Was tun bei extrem böigem Wind?

  • Stimmt Hifly666 - gerade bei den geschilderten Bedingungen,


    Ich hab aber bei tausenden Wassertagen in sehr vielen Revieren noch keinen Wind erlebt, der regekmäig in Intervallen von ca 2-3 Sekunden zwischen 5 und knapp 40 kn wechselt, also 1 sec - 5, 3 sec- 38, 6 s ec- 5 (wenn man vorsichtigerweise jeweils 3 sec annimmt).


    Hoher Fahrtwind mindert die erlebte Böigkeit, worauf auch User5120 zu Recht hinweist. Es kommt zudem bei dem was wir beim Rigghandling "im Segel" fühlen weitem nicht nur auf die Änderungen der Geschwindigkeit des wahren Windes an, sondern auch auf die Richtungsänderungen des scheinbaren Windes. Auch diese fallen bei hohem Fahrtwind geringer aus.


    Verständnisfrage zu Post #15 : Wenn der oberste Graph die Böen beschreibt und der unterste die Lulls - wie und warum soll sich da bei der Messreihe eine Glättung auswirken?

  • Hab ich auf meinen groesseren Gabeln drauf. Fuer das 5.0er habe ich meine 140-190 Wavegabel verwendet, da habe ich kein Trimmsystem drauf.

    Aber alle paar Sekunden nachtrimmen geht ja nicht.

  • In dem Video sehe ich keinen Grund das ich da nicht rausgehen würde.

    Das sind Bedingungen wie wir sie immer haben.


    Das ist die Normal-Situation zu den meisten Zeiten an den oberbayerischen Gemüseteichen :D


    Gute Ausgangsbasis um sein Fluch-Repertoire drastisch zu erweitern .... :S ...


    Aber im Ernst. Sind gleitfähige Böen dabei - gehe ich aufs Wasser ...wenn man schon mal da - ist mit samt dem Gerödel in der Karre ....habe ich viel Zeit - baue ich gerade bei solchen Bedingungen auch gleich mal 2 Sets auf ..... !


    IMG_2803[1].jpg

  • Verständnisfrage zu Post #15 : Wenn der oberste Graph die Böen beschreibt und der unterste die Lulls - wie und warum soll sich da bei der Messreihe eine Glättung auswirken?

    Grundsätzlich werden Daten immer irgendwie gefiltert, solange du den nicht kennst ist die Aussage schwierig.

    Zu dem Diagramm weist du doch auch nicht wie lange die Böen und wie lange die Wibdlöcher waren. Lassen sich etwas schlussfolgern aus den mittleren Werten. Aber wie es drauf und runter gegangen ist sieht man da nicht. Und wie gesagt entscheident ist doch die subjektive Erfahrung um mein Mitgefühl zu erwecken, selbst wenn ich das besser meistern würde.

    Das ich bei höher Geschwindigkeit durch mehr Fahrtwind die Böen nicht so spüre, würde ich aber auch nicht überbewerten, denn wenn der Wind plötzlich deutlich mehr von vorne kommt ist das ja auch nicht so toll. Ich denke Rüdi meint das wenn man noch langsamer unterwegs ist man in der Bö besser abfällt um den Druck aus dem Segel zu nehmen und das Segel nicht so stark öffnen muss. Bei voller Fahrt ist der plötzlich einfallende Wind nicht mehr so störend, weil er dann nicht so sehr die Richtung des scheinbaren Winde verändert.

  • Verständnisfrage zu Post #15 : Wenn der oberste Graph die Böen beschreibt und der unterste die Lulls - wie und warum soll sich da bei der Messreihe eine Glättung auswirken?

    Grundsätzlich werden Daten immer irgendwie gefiltert, solange du den nicht kennst ist die Aussage schwierig.

    Zu dem Diagramm weist du doch auch nicht wie lange die Böen und wie lange die Wibdlöcher waren. Lassen sich etwas schlussfolgern aus den mittleren Werten. Aber wie es drauf und runter gegangen ist sieht man da nicht. Und wie gesagt entscheident ist doch die subjektive Erfahrung um mein Mitgefühl zu erwecken, selbst wenn ich das besser meistern würde.

    Das ich bei höher Geschwindigkeit durch mehr Fahrtwind die Böen nicht so spüre, würde ich aber auch nicht überbewerten, denn wenn der Wind plötzlich deutlich mehr von vorne kommt ist das ja auch nicht so toll. Ich denke Rüdi meint das wenn man noch langsamer unterwegs ist man in der Bö besser abfällt um den Druck aus dem Segel zu nehmen und das Segel nicht so stark öffnen muss. Bei voller Fahrt ist der plötzlich einfallende Wind nicht mehr so störend, weil er dann nicht so sehr die Richtung des scheinbaren Winde verändert.

