ca. 108 l.
    Hierzu suche ich ein Freerace-Segel in der Größe von ca. 8,0 welches möglichst leicht sein sollte, früh angleiten, und natürlich möglichst schnell werden sollte.


    Ein Gaastra GTX aus 2009 in 8,0 habe ich bereits getestet. Das Segel ist mir jedoch trotz Verwendung eines 100% Masts zu schwer.


    Ein H2 aus 2011 in 8,2 bin ich ebenfalls gefahren. Dieses Segel ist leicht und gleitet früh, wird aber nicht schnell. Ich denke, dass der sehr weit hinten liegende Druckpunkt und das erst weit hinten immer tiefer werdende Profil nicht mit meinem - für die Segelgröße relativ kleinen - Board harmoniert. Es fährt, ja. Aber es ist nicht wirklich super.


    Ich überlege nun, ein MKIV 7,8 zu kaufen, aber ich befürchte, dass auch hier wieder- wie Magazine schreiben - der Druckpunkt sehr weit hinten liegt. Bedeutet dies, dass das Segel für breitere Boards besser geeignet ist?


    Habt ihr Erfahrungen mit diesem oder ähnlichen Segeln? Welche Segelgrößen fahrt ihr maximal auf Boards dieser Größe?


    Danke für Eure Tipps.

  • Ich hab das Thema auch schonmal angesprochen als es darum ging welche Board-Segel Kombinationen möglich sind.


    Ich weis jetzt nicht um welches Board es genau geht, aber es gibt nunmal Freeraceboards die sind weiter weg von Slalomboards als andere. Die älteren JP Super-X zum Beispiel kann man vom Speed gut im Freeracesektor ansiedeln, aber auf meinem 106l, 63cm Board kann man schon 7.8 vergessen. Bei 7.0 ich Ende. Das Board kann größere Segel nicht mehr umsetzen, der Druckpunkt passt nicht, das Board bekommt Null Lift. Kurz: Man kann damit fahren, nachtürlich auch schnell angleiten aufgrund der Segelfäche, aber Speed kann man sonstwo suchen. Mein 74cm Slalomboard war am selben Tag, bei gleichen Bedinungen rund 5km/h schneller!


    Ganz ehrlich: So wie sich das anhört bezweifle ich eher, dass du ein passendes 8m² Segel für dieses Board findest, das deine Ansprüche erfüllt.

  • schreibe mal alles etwas genauer
    - was wiegst DU
    - welches Brett es war
    - welche Finnenlänge
    - was für ein Gabelbaum verwendet wurde (aktuell oder älter ?)
    - welchen Mast du genau bei welchem segel verwendet hast (nicht die % Carbon entscheiden, sondern ob der Mast auch passend für das Segel war)
    - dann ist noch die Frage, wie das H2 genau getrimmt war. Ich kann mir nur schwer vorstellen, das das Segel "langsam" war (im Vergleich zu welchem anderen Material ?)
    - NP MKIV 7,8 ... den passenden Mast für ca 700€ mit einkalkulieren
    - hast du mit Gabelbaumhöhen mal herumexperimentiert ? (1-2 cm machen teilweise Welten aus !)


    ich habe selber nen Tabou 69 er (also ähnlich von den daten, wie dein Brett) und darauf funktioniert ein 7,8 ter NP Slalom MKII richtig gut (100 KG Lebendgewicht)
    nen 6,5 er GTX 2010 funktioniert auch noch richtig gut, sogar bis obere 7 bft in Böen


    früh angleiten und sehr schnell ... mhhh, sind genau die gegensätze, die nicht unter einen hut zu bringen sind (bauchig oder flach, langer oder kürzerer GB)


  • Hier sind einige interessante Punkte drin.
    Was es für ein Brett genau war würde mich auch sehr interessieren, ich rate an dieser Stelle mal nicht :)
    Die Frage nach der Finnenlänge ist natürlich immer sehr bedeutend, ob es hier auch der Fall ist bin ich mir nicht so sicher.
    Mast ist sehr wichtig, könnte ein Grund sein für das schwere Feeling des Gaastra, aber das H2 funktionierte ja auch nicht, hmm
    Mit einer höheren Gabelposition kann man mehr Lift erzeugen, stimmt!


    Was mich interessieren würde ist, warum du nach dem Alter der Gabel fragst?


