Meinem Sohn das WindSurfen beibringen

  • von der hin und her - hochrechnerei halte ich wenig, und ein 80kg mann wird als kompletter anfänger auf einem 140l board auch nur sehr eingeschränkt freude haben


    ein 5er "erwachsenensegel ist mmn meist für leichte anfänger ziemlich ungeeignet. weil es für ganz was anderes ausgelegt ist. viel riggspannung, viel profil, robust etc. und ob die gabel tief genug sitzt für 150 ist auch unklar

    ein jugendsegel ist leichter, hat on/off, spannung ect so ausgelegt dass es ideal im handling ist.


    der weg in den verleih ist schonmal ein guter ansatz, gsd kam der, wie du vom slw geschrieben hast bin ich schon ganz unrund geworden ;)

    du kannst naturlich auch noch 2 andere wege suchen, zumindest in europa gibt es vereine die so sachen haben/anbieten - da hast du zusätzlich den vorteil dass er nicht alleine ist und du evtl coaches hast die helfen.

    oder gebrauchtmarkt - jugendzeug ist extrem preisstabil - kaufen und verkaufen je nach wachstum, lust und laune.


    zum anbinden / leine nachziehen... hab ihr schonmal probiert wie sich das anfühlt? mmn haut das den ohnehin labilen trimm komplett zusammen. ich zieh manchmal hintem windsup eine "schleppangel" nach, das merkt man sehr deutlich.


    ich bin halt der meinung einsteiger (/ kinder / jugendliche brauchen möglichst ideales material um erfolgserlebnisse & guten lernfortschritt zu haben, sonst macht das schnell keinen spass mehr und dann hast du selber nur gejammere. kann man also fast egoistisch sehen :)


    ausser ihr steht auf "altmodische" erziehung und bootcamps ;)

  • ich hab mich auch auf die empfehlung von "normalen" 5er segeln bezogen.


    das 2,3er ist für 50 kg schon sehr klein.


    zu 3,7 und 4,2 gator kann ich wenig sagen weil ich die segel nicht kenne - aber ein starkwindsegel für erwachsene hat halt komplett andere aufgaben und zielsetzungen


    und den 112er sehe ich wie einige hier zu klein, und den 196er weitgehend ungeeignet


    und man sollte auch das revier bedenken - auch wenns da nicht grad schneit - von sommer/sonne/sonneschein wie in viganj sind wir weit weg ;)

  • Hi, den 196er habe ich gar nicht, der war hier in Brasilien wo wir gerade Urlauben, ausgeliehen.

    Die Gator-Segel passen von der Gabelhöhe perfekt, und er hat sogar meine Enigma Carbongabel und 90% Masten drauf - ist also auch vom Gewicht her ok.

    Aber eigentlich wollte ich mit dem Thread (ausnahmsweise) gar keine Materialschlacht-Diskussion starten. Sondern um Tips, Tricks und Techniken fragen, wie ich ihm das windsurfen beibringen kann.

  • Denke auch, die Materialfrage sollte man beenden.


    Dein Sohn muss ja eigentlich „nur“ die Richtung kennen (ein Ziel-Fixpunkt ...) und dann das Rigg mehr nach hinten

    neigen, wenn er zu weit nach Lee abkommt. Eigentlich sollte leichte Kreuz auch kein Problem sein.


    Vielleicht ist ihm die Richtung noch nicht ganz klar, um korrigieren zu können?

  • Er hat das Problem, dass er trotzdem seitlich wegdriftet. Und bei jedem reinfallen wird man ja auch noch weiter abgetrieben.

    Vielleicht war auch der Wind zu schwach - um jetzt nicht wieder mit einer Aussage über du kleine Segel die Materialdiskussion zu starten.

    196L Board, 6-8kn Wind und 3.1er Kindersegel (wie beim Verleih vor 3 Tagen) hat jedenfalls nicht funktioniert.

    Ich werde mal bei stärkerem Wind mit ihm gehen, aber da wird’s durch den chop dann wieder wackelig.

  • Also mal meine Tipps aus den Erfahrungen der letzen Jahre. 3 Mädels (8,13,15 Jahre). Material ist schon wichtig.


    Wir reden hier bei den ersten Anfängen von Stehsegeln. Da brauchts ein langes schmales Brett mit Schwert. Alles andere ist ein Kompromiss. Aber wenn jemand Lust aufs Surfen hat geht das. Wir haben die allersten Meter mit einem Windsup gemacht, seitdem nur noch ein Board mit Mittelfinne (Starboard Atom Duo, ähnlich dem Ripper).


