Hallo Bernie,
wie Alexander schon sagte ist der Sinn der Übertreibungen der, dass alles etwas zu relativieren. Ich bin hier - meiner Meinung nach - nicht respektlos irgendwem gegenüber. Ich sage meine Meinung und mit meinen Übertreibungen will ich darauf aufmerksam machen um was für Kleinigkeiten es hier geht.
IHR als Kunden werdet doch für dumm verkauft. Da wird von verzogenen Boards aufgrund von Transport unter einer Bierbank geredet, von Temperaturuntschieden durch die Masten verziehen und (um den Kreis zu meinem vorherigen Post zu schließen) von Mastpömpeln, ohne die man keinesfalls aufs Wasser darf. -Alles Punkte, die (ernst gemeint) schon aufgetaucht sind.
Kleiner Exkurs, bevor ich wieder ans Kreuz genagelt werde: Das geht hier keineswegs gegen die SURF. Um das auch mal klar zu stellen: Ich hatte mit der SURF eine Meinungsverschiedenheit wegen eines Tests, das bedeutet aber nicht, dass ich sie abgrundtief hasse. Ich bin sehr wohl in der Lage eins vom anderen zu trennen und habe generell überhaupt nichts gegen die Jungs in München/Hamburg.
Die oben genannten Punkte und auch die haarfeinen Unterschiede in den Biegekurven werden teilweise von Magazinen, teilweise von Herstellern aber auch hier im Forum und in anderen Foren breitgetreten und IHR als Endkunden guckt dabei in die Röhre.
Das Beispiel mit dem Pömpel sollte nur verdeutlichen wie weit es schon gekommen ist. Kein normaldenkender Mensch käme von allein auf die Idee dass man ohne den Pömpel nicht surfen kann. Das ist nur durch die öffentliche Panikmache gekommen. Mein Kunde ist Opfer davon geworden und ich kann ihm nicht mal einen Vorwurf machen.
Würdet IHR als Endkunden diesen ganzen Mist nicht mitmachen, hätten Firmen und Presse keine Chance das durchzuziehen. Wenn die Kunden nur noch Segel kaufen würden, die auf allen Masten funktionieren, dann hätten Pryde und P7 übermorgen die gleiche Biegekurve wie alle. Stattdessen folgt die breite Masse den selbsternannten Gurus wie die Lemminge.
Ich versuche hier nur das alles etwas gerade zu rücken. Meine Erfahrung: Ich bin früher mit Fiberspar Masten Pryde Segel gefahren. Ich bin 10 Jahre Pryde gefahren und hatte nie einen Pryde Mast. Ich bin schon mit durchgebrochenen Finnen gesurft, habe Gabeln aus Resten zusammengeschraubt und Masttop und -Base verschiedener Hersteller zusammen gesteckt und Segel mit Aufklebern repariert. Als ich 20 war bin ich auf Maui wochenlang mit vollgezogenen Boards gefahren, die 15 Kilo gewogen haben und habe damit Doppelloops geübt (dabei sind viele gebrochen, aber ein Shop hat mir 5 Jahre alte Leihboards kostenlos gegeben -die Krücken würden als "komplett unfahrbar" getestet werden).
Ich hatte verdammt viel Spaß und bin bekanntlich nicht der schlechteste Windsurfer geworden. Und das mit dem oben beschriebenen Material.
Daher teile ich die Angst mein Rigg könnte nur 95% der möglichen Leistung haben nicht. Wenn man sich verrückt macht, sieht man Gespenster. Wenn man einfach surft, hat man Spaß.
- wer sagt eigentlich dass bei KEINEM Segel die mittleren Latten am Mast anliegen dürfen? Kann es nicht sein dass sie es manchmal doch sollen? -Magazine drucken eine falsche Faustregel, das Segel wird falsch getrimmt und Schuld am nicht funktionierenden Segel ist dann der Mast.
Solche Faustregeln halte ich für gefährlich, genau wie die, dass man nur so-und-so weit mit den Füssen in die Schlafen darf (was Jahrzehnte lang suggeriert wurde). Daher hat Totti recht: Pauschale Aussagen sind gefährlich. Aber keine Liste der Welt schafft da Abhilfe. Selbst Denken und Handeln und nicht jeden Scheiß glauben, ist die Lösung.
Danke Michel: Ich betone jedes Mal dass ich meine Meinung vertrete und nicht davon ausgehe dass nur ich 100% Recht habe und alle anderen -ich zitiere- "wissentlich Schwachsinn" reden.