Generelle Nachteile von Weed Finnen - falls es welche gibt

  • Hallo Zusammen,


    eine doofe Anfängerfrage: Welche Nachteile gegenüber einer konventionellen Freeride oder Race Finne hat eine Weed Finne?

    Wenn es keine Nachteile gäbe, könnte man ja standardmäßig mit der Weed Finne fahren, in klassischen Revieren kein Nachteil und im Flachwasser/Seegrasrevier der Vorteil, dass man weniger Tiefgang hat und sich kein Salat an der Finne sammelt-

    Ganz so einfach ist es sicher nicht, aber mich würden die Meinungen/Zusammenhänge interessieren.


    BTW, wir sind Ende Juli am Veluwemeer, Ostufer. Benötigt man dort eine Weedfinne? Hätte eine Concept X 32'er Grasfinne für den 142L Magic Ride.

    Passt das?

  • Ich musste leider im Urlaub ziemlich oft eine Seegras Finne nutzen, wobei ich die Lessacher Modelle aus G10 bevorzuge.

    Da sind mir die Nachteile noch im Kopf.


    Grundsätzlich sind alle Seegrasfinnen ein Kompromiss für geringe Wassertiefe und/oder Seegras im Wasser.


    Die Finnen sind sehr stabil, mit eher dickem Profil, daraus ergeben sich gutmütiges, aber geringfügig langsameres Fahrverhalten.

    Durch die Neigung und Materialstärke haben die Finnen wenig bis kein Lift, das Board liegt tiefer im Wasser und fährt eher über die Luvkante.

    Der Druckpunkt der Finne liegt weiter hinten, der Mastfuss muss etwas nach hinten. Je nach Modell steht die Finne hinten deutlich über, da kann man leicht verletzen.

    Das Board fühlt sich träger an, Halsen werden etwas weiter. Zumindest die Lessacher Modelle haben fast keine Spin Outs.


    Für mich ist das eine Lösung, um bei Seegras surfen zu können, aber ich bevorzuge ganz deutlich die normalen Finnenformen, deren Leistung ist merkbar höher, wenn kein Seegras da ist, also für mich kein dauerhafter Ersatz.


    Bei Lessacher Seegrasfinnen rechne ich immer 6-8 cm weniger zur Standardfinne.

  • Gerade am Veluwemeer wirst du bei den Einheimischen, die auf beste Leistung/Speed abzielen, Finnen von der Fa. Tribal finden. Kannst du am Strand Horst kaufen oder vorher bestellen. Das Modell Weedspeed bin ich letztens gefahren. Bester Kompromiss, den ICH kenne! Lange Zeit bin ich auch handgefertigte Weedfinnen von Lessacher in Carbon gefahren. Die Weedspeed von Tribal eröffnet jedoch neue Welten. Diese 40° Finnen bieten sogar Lift, nahezu wie eine senkrechter stehende Finne. Konnte ich auch erst nicht glauben. Irgendeinen muß es ja haben, dass die Holländer auf diese verhältnismäßig teuren G10 Finnen abfahren. Lass dich bei der Länge besser von dem Team von Tribal beraten!

  • Im allgemeinen sind Seegrasfinnen im direkten Vergleich zu mehr oder weniger geraden langsamer und laufen weniger Höhe. Deshalb würde ich sie nur wählen, wenn es nicht anders geht. Trotzdem kann mit ihen ganz ordentlich surfen.

  • C - GER

    Danke für den Tipp

    Aber ich kann echt gar nix, also absolute Leistung muss es wirklich nicht sein

    Aber ich höre raus, Weedfinne am Veluwemeer sollte schon sein

  • Die WeedWave in G10 von Lessacher fahre ich als Standard auf Freewave- und Waveboard.

    Wenn es etwas fluffiger sein soll die gleiche Größe von MUF. Die hat weniger Fläche und weniger Führung.

    Fährt Ezzy auf Tabou, Goya und RRD

  • Weedfins are raked back.


    Disadvantages:

    -Finpressure is more to the back, this means the sailpressure is (much more) in front of the fin. The sailpressure pushes the nose downwind, this limits upwind performance and angle.

    -In chop the tip of the fin delivers more lift, with weedfin this means in chop a weedfin upwind performance decreases more.

    -a weedfin has more surface, this means the fin has to be used smaller. How much depends on the finbrand (materials and shape)

    -because of the raked shape the weedfin needs a lot of material stiffness (strenght) too work. Using cheaper (soft) materials will have very strong effects on performance compared to normal fins. Thicker G10 (like tribal weedspeed) or good carbon weedfins make A BIG difference for everyone (especially to be noticed upwind). How the materials are use (quality and orientation of g10/carbon) has huge impact on performance.

    -due to shorter lenght more sensitive to spinouts, especially when fin is made from softer or lesser quality materials .

    -more difficult to remove the fin from the box. Especially weedfins that start (and/or end) in front or behind of the tuttlebox can damage the bottom of the board.

    -you have to be a bit more carefull because the fin is behind your board. When swimming/walking around the board it is mote likely you hit the fin with your leg.


