Umstieg von Freeride zu Freerace

  • Hallo zusammen,


    ich würde euch gerne mal um Eure Meinung / Einschätzung bitten...


    Kurz meine Specs:


    Reviere:

    • bayerische Binnenseen
    • Gardasee

    --> also meistens maximale Windstärke bei ca. 25 kt, nur selten mehr als 25 kt


    bevorzugte Segelrange:

    • mit Finne: 5.5 - 6.5 qm
    • mit Foil: 4.5 - 5.5 qm

    Gewicht:

    • 65 kg

    Ich bin bisher ein Tabou Rocket 115 Liter gefahren (66 cm, Standard-Finne: 38cm Glasfaser) und würde behaupten, dass es bisher auf das Können / Revier / Segel- und Windrange relativ gut gepasst hat. Ich wage auch zu behaupten, dass ich es einigermaßen gut ausfahren konnte. Also Powerhalse geht gut ohne reinzufallen, bei entsprechend viel Druck in der Tüte auch durchgeglitten usw. Da ich mit 65kg relativ "wenig" wiege, komme ich im Vergleich zu jemand mit 95 kg relativ schnell ins Gleiten, deswegen bin ich mit Finne selten größer als 6.5 qm gefahren. Ich habe auch noch ein 7,2er mit 2 Cambern, was ich früher bei wenig Wind gefahren bin. Aber mittlerweile wechsle ich dann lieber aufs Foil bei wenig Wind.


    Jetzt wollte ich wegen der Challenge mal etwas "sportlicheres" ausprobieren und habe mir ein Futura 109 Liter geholt (71 cm, 38-er Drake Carbon-Finne). Ich hätte von der Board-Größe wohl kleiner gehen können aber wegen Platz und Transport muss es vorerst bei der Ein-Board-Lösung bleiben. Da das Futura 109 das Kleinste mit Foil Box ist, musste das herhalten, damit ich darauf noch foilen kann. Das Extra Volumen ist auf den bayr. Binnenseen auch hilfreich, um da bei wenig Wind früher ins Gleiten zu kommen.


    Mein 1. Eindruck nach den bisherigen Sessions mit dem Futura ist, dass das es mit deutlich mehr Segelgröße und richtig angepowered gefahren möchte als mein vorheriges Freeride Board. Die Carbonfinne läuft wie auf Schienen aber ich verspürte auch sehr viel Druck auf dem hinteren Bein. So stark, dass ich selten lange Schläge gefahren bin, weil die Oberschenkel so dermaßen zu brennen anfangen (bin eigtl. schon einigermaßen "fit" durch regelmäßiges Surfen / Radfahren usw.), aber das war echt extrem. Und im Vergleich zu vorher hatte ich gefühlt viel zu viel Druck auf dem hinteren Knie (ich dachte mir haut's beim Chop den Knorpel 'raus).


    Jetzt ist mir natürlich klar, dass das Freerace eine ganz andere Fahrweise erfordert, aber so einen krassen Unterschied habe ich tatsächlich nicht erwartet (zu Slalom Boards vllt. aber nicht zu den Freerace "Zwischendingern"). Von den in Videos angepriesenen "super comfortable rides, you can go for hours" war bei mir nichts zu spüren.


    Vom Trim her hatte ich alles auf ganz normal "neutral / mittig" (Mastfuß in der Mitte, Gabel ca. kinnhoch).


    Es fühlte sich auch irgendwie so an, als ob die 38 cm Carbon-Finne viel zu groß für meine Sahne-Segelgröße 6.5 qm ist. Und dass ich den Gegen-Druck und Speed mit 6,5 qm nicht so ganz aufbauen konnte und deswegen nie so richtig ins Fliegen gekommen bin. Sozusagen heizen auf Sparflamme... Oder wenn ich ins Fliegen gekommen bin, dann mit sehr viel Anstrengung in den Beinen verbunden. Es läuft sozusagen nur frei, wenn man hinten richtig draufdrückt.


    Mit größeren Segeln als 6,5 habe ich das Board noch nicht getestet.


    Jetzt meine Fragen an die erfahrenen Leute:

    1. Kann die anstrengende Fahrweise tastächlich eher an meinem Trim liegen als an der zu großen Finne?
    2. Laut Point-7 Trim Guide müsste ich bei zu viel Druck auf dem hinteren Bein...


