Wie Segelpalette wählen?

  • Hallo zusammen,


    ich bräuchte wenn möglich nochmal Eure Hilfe. Nachdem ich jetzt für mich die Boardfrage geklärt habe (es wird ein Exocet Nano II in 125), will ich nochmal an die Segelpalette.


    Ich wiege aktuell ca. 85kg und kann auf dem Nano dümpeln, wendensind noch ziemlich kippelig, übers halsen reden wir mal lieber nicht. Was ich jetzt lernen muss, ist bei vernünftigem Druck im Segeln ins Trapez, Gleiten und dann Schlaufen zu kommen.


    Mit einem 5,4er kann ich mich auf diversen Schulungsboards (runter bis 143l) einhängen, aber ich krieg einfach nicht genug Zug aufs Segel.


    Soweit. Ich habe wie gesagt schon ein 5,4er und würde meiner Freundin ein 4,5er kaufen (sie fährt aktuell 4,2er Schulungsmaterial und kommt damit gut zurecht).


    Jetzt ist also die Frage, wie ich die Palette nach oben erweitere. Ich hatte an 7 qm gedacht? Ist der Sprung zu groß? Eine Recherche im Internet ergab, dass die meisten tatsächlich noch ein 6,2er o.ä. vor einem 7,Xer haben.


    Ich möchte wie gesagt, genug Druck haben um mich auch bei weniger Wind sinnvoll einhängen zu können und trotzdem das Segel noch halten können (gibt mehr Sicherheit wenn man im Trapez ist).


    Vielen Dank im Voraus.
    Strandläufer

  • je größer die segel, desto größer können die Sprünge werden, z.b. 9.0/7.5/6.0/5.4/4,7/4.2 wäre eine möglichkeit.


    du solltest zwischen 5.4 und 7.0 auf alle fälle noch ein segel einplanen, evtl. 6.3 bis 6.5 und dann gleich ein 7.5er nehmen, da du ja nicht der leichteste bist.


    ich wiege 65 kg und hab 7.0 und dann 6.3 dann 5.9/5.4/5.0/4.7/4.2/3.7

  • Ok,


    das würde also oben grob einen Faktor von 1,2 bedeuten. Sprich:


    5,4 - 6,6 - 8,1 oder lieber 5,4 - 6,2 - 7,5?


    Und unten dann:


    5,4 - 4,7 - 4,2 oder ginge auch 5,4 - 4,5 - 3,7?


    Danke
    Strandläufer


    Edit: Ich sollte noch ergänzen, dass ich ein North Duke von 2008 in 5,4 habe und nach oben raus jetzt auf das Natural umsteigen wollte (wurde mir als einfacher zu handeln empfohlen). Nach unten bin ich etwas unsicher und für Tipps offen. Da ich nicht viel bei Starkwind rausgehe würde meine Freundin die wohl häufiger fahren. Macht es Sinn da in der Duke-Palette zu bleiben?

  • Ist auch ein wenig Geschmacksache.
    Ein 6.6 würde aber ganz gut passen. Nach unten 4.5 ist hard, da wäre 4.7 wohl besser.

  • Mit 85kg reicht eig ein 4,7er.


    Würde dir ~8,5 - 6.2 - 5.4 - 4.7 empfehlen.


    Ich selbst fahr mit dem 8,5 solange bis ich locker mit 6,0 im Gleiten bin.

  • Also festen Faktor gibt es keinen, da Segelgrößen immer auch von Können, Revier und Gewicht abhängt. Außerdem steigt der Wind nicht linear, also wird mit zunehmender Windstärke der Abstand zwischen den einzelnen Segeln kleiner.


    Das Natural ist nicht verkehrt, wichtig ist bei Ergänzungen beim gleichen Hersteller zu bleiben, weil dann die Umstellung beim Segelwechsel nicht so groß ist. Da unterschiedliche Herstelle entsprechend Ihre Vorlieben bei den Shapes und beim Trimm haben.


    Dann würde ich Dir als Aufsteiger sicher nicht zum 8.1er raten, lieber mit 7.5 anfangen, denn das Handling nach oben will gelernt sein. (spart auch einen Masten, da bis 7.5 die Segel meist auf einen 460er passen)


    Nach unten ist ein 4.7er angenehmer als ein 4.5er, da 4.7 noch ein wenig Bauch hat und eher in der Charakteristik mit einem 5.0er zu vergleichen ist. Gerade als Aufsteiger bei Starkwind haben die meisten das Problem mit dem flachen Bauch und dem damit verbunden exakten Handling, das Starkwindeinsteigern meist fehlt. Diese starke On/Off wird nicht sehr geschätz.


