Masthärte und kurz vs lang

  • Ich bin die Tage immer wieder an den Punkt gekommen, welche Mastgrößen im Equipment Sinn machen. Dabei ist ein 460er und ein 520er immer der Exot, weil nur für eine Segelgröße.


    520 - 9,0 foil

    460 - 7,5 Slalom


    Jetzt ist ein langer Mast ja etwas härter, wenn ich mich recht entsinne.


    Also welche Fahrtechnischen Eigenschaften ändern sich, wenn ich aus Ersatzgründen lieber einen weiteren 430er und einen weiteren 490er kaufe anstelle der Exoten und diese mit Extender fahre. Klar kann man für jedes Segel einen Mast haben, wenn aber einer knackt und ich einen zweiten gleicher Größe hätte kann ich weiterfahren, wenn nicht war es das… und ganz ausarten soll die Materialschlacht ja auch nicht ;)


    Softer heißt ja eigentlich etwas gutmütiger (Slalom also kontrollmäßig gar nicht verkehrt) aber auch weniger direkt, was bei Lowwind/Foil dann wieder etwas schlechter wäre.


    Kann da jemand aus Erfahrung etwas zu sagen?

    Gleiches wird ja auch bezüglich RDM und SDM gesagt…

  • Irgendwie fahren kann man ein Segel, das für einen 460er ausgelegt ist, mit einem 430er + Extender vermutlich schon. Aber bei keinem meiner Segel der letzten Jahre würde ich das tun wollen. Weder im 7,9er Vapor, noch in Ka Race 7,9 bzw. 7,7. Das Profil würde merklich weicher werden, was bei keinem der genannten Segel von Vorteil wäre.

  • Meine Größen von 3.7 - 7.5 fahre ich inzwischen seit 4 Jahren alle ausschließlich auf RDM, 3.70, 4.00, 4.30, 4.60.


    Seitdem läuft alles rund, kein Mastbruch mehr.

  • In den Segelgrößen bin ich leider nicht unterwegs... :D

    Mein Größtes ist 5,3.... 8)

    Aber mal meine Erfahrung:

    das 5,3er fahre ich mit 4m Mast

    Fahre mein 4,6er Segel mit nem 370er Mast. Hatte anfangs mal einen 4m draufgehabt. Da war es mir zu "bockig". Mit dem 370er ist es viel angenehmer zu fahren


    Kommt auch auf das Fahrergewicht an finde ich.

  • Duotone info from there website, maybe this helps



    MAST STIFFNESS

    Your rig is like a bird's wing, it is not a static but a dynamic object. Everything above your boom is under permanent movement to react/adapt to changing wind conditions (wind strength and direction) as well as to water movement.

    There is a simple rule across all masts: the longer the mast the stiffer it is, or rather, the stiffer it must be. This is simply because the larger the sail surface becomes, the more support it needs from the mast. In a way the mast is the backbone of your rig.

    What happens if a mast is too stiff or too soft for the sail (size)?

    1. mast too stiff: the rig becomes super hard to control (especially when powered up) and uncomfortable (exhausting) to sail as the mast doesn't flex sufficiently e.g. when a gust hits your sail.

    2. mast too soft: a mast that is too soft reduces the profile in the sail (because it already bends too much when downhauling the sail). When sailing It also bends too much with every gust. Both factors reduce the performance of your sail.

    Your body weight also plays a role here. On the same sail a 60 kg lightweight will want to use a slightly softer mast than a 90 kg heavyweight sailor.

    2. MAST DIAMETER (RDM VS. SDM)

    There are two diameters existing:

    1. SDM (Standard Diameter Mast) with 48,5 mm inside diameter at the bottom

    2. RDM (Reduced Diameter Mast) with 32-33 mm inside diameter at the bottom

    RDM masts make sense only up to lengths of around 430 cm, as they have a rather soft flex behaviour due to their smaller cross section. Therefore, they are primarily suitable for Wave/Freestyle sails with the additional advantage that they are easier to grip during manoeuvres.

