Kiten vs Windsurfen

  • als wir letztes Jahr im Sommer in Silvaplana waren ist ein Kite-Anfänger (in Begleitung eines Kite-Lehrers) ertrunken bzw. wohl an einer vorausgegangenen Herzschwäche (wie in dem fitforfun link beschrieben) gestorben.


    Spekulation, aber wäre es besser ausgegangen wenn er sich hätte über Wasser halten können?


    Sicherlich ein Vorteil beim Windsurfen, in einer Notsituation ein volumenstarkes board zu haben zum Festhalten.


  • Nicht, dass hier nicht auch irgendwas defekt sein könnte, aber irgendwie gibt´s diese Themen beim Kiten irgendwie gar nicht so, das hält (mittlerweile) alles.


    Grietz,
    Tom


    Moin Tom,


    ich will Dir keine Angst machen. In Blavand ist nem echt guten Kiter an Land bei harmlosen Bedingungen einfach so eine Steuerleine gerissen.
    Dat Dingelchen loopte ohne Ende und es dauerte ein paar 100m bis er es unter Kontrolle bekam. Die Leinen waren nicht neu, sondern ca. 10x genutzt.
    Es war kein Knoten o.ä. drin, er sei da sehr penibel, sagte er.
    Safety ging nicht so schnell, komplett trennen hat er dann ja irgendwann hinbekommen, dauerte nur.


    Ihm ist nix pasiert, der Kite war auch heil, der Schreck bei allen Umstehenden umso größer...


    Passiert bestimmt nicht häufig, aber wenn ist Polen in Not...


    Zum Strassenverkehr: Schonmal was von Totschlagargumenten gehört? Wichtig ist doch für mich mein persönliches Risiko zu minimieren, da wo es geht.


    Grüße
    teenie

  • moinmoin,


    bin auch der festen Überzeugung, dass mich der Strassenverkehr weitaus eher um die Ecke bringen wird als das Kiten. Ich bin zwar noch Anfänger, habe jedoch den "Vorteil", dass ich als Windsurfer natürlich viel besser das Wasser, die Wellen und den Wind einschätzen kann. Konnte ja bislang nie mitreden, aber seit ich mit Kiten angefangen habe empfinde ich das - bei entsprechender Umsicht - als wirklich nicht sehr gefährlich ein. Okay, ich gehe nur da raus, wo es passt, also auch von der Menge der Leute auf dem Wasser. Ansonsten ist mit passend ALLES gemeint was dazu gehört. Windrichtung und -stärke, Revier, Fitness, Schirmgröße etc... Jungs, was ich ECHT sympathisch finde am Kiten ist Folgendes: Du hast nicht ständig das Gefühl, dass dir gleich unvermittelt ein Mast einfach mal so bricht. Oder eine Gabel sich zerlegt. Oder eine Finne bricht. Oder eine Mastfuß-Sehne bricht... Nicht, dass hier nicht auch irgendwas defekt sein könnte, aber irgendwie gibt´s diese Themen beim Kiten irgendwie gar nicht so, das hält (mittlerweile) alles.


    Grietz,
    Tom


    Dann warte mal ab was passiert wenn es dein Trapez zerreißt, die Bar bricht, Tube Luft verliert. War alles nicht lustig vor allem dann wenn der Wind an der oberen Grenze ist. Da schwimm ich lieber mit dem defekten Mast oder Gabel! Hihihi
    HangLoose Michi

  • Ja, stimmt schon, kann immer was sein. Mein Kumpel wäre in Hanstholm mit gebrochenem Mast fast ersoffen, weil er eben NICHT zurückschwimmen konnte. Rigg hatte er schon geopfert, da war nichts zu machen. Ein Kiter schleppte ihn dann rein - auch so eine Sache, die wir als Surfer so nicht könnten. Also, Abschleppen über größere Distanzen.


    Aber, ja, ich werde abwarten und es vielleicht erleben, die "Vorteile" des Kitens haben mich für den Moment zumindest vollends überzeugt, also, inbesondere im Bereich Wellenreiten/Wellensurfen. Freestyle und Airtime ist nichts für mich, aber strapless in der Welle ist das erklärte Ziel und - zumindest für mich - einfach nur hocherotisch. :D Wie oft stand ich schon mit Windsurfmat in einer Welle fest, weil da eben kein Wind mehr war, die Welle nicht genug Schub hatte und überhaupt. Ist mit Kite schon was anderes.


    Mal sehen. :)
    Tom

  • Genau entdecke die Möglichkeiten.
    Kleiner Tip, ich gehe drei mal die Woche schwimmen und spule einige Kilometer in der Woche ab um für den Ernstfall gerüstet zu sein!
    Sicher ist sicher! ;-)

  • find ich cool. ich mach ja einiges an Sport und ua. Kraft/Fitness Training was als Grundlage fürs surfen echt gut ist. über schwimmen als Basis fürs windsurfen habe ich noch nie nachgedacht. allerdings mag ich schwimmen an sich überhaupt nicht gerne ...

