Gleitfahrt verbessern (schneller werden)

  • Moin,


    Ich bräucht mal bitte paar Tips bzw. Input von Euch, wie man in Gleitfahrt richtig aufm Brett steht.


    Angewöhnt habe ich mir folgenden Style ;-)


    Hinterer Fuß in Schlaufe, Trapez anhängen, angleiten, vorderer Fuß bei Gleitfahrt in vordere Schlaufe. Und angepowert dann etwas in der Hocke.


    Mir ist aufgefallen, dass mein Gewicht eigentlich komplett aufm hinteren Fuß ist. Ist das so richtig?


    Der vordere Fuß übt fast gar keinen Druck aus.


    Ich glaube das ist falsch, oder?


    Hatte mal aufgeschnappt, dass man das Board mit dem vorderen Fuß vor sich hinschieben sollte. Oder? Das mache ich aber gefühlt gar nicht. Wie gesagt, mein Gewicht ist eher komplett aufm hinteren Fuß und ich könnte den vorderen Fuß in und aus der Schlaufe nehmen, ohne das es die Gleitfahrt irgendwie behindern würde.


    Mein Ziel ist es die Gleitfahrt zu verbessern. Schneller werden. Bisher stehe ich gefühlt einfach aufm Brett und wüsste gar nicht, was ich tun könnte oder sollte wenn ich z.B. ein Speedduell gewinnen wollte.


    Freue mich wie immer auf Eure Antworten.

  • schlaufen in jeweils hinterster Position und am weitesten außen?
    welches Board?
    dein Gewicht?

  • Hmm, das ist eine etwas ungewoehnliche Angleittechnik. Wenn du mit dem hinteren Fuss schon in der Schlaufe bist beim duempeln, hast du viel Gewicht hinten und wirst nur bei recht gutem Wind ins Gleiten kommen. Bei Leichtwind stelle ich mir das schwierig vor, so ins gleiten zu kommen.


    Aber darum gehts bei deiner Frage ja nicht. Wenn du schon in Gleitfahrt bist, mit beiden Fuessen in den Schlaufen, dann ist mir als erstes deine Aussage "angepowert in der Hocke" aufgefallen. Man surft nie in der Hocke, sondern immer mit Koerperspannung. Das schaut so aus:


    - vorderes Bein immer voll durchgestreckt

    - mit dem hinteren Bein stemmst du dich bei zunehmender Fahrt gegen die Finne und holst dadurch das Segel auch dicht. (Bitte nicht sofort nach dem Angleiten Druck auf die Finne geben, sonst gibts spinouts). Das hintere Bein bleibt aber gaanz leicht abgewinkelt.

    - Je nachdem, ob du upwind, am Wind oder downwind faehrst, sind deine Beine unterschiedlich gestreckt - siehe Foto unten. links ist upwind mit hinterem Bein auch durchgestreckt, rechts ist downwind mit hinterem Bein leicht angewinkelt.

    - aber generell - streck die beine mehr durch und zwicke deine Pobacken etwas zusammen. Man hat immer eher das gefuehl, dass man durchgestreckt ist, aber auf Fotos schauts dann anders aus. Also, mehr durchstrecken, mehr Koerperspannung.

    - Oberkoerper nach vorne verdreht

    - Segel dicht holen

    - wenn du schneller werden willst, dann fahre weiter downwind. Beim am-Wind-Kurs bewegt man sich ja 90Grad zum wind. Der schnellste Kurs ist ca. bei 120 Grad. Das heisst, dreh sukzessive in den Wind, streck dich durch und spuer, wie du deutlich schneller wirst.

    - fuer etwas Fortgeschrittenere: mit dem hinteren Fuss kannst du das Brett leicht auf die Lee-rail stellen, so dass es auf der Luv-Seite kaum mehr im Wasser ist. Dadurch verringert sich der benetzte Teil des Bretts, man fliegt fast ueber den chop. Ist eine wichtige Fahrtechnik bei Slalom/Freerace boards - siehe zweites Bild unten.

    - wenn dein Fuss vorne kein Gewicht spuert, gibts hier ned thread dazu: vorderer Fuss rutscht aus Schlaufe

    - Lehne deinen Koerper bewusst nach vorne, halte den Gabelbaum etwas weiter beim Masten. Das Gewicht hinten zu haben ist eine automatische Defensivreaktion, evtl. noch eine unbewusste Reaktion auf die ersten Schleuderstuerze. Also, verlagere das Gewicht leicht nach vorne.


    lg mariachi76


    How To - Speed, Technique and Tuning - Boards Windsu...


    Windsurf MagazineTUNING TIPS FOR SLALOM

  • Zuviel Druck auf dem Hintern Fuß kann ganz verschiedene Gründe haben. Sind deine Fussschlaufen sehr weit nach vorne montiert?

