Pulsfrequenz

  • Ja das stimmt, bei mir stimmten die Werte der Leistungsdiagnostik ungefähr mit den empfohlenen Werten aus der Hf Max überein, aber das kann natürlich Zufall gewesen sein..


    Das es so eine Diskrepanz zwischen Laufsport ( Messung im Breitensport eher über Puls) und Radsport (eher über die FTP) gibt, wundert mich bis heute und zeigt ja eigentlich nur, dass die herzfrequenzorientierten Steuerung eher nachteilig ist. Wenn ich für einen Halbmarathon trainiert habe, bin ich immer im Pulsbereich geblieben, die Geschwindigkeit ging bei den langen Einheiten dann irgendwann in den Keller.

    Beim Rennradtraining genau umgekehrt, da die Zonen über die FTP definiert sind. Ist schon verrückt oder? Hast du da einen Erklärungsansatz, warum das so ist? Bei Profiläufern weiß ich, dass die auch eher nach Geschwindigkeiten / also nach der Pace trainieren.. Warum ist das im Breitensport nicht der Fall? Vermutlich weil nicht jeder Breitensportler eine spezifische Leistungsdiagnostik absolviert?


    vor paar Jahren habe ich einen Maximaltest auf der Straße mit Rennrad gemacht, 100km... auf einer Landstraße 50km nur geradeaus, dann umdrehen und zurück ballern. Unabhängig vom Ergebnis - so etwas werde ich nie wieder machen ^^ selbst 20 Minuten FTP Tests sind brutal! Aber tatsächlich habe ich den größten Leistungszuwachs in den Phasen gehabt, in dem ich regelmäßige Wettkampf(=all in)einheiten absolviert habe neben viel allgemeiner Grundlagenausdauer.


    watt denn nun? Höher oder niedriger? Oder beides?

    Sportler : Max hf größer genau.

    Beim untrainierten ist sie bei gleicher Belastung höher, weil das Herz diese Belastung nicht gewohnt ist würde ich meinen. sprich ich denke mein hf Verhältnis von durchschnittspuls zu maximalpuls ist bei 40kmh auf dem Brett deutlich höher als die von einem Andy Laufer.

    Finde deinen Graphen übrigens gefühlt sehr realistisch!! Sieht sehr ähnlich mit meinem Graphen aus ! man kann halt klar zwischen "ich stehe rum" bzw "mache Pause" und "ich gehe surfen" den Puls ablesen.

  • Um das ganze jetzt mal etwas plastischer zu machen nehmen wir nochmal mein Joggingbeispiel.

    Ich bin eine halbe Stunde gleichmässig in der Ebene gelaufen, danach komplett platt. Daraus kann man annähernd die Lauf FTP errechnen.

    (Also die maximale Leistung die Ich über eine Stunde erbingen kann).

    Wattmessung gibts da nicht nicht aber zurückgelegte Strecke geht als Näherung. Ich bin 4 km gelaufen, FTP wären dann 2 km (alles sehr grob, nur fürs Verständnis).


    Bei gleichem Pulsverhalten könnte Ich in der Zeit aber auch 8, 10 oder 200 Kilometer gelaufen sein. Das ist dann der Part der etwas über die KOndition aussagt.

    Deswegen darf man nie allein auf den Puls schauen sondern muss gleichzeitig gucken welche Leistung gerade erbracht wurde.

    Problem ist wie Messen wir die Leistung/Arbeitsleistung des Menschen beim Surfen? Leider kaum realistisch möglich.

  • Wenn ich top Speed mache, hänge ich faul im Trapez und kann in die Hände klatschen, dann müsste der Puls am niedrigsten sein.

    Dann fährst du nicht deinen Top Speed dann da Bedarf es Körperspannung und kein faul im Trapez hängen.

    Mit meine Waveboards geht es aber nicht schneller.

  • Vereinfacht beim Sportler:


    Ruhepuls sinkt

    Herzfrequenz bei gleicher Leistung sinkt.

