Trapeztampenlänge bei unterschiedlichen Riggs

  • Bin in letzter Zeit oft ein Loft Switchblade 9,5 gefahren. Gabellänge 232 cm.

    Vor diesem Winter war ein Sailloft Traction 9,5 (Boom 243 cm) mein meistgefahrenes Segel. Für beide Segel nehme ich die gleiche schön breite 260er Carbongabel.

    Jetzt fiel mir auf, daß ich für einen passenden Trimm beim SB nicht nur die Tampen viel weiter nach vorn nehme (leuchtet mir ein), sondern sie auch von 34 inch, was für den Traktor super ist, um 2-4 cm kürzer brauche, damit die Arme nicht ausleiern.


    Ich dachte erst, daß es an den verschiedenen Gabelhöhen bei beiden Segeln liegen würde: Traction als Leichtwindwaffe mit hoher Gabel und langem Tampen, SB bei ruppigeren Bedingungen und tieferer Gabel. Die langen Tampen brauche ich aber beim Traction auch bei tiefer Gabel und mehr Wind. Da passt das, kurze Tampen machen dieses Segel dann schwer handhabbar.


    Die kürzeren Tampen sind auch beim Vector 8,6 nötig, um die Arme zu schonen und das Trapez die Arbeit machen zu lassen.


    Bei allen anderen kleineren Segeln lasse ich die Tampenlänge im Grunde immer unverändert (um die 32 inch) und variiere lediglich Mastfuß und Boomhöhe.


    Meine Frage daher: Hat jemand eine Idee, weswegen die beiden gleich großen Segel (von mir) mit unterschiedlichen Tampenlängen gefahren werden wollen?


    (Falls das relevant ist: Ich fahre ausschließlich ein Sitztrapez mit tiefem Haken.)

  • Das müßte ich, wenn ich die Tampen genauso lang fahren würde wie beim Traction.

    Genau deswegen kürze ich die - und dann stimmt es auch (genau wie beim Vector).

    Keine Ahnung weshalb.


    (Und gerade das SB liebe ich, weil ich es sich im Vergleich zum Vector wie mit Stoßdämpfern fährt - und trotzdem schnell wird.

    Da muß ich weniger konzentriert fahren. Das Vector explodiert förmlich, was ich bei unseren böigen Bedingungen weniger mag.)


    Aber ich verstehe, worauf Du hinaus willst: breiter Griff - kurzer Tampen.

    Werd mal drauf achten.

  • Hab grad nochmal über deine Idee nachgedacht. Ich glaub nicht, daß es daran liegt.

    Das Traction fährt sich bei zunehmendem Wind anstrengender, bei dem wandert der Druckpunkt, da muß man dann fest zupacken. Ist halt super für Leichtwind, fahre das auch nur mit 59er Finne auf 90 cm Brett. Da gibt`s dann echt zu tun im oberen Grenzbereich. Und die langen Tampen sind da ideal.

    Das SB steht fest und beschleunigt einfach nur, wenn ein Böe einfällt.

  • Vermutlich besitzen die beiden Segel gewollt völlig unterschiedliche Eigenschaften?

    Oder es liegt an dir?


    Persönlich fahre ich alle Segel in der zugehörigen Gabel mit exakt derselben Trapeztampen Einstellung. Einmal eingestellt fertig und das mit 26er Tampen.


    Und das bei unterschiedlichen Segelmarken, beziehungsweise Segeltypen.

    Natürlich ist der „Sweat Point“ erst bei voller Gleitfahrt bis zum obersten Windbereich erreicht. So passt es immer für mich.

  • Ich hab auch nicht überall die gleiche Tampenlänge, allerdings sind zwei gleiche Segelgrössen schon Luxus. Da fällt das dann schon auf. Was ich mir vorstellen könnte ist das die Druckpunkte der beiden Segel unterschiedliche liegen und du so mit etwas andere Neigung fährst. Dadurch hast andere Fahrpositionen, welche aber Tampenlängen priorisieren.

  • Fährst du beide Segel mit der gleichen Finne?

    Als ich vom Avanti Tempest 8,4 auf das Sailloft Ultimate 8,6 umgestiegen bin, habe ich mit der Finne emperimentier und bin jetzt mal von 44cm auf40cm umgestiegen. Das macht das Board etwas flacher auf dem Wasser, mehr Kontrolle, weniger Druck auf dem hinteren Bein (und Masthand in Böen). Schlechteres Angleiten konnte ich bisher nur ganz am Limit feststellen, minimal.

