Liebe Surf-Fans,
im ehemaligen Forum des Surf-Magazins hatte ich acht Spotguides, die leider durch die Abschaltung des Forums verschwunden sind.
Der ein oder andere kann sich ggf. erinnern: KLICK
Hier einfach per Copy & Paste erneut der Thread:
(Nahezu der) Originaltext vom 13.07.2019, 12:10
Um diesen Spot geht es hier: VIDEO
Hallo zusammen,
nach meinen Reiseberichten über Viganj und Domaso möchte ich Euch von meiner Erfahrung auf Sardinien berichten.
Jedes Jahr wieder verschoben, haben wir es dann endlich geschafft. Letztendlich haben uns diverse Punkte immer wieder davon abgehalten, aber der fehlende Camping mit direktem Zugang zum Wasser, war das Hauptargument.
Gleich mal die Frage an die Redakteure der surf: Warum habt Ihr in Eurem Reisebericht „Sardinien Nord“ nicht den Spot Santa Lucia / La Caletta mit aufgenommen? Mir ist bewusst, dass man nicht jeden Strand aufnehmen kann, aber dieser Spot hat es (für mich) verdient. Aber mehr dazu gleich.
Bei den Kite-Kollegen ist der Spot übrigens kein unbeschriebenes Blatt. Gibt man „Santa Lucia“ oder „La Caletta“ bei Oase ein, bekommt man ca. 60 Ergebnisse. Hier im surf-Forum bisher: 0 Ergebnisse.
Nachdem die Fähre gebucht war, mussten wir uns konkret Gedanken zu unserer Unterkunft machen.
Voraussetzungen für uns als Familie mit zwei Kleinkindern:
- Camping mit Sanitäranlagen (also kein Wildcampen)
- Camping mit direktem Zugang zum Strand
- Kein Auf- und Abriggen, für mich bedeutet das Stress und es soll ja ein erholsamer Urlaub sein.
Reiseziel:
Santa Lucia, Bucht zieht sich von Santa Lucia im Süden bis hoch nach La Caletta im Norden, Sardinien, Italien.
Campingplatz: La Mandragola
Reisezeitraum: 28.6.-12.7.2019
Anfahrt:
Autobahn:
Es gibt diverse Möglichkeiten, je nach dem, ob man von Genua, Livorno, Piombino (unsere Wahl) oder … die Fähre nimmt.
Von München fährt man über den Brenner, Bologna, Florenz, Pisa und dann nach Piombino. Ca. 8 Stunden Fahrtzeit.
Fähre:
Wir haben uns für Piombino - Olbia entschieden, da einerseits die Kosten und die Reisedauer attraktiv waren.
Hinfahrt: 14:30 - 19:30 Uhr (5h)
Rückfahrt: 08:15 - 13:30 Uhr (5h 15min)
Kosten: 2 Erwachsene, 1 Kleinkind 4 J., 1 Kleinkind 2 J. + Bus 6m x 3m = 268 Euro für Hin- und Rückfahrt bei Moby (gebucht über directferries.com)
Von Olbia waren es nach San Teodoro ca. 25 Minuten und nach Santa Lucia ca. 45 Minuten, zum Isuledda identisch lang.
Wetter:
Tolles Wetter, fast durchgehend Sonnenschein (1 Tag war es bewölkt). Temperatur: ca. 35 Grad. Nachts ging es auf 20-24 Grad runter.
Wassertemperatur:
Je nach Spot ca. 23-25 Grad laut wetteronline. Also Shorty kann man sich sparen…
Campingplatz:
In Santa Lucia gibt es nur zwei Campingplätze am Wasser, den „La Mandragola“ und den „Selema“. Da der Selema einige Meter nach hinten versetzt ist (größere Distanz zum Strand), haben wir uns für den erstgenannten entschieden.
Der Selema soll vom Standard besser sein und einen Pool haben: KLICK
Der „La Mandragola“ ist ein toller Camping, siehe auch Bilder.
- Wunderschöner Strand mit Karibikfeeling.