    Maximalpuls bleibt gleich oder nimmt sogar leicht ab. Bei Extremsportlern auch extrem, Jan Ullrich und Co bewegen sich meine ich da in Bereichen um 160/min maximal.

    Da hab ich so meine Schwierigkeiten mit. Ich bin einfach der Meinung, dass ein untrainierter seinen Puls gar nicht in diese Regionen bekommt :/

  • Da hab ich so meine Schwierigkeiten mit. Ich bin einfach der Meinung, dass ein untrainierter seinen Puls gar nicht in diese Region bekommt :/

    Wenn du von der Maximalen Herzfrequenz sprichst dann würde ich dem zustimmen..


    Untrainierter macht Leistungstest, hf max: 180

    1 Jahr später durch kontinuierliches Training und vor allem (!) wettkampfspezifisches Training an der anaeroben Schwelle, hf max: 185


    Das nur als Beispiel! Wenn der Sportler dann aber irgendwann an seine wirklich physiologische Grenze gestoßen ist, kann es jedes Jahr abgehen (ich dachte es wäre Standard, aber Roki hat ja gezeigt, dass es nicht so sein muss)

  • Doch das geht. Und wenn du trainiert bist musst halt mehr run um den Puls höher zu treiben. Früher bei den Leistungstest im Triathlon bist du z.B. einfach schneller gelaufen um den Puls auf z.B. 180 zu kriegen bei besserem Trainingszustand.

  • Ihr habt alle irgendwie recht. Wir kommen jetzt in Bereiche wo Vereinfachungen der Sache nicht mehr gerecht werden.

    Würde sagen wir sind jetzt bei Sportmedizin für Runaways. Ich werds nachher mal versuchen zu Erklären und Euch mit ein paar physiologischen Grundlagen quälen. Kann ich ja später in den anderen Thread reinkopieren.

  • Wenn ich top Speed mache, hänge ich faul im Trapez und kann in die Hände klatschen, dann müsste der Puls am niedrigsten sein.

    Dann fährst du nicht deinen Top Speed dann da Bedarf es Körperspannung und kein faul im Trapez hängen.

    Mit meine Waveboards geht es aber nicht schneller.

    Es geht immer schneller!😄

  • Puls dabei bis 200. Ist das bei euch auch so?

    Soll man sich sorgen machen?


    Fing ich extrem.


    Gerade mal meine letzten Sessions angeschaut:


    Freeride / Bump&Jump:

    Durchschnitt ca. 100 (Max 120)

    Speed (50-60 km/h):

    Durchschnitt ca. 110 (Max 130)

    Welle (3-4m):

    Durchschnitt ca. 125 (Max 150)


    Hast du einen Vergleich zu anderen Sportarten?

    Ausdauer-Sport?


  • Nö. (Oder fühlst Du Dich "danach" - überanstrengt ...?)


    2020 im Juli.

    2 h am Lago. => davon 1,5 h "im roten Bereich" ...(da gebe ich nicht viel drauf - die Uhr rechnet diese zu allgemeinen 220 Minus Alter ....)

    => Ich hab mich wohl gefühlt - satter Tag ... :)

    Daten mit Brustgurt erhoben ... wird schon stimmen ...

    Allgemein: Ruhepuls ist 36 - 38.


    Ist ja blöd - die Einheiten sind nicht mit angezeigt ..nun: das Rote ist ab Puls 171 .....

    pasted-from-clipboard.png

  • Das ist eine Polar kann das sein ?

    Die Anzeige für Puls ist schrecklich wegen der Ausreißer wo er Messfehler hat (und auf 0 springt) , ansonsten wäre der Graph höchst interessant!! findest du eine Einheit ohne diese Messfehler und kannst mal den Graphen posten ? Generell wäre eine Skala cool, vielleicht kannst du die ja doch irgendwie mit einblenden lassen beim Export ?


    nachtrag: Dieses Phänomen dass die Aufzeichnung der hf in den Keller fällt unregelmäßig erlebte ich auch oft bei meinen Pulsgurten, habe dann immer reklamiert und einen neuen zuschicken lassen. 1 Jahr hat das immer gehalten bis die Symptome wieder anfingen.