    Insbesondere möchte ich aber auf den letzten Teil des Posts zurückkommen. Der Vergleich mit deinem Tabou 69 funktioniert leider nicht. Wie ich deinem Profil entnehme handelt es sich bei dem genannten Board um ein Manta, sprich ein Slalomboard. Es geht nicht in erster Linie um die Maße sondern der Shape macht ungemein viel aus. Slalomboards vertragen zum Beispiel in der Regel längere Finnen (vielleicht Starboard Futura mal als Extremfall ausgenommen).
    Ich führe mein Beispiel nochmal weiter aus:
    7.8er North Ram F8 fahre ich auf meinem Manta 74 und Manta 64! Beides funktioniert top. Speed ist super und das Feeling ist auch bei beiden Boards sehr angenehm. Die Kombination mit dem Manta 64 funktioniert sogar dann noch wenn ich lediglich eine 34cm Finne verwende, die wirklich absolut an der untersten Grenze ist. Der Shape ist schlicht konzipiert auch für Segel dieser Größe.
    Auf dem JP Super-X mit 63cm breite funktioniert dieses Segel aber nicht. Ich bekomme nicht genügend Lift, das Board pappt. Gut also längere Finne, 36cm geht noch ganz gut unter dem Board, bringt aber nichts, immer noch kein Lift. Deutlich längere Finne geht aber nicht mehr, das Board kann dieser nicht umsetzte der Effekt ist ein aufkentern. Das der Shape nicht wirklich passt merkt man auch daran, dass man in der gesamten Mastschiene keine Position findet, s.d. Druckpunkt und Position in den Schlaufen gut zusammenpassen.
    Sowas kann durchaus dazu führen, dass ein Segel, dass nicht langsam ist, dann langsam wird. Die von mir eben genannten 5km/h waren bei richtig Chop. Selbst bei Chop war das 11cm breitere Board deutlich schneller! Ich bin an besagtem Tag nur 74er Manta gegen 63er JP gefahren, ich weis aber, dass bei diesen Bedingungen der 64er Manta nochmal rund 3km/h schneller ist als der 74er. Das bedeutet zwischen den nahezu gleich breiten Boards liegen 8km/h, das sind Welten!

  • Danke bislang für eure Infos:


  • Hallo,
    Du brauchst nicht ein paar neue Segel, sondern ein neues Board 74cm für die großen Segel.
    Auf dein 108L Board reichen Segel bis 7,5qm.
    Severne soll den Druckpunkt vorn haben, aber ob das was bringt??. Dein H2- 8,2qm auf ein Tabou - Manta 74cm und eine 40cm Finne, da werden deine Freunde
    aber staunen.
    Gruß Achim.:cool:

  • Ich denke Du solltest mal einen härteren MAST PROBIEREN: Härterer Mast macht das Segel bauchiger und zwar weiter vorne. 460er ist doch
    wahrscheinlich 25er Härte? Verlängerung ist wie lang?. Wolfgang


    Dieser Vorschlag hört sich interessant an:


    Für mich würde das für das folgende Setup sprechen: Severne Turbo 8,1 mit 490er Mast. Die Vorliekslänge ist genau 490 und Severne empfiehlt für das Segel sowohl 490, als auch 460.
    Vielleicht läuft mein Board mit diesem Setup richtig gut...


    By the way, hat jmd. dieses Segel?? Ich habe Null Erfahrung mit Severne...

  • Aus Erfahrung kann ich sagen, daß ich bei über 100kg Körpergewicht immer zum kürzeren Mast greife. Ich hatte zuletzt auch einige Segel, die 2 Mastlängen vertragen.
    Bei den modernen Segelschnitten hat sich herausgestellt, daß das Segeltop bei einem härteren, sprich längeren Mast nicht aufmacht, wie es soll. D.h., daß bei einem längeren Mast das Achterliek deutlich tiefer "aufmacht" als es sinnvoll ist. Eine Menge "Power" des Segels ging so verloren. Bei einem kürzeren Mast hat das Top oben ordentlich "getwistet", wie es sein soll...
    Der längere Mast hat einfach die Segel (-Power) abgeschnürt.


    Eigentlich heißt es ja im Volksmund, daß schwerere, kraftvollere Fahrer eher zu einem härteren/längeren Mast greifen sollen, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Ebenso heißt es, daß ein SDM eher etwas für kräftigere, kraftvollere Fahrer sein soll, ein RDM für die Leichtgewichte. Auch das kann ich nicht (mehr) bestätigen. Ich fahre 400 und 430er Masten generell nur noch als RDM.


    Absolut wichtig ist es natürlich, den empfohlenen Mast des Herstellers zu verwenden. Ich meine damit auch, daß es am Besten ein Mast aus dem Hause des Herstellers sein sollte.


    Grüße


    Totti

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Hallo,
    bevor ich mir die Anschaffung eines anderen Mastes, härterer Gabel und anderer Segel überlege, spiele ich vor allem viele Vorlieksspannungen durch. Unglaublich, wie unterschiedlich sich ein Segel dann verhält. Auch die Segellattenspannung kann mal verändert werden.


