Liter Berechnung für einen Anfänger

  • Hallo Leute,


    meine elfjährige Tochter hat dieses Jahr mit dem Surfen angefangen und stolz auf den bestandenen Surfschein.
    Ich bin seit über 15 Jahren nicht mehr gesurft und scharre natülich mit den Füssen wenn ich meiner vom Land aus Tochter zusehen muss.


    Die Boot Düsseldorf naht und wir möchten uns ein Surfbrett zulegen, mit welchem wir beide Surfen können. Im Laufe der Zeit hat sich die Technik anscheinend jedoch gravierend geändert.


    Surfen möchten wir z. B. Veluwemeer, Grewelingermeer/Brouwersdam.


    Ich bin 180 cm und wiege 96 kilo. Meine Tochter 46,7 kg. Welches Volumen ist von nöten? Welches Board wird empfohlen?


    Benötigt man bei den heutigen Shapes noch ein Schwert (für meine Tochter)?


    Was haltet Ihr von.....
    Storboard Kode tuffskin (max. 137 L volumen) ohne Schwert jedoch mit zusätzlicher Finne in der Mitte als Ersatz.
    JP Funster mit Schwert.
    JP X-Cite ride


    Bitte holt mich technisch und informativ in das heutige Surf-Zeitalter.

  • Hallo Raplin,


    Tolle Chance für dich, zusammen mit deiner Tochter wieder einzusteigen! Erkenne mich fast wieder, weil ich nach gut 10 Jahren, in denen mein Material unbenutzt in der Garage lag, mit meinem damals 10jährigem Sohn wieder begonnen habe. Wir habe zwei Jahre im Urlaub an Verleihstationen gesurft,hatte den Vorteil, dass ich das aktuelle Material testen konnte und mein Sohn die passenden Bretter und Segel für die Anfangsschritte bis zum Trapezsurfen hatte.


    Deine Frage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten, hängt erst mal stark davon ab, wie gut du surfst und was du für dich benötigst. Bretter mit Schwert oder Schwertersatz sind eigentlich out und nur im Schwachwindbereich und auf Binnenseen sindvoll. Bei den von dir genannten Revieren wäre ein Allround-Freerideboard, zum Beispiel der genannte X-City ride gut geeignet, wenn du dir Gleiten und Trapezfahren zutraust. Zum Volumen können dir die Jumbos hier im Forum näheres sagen, ich würde sagen, um die 140 bis 160 l, fahrkönnensabhängig.


    Darauf kann deine Tochter sicherlich Ihre ersten übungsschritte machen. Wenn Sie Spass am windsurfen hat und schnell Fortschritte macht, ist ihr das Brett aber unter Umständen schnell zu gross. Mein Sohn, damals glaube ich so um die 45 kg, hat nach zweimal Verleih nichts grösseres als max 115 Liter gefahren. er ist jetzt 18 und fährt einen 95l Freemove Board (RRD Freestyle Wave). Kinder sind kleiner und leichter, so dass die Fussschlaufenpositionen und der Trimm auf unseren Erwachsenenbretter nicht richtig passen. Daher kam mein Sohn am besten mit meinem alten 100 l Board zurecht, obwohl das mit nur 56 cm für Erwachsene ein echter Schwebebalken ist. Moderne Freeriderboards mit mehr Volumen fand er viel zu breit, kam nie in die Schlaufen, er wollte diese Bretter einfach nicht fahren. In ein spezielles Kinderboard, die es am Markt gibt, haben wir nicht investiert. Er ist aber auch so ein begeisterter Windsurfer geworden.


    Also: Leih dir Material, schaue, was für dich passt, lass deine Tochter drauf üben, und beobachte, ob sie darauf auch glücklich wird.

  • Ich würde auch sagen, ihr kauft euch einen sportlichen Freerider mit ~150l.
    Darauf kann deine Tocher dann versuchen in die Schlaufen zu kommen, Trapezfahren usw.
    Halsenversuche werden dann wohl scheitern, weil deine Tochter das Schiff mit ihrem Gewicht nicht um die Ecke bekommt.
    Dann kannst du das Board noch benutzen, ggf. später als Leichtwindboard, und deine Tocher braucht dann wohl relativ schnell ein sportlicheres Brett bis max 110l, irgendwas in Richtung Freemove oder so.
    Je nach Brett und Könnenstand reichen sicher auch 95l. Kannst du dann als Starkwindboard benutzen.

  • Danke für Eure Antworten.


    Das hilft mir schon sehr gut weiter.


    Könnt Ihr mir bitte noch erläutern was es bedeutet ein 140 L X-cite oder 160 L X-Cite zu fahren?


    Was sind die Vor- bzw. Nachteile. Angleiten ab Beafourt usw.


    Segelgröße: Früher hatten wir die Faustregel = 11 - Windstärke in Beafeaut = qm des Segels. Da wog ich aber noch ca. 80 kg. Gilt diese Regel heute auch noch? Die Segel haben sich auch gravierend verändert.

  • Ich schreib nicht noch mal alles, was ich dir im anderen Forum geantwortet hab'. Aber gerade auch wegen der Schlaufenpositionen wäre das Kode Tufskin sehr geeignet, und es passt bei zunehmendem Können und Gewicht immer weiter.


    Der Unterschied zwischen 140 und 160 Litern (für dich - für deine Tochter ist das eigentlich schon zuviel) ist zunächst die Stabilität beim Aufsteigen, Segel herausziehen und Lossurfen. Bei 140 Litern schaut nur noch eine kleine "Insel" des Boards aus dem Wasser bei gut 20 Litern Restauftrieb, bei 160 Litern ist die Stabilität bei etwa doppeltem Restauftrieb schon deutlich besser. Es kommt eben sehr auf dein Können an, und auf deine "Frusttoleranz".


    Außerdem gleitet das 160-Liter-Board etwas früher an als das 140er, gerade bei deinem Gewicht. Das kann man nicht in Beaufort ausdrücken, weil es auch von der Segelgröße abhängt. Und das 160-Liter-Board verträgt etwas größere Segel als das 140er. Ob das allerdings bei dir anfangs zum Tragen kommt weiß ich nicht. Ich fahre auf dem 130er X-Cite Ride als größtes Segel 8,5 qm. Auf dem 140er könntest du sicher 9 qm nehmen, das ist schon ein ganz schöner Lappen. Das 160er würde wohl auch 10 qm vertragen. Aber so ein großes Segel fahren nur sehr wenige Surfer auf Freeride-Boards.
    Damit du mit 96 kg bei 4 Bft. ins Gleiten kommst, brauchst du m.E. schon ein 9-qm-Segel und besser 160 Liter. Ich gleite mit dem 8,5er und 130 Litern bei 75 kg ab 3-4 Bft. (etwa ab 10 kn - passives Angleiten ohne Pumpen) - mit einem größeren Board wäre ich wohl geringfügig früher am Gleiten.


    HL - Wolfman