Akku / Stromversorgung für Surfmobile

  • Ich habe in meinem Wohnwagen auch LiFePo , die Investition lohnt sich.

    Denke ich auch. Hab' für meine 105 Ah knappe 200€ bezahlt, das kostet 'ne halbwegs gute AGM oder Gel auch, hat aber nur <1/5 der Zyklen, schnelleren Spannungsabfall und eben erheblich mehr Gewicht.

    Und für das Geld funktioniert die,auch bei winterlichen Temperaturen? Mein womo steht immer draußen

    Jein. LiFePo4 kann bzw. darf man nicht unter 0°C laden, entladen geht auch tiefer. Wir machen kein Wintercamping, da steht's eh in der Halle. Das hat aber mit dem Preis nichts zu tun, ist generell bei LiFePo4 so. Für unter 0°C braucht man LiFeYPo4, afaik.

    Durch Lagerung unter 0°C passiert aber nix und das BMS schaltet die Ladespannung halt bei 0°C ab.

    Das BMS ist das gleiche, das auch bei den teuren Liontron "Made in Germany" verbaut ist.

    Wenn man mit dem Wagen unterwegs ist und die Batterien im Innenraum verbaut sind, hat's da ja aber i.d.R. über 0°C.

  • stimmt so


    im womo haben wir eine 100er LiFePo4 fertiglösung von fraron - funktioniert seit 2 oder 3 saisonen wunderbar - winter ist keine womozeit für uns. Fraron und brennstoffzelle übersiedeln ins büro


    für den van bau ich gerade eine LiFeYPo4 zusammen - würde ich ohne hilfe ned zusammenbringen, ist aber recht interessant.

  • Klingt interessant. Noch werkelt in meinem Wohnwagen ein 92Ah AGM Batterie. Wenn die den Geist aufgibt, möchte ich auch auf LifePo umsteigen. Hast Du einen link zu einer Anleitung, oder könntest Du schildern, wie Du die Batterie gebaut hast?

    Lg

    Alex

  • Den Anstoß für mich gab dieser Thread: https://forum.hme-ev.de/viewto…93af08ad0341a54c145d445c3

    Komplette Anleitung und Downloadlinks zu den Apps für das Jiabaida BMS gibt's hier: https://overkillsolar.com/support-downloads/


    Im Prinzip ist das echt nicht schwer, wenn man ein wenig Elektronik-Kenntnisse hat:

    • Für eine 12V Batterie erstellt man ein 4S System (4 Zellen á 3,2 Volt)
    • Wenn man die 4 Zellen bekommen hat, schließt man sie erstmal alle parallel, entlädt sie ggfs. erstmal etwas (z.B. mit einer 12V Glühlampe ein paar Stunden) und lädt sie dann mit einem regelbaren Netzteil mit max. Spannung 3,65V (!!!). Am besten Ladestrom begrenzen, je nachdem, was das Netzteil hergibt. Das nennt man Top-Balancing, weil alle Zellen dabei bis zur Ladeschlussspannung von 3,65V absolut identisch geladen werden.
    • Danach nimmt man die Verbindungen ab, baut die Batterien ins Gehäuse ein (bzw. baut ein Gehäuse) und verbindet sie dann in Reihe, so dass die 12 Volt Batterie "entsteht".
    • Beim Verbinden schraubt man auch gleich die Balancingkabel für das BMS mit an (vorher Stecker am BMS abziehen!)
    • Danach schließt man die B- Leitung des BMS an den Minuspol an
    • ...jetzt den Stecker der Balancingkabel ans BMS stecken
    • Fertig!

    Die Batterien sollen stramm im Gehäuse sitzen, also etwas verspannt, und man muss sie untereinander isolieren, da die Gehäuse + führen und nur mit einer dünnen Folie isoliert sind. Entweder packt man jede einzelne Zelle in Siebdruckplatte oder man packt z.B. GfK Platten dazwischen.

    Hab' dämlicherweise keine Bilder von meinen beim Bau gemacht bzw. nur als WhatsApp Status ;-)

  • Meine 23 Jahre alte 200 Ah Gelbatterie hat bis jetzt immer noch genug Energie geliefert. Es hängt eine 165 W Solaranlage da dran, aber auch eine Kompressorkühlbox, da ich meine Gasflaschen nicht mehr aufgefüllt bekomme.

