Segelwahl nach Windmessung?!

  • Moin,


    gibt es eine Sinnvolle Methode das Segel auszuwählen nach einer Windmessung? Wie lange sollte die Windmessung sein (zb. 5min). Nimmt man dann den Durchschnitt? Wie macht ihr das wenn ihr den Wind mit einem Windmesser misst?


    Grüße

    Rocky

  • Ich bin kein Freund von diesen Handwindmessern und es wundert mich, dass es die noch angeboten werden. Die Besten Methoden sind:


    - schauen was die Anderen aufbauen

    - Leute fragen, die gerade aus dem Wasser gehen

    - auf die Schaumkronen schauen. (die Bft Tabelle gibt gute Anhaltspunkte https://www.dwd.de/DE/service/…-See.html?view=renderHelp)

    - Windfinder, bzw. andere App

    - Gefühl im Gesicht und Geräusch des Windes

    - Locals fragen, die genau so aufs Wasser schauen :)


    Ich hoffe Du hast Dir noch keinen Windmesser gekauft, Du wirst schnell merken, dass es albern ist. Der Wind am Ufer ist selten genau so wie draußen auf dem Wasser.

  • Windmesser hat für mich auch nie so richtig funktioniert. Am aussagekräftigsten ist für mich das Wasser (Schaumkronen, Windwellen - Binnensee, da ist kein Swell), das ist aber sehr abhängig vom Spot. Nach ein paar Jahren an den gleichen Spots bekommt man aber so langsam ein Gefühl dafür. Im Notfall wird umgeriggt :).

  • Ich nutze die Windmesser immer und gerne als Ergänzung zur Sicht auf das Wasser und zu Windfinder.


    Je nach Spot muss man die Messwerte allerdings leicht korrigieren, meist nach oben.


    Erfahrung ist bei der Windeinschätzung und Segelwahl das wichtigste.



    Die Idee, sich nach anderen zu richten, ist meist sehr suboptimal, viele bauen das Material auf, was sie haben und nicht das, was genau zum Wind passt.


    Jedenfalls muss man bei anderen das Material, Fahrkönnen und Gewicht berücksichtigen, um sinnvolle Rückschlüsse ziehen zu können.

    Eigentlich mache ich das nur bei Surfern, die ich kenne und einschätzen kann.

  • Manchmal macht das Windmessen durchaus sinn. Wir standen schon öfter in Punta Blanka und warteten auf Wind, da es fette Wellen hatte und kräftige Schaumkronen, aber der Wind kam durch den Windschatten von Lanzarote nicht richtig rein. Da kann ich beim Warten durchaus ab und zu den Wind messen. Wenn es dann nur Böen mit 16 kn hat gehe ich nicht aufs Wasser, aber bei Böen mit 18 kn.


    Anderes Beispiel: Letzten Winter war ich in Puerto Lajas mit dem 6 m² Wing beim Wingfoilen am oberen Windlimit. Als ich dann aufgehört habe und gerade an Land war habe ich Böen mit 24 kn gemessen.

  • An meine Homespot, bin ich sehr oft alleine, zu 80%. Und wenn einmal andere Windsurfer da sind, geht das große Fragen um. "Was baust Du denn auf?".

    Oft läuft es dann so: Zu groß aufgebaut, überpowerd. Faul umzubauen. Oder zu klein aufgebaut, man baut um. Auf und umbauen ist aber auch nicht gerade das beste für die Segel. Selten treffe ich die richtige Segelwahl.

    Windfinder stimmt, zu mindestens an meinem Spot, auch selten mit dem überein was dann wirklich war.

  • Wie oft und lange man schaut oder misst hängt vom Wind und Wetter ab.


    Wenn es eine stabile Wetterlage ohne große unterschiedliche Wolken / Fronten ist, reicht es, kurz hinzusehen und es passt.


    Wenn es böig ist, wegen wechselnder Wolken und Windrichtung, dann schaue ich etwas länger, um eine Segelgrösse zu finden, die zu mittlerem bis max Wind passt. Das ergibt dann auch Dümpelphasen, wenn man Pech hat.


    Thermik und Uhrzeit spielen auch eine Rolle, über Mittag ist der Wind oft stärker und am Nachmittag lässt er nach.

  • Und weil das oft nicht einfach ist baue ich oft und gerne 2 komplette Sets auf: 2 Boards mit 2 Riggs. Da passt es doch meistens.. 😁 🤙

  • ich hatte auch mal einen Windmesser, der hat für mich nicht funktioniert. Wie schon beschrieben ist der Winddruck an Land immer ein anderer als auf dem Wasser. Andere Windsurfer fragen oder Material auf dem Strand beobachten kommt für mich auch nicht in Frage, da man weder das Gewicht, noch das Können, und auch nicht die Vorliebe des Anderen kennt. Mancher fährt gerne grösser, der Andere ehe einen Nummer kleiner... Darum antworte ich auch auf dem Stand eher auf solche Nachfragen: musst du selber wissen! Was für mich passt, passt für einen anderen noch lange nicht.