    Genauso wichtig die Segel. Die Schulsegel sehen nicht ohne Grund noch den allerersten Dreiecksegeln ähnlich. Lange Gabel, Druckpunkt weit hinten damit Anluven möglich ist. Und weich müssen sie sein. Es geht nicht allein ums Gewicht, kleine Erwachsenensegel sind für viel Wind gebaut. Wenn Kinder die verwenden schiften die einfach beschissen weil die die Segel in einem ganz anderen Windbereich verwenden. Mann muss die dann ganz flach trimmen damit die Latten überhaupt auf die andere Seite rutschen, einen starken Pumpschlag zum rotieren können die Kids eben noch nicht.


    Wenn vorhanden und es von der Vorliekslänge passt immer den nächst kürzeren/weicheren Mast verwenden auch wenn vomHhersteller an sich nicht empfohlen. Es lohnt sich da sogar eine extralange Mastverlängerung zu holen.


    Didaktisch wäre sogar ein Segel mit Bauch komplett ohne Latten gut. Wenn man "sehen" kann wie sich das Segel füllt wenn man es dichtholt ist das gut fürs Begreifen. In den Surfkursen sieht man manchmal Kinder die gar nicht Checken das sie in Lee stehen weil noch kein Gefühl für den Wind da ist...


    Bei uns hats gut geklappt bis 3.6 ein Dutone Now zu nehmen, danach ab 4.0 klappte das gut mit meinen Wavesegeln. Das gilt aber auch nur für die große. Die hat mit 8 Jahren einen Surfkurs gemacht, war dann viele Jahre damit zufrieden im Urlaub ein bischen hin und her zu dümpeln. Letztes Jahr hats dann plötzlich Klick gemacht. Plötzlich in einem Jahr (will heissen 2 Wochen Hvide Sande, eine Woche Surfcamp, eine Woche Klitmöller) vom Stehsegeln mit 3,6 zum Gleiten mit Trapez und 5.7 er ...). Will sagen: wenn Kids Bock haben lernen die sooo schnell. Der Ripper kann daher schon gut passen, nur die ersten paar Tage sind damit mühsam.


    Auf jeden Fall hinten ne kleine Finne einbauen ist wichtig. Kleine Wavefinne oder sogar eine billige Finne Opfern und noch kleiner sägen (Form wie ne Freestyle Finne).


    OK, das wollte Ich loswerden nun die Tips die Du wolltest :-)



    Jeder Anfänger hat Probleme mit dem Höhelaufen. Walk of Shame gehört einfach dazu. Das liegt am Trimm, aber auch einfach am Kopf. Meistens merken die Kids gar nicht auf welchem Kurs sie fahren und sausen einfach Raumschot los....


    -Seil am Brett festmachen finde Ich nicht sinnvoll und verändert den Trimm komplett.

    -Mastfuss in der Schiene soweit nach hinten wie es geht.

    - Kurzer Schlag, eine Wende und am Ufer zurück laufen. Das schafft auch Verständnis für "Höhe". Und ist nicht so frustrierend wie langes Laufen. Irgendwann klappt es dann zum ersten Mal das man ohne Laufen an der gleichen Stelle wieder ankommt.

    -Ziel am Ufer anpeilen zum Kurs halten.

    - Wende sofort beibringen. Das muss auch keine gefahrene Wende sein. Wir haben als erstes, noch vor dem Losfahren geübt das Brett in jede Position zu drehen. Segel aufholen, an der Startschot ausbalancieren und das Brett mit den Füssen unter dem Segel wegdrehen. Mit der Technik kann man Wenden ganz ohne Fahrt und kommt sicher auf den anderen Bug.

    - Erste Fahrhaltung: vordere Hand an den Mast, hintere an die Gabel, das fördert den Trimm. In der normalen Fahrhaltung (Gabel parallel zum Wasser) kann es sein das man ständig leicht abfällt wenn man neben dem Mast steht. An sich müsste man weiter hinten stehen aber das ist ganz am Anfang schwierig. Darum für die ersten Meter die andere Handhaltung.