      1. Gabel niedriger?
      2. längere Trapeztampen? (ich fahre schon 32", da sind meine Arme ganz gestreckt und ich hänge komplett draussen, länger geht eigtl. nicht)
      3. Mastfuß vorwärts? (das habe ich gar nicht erst probiert, da ich sonst noch mehr auf den Chop klatsche und noch weniger ins Fliegen komme)
    3. Kann ich das Futura vllt. mit einer kleineren Finne eher in meine bevorzugte Segelrange (6.5 qm) "trimmen" ? Das sollte doch mit meinem Gewicht und bei der Windstärke einigermaßen funktionieren, oder nicht?
    4. Wenn ja, welche Finnengröße sollte ich wählen? irgendwas zwischen 34 und 36 cm?
    5. Oder muss ich mich von einem akzeptablen Fahren mit 6.5 qm verabschieden, weil es an der unteren Range liegt? laut Starboard ist recommended sail size: 5.5 - 8.5 qm, deswegen bin ich davon ausgegangen, dass sich 6.5 mit der mitgelieferten Finne gut fahren lassen sollte
    6. Wäre ein anderes Futura mit weniger oder mehr Volumen eine bessere Lösung?
    7. Ist das Futura immer mit großer Anstrengung verbunden und soll ich lieber ein anderes Board probieren (Rocket oder Rocket+), das etwas "laufruhiger" ist? Oder kann ich das Futura durch Erlernen von guter Fahrtechnik (Power und ankanten) einigermaßen angenehm über den Chop fliegen lassen?

    Sorry falls das häufig gestellte Fragen sind... Es gab vor kurzem einen ähnlichen Thread zum Isonic, Thema war irgendwie "zu viel Druck auf dem hinteren Bein". Habe mir den mehrmals durchgelesen aber bin da nicht richtig schlau draus geworden...


    Viele Grüße und danke schonmal! :)

  • Finnen Größe passt eigendlich ganz gut .

    Was für Segel fährst du ? Der Futura mag sportlich bewegt werden und bevorzugt auch Sportliche Segel.

    Versuche es mal mit dem 7,2er.

    Hallo Rüdi,


    das 6,5-er ist ein Gaastra Matrix, das ist ja eigtl. auch ein Freerace Segel, oder? Nur ohne Camber. Ich finde das fährt sich auf jeden Fall schon sportlicher als ein Freeride-Segel. Das 7,2-er ist ein Point-7 AC-K mit zwei Cambern.


    Ok dann werd ich das nächste Mal das 7,2-er antesten. Ich hab mir eigtl. geschworen, nie mehr größer als 7,0 fahren zu wollen, aber vllt. bleibt nix anderes übrig. :D

  • embo


    wennst mit Freeride so smooth gefahren bist („ da hat alles gepasst“) warum dann ein Wechsel?

    Ist Futura tatsächlich schon Freerace?


    Willst vom Speed schneller werden?

    Jetzt musst dich mit dem ganzen „Trimm-Tuning“ beschäftigtigen und hast weniger entspannte Sessions


    Hehe

    😜

  • Hi Embo

    Hast du zufällig eine unorthodoxe Fussschlaufen-Position gewählt, d.h. vorne innen und hinten aussen?

    pasted-from-clipboard.png


    Hallo doubleheelslide,


    gute Frage! Daran habe ich gar nicht gedacht! Ich habe mal ein Foto angehängt. Würde sagen die Hintere ist hinten / außen und die vordere ist ungefähr mittig. Soll ich damit mal experimentieren und z.B. die vordere eher auch nach hinten / außen setzen?

  • Hi eddy,


    ja die Frage ist berechtigt. Kennst du das? Manchmal wird immer das gleiche fahren bissl "langweilig". Also macht schon alles noch Spaß usw. aber ich wollte mal wieder eine neue Challenge und etwas dazulernen. Und da ich am liebsten heize, wäre Freerace halt der nächste Schritt in der "Lernphase".


    Speed-Rekorde möchte ich nicht aufstellen, nur bissl weiterschauen, was da beim Windsurfen noch alles möglich ist...


    Mit dem Tuning an sich hätte ich keine Probleme, aber ich werde es sicher nicht so extrem betreiben wie z.B. ein Slalom-Fahrer. Deswegen dachte ich auch Freerace, schon etwas "sportlicher" aber halt auch nicht ganz so ambitioniert wie Slalom.


    Aber wer weiß, wenn ich das ganze Gedöns nicht zum Laufen kriege, lande ich vllt. doch wieder beim Freeride. :D

  • Ich kenne den Futura leider nicht aus eigener Anschauung. Dein neues Board ist deutlich breiter als dein altes, 5 cm, und mit 71 cm für dein Fliegengewicht (aus meiner 89 kg Jumbo-Perspektive ;)) ja fast schon ein Leichtwind-Board. Mein 70 cm breites Freerace-Board fahre ich nie mit weniger als 6.8 qm, meist mit 7.8er. Ich kann mir also gut vorstellen, dass die Segelgröße eine Rolle spielt.