  • Meine 23 Jahre alte 200 Ah Gelbatterie hat bis jetzt immer noch genug Energie geliefert. Es hängt eine 165 W Solaranlage da dran, aber auch eine Kompressorkühlbox, da ich meine Gasflaschen nicht mehr aufgefüllt bekomme.

    was wiegt die? 50 60 kg ?? wenns gewicht komplett egal ist kann man das machen.


    23 jahre alt - was hast da restkapazität? - 50-60Ah ? - solange dir das reicht alles gut, aber bei neuanschaffung würde ich nur mehr in richtung Li gehen

    in Li hast die Kapazität halt mit nichtmal 10 kg.

  • Wüsste nicht, was da groß passieren soll. Im Gegensatz zu LiIon Akkus brennen oder explodieren LiFePo4 Akkus nicht ab. Bei Kurzschluß, Überhitzung o.ä. ist die Batterie sicherer, als jede Bleibatterie, würde ich sagen, weil das BMS sie abschaltet. Und wenn ich sie selbst zusammengebaut habe, weiß ich wenigstens, ob die Kabel sauber verlegt sind und die Anschlüsse gut gecrimpt und verlötet sind. Hab' schon Bilder von Fertig-Batterien gesehen, wo die gleichen Komponenten mehr oder weniger einfach nur ins Gehäuse geworfen und mit jeder Menge Heißkleber fixiert wurden. Sieht von außen zwar erstmal professionell aus, das war's dann aber auch.

    (Auf den Bildern ist die 105er natürlich ohne Deckel zu sehen)

  • passieren kann immer was, ich sehs auch überschaubar.


    wenn ich mir manche selbstbauten in womoforen anschau dann sind manche extrem gut andere zum fürchen


    mit der zelle selber kann man mmn (aboluter elektrolaie) wenig falsch machen, mit verbindungen, absicherung, auslegung oder abdeckung aber schon.

    und dann gehts zum sachverständigen, und für einen teil der SV ist "bastelei" natürlich gefundenes fressen.


    ich glaube viele machen sich keine vorstellung wie viel strom so ein teil liefern kann und was der strom anstellt wenn es unkrontolliert wird.


    was dann fazu kommt - man braucht halt ordentliches netztteil, voltmeter etc. crimpzangen - das hat nicht jeder verfügbar und kanns bedienen.


    die basiselektrik in meinem womo hat mein (werkstatt)vermieter durchgecheckt, der ist elektromeister und will ned dass seine bude abbrennt.

    zangen und so hab ich gute.

    den LiFeYPO4 akku bau ich mit einem kollegen, der ist pensionierter messtechniker und akkufreak, der baut sei mehr als 7 jahren so teile und hat neben hnung auch die ganzen netzgeräte etc - meine zellen sind gerade beim initialladen...

    ohne ihn hätte ich ieder fertiglösung geholt.


    ich kann mechanik, laminieren und so, auch wasser und luft, aber bei strom bin ich übervorsichtig

  • Hab' vor 30 Jahren mal Kommunikationselektroniker gelernt und mich immer für Dinge interessiert, die'n Kabel haben.

    Das Grundwissen ist daher schon vorhanden, Crimpen und Löten kein Problem, das ohmsche Gesetz kenne ich auch noch ;).

    Kfz-Elektrik ist immer noch'n bisschen was anderes, weil die Ströme halt hoch werden können. Etwas Ahnung sollte man schon davon haben, und vor allem sollte man vorsichtig und sorgfältig sein. Akkutechnik ist auch noch wieder ein anderes Feld, aber wenn man das Grundverständnis hat, kann man sich in die wesentlichen Sachen schon recht schnell einlesen. Sicher sollte das ganze natürlich sein, aber man muss es auch nicht überkomplizieren.

    Meine Batterien sind aber auch nicht für extrem hohe Ströme ausgelegt, weil ich z.B. keinen Wechselrichter betreiben will.

    Aber wenn man kompletter Elektrik- oder Elektroniklaie ist, sollte man davon besser die Finger lassen oder jemanden zu Rate ziehen, der sich damit auskennt.

  • Victron ist top, hab' auch Trennrelais, Solarladeregler und Landstromladegerät von denen. Aber die Batterie wäre mir für 40Ah zu teuer gewesen.