    - Selber nebenher dümpeln kann sinnvoll sein. Auch mit vielen Kommentaren. Bewusstsein fördern für den Kurs, "Segel nach hinten" als Ansage... aber nicht zu viel. Selber ausprobieren und Lernen durch Ausprobieren gehört auch dazu. Ich war immer mit auf dem Wasser hab dann aber auch Abstand gehalten und die Kids einfach (Fehler) machen lassen (Zeit ein paar Oldscool Freestylemoves zu üben :-) )

    - Zum Steuern üben: extrem übersteigerte Positionen. Abfallen hiess in der Surfschule: Bogenschiessen. Also Armhaltung ähnlich wie beim gespannten Bogen: vorderer Arm gestreckt, hintere angewinkelt. Den Namen für Anlauven habe ich vergessen, war was ähnlich Bildliches. Beide Arme extrem nach hinten gestreckt, mit der vorderen Hand bis an den Mast ranrutschen, Unterliek aufs Board auflegen.


    So mehr fällt mir grad nicht ein, vielleicht ein bischen wirr aber das sind so die Gedankenschnipsel die mir spontan eingefallen sind die bei uns geholfen haben.

  • Hi, ich habe viele Kinder unterrichtet und alle hatten dabei ihren Spass. Am Anfang, wenn er noch gar nichts kann, unbedingt mit Leine hinter sich herziehen. Die Leine sollte ungefähr 5m Länge haben. Dann erst einmal die Technik lernen:

    - Kontrollierte T-Stellung und IMMER erst korrekt ausrichten, bevor es weitergeht

    - Mast vor dem Dichtholen am Kopf vorbei, so dass er den Bug durch das Fenster sehen kann

    - Erst dann die hintere Hand an den Baum und langsam dichtholen

    - Arme gestreckt und fieren üben

    - Dann Segelsteuerung

    - Immer einen Punkt fixieren (die T-Stellung gibt einem die Richtung vor) etc..


    Sobald er ein gutes Gefühl dafür hat, ohne Leine fahren lassen. Du bist dabei immer mit auf dem Wasser, auf keinen Fall vom Land aus schulen. Trainiert auch deine Low-Wind-Skills. Wenn er zu fest abdriftet, kannst du von Lee her kommen und mit deinem Board sein Board richtung Luv drücken. Ansonsten immer Anweisungen geben (Segel leicht zurück, mehr auffieren, abfallen, kleine Bewegungen, mit dem Fuss das Board rumdrücken, etc.). Am besten geht es, wenn du ihm hinterher fährst. Wenn du voraus fährst hat er zwar einen Bezugpunkt, du kannst aber nicht so gut reagieren. Und er muss ja lernen, ohne einen Vorfahrer zu fahren. Leine ist immer dabei, falls etwas ist oder er zu fest Höhe verliert. Du kannst ihn auch in einem ersten Schlag hoch an den Wind bringen und da selbstständig fahren lassen.


    Kann er das 3.7ner gut hochziehen? Grösser würde ich keinesfalls gehen!!


    Wenn er an der Leine fährt, kannst du auch Sachen wie Segel 360er etc. mit ihm machen, oder einbeinig/blind/wasauchimmer fahren. Ich hatte teilweise bis 8 Kinder an der Leine, alle zwischen 3-8 Jahre alt und wir haben Synchron-Segelfreestyle gemacht. Die waren danach richtig angefixt. Achte darauf, dass du keine Leistung von ihm willst, der Spass soll immer im Vordergrund stehen. Gleiten soll noch lange kein Thema sein, ausser er will das.


    Ein Kumpel von mir hat ein altes Segel umgebaut, so dass man auch weiter unten einen GB montieren kann und zu zweit surft. Vielleicht hilft das auch, wenn es richtung Gleiten gehen soll und du noch ein altes Segel rumliegen hast, das du verschnippeln kannst:

    https://www.windsurf.co.uk/wp-…ds/2017/07/IMG_2531-1.jpg

    https://www.windsurf.co.uk/wp-…oads/2017/07/IMG_7194.jpg

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • 6-8kn sind eigentlich nicht zu wenig. Was ich bei meinen Kindern beobachtet habe: bei wenig Wind wird das Segel gerne überzogen und damit mehr seitliche Drift erzeugt als Vortrieb. Also ruhig mal die Seglhand öffnen lassen und dann wieder die passende Position einnehmen. Im Herbst hat es bei meinem Sohn plötzlich klick gemacht und auf einmal war das Kreuzen ein Kinderspiel. Das war allerdings auf einem harten Wind-SUP mit Schwert und 2.5qm Kinder-Rigg (Kind 160cm / 45kg).

  • Hi Sheshe,

    Vielen Dank für deine Tips!