    Auch eine zu große Finne kann zu zuviel Druck auf den Hintern Fuß führen.

    Oder du orientiert dich zuviel nach hinten, weil du zuviel Respekt vor deiner Geschicklichkeit hast.

    Auch die Veränderungen von der Höhe das Gabelbaums oder Mastfußposition kann helfen.

    An deiner Stelle würde ich mir angewöhnen mit den vorderen Fuß zuerst in die Schlaufen zu steigen, dann brauchst du auch nicht in die Hocke zugehen un ins gleiten zu kommen.

  • Back foot in strap works if you are light (am 68kg) and the board is not to narrow.

    I use the same techniek.


    On my super lightwind board (91cm) i can stand with both feet in the straps even when am almost standing still with minimum boardspeed.


    I pump myself in to planning like this, standing in both strap in 10/11 kn wind.


    On my wife's board a 135 liter fanatic gecko i only use backfoot in the strap and pump up to planning modus with the front foot between mastbast and frontstrap.

    If its windy enough and i dont have to pump i just use the same techniek with only backfoot in strap. Pull the sail closed and when board speeds up i step in the frontstrap.

  • What board, sail, fin combination are you using.?

    If it doesn't match up to good it will make planning also difficult or going faster. There are so many things that have to line up good so more info can help for better tips i think.


    For example

    Some boards just need to be pushed a little more downwind then others to get powered up. It can be something really simple also.

  • Moin,


    wie immer Vielen Dank für Eure Unterstützung.


    Mir ist klar, dass meine Fahrtechnik verbessert werden kann/muss. Und da helfen mir Eure Antworten enorm weiter.


    War dieses Wochenende auf Fehmarn 3 Tage aufm Wasser.


    Paar Details zum genutzen Setup:

    Ich ca 91Kg

    Board 120 Patrick F-Race

    Hintere Fußschlaufen ganz hinten & aussen. Vordere schlaufen ganz vorne & aussen. (Mag nen breiten stand)

    Segel dieses Wochenende meist 7.2 NP V8 (bei ca 17kn)

    Finne MUF slalom weed 32er

    2sec Max lag bei 45-46km/h


    Ich merke mir mal zunächst aus Euren Antworten darauf zu achten, dass das vordere Bein durchgestreckt sein soll. Vielleicht verbessert sich dadurch meine allgemeine Haltung.


    Bei voller Gleitfahrt drücke ich das Segel schon nach hinten unten. Also quasi aufm Brett fast ablegen/close the gap. Greife dabei recht weit vorne am Mast und der Körper ist dann gefühlt auch weit vorne. So als ob ich vorm Mast nach lee gucken könnte. (Muss ich beim nächsten mal noch mal drauf achten)


    Und wie gesagt: ins Gleiten komme ich. Auch in die Schlaufen. Frage mich nur ob ich nicht schneller sein müsste und da bin ich mir sicher es liegt an mir und meinem fahrstil. Ein Profi wäre mit gleichem Setup sicherlich schneller. Und genau das warum interessiert mich…


    Gruß

    slaYer977

  • Hi slaYer977,


    45-46 km/h ist doch schon mal ganz gut. Das ist ne normale Geschwindigkeit, wenn du am Wind faehrst. Wenn du deutlich abfaellst dann wirst du merken, dass du dann noch deutlich schneller wirst. Ich habe vor 2-3 Jahren immer so knapp an der 50 km/h Grenze genagt - bis ich dann angefangen habe, deutlich abzufallen. Dann warens gleich mal 54-58 km/h, welche ich nun mit schoener Regelmaessigkeit hinbekomme (auf chop).


    Wegen Schlaufen - die hast du zu breit montiert. Gerade wenn du zu wenig Druck am vorderen Fuss hast, ist das ein deutliches Zeichen. Setze die vordere Schlaufe mal in die Mittlere position, da solltest du einen besseren Halt bzw. mehr Gewicht vorne haben.


    Ansonsten liest sich das ja schon mal ganz gut (glose the gap, vorne am Mast greifen, Koerper vorne...).


    Also, vordere Schlaufe eins zurueck und dann bei der naechsten Boe ordentlich abfallen. Dann knackst du die 50 km/h.

    Flachwasser hilft bei speedruns. Bei Wellengang - such dir ein kleines Wellental aus bzw. surfe am Hang der Welle, da ist das Wasser eher ruhig und die Welle beschleunigt dich noch weiter.


    32er Slalom Finne scheint mir etwas gross zu sein. Nimm doch ne normale 39er oder 40er Slalom-Finne.


    lg

    mariachi76

  • Moin,


    danke für die Tips.


    1) Abfallen >> jop könnte ich mal machen, warum auch nicht.