    Hallo Hifly,

    genau - man sieht ja bei dem Graphen dass nur alle 10-15 Minuten ein Datenpunkt ist, zwischen diesen wurde dann eine Linie gezogen. Wie dann die Punkte gewaehlt wurden, ist unklar (wurde min/max der jeweiligen Stunde verwendet? Oder die 10 hoechsten/niedrigsten Werte der Viertelstunde?).

    Mit gings aber nicht darum, Mitgefuehl zu erwecken :) (dazu habe ich sonst zu viele gute Surftage) - sondern einfach nur um zu sehen was ihr in solchen Faellen macht.

    Nervig waren v.a. dann auch die kurzen Windloecher, wegen denen ich dann aus dem (an)gleiten gekommen bin, nur damit dann die naechste Boe reinkracht. Wenn ich dann mal voll am gleiten und in beiden Schlaufen war, war's ok (siehe erstes Video). Und wie du sagst, dann spuert man die Boen nicht mehr so, da diese dann sofort in Vortrieb umgewandelt werden.


    lg

    mariachi76

  • wie viele datenpunkte du im diagramm siehst is egal, daxkann man zoomen.

    Es geht um die frequenz der messung, die tempest station ist da 1/sekunde oder mehr.

    Ob man im diagramm dann auf minuten viertelstunden oder mehr zoomt ändert nicht die messung, nur die darstellung


    Ich nehme an das ist bei dem diagramm auch so (sieht nach tempest standard aus) weis aber nicht.

    Screenshot is schlecht, link zur station wäre besser


  • Nervig waren v.a. dann auch die kurzen Windloecher, wegen denen ich dann aus dem (an)gleiten gekommen bin, nur damit dann die naechste Boe reinkracht.

    Am Bescheidensten zu fahren sind doch die schnellen Wechsel aus Windloch, in dem man bei gefühlt 0 Wind im Kabbel absackt und auf dem Brett Ballerina spielt, und dann sehr heftigen, auch wieder kurzen Böen. Da ist es schon anstrengend rechtzeitig in die Schlaufen zu kommen und fortgerissen zu werden, um nach 50 Metern wieder einzuparken. Da überlegt man ja vorher, welche Böe man mitnimmt und welche lieber nicht. Und dazu noch bekloppte Winddreher, wenn man z. B. gerade im Luvstau von Hindernissen steht.


    Solche Bedingungen empfinde ich jedenfalls am Blödesten.

    Die gab es diesen Winter auch bei uns öfter.

  • Diese Situation ist natürlich immer desaströs, wenn es in den windlöchern viel zu wenig hat. Mit einem kleinen Board geht man auf Tauchstation, es luvt so herrlich an. Mit dem großen Board ist es ein Vergnügen den 9,5er Lappen irgendwo hinzutun bevor die nächste Böe wieder anreißt. Eigentlich scheiße, aber bei den paar Wasser Tagen, die ich habe, kann ich nicht groß wählerisch sein und eine Hetz ist jeder Tag am Wasser. Mit der Zeit wird man demütig und ich höre, in anderen Sportarten ist es ähnlich

  • Ja man weiß es eben nicht. Z. B. Im Windfinder wird ja immer über die Stunde gemittelt. Wie genau weiß ich gar nicht. Das sich hier die Skalierung Ändert beim Reinsumen bin ich mir nicht so sicher. Ich hätte gedacht da steht für einen bestimmten Zeitintervall einmal der maximale gemessene Wert, der minimale und der mittlere. Wie häufig die Werte gewechselt sind in diesem Intervall wird nicht erwähnt. Aber auch nur meine Annahme. Und wie geschrieben, ich sehe keinen Sinn darin Mariatschis Aussagen zu relativieren. Er möchte ja nur Wissen wie andere damit umgehen.

  • mariachi76 hat natürlich mein Mitgefühl - auch wenn er das laut eigenen Angaben und meiner Vermutung von niemandem will, sondern fahrtechnikbezogene Antworten. Ich glaube ihm auch den subjektiven Eindruck, nicht aber die Realität der Bandbreite der genannten Werte für die kn.


    Ich denke, dass das Geschilderte in der Natur und wohl auch künstlich physikalisch unmöglich ist.


    Gäbe es solche Bedingungen (Wind der regelmäig in Intervallen von ca 2-3 Sekunden zwischen 5 und knapp 40 kn wechselt, also 1 sec - 5, 3 sec- 38, 6 s ec- 5 kn) wirklich objektiv, wäre es ziemlich unfahrbar ... (und folglich die gestellte Frage unbeantwortbar). Mein (theoretischer) Ansatz wäre, möglich rasch zu versuchen, die 50 km/h Speed zu überschreiten um eine Chance zu haben, das bräuchte super Angleiten samt höchst agiler weiterer Beschleunigung, ein Cambersegel, das sich nicht im Lull einrotiert ... Aus dem Dümpeln in 3 sec auf ca 50 km/h zu beschleunigen dürfte sehr, sehr schwer sein - insbesondere bei den geschilderen Windschwankungen.