    Wie gut kann ein Mast funktionieren, der im Top 20 cm und mehr herausragt? Ich bin kein Freund von Vario-Top. Auch müssen Segel nicht 15 cm überm Board "schweben".


    Gruß Thomas

  • Hallo,
    bevor ich mir die Anschaffung eines anderen Mastes, härterer Gabel und anderer Segel überlege, spiele ich vor allem viele Vorlieksspannungen durch. Unglaublich, wie unterschiedlich sich ein Segel dann verhält. Auch die Segellattenspannung kann mal verändert werden.


    Wie gut kann ein Mast funktionieren, der im Top 20 cm und mehr herausragt? Ich bin kein Freund von Vario-Top. Auch müssen Segel nicht 15 cm überm Board "schweben".


    Gruß Thomas


    ich glaube es ging hier eher um Segel die als Vorliek z.b. 495cm haben dazu nen 490er Mast als Empfehlung, der aber für manche Surfer zu hart sein könnte und deswegen mit nem 460er + 35 cm Velängerung gefahren werden kann...


    Welches Segel ist denn heute noch oben offen und hat Variotop ( in Grössen über 6.5/7.0) speziell bei Cambersegel?

  • ich glaube es ging hier eher um Segel die als Vorliek z.b. 495cm haben dazu nen 490er Mast als Empfehlung, der aber für manche Surfer zu hart sein könnte und deswegen mit nem 460er + 35 cm Velängerung gefahren werden kann...


    Welches Segel ist denn heute noch oben offen und hat Variotop ( in Grössen über 6.5/7.0) speziell bei Cambersegel?



    anders ausgedrückt:


    es geht darum ein schnelles Freerace Segel in der Größe von 7,8 qm zu finden, das den Segeldruckpunkt relativ weit vorne hat, in der Hoffnung, dass diese Kombi "besser" mit dem dafür verhältnismäßig kleinem Board funktioniert.


    Hintergrund der Aktion ist, dass ich nur ein Board und 2 Segel fahren und nicht immer einen ganzen Surshop mit ans Wasser schleppen will... :-)

  • anders ausgedrückt:


    es geht darum ein schnelles Freerace Segel in der Größe von 7,8 qm zu finden, das den Segeldruckpunkt relativ weit vorne hat, in der Hoffnung, dass diese Kombi "besser" mit dem dafür verhältnismäßig kleinem Board funktioniert.


    Hintergrund der Aktion ist, dass ich nur ein Board und 2 Segel fahren und nicht immer einen ganzen Surshop mit ans Wasser schleppen will... :-)


    Welche Brettgröße? Breite Volumen... ? Welche Segelgrößen da drauf? 7.8 und ?


    Freeracesegel sind ja gerade für den passiven Surfer ( nach dem Motto: Erst einhängen und "nun gleit an du Miststück") designed. Also runderes Profil, tiefer im Mittelteil usw.
    Da wirds schwierig mit grosser Windrange und nur 2 Segel

  • also ich bin der meinung, es geht nicht ohne größeres board.. 108 liter als einzigstes board bei 88kg finde ich nicht sinnvoll. hol dir nen 133er fürs große segel, damit wirst du auf dauer mehr spaß haben. 2boards und 3 riggs sind noch kein surfshop ;)

  • Da kann ich Stormi nur zustimmen. Ich habe mich auch jahrelang mit dem gleichen Gedanken beschäftigt und bin im vergangenen Jahr von der One-Board-Lösung weggekommen. Dieses kann man allerdings nicht pauschal grundsätzlich so sehen da ich mir nicht den Windtag aussuchen kann, sondern dann nur aufs Wasser komme wenn ich Zeit habe - und das ist nie passend zum Wind.


    Was meiner Erfahrung aber ein Problem darstellt ist die Tatsache, daß die Ausgewogenheit zwischen großen Segel und kleinem Board nicht mehr gegeben ist. Ich bin dann den Weg gegangen und bin breitere Boards gefahren. Das hat bis zu einem bestimmten Maß auch den Bereich nach oben verschoben, war aber nicht unbedingt befriedigend. Was etws gebracht hat waren die Glides von Severne (auch wenn jetzt einige hier die Augen verdrehen), die aber gerade durch den Druckpunkt bei einem kleinen Board die Grenzen der Boards überschritten. Es ging dann nicht mehr mit 107 L sondern es fing bei 111-115 L an. Vernünfitg wurde es aber erst mit einem großen Board auf dem ich jetzt das 8,5er mit Spass fahre. Da passt alles.


    Ich würds einfach mal probieren und mit am Spot ein großes Segel ausleihen, bzw. auf einer Testveranstaltung bewußt so eine Kombi ausprobieren.


    Viele Grüße
    Michael