  • So hier vorweg der Kreislaufteil von Sportmedizin für Dummies. ich möchte dort die Reihenfolge einhalten aber weil es hier gerade hinpasst und angefragt wurde:


    Kreislauf

    Wir wollen Sport machen, Leistung bringen. Dafür brauchen die Muskeln Sauerstoff und Nahrung. Das Transportmedium dafür ist das Blut. Die Adern sind die Straßen und das Herz ist die Pumpe die das Blut in Bewegung hält. Die Herzleistung misst man als Herzminutenvolumen. Die Menge Blut die in einer Minute umgewälzt wird.

    Das setzt sich wie folgt zusammen:

    - der Menge die pro Schlag gepumpt wird. In Ruhe um die 70 ml.

    - der Anzahl Schläge pro Minute 60-80 Schläge/min.

    Das Ergibt: Schlagvolumen*Schläge/Minute= 70ml*70= 4,9l.


    Um die Leistung zu steigern gibt es also zwei Möglichkeiten: mehr pro Schlag hinauspumpen oder öfter in der Minute schlagen. In Ruhe wird nicht das volle Schlagvolumen ausgeschöpft. Zunächst wird bei Belastung überwiegend das Schlagvolumen bis zum Maximum und dann überwiegend die Schlaganzahl gesteigert. Bis beides am Maximum ist, dann ist der Körper am Limit der Kreislaufleistungsfähigkeit. Soweit der Normalzustand des Menschen.


    Training


    Nun kommen Trainingseinflüsse hinzu. Zunächst Einflüsse die maximale Schlagzahl steigern können: -- Ein trainiertes Herz kann in gewissem Mass lernen schneller zu schlagen.

    • Der Sportler selber lernt sich mehr zu verausgaben, sein Herz mehr anzufeuern. Auch ohne organische Anpassung kann sich so eine erhöhte maximale Herzfrequenz ergeben.
    • Erhöhte Maximalfrequenz durch organische Anpassung und verbesserte „Leidensfähigkeit des Sportlers
    • Gesenkte Maximalfrequenz durch organische Anpassung (Sportlerherz). Im Alter gilt als Faustregel eine Abnahme der Maximalfrequenz was sich in Formeln für die Ausbelastungsfrequenz wie 220-Lebensalter niederschlägt. Unter anderem ist dafür eine abnehmende Elastizität des Herzmuskels verantwortlich. Er kann sich nicht mehr schnell genug entspannen, bei schnellem Herzschlag nimmt dadurch das Füllungsvolumen pro Schlag ab. Einfach gesagt der Muskel kommt nicht mehr hinterher weil er zu langsam geworden ist.

    Es gibt jedoch eine Grenze, mechanisch bedingt an der die Herzfrequenz nicht weiter gesteigert werden kann. Das Zusammenziehen des Herzens, die Kontraktion oder Systole ist ein aktiver Muskelvorgang. Dieser dauert fast immer gleich lang, kann unter Belastung gering aber nicht wesentlich gesteigert werden. Ein Muskel hat eine Eigenmasse und das Blut eine gewisse Trägheit. Auch mit Kraftsteigerung gibt es daher kaum die Möglichkeit die Schlagphase schneller ablaufen zu lassen.


    Die Entspannung oder Diastole ist ein passiver Vorgang. Der Muskel entspannt sich, wird weich und das Blut kann für den nächsten Schlag wieder einströmen. Das ist ein Unterschied zu z.B. einer doppelt aktiven Bewegung wie dem Ellenbogengelenk wo in beide Bewegungsrichtungen aktiv ein Muskel die Arbeit macht. Bei zunehmender Arbeit/Leistung des Körpers wird nun diese Ruhe/Füllungsphase immer weiter verkürzt. Mehr Schläge pro Minute bei gleichbleibender Zeit die ein Schlag dauert machen eine erhöhte Herzfrequenz nur bei kürzerer Diastole möglich. Dies wird eine Zeitlang durch die schnellere Strömungsgeschwindigkeit des Blutes ausgeglichen. Um 200-230 Schläge pro Minute ist aber keine weitere Steigerung mehr möglich. Die Füllungszeit nimmt ab, das Schlagvolumen nimmt zwangsweise ab weil einfach nicht genug Blut in der Herzkammer drin ist.