  • Meine 23 Jahre alte 200 Ah Gelbatterie hat bis jetzt immer noch genug Energie geliefert. Es hängt eine 165 W Solaranlage da dran, aber auch eine Kompressorkühlbox, da ich meine Gasflaschen nicht mehr aufgefüllt bekomme.

    was wiegt die? 50 60 kg ?? wenns gewicht komplett egal ist kann man das machen.


    23 jahre alt - was hast da restkapazität? - 50-60Ah ? - solange dir das reicht alles gut, aber bei neuanschaffung würde ich nur mehr in richtung Li gehen

    in Li hast die Kapazität halt mit nichtmal 10 kg.

    Die Batterie wiegt 70 kg.


    Mit einem Batteriepulser soll sich die Lebenserwartung verdoppeln bis verfünffachen. Wenn man jetzt von einer normalen Lebenserwartung von 12 Jahre ausgeht, sind 23 Jahre nicht ganz viel.

  • Ective bietet die AccuBox als all-in-one Lösung an. Mit integriertem Wechselrichter, Ladebooster und MPPT. Hört sich vom Datenblatt her recht gut an.

  • ...und dann gehts zum sachverständigen, und für einen teil der SV ist "bastelei" natürlich gefundenes fressen...

    Nur mal aus Neugier: der Sachverständige ist in A das, was in D der TÜV ist? Der sieht sich bei euch die Bordelektrik an? Auch bei einem bereits ausgebauten und abgenommenen Womo? Bei uns macht der alle 2 Jahre noch 'ne Gasprüfung (zumindest, solange ihre Messmittel noch als zuverlässig und zulässig galten. Zuletzt wurden die als ungenügend und unzulässig klassifiziert, daher entfiel dann gleich die komplette Pflicht zur Gasprüfung :hammer:). Die Elektrik inkl. Batterie hat sich nie ein Prüfer angesehen.

  • Mit einem Batteriepulser soll sich die Lebenserwartung verdoppeln bis verfünffachen. Wenn man jetzt von einer normalen Lebenserwartung von 12 Jahre ausgeht, sind 23 Jahre nicht ganz viel.

    Von einer "normalen Lebenserwartung" von 12 Jahren hab' ich bei Bleibatterien noch nie gelesen, eher von 6 Jahren. Das Doppelte finde ich schon beachtlich. Wobei üblicherweise wohl die Lebenserwartung angibt, wann die Kapazität auf 80% der ursprünglichen Kapazität gesunken ist. Wenn an Deiner 200Ah Batterie nur eine Kompressorkühlbox hängt und die tagsüber per Solar auch wieder geladen wird, ist die benötigte Kapazität auch nicht sooo hoch.

    Meine ca. 10 Jahre alte Gel 80Ah Gel Batterie hat in diesem Jahr auch noch problemlos für die Kompressorkühlbox und das Licht im Bulli gereicht, aber die Spannung ging dabei immer recht schnell auf ca. 12V zurück. Standheizung hab' ich noch gar nicht verbaut und der Victron MPPT Regler hat auch bei trübem Wetter noch für einen Refill am nächsten Tag gesorgt.

    Bei einer LiFePo4 ist der Spannungsverlauf viel konstanter und bricht erst kurz vor Kapazitätsende zusammen. Und das Kapazitätsende liegt halt nicht bei 40-50% der Nominalkapazität, sondern bei ca. 10%.

    Die Anzahl Zyklen wird bei Bleibatterien mit ca. 500-800 angegeben, bei LiFePo4 mit ca. 2000-6000. Dazu ist die Selbstentladung sehr viel geringer, d.h. auch bei längerer Standzeit halten LiFePo4 ihre Kapazität weitgehend und das verringert natürlich auch die Anzahl Zyklen.


    Letztendlich muss ich aber zugeben, dass das von meiner Seite aus sehr theoretisch ist. In der Praxis haben sich meine LiFePo4 Batterien noch nicht bewährt, das beginnt hoffentlich erst im kommenden Jahr. Aber das Basteln macht erstmal Spaß und die ersten Resultate sind vielversprechend und bestätigen die Theorien.

    Auf jeden Fall hat mich (zu) wenig Strom/Spannung im Womo immer genervt.