    Eigentlich passt die 38iger Finne. Aber mit deinem Gewicht und kleinem Segel, probiere doch mal eine 35iger aus. Vielleicht kannst du mal eine ausleihen? Nichts geht über den eigenen Versuch.

  • Ich selber habe keine praktische Erfahrung mit einem Futura, aber auf meinem 69 cm breiten Slalomboard fahre ich 7,0 als kleinste Größe. 6.3 geht im Notfall zwar auch noch, fährt aber nicht mehr wirklich harmonisch. Wenn du schwerpunktmäßig 6.5 fahren willst ist den Board eine Nummer zu groß. Das 7.2er AC-K (hat das nicht 3 Cams?) sollte aber perfekt passen. Finne müsste erstmal in Ordnung gehen, evtl. mal nach ner 36er gucken. Mit der 38er solltest du auch noch ein 8,6er auf dem Board fahren können... (ja ich weiß, unsinnig bei 65 kg)


    Aaaber: Wenn du dich ernsthaft mit Freerace beschäftigen möchtest, solltest du dir eh angewöhnen immer eine Nummer größer zu Fahren als du es bei den Bedingungen mit Freeride tun würdest. Ansonsten kommst du gar nicht in den Bereich in dem die Vorteile zur Geltung kommen und du nimmst nur das anstrengendere Handling, schwerere Segel und sensibleren Trimm mit.


    Und ja, so ein etwas sportlicheres Setup erfordert grundsätzlich schon deutlich mehr körperlichen Einsatz. Wenn das was steht von entspannt lange Schläge cruisen ist das im Vergleich zu vollwertigem Slalomequipment zu verstehen.


    Der extreme Druck auf dem hinteren Fuß kann auch von falsch eingestellten Trapeztampen kommen. Auf dem Futura musst du die wahrscheinlich etwas weiter hinten fahren als auf dem Rocket.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Die Idee des Herstellers bzw. die beiden Grundeinstellungen sind schon die: vorne/innen plus hinten/innen oder vorne/aussen plus hinten/aussen. Wenn du hinten weiter aussen bist als vorne, dann fährst du hinten mit stärker angewinkeltem Bein, hast mehr Druck und dein Oberschenkel ermüdet schneller.


    Mit deiner Schlaufenposition vorne (innerer Plug innen, äusserer Plug aussen) hast du einen steileren Winkel zum Board als vom Hersteller vorgesehen und das verändert vielleicht (!) deine Körperposition auf ungünstige Weise. Das kann auch einen Einfluss haben. Ich würde nicht ohne driftigen Grund einen steileren Schlaufenwinkel fahren. Also 2x die inneren Plugs oder 2x die äusseren Plugs nehmen.


    Als weiterer zu prüfendener Punkt: wenn du die Vorlieksspannung deines Segel eher im unteren möglichen Range (oder sogar darunter) fährst, würde ich mal versuchen, das Segel mit einer Vorlieksspannung im oberen Bereich zu fahren. Das wirkt sich auf den Druck auf die hintere Hand und somit aufs hintere Bein aus. Ich bin wie du ein Leichtgewicht und bin da selber sehr sensibel.


    Das sind 2 mögliche Punkte, falls es nicht an der Segel- oder Finnen-Grösse liegt.

  • Ich bin Jahre lang Futura gefahren, im Vergleich zum Freeride ist ein Futura Sportlich.

    Wenn ich aber einen Futura mit einem Slalomboard vergleiche ist der Futura sehr einfach und gutmütig zu fahren.

    Meistens fährt ein Board gefühlt scheiße wenn der Segel Trimm nicht passt.

    Die Fußschlaufen Position sehe ich jetzt nicht so dramatisch.

    Finne ist natürlich auch ein Thema, ist bei dem Futura eine Drake DW dabei gewesen?

    Die DW ist eine der besten serienfinnen die ich kenne.

    Das Matrix ist schon ein sportliches Freeride Segel , aber ich bin mir ziemlich sicher das der Futura mit deinem 7,2er wesentlich harmonischer fährt.


    Bei einem Freerace Board ist eine gewisse Körperspannung Grund voraussetzung damit das Board vernünftig fährt,

    einfach irgendwie draufstellen und sich an der Gabel festhalten funktioniert da nicht wirklich.