    Wasser beobachten (Schaumkronen?) Mit dem Popometer zwischen den Ohren den Wind abschätzen und dann ausprobieren. Mit der zeit entwickelt man ja schon ein gewisses Gefühl... Oder eben wie DonRon schriebt, einfach 2 Sets, oder auch nur 2 Segel aufbauen, damit bin ich in den letzten Jahren auch am Besten gefahren

  • - auf die Schaumkronen schauen. (die Bft Tabelle gibt gute Anhaltspunkte https://www.dwd.de/DE/service/…-See.html?view=renderHelp)

    Bester Tipp überhaupt. Einfach immer das Wellenbild beobachten, dann bekommt man da mit der Zeit ganz von alleine ein sehr gutes Gefühl für die Windstärke. Das ist das eine Kriterium das unbestechlich ist.

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • An meine Homespot, bin ich sehr oft alleine, zu 80%. Und wenn einmal andere Windsurfer da sind, geht das große Fragen um. "Was baust Du denn auf?".

    Oft läuft es dann so: Zu groß aufgebaut, überpowerd. Faul umzubauen. Oder zu klein aufgebaut, man baut um. Auf und umbauen ist aber auch nicht gerade das beste für die Segel. Selten treffe ich die richtige Segelwahl.

    Windfinder stimmt, zu mindestens an meinem Spot, auch selten mit dem überein was dann wirklich war.

    Naja das ist doch die übliche Vorgehensweise, einer muss sich immer opfern. Mit der der Zeit wird das schon besser. Segelwahl ist halt Erfahrungssache. Ich kenne da keine Regel die allgemein funktioniert. Wenn man sich sehr unsicher ist kann man den Wind messen, ist dann aber nur eine Momentaufnahme und der Wind am Ufer ist nie der auf dem Wasser. Dann muss man sich aber noch merken welche Segelgrösse bei der entsprechenden Windstärke gepasst hat.

  • Bester Tipp überhaupt. Einfach immer das Wellenbild beobachten, dann bekommt man da mit der Zeit ganz von alleine ein sehr gutes Gefühl für die Windstärke. Das ist das eine Kriterium das unbestechlich ist.

    Da möchte ich widersprechen. Wenn bei uns SSW ist, sieht es nach den Wellen und den Schaumkronen so aus, als wenn es richtig am Hacken ist und m Strand fühlt es sich auch so an. Auf dem Wasser geht of gar nichts.....

  • Bester Tipp überhaupt. Einfach immer das Wellenbild beobachten, dann bekommt man da mit der Zeit ganz von alleine ein sehr gutes Gefühl für die Windstärke. Das ist das eine Kriterium das unbestechlich ist.

    Da möchte ich widersprechen. Wenn bei uns SSW ist, sieht es nach den Wellen und den Schaumkronen so aus, als wenn es richtig am Hacken ist und m Strand fühlt es sich auch so an. Auf dem Wasser geht of gar nichts.....

    Also stimmt es doch. Du hast über eine gewisse Zeit und Beobachtungen ein Gefühl dafür entwickelt, wie das Wellenbild zur Windrichtung aussieht und kannst Deine Schlüsse daraus ziehen.

  • - auf die Schaumkronen schauen. (die Bft Tabelle gibt gute Anhaltspunkte https://www.dwd.de/DE/service/…-See.html?view=renderHelp)

    Bester Tipp überhaupt. Einfach immer das Wellenbild beobachten, dann bekommt man da mit der Zeit ganz von alleine ein sehr gutes Gefühl für die Windstärke. Das ist das eine Kriterium das unbestechlich ist.

    So einfach ist es nicht. Beispiel: Bei NW-Wind und Ebbe haben wir bis zu 3 kn Strömung gegen den Wind und bei Flut bis zu 3 kn Strömung mit dem Wind. Bei gleicher Windstärke ergibt das völlig unterschiedliche Wellenbilder.

  • Noch was anderes. Am Strand habe ich den gleichen Wind wie auf dem Wasser. Wenn ich mal den Wind messe, schau ich auf die Uhr und vergleiche die Messwerte mit den Messwerten im Internet. Hier beim Windfinder (Borkum Flugplatz) kann ich 4 kn abziehen. Die Vergleichsmessung hatte ich schon gemacht, als es noch alle 10 min. ein Wert gab.pasted-from-clipboard.pnghe die Werte mit den Messwerten im Internet. Hier beim Windfinder (Borkum Flugplatz) kann ich 4 kn abziehen.