    Nur kurt zur Klarstellung: meinst Du mit T-Stellung die Fusstellung? Sprich hinteren Fuß quer zum Board, vorderen Fuß längs zum Board neben den Mastfuss?

    Zur Leine: bindest du sie an deinem Brett an den hinteren Schlaufen an und am Schülerbrett am Mastfuss? Oder an der Boardnase?

    Zum Segel aufziehen: der Bursche ist echt kräftig. Der hat mit 8 Jahren schon mal mein 9.2er Cam-Segel aus dem Wasser aufgezogen (was ich ihm dann aber verboten habe). Aber 3.7 oder 4.2 ist kein Problem, auch mein 4.7 und 5.5 könnte er sicher noch verwenden.


    Für das zu zweit Surfen ist er schon zu groß und schwer.

  • Nein, ich meine damit die Grundstellung, die von oben wie ein T aussieht:

    https://www.windsurfen-lernen.de/segel-aufholen.htm

    So kann man einfach die Tellerwende lernen und das Board ausrichten sowie sich einen Fixpunkt suchen. Er soll am Anfang immer wenden und nicht halsen, sonst verliert man nur Höhe - die Schüler wollen aber immer halsen (geht einfacher, da man nicht rumlaufen muss).


    Ich habe jeweils die Leine an die Schlaufen bei mir bzw. Nose gebunden. Die Schulungsboards haben meistens ein Loch im Bug. Falls es das nicht gibt, lass die Leine weg. An den Mastfuss funktioniert nicht wirklich gut.


    Ja, dann soll er auch ruhig zu einem 4.2er greifen, gerade bei wenig Wind ist es gut, etwas Druck zu haben, damit man nicht falsch im Wind steht oder das Segel überzieht (s. die anderen Beiträge oben).


    Was auch immer ein guter Tipp ist:

    - Fussstellung: der vordere Fuss ist im 45° Winkel, der hintere im 90° Winkel zur Boardachse. Nur so kann man sich optimal den Kräften entgegenstemmen. Kannst dich am Strand mal ihm gegenüberstellen und versuchen, den anderen zu sich zu ziehen. Das verbildlicht gut, dass der vordere Fuss direkt gegen die Kraft stehen muss (auch mal den vorderen Fuss querstellen zum Vergleich).

    Dazu kommt, dass der hintere Fuss gerne auf die Leekante gestellt wird. Damit hat man aber noch weniger Kraft. Der hintere soll auf die Boardmitte oder eher auf die Luvseite. Vor allem, wenn eine Böe kommt. Aber auch damit kann man Übungen machen und spielend lernen, wie die Füsse am besten stehen sollen.


    Und er soll natürlich immer auch auf die Körperposition Acht geben. Po raus ist falsch - wird auch gerne gemacht :-)

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • Bei der Segelgröße nicht vergessen das es nicht nur ums aufholen geht. Je schwerer das Segel und je länger das Top umso mühsamer wird jede Bewegung. Man darf nicht vergessen es gibt am Anfang wenig Sicherheit. Das Brett kippelt, das Segel das man gerade aufholt kippt zurück und man muss es wieder zurückholen. Je kleiner das Segel desto spielerischer bleibt es. Aber Druck im Segel ist auch gut (s.o.). 4.5 war nach den ersten Schritten bei uns eine gute Größe.


    "Po raus" oder auch die "Anfänger Kackhaltung". kommt daher das man das Segel falsch hält. Beide Arme gestreckt und weg vom Körper. Das macht man gerne weil man so das Rigg als Balancierstange verwenden kann. Aber dann kommt die Böe, man zieht instinktiv an der hinteren Hand. Das Rigg richtet sich auf, die Segelfläche zum WInd wird größer und die einzige Mögliichkeit zum Ausgleich ist den Po rauszustrecken. Meist fällt das Segel dann aber doch am Ende ins Wasser.


    Gegenmittel: ich finde auch eine gewisse Grundhaltung gut, das beugt Fehlern vor. Fusstellung ist obenschon beschrieben. Führt auch noch dazu das man nach vorne in Fahrtrichtung guckt. Vorderer Arm angewinkelt, hinterer eher gestreckt zum Achterliek. Becken leicht zum Segel, Oberkörper leicht zurück gelehnt.


    Dazu gehört das Stichwort: Segel wie eine Tür. Es kann auf und zu klappen. Der vordere Arm ist leicht angewinkelt und bildet das Scharnier um das das Segel rotiert. Die hintere Hand macht die Tür auf und zu.