    Hast du vielleicht jemanden an deinem Spot am besten einen Slalomfahrer der sich deinen kompletten Trimm mal anschauen kann und dir bei der richtigen Abstimmung hilft?

  • Ein Kumpel ist vor zwei drei Jahren auch auf Freerace umgestiegen, er ist in etwa in deiner Gewichtsklasse. Mit seinem 68cm breiten Board fährt er meistens 7,8qm AC-Z bei Leichtwind und ist oft vor mir (95kg, 81cm, 8,6qm Slalom) im Gleiten. Er fährt seine Gabel leider etwas tief für meinen Geschmack. Dadurch geht ganz schön viel Power verloren.

    Manchmal fährt er auch 6,4 auf dem Board, aber das passt nicht mehr so richtig vom Trimm.

    Vielleicht kannst du dir ja mal die Zeit nehmen und wirklich am Trimm rumspielen. Fußschlaufen zurück, Segel mehr Downhaul, usw. Der Futura ist bestimmt ein tolles Board und mit dem 7,2er sollte es für dich hier im Süden eine super Kombi sein!

  • Ein Kumpel ist vor zwei drei Jahren auch auf Freerace umgestiegen, er ist in etwa in deiner Gewichtsklasse. Mit seinem 68cm breiten Board fährt er meistens 7,8qm AC-Z bei Leichtwind und ist oft vor mir (95kg, 81cm, 8,6qm Slalom) im Gleiten. Er fährt seine Gabel leider etwas tief für meinen Geschmack. Dadurch geht ganz schön viel Power verloren.

    Manchmal fährt er auch 6,4 auf dem Board, aber das passt nicht mehr so richtig vom Trimm.

    .....

    redest du von mir ? ;)


    fahre die gabel auch sehr tief - funktioniert für mich deutlich am besten


    ich bin knapp 10 kg schwerer als der TE


    beim 110er fahr ich heuer immer den SL (ich glaub 67,5breit)und der Frace (65 breit) blieb dieses jahr noch trocken


    segel am liebsten 72, und 7,8 (AC-Z) - 6,4 nur wenns extrem böig ist, oder das wasser kalt oder die gefahr des heimdümpelns besteht, sonst nehm ich in dem windbereich lieber 95

    Gabel ganz unten

    Finne 34 oder 36 - an der winduntergrenze auch mal 37 - jedenfalls am SL. am Frace meistens 36 für alles


    schlaufen alle ganz aussen und nicht zu breit, am Frace ganz vorne, SL weis ich nicht auswendig


    Mastspur am SL mitte oder leicht dahinter, am Frace ganz hinten


    einfach öfter fahren, kleoinigkeiten am trimm anpassen, die umstellung geht nicht von heute auf morgen

  • 65Kg- 71er Breite - 6,5er Segel-Camberlos - 38er Finne (?) => ... passt aus meiner Sicht - SO - nicht sonderlich gut zusammen ...


    Die Stellschrauben:


    65 Kg ( da drehen wir mal nicht rum ... ;) ...)


    Breite 71er => ist bei 65 Kg eindeutig dann ein Leichtwind-Freeracer (würde bei mir 89 Kg dann so um die 80cm bedeuten - ich fahre auf 75er SL-Board ...8,6 Segel ...)

    => also Min.-Betrieb => das 7,2 er P7-Segel


    => 38er Finne würde dann für mein Gewicht zum Segel passen - Bei Dir wenn das 7,2 dann richtig angeblasen ist ( bei Angleit -Bedingungen für Dich durchaus o.K.) ...wieder etwas groß => besser 34/35 cm.


    Tja ..und dann kannst Du Dir noch ein 60er - 64cm Board-Breiten-Variante gönnen .... so bald Du "Blut geleckt" hast ... ... Segel 5,0 - 6,5m² .... :thumbup:

  • Sehe das auf den ersten Blick auch so. Der Futura ist ne Nummer zu groß (breit) für so kleine Segel und so wenig Gewicht. Der Kompromiss, dass damit noch gefoilt werden, soll funktioniert?

    Ansonsten würde das Board besser funktionieren mit Segeln >7 m²


    Beim Freeracen und beim Racen müssen die Schlaufen nach außen. Wenn es den vorderen Fuß aus der Schlaufe zieht, müssen die Trapeztampen ein Stück nach Hinten, das Rigg muss aufrechter stehen, der Bein-Druck muss einigermaßen gleichmäßig auf beide Füße kommen.


    Davon ab kann man auch den Rocket durchaus Freerace mäßig bewegen. Schlaufen nach außen und gescheite Finne hinten rein, dann geht der auch wohl ordentlich.