- Keine Reservierung in unserem Reisezeitraum nötig
- Sehr viel Schatten, da fast alle Platz im Pinienwald sind.
- Spielplatz für die Kids.
- Bar mit Meerblick
- Restaurant
- Sanitäranlagen gut, immer gepflegt.
- Keine Einschränkung hinsichtlich Ruhezeiten (auf dem Isuledda und dem CP in San Teodoro darf am Nachmittag 2h lang das Fahrzeug nicht bewegt werden, somit kann man den CP nicht verlassen und auch nicht befahren, wenn man unterwegs war).
- Zum Strand sind es paar Meter, siehe Bild.
- Kleiner Supermarkt auf dem Gelände vorhanden.
- Stellplätze groß genug für aufgeriggte Segel und Bretter
- Für 1 VW Bus, 2 Erwachsene, 1 Kleinkind und Strom haben wir 47 Euro pro Nacht bezahlt.
Wind:
Ich war skeptisch, aber letztendlich sehr beeindruckt von der Thermik, die trotz 35 Grad an allen 5 Tagen einsetzte. Es reichen schon 6-7 Knoten aus Südost in der Vorhersage und es hat 12-14 Knoten Gleitwind. Bei 8-10 Knoten Vorhersage kann es dann schon Richtung 15-18 Knoten gehen. Wie es bei SW ist, weiß ich nicht.
Ich war mit meinem 6.1er, 7.2er und 8.5er auf dem Wasser. An einem Tag war das 8.5er die falsche Wahl, da hätte ich das 7.2er nehmen müssen.
Die Thermik setzt bereits ab ca. 12 Uhr ein und bleibt dann bis ca. 16-17 Uhr. So wirklich aufgebaut hat sie sich bei uns nicht, sondern hat meist von Beginn an sehr konstant durchgeweht.
Ich denke, dass man speziell im Juli und August eher 7-8qm benötigt, aber man vereinzelt sicher ein paar Tage für kleine Segel bekommen kann.
Ort:
Santa Lucia: Ein sehr kleiner Ort, der nahtlos am Camping beginnt und ein paar Eisdielen und Restaurants bietet. Zwei größere Orte sind in der Nähe, La Caletta und Siniscola.
In Santa Lucia findet man die Ruhe und keine Party
Links:
Santa Lucia bei google:
KLICK1
Windvorhersage:
Windguru
Windfinder
Live-Tracking gibt es keines.
Wettervorhersage:
Wetteronline
Revier:
Flachwasser, Bump & Jump, je nach Windrichtung und -stärke bei Thermik. Bei Ost sieht es anders aus….
Surfstation:
SuEntu Surf `n`Sail
http://www.suentuwatersports.com
Kontakt:
+393398591890
suentuwatersports@gmail.com
Fabio ist ein sehr netter, hilfreicher Stationsbesitzer. Ich habe mich von der ersten Sekunde bei ihm wohl gefühlt (und das, obwohl ich zu Beginn nicht mal Kunde bei ihm war, sondern nur mein Material vor seiner Station lag). Ja, sowas gibt es auch noch.
Seit paar Jahren, darf man im Juli und August nicht mehr direkt vor dem Camping ins Wasser. Also man darf rein, muss aber sein Material zu Fabio ziehen und vom dortigen Korridor starten. Entweder man macht es so oder bucht die Einlagerung bei Fabio. Er verlangt für 1 Brett und 1 Segel, je nach der Anzahl der Tage ca. 3-5 Euro pro Tag für beides zusammen! Das nenne ich mal fair. Und ich bin mir sicher, wenn man mehr Material hat, macht er einen guten Gesamtpreis.
Material, auch Leichtwindbretter wie das RRD Firemove, hat er auch.
Sonstiges:
- Kiter sind bedeutend weiter im Norden und man kommt sich dadurch nicht in die Quere.