    Man kann auch mal die hintere Hand nur leicht auflegen statt richtig zu greifen und so nur mit den Fingerspitzen den Segeldruck fühlen.

    Anstatt gegen den Windruck zu Arbeiten einfach nur die hintere Hand loslassen wenn man die Böe nicht halten kann. Das braucht man nicht lange aber so lernt man schnell richtig fieren und dichtholen.

  • Noch ein gutes Konzept: kleine Häppchen. All das hier schon geschriebene kann man nicht auf einmal mitgeben.

    Aber kleine Merkdinge in Stichworten kann man sich merken.


    - Segel wie Tür.

    - Füsse nach dem Anfahren ein Stück zurück.

    etc.

    Nicht alles auf einmal üben. Wir haben immer einen Punkt rausgepickt und gesagt den übst Du jetzt mal ne Weile. Danach wieder "frei" fahren.

    Gut ist auch wenn beide solche Stichworte kennen kann man die gut auf dem Wasser "reinbrüllen" als Erinnerung.


    Achso: die Körpergrundstellung kann man auch gut mal am Strand üben. Finne raus, Brett auf Halbwind in den Sand legen und draufstellen und dichtholen lassen. Das aktiviert Muskelerinnerung so daß man auf dem Wasser drauf zurückgreifen kann wie sich das anfühlt. Und bei mehr WInd kann man sich auch mal trauen sich nach hinten richtig reinzulegen ohne das man gleich im Wasser landet.

  • Man kann mit jedem Segel lernen, da braucht es kein Kindersegel, schon garnicht bei einem 50 kg Kind.

    Gib ihm was um die 5qm und ein Board, dann fahr mit ihm raus und sag ihm was er machen soll.

    Geduld ist das Wichtigste.

    Geduld ist das Wichtigste, das stimmt. Aber den Rest kann ich so nicht stehenlassen. Das ist ein guter Weg, um Kindern den letzten Spaß am Windsurfen zu nehmen. Das Segel ist einfach zu schwer und groß. Gerade am Anfang fällt das Segel oft ins Wasser, da muss das Segel ohne große Anstrengung herausgezogen werden können. Die kleinen Segel reichen in Verdrängerfahrt vollkommen aus. Es geht viel mehr um die richtige Fahrtechnik. Mit einem großen Segel wird man bei den Bedingungen auch nicht signifikant schneller. Schulungssegel gibt es oft nur bis 5 oder 5,5 qm, das hat halt auch seinen Grund.

    Ich gebe häufiger Windsurfkurse (meist aber Erwachsene) und bei den ersten Surfstunden erhalten erwachsene Anfänger Segel zwischen 3,5 und 5 qm. Damit werden einfach am schnellsten Fortschritte gemacht (es gibt natürlich auch Ausnahmen). Als ich vor einigen Jahren Kinder unterrichtet habe, haben diese Segel zwischen 1 und 3 qm bekommen, nur zur Orientierung. Mit fortschreitendem Fahrkönnen können dann natürlich auch die Segel größer ausgewählt werden.


    Hier wurden schon viele gute Tipps gegeben.

    Ich würde auch schätzen, dass dein Sohn das Segel zu sehr dichtholt und dadurch abtreibt, das ist ein typischer Fehler, gerade bei wenig Wind. Aber aus der Ferne ist das schwer zu beurteilen. Am besten wäre es wohl, wenn du mal einen Surflehrer daraufschauen lässt.


    Der hat mit 8 Jahren schon mal mein 9.2er Cam-Segel aus dem Wasser aufgezogen (was ich ihm dann aber verboten habe).

    Okay das ist krass 8|

    Dann schafft er bestimmt auch etwas größere Segel, aber es geht wie gesagt am Anfang nicht darum, welches Segel man hochziehen kann, sondern welches man ohne viel Kraftanstrengung hochziehen kann.



    Ich hab auch schon gute Erfahrungen gemacht, Surfschüler mit einem Seil abzuschleppen. Gerade wenn sie viel Höhe verloren haben, kann man das Kreuzen ganz gut üben. Oft fehlt es auch einfach an Orientierung auf dem Wasser, da kann es schonmal helfen, konkret zu sehen, welcher Kurs gefahren werden kann und wie es richtig geht. Da hatte ich dann aber auch sehr ähnliches Material wie die Surfschüler, war also nicht zu sehr "übermotorisiert", sodass die Schüler dann auch viel selbst gefahren sind. Vielleicht einfach mal austesten, ob das funktioniert. Aber generell gehört Höhe verlieren am Anfang dazu.