    2) Vordere Schlaufen eins zurück >> werde ich mal testen. Befürchte es wird mir nicht gefallen. :-)


    Thema Finne:

    Da ich meist auf Fehmarn / Wulfener Hals aufm Wasser bin und es dort sehr flach ist, kann ich keine normale Finne nehmen. Selbst die Slalom Weed 32 ist machmal schon zu viel und dann weiche ich auf die MUF Delta aus.

  • dann weiche ich auf die MUF Delta aus

    ...damit kannst/solltest Du fast gar keinen Druck mehr auf den hinteren Fuß geben.

    Zitat aus der Produktbeschreibung von MUF: "Tuning-Tipp für Delta-Finnen: Vermeide zu großen Druck aufs Heck – besonders bei nicht voller Gleitfahrt – und halte das Board relativ flach (Brettnase tief). Das wird Dir helfen, Spin-Outs zu vermeiden."

    Das sollte bei den Schlaufen also einen eher "vorlastigen" Trimm (also nicht die hintersten Plugs verwenden) zur Folge haben.


    Ähm, wie groß bist Du, das Du auf nem schnellen Board in so einem Normannen-Spagat stehst?!? Normal sind die vorderen und hinteren Schlaufen ugf. korrespondierend. Ändert man eigentlich nur wenn Du außergewöhnlich groß oder klein wärst. Und dann auch eher nur ein Plug versetzt....

    Versteh auch nicht wie Du zuerst hinten in der Schlaufe stehen kannst, wenn Du nicht im Gleiten/bzw. im Angleiten bist.

    Greife dabei recht weit vorne am Mast und der Körper ist dann gefühlt auch weit vorne

    ...auch komisch - klingt als würdest Du durch das vordere abgewinkelte Bein ständig Höhelaufen und das Board gar nicht frei Fliegen lassen. Denn wenn, dann wäre Dir der vorderste Schlaufenplug vorne sofort hinderlich - so klebt das Board im Wasser, Du drückst es praktisch aus dem Gleiten, oder bremst es.

  • Ich sag ja….meine Technik ist besch***en 🙈


    Dass versuche ich nun wieder auszubügeln. Daher der Thread.


    Bin 1,82cm, also nichts extremes.


    Ich hatte mit der aktuellen Schlaufenposition beim Patrik Board nicht das Gefühl, dass es zu breit ist. Das Brett hab ich erst 6 Monate und die Saison gerade im April gestartet. Werde mal mit den Positionen der Schlaufen experimentieren.

  • Versuche es mal mit einer LESSACHER Formula Weed 28. mit der Finne kannst du auch hirnlos Druck auf die Finne geben. Diese Finne hatte ich mal bei meinem F-Race 130 am Strand Horst.

  • Hi, ich habe ein ähnliches Problem. Ich habe oft das Problem, dass im Gleiten (>30 km/h) mein vorderes Bein angewinkelt und das hintere gestreckt ist. Dabei ist mir auch aufgefallen, dass meine Masthand weit vorne ist und ich tendenziell Höhelaufe und es schwieriger wird abzufallen. Wenn ich dann versuche nach hinten zu gehen, um mein vorderes Bein durchzustrecken, habe ich noch mehr Gewicht hinten und das Board will noch mehr anluven.

    Könnte es daran liegen, dass ich meine Trapeztampen zu weit vorne fahre?


    Setup: ich 80kg, Tabou Rocket+133, Noth S-Type, Carbon Freerace Finnen

  • ....dass im Gleiten (>30 km/h)....

    Könnte es daran liegen, dass ich meine Trapeztampen zu weit vorne fahre?

    ...möglich, oder aber Deine Finne ist einfach zu groß für die Bedingungen. Kannst Du denn noch Abfallen ohne dass Du die Kontrolle verlierst?

    Gut, sind spezielle Finnen, aber das beeindruckt mich immer wieder bei Wojtek: Link

    Eine 34er auf nem 122er Slalomboard mit 7,8 (!)

    Ich bin mein 7,5er zwar auch schon mit einer 33er und sogar einer 27er gefahren aber nur auf 94 Liter.

    Da würde ich mal experimentieren an Deiner Stelle.

  • Beim Höhelaufen mit zuwenig Druck im Segel wird es schwierig das vordere Bein durchzustrecken.

    Ich möchte gar nicht Höhelaufen, sondern Halbwind fahren, aber ich verstehe was Du meinst. Du meinst es liegt daran, dass ich zuwenig Druck im Segel habe?

  • Beim Höhelaufen mit zuwenig Druck im Segel wird es schwierig das vordere Bein durchzustrecken.

    Ich möchte gar nicht Höhelaufen, sondern Halbwind fahren, aber ich verstehe was Du meinst. Du meinst es liegt daran, dass ich zuwenig Druck im Segel habe?

    So ist es jedenfalls bei mir, wenn ich mit zuwenig Druck im Segel fahre hänge ich an der Gabel wie ein Nasser Sack🙈