  • Mir fällt es leicht zu schwimmen da ich in meiner Jugend bis zu 6 Tage die Woche Training hatte. Andererseits kann es jeder lernen und es schaffen auch mal eine Stunde am Stück zu schwimmen.
    Vor 4 Jahren hatte ich in der Bretagne meinen letzten Großen Schwimmeinsatz, 1,5 Std schwimmen in fetten Wellen nachdem mir draußen und mitten in einer großen Bucht das Material im Sprung vom Wind weggerissen wurde.
    Ist auch Sport und kann immer mal vorkommen.
    Um 19:30 gehe ich gleich wieder ins Schwimmbad...........
    ;-)

  • Moin Junks,


    ist ja schon wieder eine Weile her, aber ich für meinen Teil kann jetzt berichten, dass ich das Windsurfen (zunächst) komplett zu Gunsten des Kitesurfens an den Nagel gehängt habe. Hätte ich so auch nicht erwartet, als ich letztes Jahr den Kurs gemacht habe.


    Ich wohne ja immerhin an der Ostsee und hier sollte man annehmen, dass die Sache mit dem Wind schon in Ordnung geht, aber wie oft glotzte ich neidisch zu den Teebeuteln, während man mal wieder am Abdümpeln war, oder nach ner Halse der Wind gerade etwas zu schwach war und so weiter und so weiter...


    Die für mich gravierendsten Vorteile beim Kitesurfen sind:


    - Höhelaufen ist sowas von effektiv


    - Windrange des Schirms, ohne weiteren Kommentar. Perfekt.


    - Diese völlig freie Sicht nach Lee, auch und gerade auf der Welle, grandios.


    - Das loose Feeling auf der Welle, auch einfach nur geil. Oder, wenn man doch Power braucht bzw. möchte, holt man sich die mit dem Schirm auch exakt vor dem Wind, ist mit Surfrigg ja fast nie möglich, da bei Raumwind immer zu klein.


    - Vom Transport her ganz zu schweigen....


    Jo, ich hab´s erstmal hinter mir mit dem Surfen. Hat alles seine Vor- und Nachteile, aber für mich waren die Nachteile des Windsurfens für den Moment zu groß. Kann sich wieder ändern, aber momentan häng´ ich am Schirm. :D


    Grietz,
    Tom

  • Du hast die Nachteile vergessen aufzuzählen, Tom... :D


    :bonk:

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
    Tipp Weltmeister F1 2011 & 2013, Tipp Team-Weltmeister F1 2009, 2010, 2011, 2017, 2019, 2020, 2021!


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  • Eines ist klar:


    Hätte es erst Kitesurfen gegeben, wäre niemand mehr auf die Idee gekommen, sich
    ein Segel auf das Brett zu schrauben, jedenfalls hätte sich Windsurfen nie durchgesetzt.

  • ...Nachteile?? Hmm, klar, gibt´s auch. Zunächst mal der höhere Platzbedarf, keine Frage. Zum Starten und Landen braucht man nicht zwingend einen Helfer, schöner ist es aber schon. Bei genügend Platz (Meer meist kein Thema) gern auch allein starten und Landen. Verletzungsrisiko kann ich jetzt nicht mitreden, aber grundsätzlich sind die Bars MOMENTAN bzw. deren Safetys eigentlich ziemlich gut. Zumindest ich habe bislang bei meinen Übungen des Auslösens (in vielen verschiedenen Situationen einfach mal getestet) nichts beunruhigendes mehr festgestellt, nachdem ich eine Cabrinha-Bar aus 2013 gegen ein aktuelles, verbessertes Modell getauscht habe. Vielleicht gibt es noch mehr Nachteile, für mich sind´s dann keine oder ich bin gerade blind vor, äh, Liebe. ;) :D


    Grundsätzlich kann man aber sagen, dass die Grobmotoriker, also, die, die unter Umständen auch Probleme damit haben, einen Lenkdrachen zu fliegen, auf alle Fälle schonmal mehr gefährdet sind. Einmal sich selbst, aber auch halt andere im Umfeld. Das ist natürlich eher öde, kann aber nicht reglementiert werden, also, man kann ja (leider) einzelnen Personen nicht das Kiten verbieten... Noch nicht - oder besser gesagt, wird ja reglementiert, aber halt für alle: Kiten verboten.


    Django, das würde ich so nicht sagen. Springen, also das Springen über die Wellen ist beim Windsurfen einfach total geil und völlig anders. Geht beim Kiten zwar auch, aber meines Erachtens nicht zu vergleichen. Okay, hätte man damals am Anfang nicht gewusst, aber na ja. Ich schätze, dass schon jemand das mal versucht hätte. Die Argumente wären dann gewesen, dass man damit an vielen Spots riden könnte, die für Teebeutel gesperrt sind. :D Aber vermutlich stimmt das schon, die ewig lange Metamorphose vom Stehsegler und Segel-Aufholer zum "echten" Windsurfer mit Gleiten und allem Drumrum hätte man vielleicht eher nicht erreicht.