    Advantages:

    -weed doesn't stick on the fin

    -shorter means you can sail in more shallow spots

    -due to raked tip it means if you hit the ground the fin will slide a bit more over the ground. Less chance the impact of ground will result in immediate stop/catapult

    -on downwind course in upper end of windrange of your board the control (and boardspeed) will be better in regular (small) chop. The board will go easier downwind.

    -if there is floating trash in the water (wood/bag) a weedfin will often push the trash down and you will not crash. I often use a weedfin in new (unknown) spots for this reason

    -windrange is bigger with a weedfin (because fin is shorter it is easier to control in higher wind). You need less fin changes

    -good weedfins loose less value, they are needed more and more due to water quality in Europe. I had a very damaged Hurricane weed2 of a few years old and bidding was up to 70% of new price to my surprise in a few days.


    Some windsurfers keep using weedfins (even without of weed) due to the advantages. These windsurfers use good weedfins. Better spend a bit more in one good weedfin, because the difference between good versus cheap weedfin is much bigger compared to normal fins. I like the tribal weedspeed (best g10 fin so far), Sonntag Sl-weed is very good and hurricane weed3. These 3 fins work good allround. I have also tried many other weedfins that had disadvantages which made them less allround (too soft material, too much rake, weedfin damaged board when removed from finbox, very expensive, too short, easily damaged, poor finish). On very shallow spots or very thick weed you need a (less performance) delta fin (50 degrees rake), in the Netherland I did never need such a extreme (less performance) design yet.

  • Weed-Finnen habe ich nie verwendet. Auch nicht als der Wasserstand in den letzten Jahren auf ein absolutes Minimum gesunken war und ich mit den Carbonfinnen immer wieder Reparaturbedarf nach Grundberührungen hatte und die Regattafinnen dort gar nie fahren konnte, weil zu schade.


    Klar haben Weed-Finnen weniger Tiefgang und viel mehr Rake. Wie verhält es sich mit der Fläche und Profiltiefe?

  • Weed-Finnen habe ich nie verwendet. Auch nicht als der Wasserstand in den letzten Jahren auf ein absolutes Minimum gesunken war und ich mit den Carbonfinnen immer wieder Reparaturbedarf nach Grundberührungen hatte und die Regattafinnen dort gar nie fahren konnte, weil zu schade.


    Klar haben Weed-Finnen weniger Tiefgang und viel mehr Rake. Wie verhält es sich mit der Fläche und Profiltiefe?

    Profiles weed and normal fins are about the same. However because the weedfin cord-lenght is bigger, the weedfin is thicker. This applies to Tribal and Sonntag (I checked these fins profiles).


    Area is (much) bigger on weedfins, see for example Sonntag chart:


    https://sonntag-fins.com/fins/surface-area-chart-per-model/


    A 36cm SL-weed is equal too 48cm SL-pro. I used last week this SL weed 36 cm for the first time and it is really good in lowwind (8.5 + 83cm from 12kts), good upwind and still capable to do over 30kts boardspeed.

  • Wenn es eher um geringen Tiefgang geht kann man auch Thruster nehmen, wenn das Board es zulässt.


    Da gibt es auch gute K4 Weed Thruster Finnen, da finde ich den Unterschied zu normalen Thruster Finnen geringer.


    Passt aber eher zu FSW oder Freeride, Slalom wohl eher weniger ;)


    Für den Anfang reicht sicher eine gute + passende Single Weed Finne.


    Die Optimierung der Finnenmodelle erfordert danach einigen Zeitaufwand, wie bei allen anderen Finnen auch.

  • Also ich hab bis vor kurzem Seegras-Flossen komplett verweigert - selbst in Südfankreich, wo man an manchen Etangs wirklich langes, hartes Seegras alle 100 Meter büschelweise von der Finne pflücken musste.

    Die Fahreigenschaften sind je nachdem obs eine nach vorne versetzte Flosse ist (z.B. Lessacher Balance) oder eben eine herkömmliche merkwürdig bis bescheiden. Das Angleitverhalten wird negativ beeinflusst, die Halseneigenschaften leiden (Radius eines Tankers) und Höhe ziehen, bzw. halten ist schwierig.

    Außerdem wird das Board nie wirklich frei, es legt sich flach, weil der Lateralpunkt der Finne bei herkömmlichen Seegras-Modellen eben nach hinten oder sogar komplett hinters Board wandert.

    Wenns um Finnen für Flachwasser geht (sogen. Tiden-Finnen) dann würde ich lieber sowas nehmen als dafür eine Seegrasflosse zweckentfremden.

    Von den Tribal hab ich auch nur Gutes gehört - ansonsten halt Lessacher.

    Zur Länge - hatte irgendwo mal gelesen, die Vorderkante ist entscheidend und gibt Aufschluss welcher normalen Finnenlänge sie entspricht.

    Aber bei Deinen Ansprüchen tuts wohl jede - musst nur aufpassen Dich nicht zu verletzten bei hinten überstehenden Finnenspitzen.