  • Ähnliche Beweggründe hatte ich auch mal, musste dann aber als Leichtgewicht einsehen, dass es kein passendes Freerace Material für mich gibt, dass dauerhaft Spaß macht. Flikka gab es da noch nicht für ein passendenes Board.

    Daher war das dann eine ziemlich teure Versuchsreihe mit Board, Cambersegeln und Finnen.


    Die Finnen und Carbongabeln nutze ich noch, der Rest hat andere Liebhaber gefunden.

  • Ich mag noch nicht so richtig glauben, dass das geschilderte Phänomen (zuviel Druck auf dem hinteren Fuss) daran liegt, dass das Board (71cm) u./o. die Finne (38) für den Rider u./o. für das Segel (6.5) zu gross ist. Ich kann mich aber täuschen. Zumindest ist die Finnen- und Segel-Grösse gemäss Starboard-Website nicht gänzlich verkehrt. Ich glaube auch, dass es für ein Leichtgewicht (65kg) für das Freerace-Board (71cm/109L) einen sehr sinnvollen Einsatzbereich gibt. Ich bin auch 65kg und würde für Gardasee als 1-Board-Lösung allerdings auch eher das Futura 67/106L nehmen. Wenn allerdings Low-End und Foil als Muss-Anforderung einer 1-Board-Lösung dazukommt, dann wäre es auch der 71er/109L. Mit dem 71er und dem 6.5er wird es bei zunehmend rauhen Bedingungen eher so sein, dass sich zuerst das Board ungemütlich anfühlt bevor die Segelgrösse zum Problem wird. Ich habe allerdings nichts gelesen von: Kontrollproblemen oder dass man nur noch Höhelaufen und nicht mehr entspannt Raumshot fahren kann. Sondern nur "viel Druck auf dem hinteren Bein". Vielleicht magst du für dich diesen Druck als "Feature" und nicht als "Bug" positionieren. Ich möchte mit meinem Zeugs Druck auf die Finne geben können. Ich habe beim Einstig bei meinem ersten SL-Board 1 Jahr gebraucht, bis ich den Trimm gefunden hatte - und noch viel länger bis ich das "Fliegen lassen" des Boards über der Finne häufig reproduzieren konnte. Das ist Arbeit - eine schöne Arbeit.


    Du schreibst zudem:

    ... Und dass ich den Gegen-Druck und Speed mit 6,5 qm nicht so ganz aufbauen konnte und deswegen nie so richtig ins Fliegen gekommen bin. Sozusagen heizen auf Sparflamme... Oder wenn ich ins Fliegen gekommen bin, dann mit sehr viel Anstrengung in den Beinen verbunden. Es läuft sozusagen nur frei, wenn man hinten richtig draufdrückt.

    Fährst du das hintere Bein zu wenig gestreckt? Angewinkelt ermüdest du rasch und kannst auch den Druck schlecht erzeugen. Komplett durchgestreckt meine ich natürlich nicht, aber nahezu gestreckt mit hoher Körperspannung und konstantem Druck (locked-in)nauf die Finne, damit das Board fliegt. Wenn das Board zu wenig zum fliegen kommt, dann sind es die üblichen Trimm-Massnahmen: Gabel etwas hoch (z.B. 4cm), Mast Fuss etwas nach hinten (z.B. 1-2cm). Ich fahre als Leichtgewicht die Schlaufen auf meinen SL-Boards durchwegs im hintersten Loch - sonst kriege ich das Ding nicht zum fliegen.

  • ich bin mit 68kg und 180cm auch Leichtgewicht. Beim Umstieg oder besser bei der Erweiterung auf Race Equipment war ich anfangs auch überrascht wie das Zeug physisch bewegt werden muss. Hab dann auch etwas mehr Augenmerk auf meine Beinemuskulatur gelegt und mit der Zeit versteht man auch denn Trimm besser. Interessanterweise hatte ich aber bei den großen Segeln mehr Probleme als mit den kleinen. Auf meinem 75cm Slalomboard fährt sich ein 5.8er Wavesegel vom Trimm her völlig entspannt, wo mein 8.8er Slalomsegel wesentlich mehr Trimmarbeit erfordert hat. Ja mir ist schon klar dass Wavesegel auf einem Slalomboard nicht sein darf. Will nur zum Ausdruck bringen dass die Kombi aus Futura und 6.5er Segel völlig ok sein müsste und dass es etwas Zeit braucht bis man mit racigerem Material zurecht kommt. Die Investition lohnt sich aber 😊.