    Aber meine Tampen musste ich auch an der Gabel (238 vs 232) ändern. Die Länge hängt bei mir aber eher von der Windstärke und Wasser ab. So viele Sessions hatte ich mit dem Ultimate aber auch noch nicht.


    Eine Kleinigkeit ist mit aber in Bezug auf die Körperhaltung aufgefallen. Tampen weiter hinten verleiten mich eher zum Nachaußenlehnen, mit den Tampen weiter vorne lehne ich eher nach hinten (Strecke das vordere Bein mehr durch). Ob das auch was mit der Tampenlänge zu tun hat? Vielleicht auch was mit der Zugverteilung an den Händen…

  • Danke Euch beiden.

    Unterschiedliche Druckunkte und verschiedene Riggneigungen und damit andere Fahrerhaltungen klingen für mich plausibel.

    Werde ich mal drauf achten. (Objektivieren könnte man das wohl am besten mit Video.)


    Alle drei Segel fahre ich auf dem selben Board (Falcon Lightwind) und der selben Gabel.

    Finnen immer verschieden:

    Traction 9,5 59 cm

    Switchblade 9,5 50 cm

    Vector 8,6 46 cm (Das ist meine absolute Speed-Kombi.) Hier wäre ein kleineres Brett sicher mal von Vorteil.

  • Hab grad nochmal über deine Idee nachgedacht. Ich glaub nicht, daß es daran liegt.

    Das Traction fährt sich bei zunehmendem Wind anstrengender, bei dem wandert der Druckpunkt, da muß man dann fest zupacken. Ist halt super für Leichtwind, fahre das auch nur mit 59er Finne auf 90 cm Brett. Da gibt`s dann echt zu tun im oberen Grenzbereich. Und die langen Tampen sind da ideal.

    Das SB steht fest und beschleunigt einfach nur, wenn ein Böe einfällt.

    Eigenartig, bei mir ist es so, daß sich die Trapeztampenlänge nach Gabelhöhe und Hakenposition richtet - unabhängig vom Segel. Mit längeren hängt man etwas weiter außen, was bei starkem Wind natürlich von Vorteil ist. Viel Spielraum habe ich da aber nicht, weil es mir sonst auf die Hände geht. Ich fahre die Gabel immer in der gleichen Höhe, das Sitzrapez in der gleichen Einstellung, und die Tampen damit auch nur in einer Länge.

    Das Du auch bei tiefer positionierter Gabel die langen Tampen brauchst, und als angenehm empfindest, ist mir ein Rätsel.

  • Ich hab fast Lust, den Kram mal an Land aufzubauen und mit Video zu schauen, wie sich wann was verändert.

    Und das ist bei mir tatsächlich so: die Tampenlänge verändere ich bei einem Segel nicht, wenn ich die Gabelhöhe ändere.

    Da ist mit den Armen alles i. O., das Trapez arbeitet.

    Bei tiefer Gabel kommt es allerdings mal bei Chop vor, daß ich mit dem Hintern auf einem Wellenberg hängenbleibe.

    Wenn ich ehrlich bin, macht mir das sogar Spaß.

    So schön weit draußen, Arme entspannt - das isses.


    Irgendwo hab ich malgelesen, daß sich die Tampenlänge a. e. nach dem Wellenbild richtet.

    Das hab ich so bei mir noch nicht bemerkt, ist aber vielleicht auch eher etwas für Experten.

  • Da spielen viele Faktoren ne Rolle. Ich fahre bei den Freeracesegeln Vario zwischen 28 und 34. Bei weniger Wind ehr kürzer. Wenn es ruppiger wird eben länger, damit der Schwerpunkt weiter nach außen kommt und der Chop besser abgefedert werden kann.

    Letztlich muss man gucken: Fühlt es sich gut an? ist die Durckverteilung gleichmäßig? Wenn ja, dann gut.

    Ein Freund von mir fährt z.B. immer <26" und ist mal schneller und mal langsamer damit.


    Bei meinen Freeride Segeln (2 Gabeln) <6 m² fahre ich aktuell 30" fix. Das kommt noch vom Sitztrapez, wenn ich jetzt wechsel, dann nehme ich 28" fix.