    Darum gibt es noch eine zweite Anpassung des Herzens durch Training: Erhöhung des Schlagvolumens. Das Herz wird größer und kann so pro Schlag mehr Blut befördern. So muss für die gleiche Leistung (gleiches Herzminutenvolumen) weniger oft geschlagen werden. Die zeit die ein Schlag braucht bleibt auch bei einem so vergrößerten Herzen gleich. Die Arbeit wird wieder effektiver und eine höhere Gesamtleistung wird möglich. Auch hier gibt es eine Grenze der Anpassung. Durch die größere Masse des Herzens ist an einem Punkt keine schnellere Muskelbeschleunigung mehr möglich. Das sehr große Herz kann nicht mehr so gut schnell schlagen, die maximale Herzfrequenz nimmt ab. So etwas passiert vor allem bei starkem und langjährigem Ausdauertraining. Es ergibt sich dadurch zunächst kein Nachteil weil die Gesamtleistung trotzdem noch sehr gut ist. Alternde Radsportler haben aber tatsächlich manchmal das Problem die Herzfrequenz nicht mehr genug steigern zu können.


    In der Anpassung haben wir also zwei gegenläufige Faktoren:

    In welchem Masse nun welcher Einfluss vorherrscht hängt von den genetischen Voraussetzungen und den Lebenseinflüssen ab. Nach meiner Erfahrung haben vor allem „Normalsportler“ die nicht hart genug trainiert haben um die Anpassung im Sinne des Sportlerherzens bekommen haben aber trotzdem genug trainiert haben (so daß der Herzmuskel unverändert elastisch) ist eine unveränderte Maximalfrequenz in höherem Alter. Und wie immer in der Medizin gibt es kein Schwarz und Weiss. Alle Einflüsse sind gleichzeitig vorhanden nur Unterschiedlich stark und daraus ergibt sich bei jedem Menschen ein etwas anderes Bild.

  • Ja. steht weiter oben. Bis 175 beim MTB und beim Spinning. Beim Rückenfit auch schonmal, aber seltener.

  • Hast du denn ein vergleich zu anderen sportarten und magst mal berichten was du da so für ein puls hast?

  • Hast du denn ein vergleich zu anderen sportarten und magst mal berichten was du da so für ein puls hast?


    Schwimmen: 2km / 45min - Durchschnitt 120-130

    Spinning 45min: Durchschnitt 130-150


    Laufen: Da ist es sehr sehr abhängig von Temperatur, Gelände, Pace, usw.

    Da hab ich auch die meisten Messwerte.


    Bei flachem Gelände und schnellem Tempo (bei mir <= 5min/km) komm ich so auf 140-160 Durchschnitt und 175max

    Hab mal die letzten 3 Halbmarathons angeschaut - Da lag mein Puls im Mittel bei 155 - Aber auch nie über 180.

    Bei enspannten Longjogs (ca. 6min/km) versuch ich unter 140 zu bleiben.


    Ganz selten hatte ich mal Ausreiser nach oben wo es mal kurz > 190 waren.

    Das waren aber immer extreme Situationen:

    Hochsommer bei 35° und schnellem Bergauflaufen mal kurzzeitig 194max. Bisheriger höchster je gemessener Wert.

    Oder bei 5km Kunststoffbahn im Wettkampftempo (ca. 20min) - Mehrere Minuten lang > 180


    Da bin ich dann aber richtig platt und brauch ein Sauerstoffzelt ;)


    Zur Einordnung: Werde 50 in ein paar Monaten