    On the other hand, larger, mostly performance-oriented sails require stiffer masts with a “more direct“ flex. This characteristic requires a larger mast cross section in order to achieve the required stiffness.

  • Grundsätzlich also genau die Infos.


    Das Verhalten bei kleinen Segeln mit Vario-Top und herausstehendem Mast kenne ich auch. Wenn man da einen Mast nimmt der genau Passt oder wenn der Mast 30cm oben rausschaut hat sich das schon sehr geändert.


    Also bleibt wohl nur, ausprobieren.

    Ansonsten wird die Extenderlösung wohl die Notfalllösung wenn der exakt passende Mast zu Bruch geht.

  • Ich würd mal überlegen, wie oft ich den 460er SDM fahren will und werde. Bei meinem meistverwendetsten Rigg würd ich erst sehr spät Kompromisse eingehen und Derartiges nicht einem gutgemeinten Ersatzmastkonzept unterordnen.


    Zudem ist ein Cambersegel oft auch ziemlich hin, ganz besonders wenn der Mast oberhalb der Gabelbaumaussparung bricht. Also nutzt zB der 430er Ersatzmast wenig und es stünde auch kein passendes 460er Rigg zur Verfügung ...

  • Der härtere (längere) Mast gibt dem Segel mehr Profil.

    Es ist insgesamt direkter. Mehr Profil könnte das Segel etwas schneller machen. Muss aber nicht. Es wird besser durchgleiten.

    Möglicherweise funktioniert es mit dem Kurzen Mast + Extender schlecht.


    Ich hab auch so einen Fall: V8, 8.7 geht mit 520 und 490er. Auf den Kauf des 520er hab ich bisher verzichtet. Aber so richtig toll fährt sich das Segel mit dem 490er nicht. Lösung: Das 8.7er wird durch ein 8.2er ausgetauscht :-)


    Wenn die Differenz kurz/lang über den üblichen Verlängerungsspielraum hinausgeht würd ich es lassen.

    Außer du bist sehr leicht.

  • „Üblicher Verlängerungsbereich“

    Wie würdest du den definieren? Ich hab meine 48er Verlängerung eigentlich noch nie eingesetzt.

  • Moin. Ja, es gibt auch 48er. Für mich persönlich ist da ab >30 cm eigentlich Ende. Ich bin mit ~90 kg auch ehr schwer.

    Wie oben von Dominik kopiert ist das bei leichteren Windsurfern gern mal anders.

  • Genau so ein Fall wäre ein 9,0er Kandidat auch. 520 plus 16cm oder 490 plus 46…


    Mir ging es grundsätzlich erstmal um die allgemeine Frage.


    In meinem Fall ist alles über 7,5 absolutes Leichtwindmaterial. Ich hab gerade mal 60kg bei 1,86.

  • Genau so ein Fall wäre ein 9,0er Kandidat auch. 520 plus 16cm oder 490 plus 46…


    Mir ging es grundsätzlich erstmal um die allgemeine Frage.


    In meinem Fall ist alles über 7,5 absolutes Leichtwindmaterial. Ich hab gerade mal 60kg bei 1,86.

    Junge, du solltest unbedingt Gewicht aufbauen, trainieren und mehr essen! Schilddrüse checken lassen. Das ist im Verhältnis zur Größe bei einem Mann absolutes Untergewicht.


    Ist nur ein „väterlicher“ Rat ;)

  • Neben der ganzen Laengenthematik gehe ich davon aus, dass das beides Camber segel sind.

    Da ist auch Camberrotation genauso wichtig, und die ist stark vom genauen Mastdurchmesser an der Camberposition abhaengig.

    Gerade fuer Camber-Segel wuerde ich daher nur den zum Segel passenden Originalmast der selben Firma verwenden, und aus einem aehnlichen Jahrgangsbereich. Das Segel wurde naemlich genau mit und fuer diesen Masten entwickelt. Vor allem fuer die Segel, die hauptsaechlich im Einsatz sind, wuerde ich da keinerlei Kompromisse eingehen.