    Umso besser, dass es so gelaufen ist wie es nunmal ist. :)


    Grietz,
    Tom

  • Moin Tom,


    Kite alleine starten. Auch bei 7-8bft? Habe ich noch nie jemanden gesehen, der das macht. Auch nicht an der See, weils auch da unter Land sehr böig ist.


    Es kommen einige vom Kiten wieder zurück, einige schwören dem Windsurfen ab und kiten. In ein paar Jahren ists vielleicht wieder andersrum.
    Kiten ist eben wesentlich einfacher als windsurfen. Das gilt vor allem auch für Schwergewichte. Während beim windsurfen leute mit 100kg++ es echt schwer haben vernünftiges Material
    zu finden das auch bei Leichtwind kaum Nachteile gegenüber Leuten um 80kg hat, gibt's das beim Kiten problemlos.


    Beim kiten ist es auch wie beim windsurfen, richtig gute Fahrer vor allem in der Welle sind selten. Wobei diese sehr guten Fahrer idR auch um die 75kg haben, wie beim windsurfen...


    Mich hat am Ende auch mit das springen gestört. So richtig geil die Welle perfekt zu treffen ists nicht, geht eh immer ziemlich hoch.
    Gerade in der Welle hat das kiten aber erdrückende Vorteile, ohne Frage. Muss aber auch nicht alles immer einfach sein um spass zu machen. Die Erfolgserlebnisse zählen dann halt umso mehr.


    Grüße
    teenie


    PS: Gib die Witchcraft ab, zum rumstehen sind die einfach zu schade...



  • Ich habe vor zwei Wochen in Holland zwei Kiter bei gutem Wind mit 7 und 8er Schirmen beobachtet, die konnten alles alleine.


    Das sah bei ca. 1,5m Welle total einfach und entspannt aus, von Gefahr keine Spur.


    Wahrscheinlich wie bei jeder Sportart, bei den Könnern sieht es super aus.


    Surfen an dieser Stelle wäre jedenfalls extem schwierig gewesen.


    Gegenbeispiel ist ein Kumpel von mir, der gerade angefangen hat und Kilometer weit abtreibt, wenn er den Kite mühsamst - mit Hilfe - am Strand hochbekommen hat. Wobei dann alle in Deckung gehen.


    Aber die beiden Holländer haben bei mir den Wunsch mach einen Kite Kurs verstärkt.


    Ach ja, als ich 1978 mit Surfen begonnen habe war eigentlich schon damals die heimliche Idee vieler Surfer so etwas leichtes zu haben wie jetzt die Kites - da stimme ich Django voll zu!


    Gruß
    Gerhart

  • Ach ja, als ich 1978 mit Surfen begonnen habe war eigentlich schon damals die heimliche Idee vieler Surfer so etwas leichtes zu haben wie jetzt die Kites - da stimme ich Django voll zu!


    Ehrlich gesagt wäre ich damals (bei mir war es 1979/80) nie auf die Idee gekommen, dass
    es mal etwas anderes als ein lappriges Segel um einen (einteiligen) Mast geben wird.


    Jede Entwicklung haben wir dankbar angenommen.


    Ich bleibe dabei und bin mir sicher: Hätte es 1975 schon die Kites gegeben, dann würde
    heute niemand Windsurfen in der heutigen Form. Alles zu schwer zu lernen, zu umständlich,
    zu teuer und zu schwer zu schleppen.


    Also irgendwie war es ganz gut, dass es die Idee mit den Kites und dem Surfen damals
    so noch nicht gab ... jedenfalls ist mir nichts bekannt.




  • Hallo Gerhart


    Bei den Kitern gibt es den Spruch niemals seinen Kite in der Welle zu droppen.
    Sein Board in der Welle zu verlieren ist auch nicht ohne.
    Wenn die beiden 7 und 8er Schirme hatten, kann der Wind nicht unter 5Bft gewesen sein, dann gehe ich auch mit 5.3er zum Surfen.
    Ich bin auch sehr gerne Kiter gewesen, nur hat mich halt das Surffieber wieder gepackt.



    Gruß
    Dirk


  • Ich bleibe dabei und bin mir sicher: Hätte es 1975 schon die Kites gegeben, dann würde
    heute niemand Windsurfen in der heutigen Form. Alles zu schwer zu lernen, zu umständlich,
    zu teuer und zu schwer zu schleppen.


    Glaube ich aufs Wort!
    Diese extreme Materialschlacht gepaart mit immensem Transportproblem ist etwas, was mich echt abnervt...

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Ja, es waren gute 5-6. Ich wäre mit einem 4.7er draussen gewesen, hätte mit den Wellen aber wesentlich mehr Probleme gehabt als die Kiter. Bis ich so Kiten könnte wie die beiden vergehen Jahre, dann bin ich Rentner und es scheitert wohl am körperlichen Zustand überhaupt so weit zu kommen.


    Ich werde also beim Surfen sicher bleiben, es macht mir viel Spaß, wenn die Bedingungen passen.


    Django
    Als Segler und Gleitschirmflieger hatten wir immer die Idee, ein kleines Surfboard und einen Schirm zu kombinieren. In echt gab es das aber nie, nur beim Bier...


    Gruß
    Gerhart