    Spannend finde ich die hier mitschwingende Frage nach Grundlagen der - oft graphischen - Darstellung von gemessenen Windschwankungen (vulgo Böigkeit). Da werden sicher Intervalle verwendet und wird der angebliche Grundwind im Intervall gemittelt. Bei Gusts and Lulls würde ich eher vom absoluten Maximum und Minimum pro Intervall ausgehen. Eventuell wäre dazu ein gesonderter Thread sinnvoll User698 ?? Wie läuft die Datensammlung und Darstellung bei Tempest?


    acidman: Was ist "tow"?

  • Bei böigem Wind fällt es mir viel leichter zu Wingfoilen als zu Windsurfen. Mein 3 m² Wing wird vom Hersteller mit einem Einsatzbereich von 20 -40 kn angegeben. Aber bei 5 - 40 kn würde ich niemals aufs Wasser gehen. Mich erinnert es am Comersee. Als ich mal da war hatte es Fallböen von 0 - 10 Bft. Das bedeutet, bei kein Wind lagen die Windsurfer alle platt, dann standen sie mal sehr kurz, und im nächsten Moment lagen sie alle wieder im Wasser weil zu viel Wind war. Ich würde auch niemals an so einem Binnenseen Urlaub machen. Ich war 1983 nur dahin gefahren weil es die einzige Möglichkeit war dort den VDWS - Übungsleiterlehrgang zu machen. Ich fand es an den anderen Tagen auch schrecklich, dass in Domaso weniger Wind was als auf der anderen Seite vom See.

  • Hallo!


    Ich habe das Spiel auch ein paar Mal mitgemacht am Möhnesee bei Durchzug von Orkantiefs im Winter. Vorhersagen waren meist Grundwind 25-30 Knoten mit Böen >40. Das erste Mal mit kleinem Board wegen des angesagten Grundwinds. Ergebnis wie oben beschrieben: Balanceübungen und K(r)ampf gegen das stetige Anluven in den Löchern zwischen den Katapultstarts in den Böen, von „Grundwind“ konnte man nicht wirklich sprechen. Keine Chance, mich während des Dümpelns in eine optimale Angleit-Position zu bringen, da zu viele Ausgleichsbewegungen notwendig waren, um nicht zu wassern. Trotzdem viele Schwimmeinlagen bei 5 Grad Wassertemperatur und nach 45 Minuten aufgegeben.

    Danach habe ich mir geschworen, nie wieder das kleine Board mit zum Binnenrevier zu nehmen (Schwur natürlich wider besseres Wissen mehrfach gebrochen, teilweise sogar Spaß gehabt).

    Später bin ich noch ein paarmal bei ähnlichen Bedingungen mit größerem Board und eigentlich zu kleinem Segel für das Board (120 l, 4.7) los. Die Dümpelphasen funktionieren damit besser, und man kann sich besser in Position für die Böen bringen, die Schwimmeinlagen waren ebenfalls deutlich seltener. Aber es war dennoch die ganze Zeit ein Kampf mit eher geringem Spaßfaktor.

    Anschließend habe ich für mich beschlossen, dass ich diese Bedingungen zukünftig auslasse und nur noch bei Vorhersagen mit moderater Differenz zwischen Grundwind und Böen zum Binnensee fahre. Nach meiner Erfahrung geht das bis ca. 20-22 Knoten Grundwind, mehr ist zumindest an meinen Binnenrevieren (Möhnesee, Steinhuder Meer) immer extrem böig und schwer zu fahren.

    Zur Wahrheit gehört aber auch, dass andere Windsurfer es bei den gleichen Bedingungen deutlich besser gemacht haben und mehr Spaß hatten, auch wenn sie nachher von den gleichen Problemen berichteten. Die waren halt einfach besser! Wenn ich vor Ort wäre, würde ich mich der Herausforderung wohl wieder stellen, aber 1-2 Stunden Anfahrt nehme ich dafür nicht mehr auf mich.

  • vermutlich sind die Bedingungen im Eifer des Gefechts vom Mariachi76 etwas übertrieben worden. Aber es gibt schon so Tage da geht es ständig on/off, das ist schon nervig. Ein echtes Rezept damit umzugehen gibt es,wohl nicht, ausser gelassen bleiben und nehmen wie es kommt. Also viel mehr wie unser Mitgefühl äußern, bleibt da nicht. Zugegeben etwas eingeschränkt, wenn ich so lese an welchen Lokalitäten er so unterwegs sein darf.