    Hab erst letzes Jahr wieder an einer Station gehört, dass das 4.0er wohl kaputt sei, nicht funktioniert, weil dieses Verhalten keiner kannte und die Leute dachten das Segel sei im Eimer. Nur weil sich kleine (< 5.0) Wavesegel anders Verhalten als ein 6.0er.


    Bitte das beim kauf bedenken.

  • Ok, daraus schließe ich: 4,7 - 5,4 - 6,2 und 7,5. Das klingt gut.


    Das 6,2er und 7,5er würde ich aus der Natural-Serie nehmen, die kann ich beide auf einem 460er Mast fahren.


    Bleibt die Frage, was ich als 4,7er nehmen soll. Bei den Dukes bleiben? Auch wenn es meine Freundin mitbenutzen soll? Oder dann lieber ein Drive Light? Da bräuchte ich allerdings einen neuen 430er Mast. Dann könnte ich auch ein Duke in 6,4 statt des 6,2er Naturals dazukaufen.


    Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe das Duke. Welches Segel sollte ich als 4,7er dazukaufen, wenn es zunächst vor allem von meiner Freundin benutzt wird?


    Grüße
    Strandläufer


  • Hallo,


    eine sehr gute Wahl der Segelgrößen ;)
    Wenn du bei North bleiben möchtest dann nimm das 4,7er Duke. Damit kommt deine Freundin sicherlich auch gut zurecht. Etwas im Bereich 4,0-4,2 darunter für Starkwind wäre aber auch erstrebenswert. Dafür ist das 125 l Brett aber zu groß. Bei mehr Wind für deine Freundin jedoch gut zum lernen. Meine Freundin lernt immer mit meinem 4,4er, 3,7 wäre manchmal schon besser.


    Bleib bei 6,2 und 7,5 Natural, gute Segel :)


    Und gleich noch eine Frage (tut mir leid): Ab wann kann ich denn mit einem 6,2er und einem 125l-Brett so ins gleiten kommen (einen etwas aktiven Fahrstil vorausgesetzt).


    Bei 85kg würde ich auf knapp 13 oder 14 kn tippen ;)


    Mit 7,5 bestimmt 2 kn weniger.


    Gruß,
    Kris

  • Hi Kris,


    danke. Das hilft mir weiter. Irgendwie steht man als Einsteiger völlig verwirrt vor einer riesigen Auswahl von Brettern und Segeln.


    Ich nehme an die 13 bis 14 kn in Kombination mit dem ;) sollen mir sagen, dass es allenfalls grobe Richtwerte sind?


    Grüße
    Strandläufer

  • Hallo Strandläufer


    Ja, das ist verständlich. Also dass man als Einsteiger etwas übefordert ist. Wäre eine interessante Idee für die Hersteller, also eine Empfehlung für die Segelgrößen für Ein- und Wiedereinsteiger. Frage mich grad ob das einer der Hersteller schon einmal gemacht hat.


    Ich iege ca. 100 kg und komme mit einem 6,2er Segel und 110 l Board bei 15-16 kn ins Gleiten. Wobei das ein langes und schmales Board ist (dafür extrem leicht mit 5,5 kg). Daher denke ich, dass ein 6,2er mit 125 l dich noch 1-2 kn früher ins Gleiten bringen würde, aktive Fahraktivitäten vorausgesetzt. Die Bretter sind halt ca. 10 cm breiter und haben dementsprechend bessere Gleiteigenschaften. Letztendlich ist das ein try and error Verfahren für dich. Wir können nur grobe Schätzwerte geben weil wir nicht wissen in welchem Windbereich und an welchem Spot sich das Ganze abspielt. Außerdem spielt die Könnenstufe auch eine nicht kleine Rolle. Glaub mir, nicht wenige hier in diesem Forum stehen vor ähnlichen Problemen ;)


    Grüße,
    Kris


  • Wäre eine interessante Idee für die Hersteller, also eine Empfehlung für die Segelgrößen für Ein- und Wiedereinsteiger.


    Ich hatte überlegt, ob das Windsurfing Journal nicht mal ein Sonderheft zum Thema machen könnte. Die Tests im Jahrbuch sind jedenfalls eher für Leute, die sich schon auskennen.


    Könnte vielleicht in Zusammenarbeit mit Anfängern entstehen. Ich glaube da ist wirklich ein echter Bedarf und es könnte helfen Surfen wieder etwas populärer zu machen.