    520cm fuer ein 9er Segel ist allerdings schon ein Ding. Normal ist da 490 bei der Groesse.

    Verstehe aber nicht, wo eigentlich das Problem ist. Du scheinst ja den 460 und 520er Masten bereits zu haben. Und praeventiv fuer den Fall eines Mastbruchs einen unpassenden Masten zu kaufen macht doch wenig Sinn. Masten gehen doch fast nur in der Welle zu Bruch. Und fuer deine 60kg ist der Einsatzbereichs eines 9er Foil Segels wahrscheinlich um die 7-9kn. Was soll da schon kaputt gehen? Oder habe ich da was ganz falsch verstanden?


    Wenn du mal mit Infos zu deiner gesamten Segel-/Mastpalette inkl. Marke/Modell rausruecken wuerdest, koennten wir dir wahrscheinlich bessere Ratschlaege geben... :-)


    lg

    mariachi76

  • Also die Gewichtsthematik hab ich schon mit allen möglich Institutionen bekaspert, da gibt es einfach nichts zu finden. Naja, wurscht, bin gesund, komm gut durchs Leben und das passt. :)


    Segelpalette ist durch den Wiedereinstieg noch in der Umstrukturierung weil das Ganze „Uraltzeug“ jetzt Nachfolger braucht und vor allem eben 100er Masten. Früher hab ich mir kein Kopf gemacht und bin einfach alles gefahren was mir in die Hände kam…

    8,0 ist ein Foilsegel und das würde es auch in 9,0 werden. Den 490er Mast hab ich durch das 8er. Welches 9er es nachher werden soll ist noch nicht ganz fix. Zur Auswahl stünden Loftsails, sailloft, Duotone und Gun. Auf die Idee kam ich eigentlich durch sailloft, die eben genau die oben genannten Alternativen aufs Segel schreiben.


    Wenn ich bei den Slalomsegeln schaue egal welcher Hersteller ist meist das 7,8 das einzige mit 460er Mast. Da könnte man sogar überlegen das ganz wegzulassen und von 7,2 direkt auf 8 zu gehen.


    Ansonsten sind auf meiner Einkaufsliste noch ein 400er, ein 430er und eben die besagten 460 und 520. die alten Masten sind keine 100er und eben Jahrgangsmäßig schon zu alt. Das wäre Ja wie das E-Auto mit verbleitem Benzin tanken zu wollen…


    Da die Einkaufsliste ziemlich lang ist schaue ich jetzt erstmal dass mein großes Board ankommt, dann geht es an das 91er Foilboard mit Foil und 9,0. das sind in der Gegend auch die meistgefahrenen Sachen. (Vor Mai kommen die neuen foilBoards nicht, das für mich große Board ist verfügbar)

    Medium-Board und kleine Segel können auch noch bis Sommer warten…


    Aber das schweift ja schon ziemlich ab ;) ich bin einfach Wettbewerbsmensch und Ingenieur, deshalb der natürliche Drang nach Verbesserung und der Wissensdurst nach Hintergründen und Funktionsweisen. Ich hab die letzten 15 Jahre im Modellsport mit der Weltspitze verbracht. Da sind mir dann die Katalogangaben zu pauschal. Ich war also mit den Fahrern und Firmen ständig in die Entwicklung eingebunden. Ich würde am liebsten mit den Shapern/Segeldesignern sprechen und jedes bisschen Wissen aufsaugen es hat sich einfach zu viel über die Jahre getan…

  • als Normalsurfer wirst du zu 99% Sicherheit keinen Unterschied zwischen 75 & 100% Carbonmasten herausfahren können.

    Das, was du beim Gewicht des Mastes einsparst, hast du auch weniger in der Brieftasche ;-)


    bei deinen 60 kg glaube ich zudem nicht, das du ein 9.x er Segel mit einem 520er Mast häufiger benötigst, denn die Gleitschwelle wirst du damit auch nicht noch wesentlich herunterziehen können, eher nen leichteres / breiteres Brett nehmen.