Resümee:
Toller Urlaub, nette Menschen, super Wetter, schöner Spot. Santa Lucia sollte in der Windsurfwelt mehr Beachtung bekommen - insbesondere für Camper! Ich hätte nicht gedacht, dass es einen solch wunderschönen Spot auf Sardinien gibt, der bis dato noch keine Beachtung bekommen hat. Ob 2 Wochen am Stück dort oder nur bei passender Vorhersage, muss jeder selbst entscheiden!
Alternative Spots:
1. Porto Pollo? Camping zu weit weg, Einlagern wäre eine Option, aber bei mehreren Segel und 2-3 Bretter wird das nicht wirklich günstig. Da oben herrschen anderen Preise.
2. Baia Sareceno? Unterschiedliche Aussagen erhalten, von „man kann direkt ins Wasser“ bis „da sind nur Felsen und wenn ein Camper ungünstig steht, gibt es keinen Zugang“.
3. Vignola Mare. Ja, eine Option, aber von mehreren gehört, dass es kein „superschöner Spot“ ist. Das ist natürlich sehr subjektiv, aber auch Vorort habe ich das nochmals von 2 Personen gehört. Und auf Sardinien möchte man dann vielleicht doch das „Spezielle“.
4. Isuledda? Ja, eine Option. Wir waren 6 Nächte dort. Wind kam ähnlich gut an wie in Porto Pollo, jedoch leider etwas böig. Der Camping ist nicht gerade ein Schnapper mit 75 Euro pro Tag (Anfang Juli). Schattenplätze gibt es nur begrenzt. Man sollte im Westen der Camping-Insel sein, da gibt es eine kleine Bucht, wo man ganz gut ins Wasser kommt.
5. San Teodoro? Ja, eine Option. Wir waren zwei Nächte dort. 7-8 kn aus SO waren angesagt, kamen auch so an - keine Verstärkung. Sanitär grenzwertig, keine Klobrillen vorhanden. Sowas finde ich für mich selbst, speziell aber mit Kids, ungünstig. Der Rest des Campings ist absolut in Ordnung. Direkter Zugang zum Wasser, jedoch ist der Strand bereits Ende Juni komplett überfüllt (wir waren am Samstag/Sonntag, evtl. ist es da nochmals eine Schippe mehr als sonst).
6. Santa Lucia, laut Oase-Forum und 1-2 anderen Seiten (z. B. KLICK https://se.kiteforum.com/kitesurf/sp...a___La_Caletta) ein Thermik-Revier?! Da musste ich hin...
Bei Fragen meldet Euch, bei Hinweise oder Anmerkungen natürlich auch.
Grüße
Maggo
Blick auf die Surfstation 1
Blick auf die Surfstation 2
Einsamkeit
Blick von der Bar am Morgen
Stellplätze
Surfstation
Vor der Surfstation
Weg zum Strand
PS:
Ich war:
Freitag: Anreise
Samstag: San Teodoro, kein Wind
Sonntag: San Teodoro, kein Wind
Montag: Santa Lucia, 8,5er Segel
Dienstag: Santa Lucia, 6,1er Segel
Mittwoch: Santa Lucia, 7,2er Segel
Donnerstag: Santa Lucia, 8,5er Segel, 7,2er wäre richtig gewesen
Freitag: Santa Lucia, 7,2er Segel-Konditionen, ich bin aber abgereist.
Samstag: Porto Pollo, 6er-Segel Konditionen, aber ich hatte mein Material am Camping
Sonntag: Isuledda, 5,3er Segel, bisschen kleiner wäre gut gewesen
Montag: Isuledda, obwohl Wind vorausgesagt war, kam keiner.
Dienstag: Isuledda, hätte locker für das 7,2er gereicht, aber ich habe nicht mehr aufgebaut.
Mittwoch: Isuledda, 5,3er Segel, bisschen kleiner wäre gut gewesen
Donnerstag: 6,1er Segel-Konditionen, Abreise nach Golf Aranci,
Freitag: Abreise
Also insgesamt von 13 Tagen am Strand war ich 6x auf dem Wasser. Das finde ich für Juli schwer in Ordnung. Es wäre bei mehr Enthusiasmus in Sachen aufriggen, sogar auf 8 von 13 Tagen möglich gewesen.