    Grüße
    Strandläufer

  • Das solltest du lieber direkt mit Alexander besprechen. Wobei der mit seinen Zwillingen momentan bedient sein dürfte. Er ist ja Member hier, einfach mal per PN anschreiben ;)

  • Wird gemacht ;)


    Jetzt wo ich die Segel habe, frage ich mich: Braucht man als Ein-/Aufsteiger mehr als 55% Carbonanteil?


    Ich lese überall, dass die Segel auf die 100%-Masten geschnitten werden, aber merkt man das wenn man nicht sehr gut surft?

  • 55% reichen auf jeden Fall. Früher hatten sie mit GFK Masten einen Mordsspass. 100% Carbon ist Luxus den man als normaler Surfer nicht unbedingt braucht.

  • ich habe mir als ich angefangen hatte als erstes ein 5,5er/165ltr Brett geholt...und dann mit 120ltr und 7,6 erweitert. Der Sprung war nicht zu groß. Später habe ich mir noch ein 6,5er zugelegt, das ich aber so gut wie nie fahre :( also lieber gleich das 7,5er (+/-0,2) holen und das 6er einsparen...


    meine Range (bei 86Kg) jetzt: 4,5-5,2-6,5 (wave/freestyle) und dann 6,7-7,5-9,0-11,0 (race)


    Am Mast würde ich nicht zu sehr sparen, 75% ist da ein guter kompromiss...
    Jan

  • Oje,


    jetzt geht das wieder los :( Gerade hatte ich mich mit der Segelpalette so angefreundet.


    Also Race fällt für mich erstmal aus. Mein Brett ist ein 125l-Exocet Nano II. Das größte Segel, das ich darauf fahren kann wäre 8qm.


    Und bei 7,5qm wären wir uns ja auch alle einig, oder?


    Jetzt hätte ich glaube ich noch gerne eines dazwischen. Mit einem 5,4er komm ich gut aus beim Einhängen und so für um die 4 Windstärken. Jetzt hätte ich mich langsam hochtasten wollen. Ich weiß nicht ob ich mit einem 7,5er gleich so gut klar komme. Deshalb etwas dazwischen.


    Es erschien mir sinnvoller den ersten Sprung kleiner, den zweiten größer zu wählen. Sprich: von 5,4 nach 6,2 sind ca. 15% mehr Fläche von 6,2 nach 7,5 dann 20%. Und nicht 5,4 nach 6,6 (22%) und 6,6, nach 7,5 (ca. 14%).


    Nach unten hätte ich mir bezeiten noch ein 4,2er und ein 4,7er Duke geholt. Die fährt meine Freundin am Anfang bei weniger und mehr Wind und ich (später) bei Starkwind, da geht sie eh nicht mehr raus. Ich allerdings aktuell auch nicht.


    Ich muss erst einmal gleiten lernen...


    Grüße
    Strandläufer

  • Hi David,


    danke für den Tip. Ich hatte es schonmal gelesen, aber vielleicht nicht die richtigen Schlüsse gezogen.


    Da sind 8.0 qm für 85 kg angegeben (gleiten bei 6m/s und angepowert). Und da ich zum Einen abnehmen muss und zum Anderen noch lerne habe ich mal vorsichtig 0,5qm abgezogen. Und naja, was ich mir zur Abstufung überlegt resultier daraus, dass dort steht: Mit etwas zunehmender Windstärke sehr viel schneller ausgepowert. Daraus schloss ich eine kleinere Abstufung von 5,4 nach 6,2 macht Sinn.


    Deinen Angaben folgend, könnte ich (weil etwas schwerer) überall 0,2 drauf rechnen (auch weil ich ein 5,4er ja schon habe) und komme auf 6,6 und 8.1?


    Wahrscheinlich ists auch einfach egal und ich werds nicht merken?


    Werde in jedem Fall die Informationen dort noch einmal gründlich lesen heute abend.


    Grüße
    Strandläufer

  • Was du auch noch in deine Betrachtungen nehmen musst, sind sogenannte "Frühgleitsegel" der Grösse 7.5m2. Das wären Segel wie Gaastra Plasma, Severne Glide oder Neil Pryde V8 Helium.


    Diese sind darauf optimiert, bei wenig Wind schon maximale Kraft zu entwickeln.


    Wenn du so eines nimmst, dann wäre wohl 5.2 - 6.0 - 7.5 möglich.


    Ein kleineres Segel als 5.2 ist auf 125L Boards kaum sinnvoll fahrbar.


    Gruss


    David


    // Edit: ich sehe gerade, du besitzt bereits ein 5.4. Dann würd ich wohl 5.4 - 6.2 - 7.5 machen. Aber das ist rein akademisch, da du in der Realität ja noch schauen musst, was der Markt überhaupt hergibt.