    Ein GUT angleitendes 8.6er wird für dich wahrscheinlich völlig ausreichend sein. zB ein Severne Overdrive mit einem 75% Mast in 490cm, ca 2,20m GB Länge => kannst mit einem GB von 160 bis 220cm alles abdecken


    Bedenke auch, was du an geldlichen Mehraufwand für > ca.8.6 m2 treiben musst

    520er Mast (gebraucht fast nicht zu bekommen)

    250cm Carbongabelbaum

    Segel

    => ca 2.500-3000€

  • Hallo stripe,

    also wenn du sowieso fast alles neu brauchst und ernsthaft wieder einsteigen willst, dann verkauf doch den alten Krempel und kauf dir von einer guten Marke alles neu oder gebraucht nicht aelter als ~3 Jahre, und zusammenpassend. Alles andere ist eher eine Versuch- und Irrtumsgeschichte (und Irrtuemer sind teuer).


    Ich weiss nicht was du fuer Reviere faehrst und was dort fuer Windbedingungen herrschen. Aber mit 3-4 Segeln kannst du im Normalfall im selben Revier fast alle Windbedingungen abdecken. Und ein 8er Segel ist fuer deine 60kg als absolutes Leichtwindsegel mehr als grosse genug.


    Am Beispiel Severne, das Turbo 8.1 (2-cam) braucht einen 460er SDM Masten, ist super bei Leichtwind. Drunter ein 7.0 NCX, ebenfalls am 460er Masten.

    Dann noch ein 400er RDM Mast 5.5er NCX und ein 4.7er Gator. Das ist eh schon fein abgestimmt und laesst sich alles mit einer einzigen 160-210 Carbongabel fahren.

    Dann hast du eine Gabel, 2 Masten und 4 Segel und deckst damit einen Windbereich von 8 - 22 kn perfekt zum freeriden/freeracen und bump&jump ab und hast die Gewissheit, dass alles bestmoeglich zusammenpasst. Gilt natuerlich auch fuer andere Marken.


    Alle Versuche, alte Masten mit nicht passenden Segeln zu mischen, oder ueberlangen Verlaengerungen und Extendern sind schwache Kompromisse, die eher den Wiedereinstig erschweren.

    So wie ich deinen Kommentar oben verstehe musst du dir auch ueberlegen, ob Windsurfen ein Funsport oder Bastelarbeit sein soll. :P


    lg

    mariachi76

  • ....und so ähnlich war es damals bei mir. (vor 7 Jahren) Kann dem nur zustimmen und ist ein gut gemeinter Rat.

    Es war sehr schwierig damals meine falsch (gebraucht) "geschossenen" Teile wieder zu verkaufen, und dann was Neues, was zusammen passt zu kaufen. Okay, was Neues ist nicht schwierig, aber kostet halt. Bin teilweise noch IMMER dabei meinen Fehlgriff auszumerzen. Sind aber jetzt nur mehr Kleinigkeiten.

    Hätte ich damals mehr auf die Leute hier gehört (habe damals vor 7 Jahren eher nur mitgelesen) hätte ich diesen "Mist" nicht.

  • Informationen sind sehr wichtig.

    Nicht von jedem Dorf einen Hund kaufen. Bringt nur Frust

    man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen, der muss auch mit jedem Arsch klar kommen

  • Das ist korrekt und ich hab auch nicht vor da irgendeinen Ramsch zusammenzumischen. Es ging lediglich darum die Auswirkungen der Masten zu vergleichen.


    Ergo duotone Warp mit platinum in kleiner Länge plus platinum extender oder platinum in großer Länge. Als Beispiel, andere Marken ähnlich…

    Die mischstrategie hatte ich nicht vor ;)


    Dass 9,0 bei meinem Gewicht eine extrem-Nummer ist weiß ich. 8,0 ist schon sehr gut am windlimit. Die 9 kommt einfach aus dem Reglement das die beim IQ aufgestellt haben…