    Wenn ich bei wenig Wind unterrichte, dann fahr ich am liebsten mit dem größtmöglichen Board (ca 220 L) und Segel um die 5 qm. Dann kann man sich am Besten auf die Schüler konzentrieren und fährt auch nicht viel schneller als diese. Und Leichtwindtricks kann man auch am besten damit machen 8)


    Und ganz wichtig: Einfach Spaß auf dem Wasser haben. Der Rest kommt dann irgendwann ganz von selbst. :)

  • So viele Worte für ein so einfaches Thema ... in der Tippzeit wäre er schon fortgeschritten :)




    auch für alle Mitleser: "Oder können kleine/leichte Damen auch nur mit Kindersegel und 200L Schwert-Tanker Surfen?"


    Ich sehe viele Anfänger*innen im Jahr und empfehle für 50 - 70 kg ein Board >169 Liter mit guter Breite für die ersten Versuche, um sich damit anzufreunden. Alles andere kann evtl. dauern evtl. inkl Abschleppen. Ab dem 2. bis 4. Tag kann man nach Erfolg bei Wunsch

    - runtergehen

    - oder wie viele Binnenseefans mit Böen, Raceboarder, Schwachwindfans, Meerescruiser, Wenigfahrer, etc. dabei bleiben oder sogar noch mehr Liter zulegen, auch nach Boardvoraussetzung im Wettkampf wie Kona One, F2, etc. .




    50 kg klingt nicht nach Kindersegel, 3,5er - 4er und gut

  • Ich würde an deiner Stellen mal versuchen entsprechendes Anfängermaterial einfach mal für einen Tag ausleihen. Und dann schauen was wie besser geht. Bei einem Freund fährt sein Sohn auch deutlich lieber und besser mit den Anfängersachen. Er ist einfach noch nicht soweit.

    Anbinden vom Surfbrett widerstrebt mir, entspricht irgendwie nicht der Surferphilosophie. Ich bin als auch als ich lernte als Jugendlicher niemals angebunden gewesen.

  • Warum soll er da noch Kindersegel verwenden?

    150cm ist hart an der Grenze - da ist der Gabelausschnitt nur bei manchen Segeln passend - das Redback ist gut (haben wir auch in 2,6 ( für unsere 130cm/26kg (!!!) 10jährige Tochter) und in 3,8. die sind sehr gut, vor allem da sie später vollwertige Wavesegel sind. Anfängersegel ist das nicht. Für einen Anfänger (so hört sich Deine Beschreibung an) ist es OK, aber nicht ideal - aber besser als ein Erwachsenensegel.

    Es gibt aber gute Aufsteigersegel - ideal, falls Du noch ein altes findest fand ich perfekt das Severne xs-3. als Rigg das ist super leicht, aber superstabil und taugt definitiv noch für mehr wind und erstes Gleiten. Darauf hat mein Sohn geübt bis zur Powerhalse.

    In SF ist GUN wohl ehr keine alternative, sonst wäre das Loop OK.

    oder auch so ein Mittelding, schön leicht, aber auch zukunftsfähig das Foxx von GA, aber auch kaum leichter und lang nicht so stabil wie das XS3

    Kindersegel aus Monofilm mit alumast hab ich auch nie gekauft, - die sind gut für die aller aller ersten Versuche - oder eben bis sie kaputt sind.


    5qm u

    viiieeel zu groß wenn er noch Anfänger ist. Das Gewicht heißt ja nicht automatisch Kraft, mit 10.

    Oder können kleine/leichte Damen auch nur mit Kindersegel und 200L Schwert-Tanker Surfen?

    ich bin 170cm ,50kg, aber mein Lieblingssegel ist tatsächlich das Redback von meinem Sohn. - und tatsächlich sogar auf dem Ripper.


    ich würde in ein Aufsteigersegel investieren. Verkauf das mini Redback (oder heb es für Starkwind auf) und kauf um die 3,5 - 3,8 als aufsteigersegel und warte mit den Erwachsenensegeln bis 155 oder 160 und bis er sich leichter tut mit dem Handling.


    Mein Sohn ist zwar 12, 3cm größer, 10kg leichter. Er fährt inzwischen am liebsten das Freek, macht aber auch Wirkich Freestyle. Die Gabel hängt press unten im Ausschnitt.