Haltekräfte beim Foilen

  • Moin,

    wie verhält es sich beim Foilen mit den Haltekräften?


    Sieht in vielen Videos so aus, als wären da viel weniger Haltekräfte nötig. Könnt ihr das so bestätigen?


    Komme aus einer langjährigen Verletzung zurück zum Windsurfen und konnte das vorher ganz gut (verschiedene Halsen, ein wenig Springen und Wellen abreiten).


    Bin durch meine Schulter mittlerweile ein wenig gehemmt und hätte gerne schon vorher ne Alternative, damit der Druck nicht zu groß wird, daß alles hält.


    Material ist ein F-Ride 145 und ein Wind Glide von Pryde.


    Danke schon mal und Gruß!

    Serge

  • Kommt drauf an. Beim Freeride Foil sind die Haltekräfte sehr gering und die Stürze relativ harmlos (sehen aber spektakulär aus).


    Wenn man so wie FoilDude unterwegs ist (>60 km/h) sieht die Sache mit den Stürzen vermutlich nicht so harmlos aus….

    Mit einem Racefoilsegel werden vermutlich auch die Haltekräfte hoch sein.

  • Ok, Danke Dir. Vor den Abflügen habe ich auch keine Angst, sondern eher von der Überlastung der Bizepssehne. Da sind weniger Kräfte u.U. Gold wert.


    Wir werden sehen. Leider hat sich der nicht zu bändigende Schmerz schon sehr eingebrannt. Er läßt sich auch mit harten Schmerzmitteln nicht bekämpfen, so daß er mir meist schon die Vorfreude verhagelt hat.

  • Kommt drauf an. Beim Freeride Foil sind die Haltekräfte sehr gering und die Stürze relativ harmlos (sehen aber spektakulär aus).


    Wenn man so wie FoilDude unterwegs ist (>60 km/h) sieht die Sache mit den Stürzen vermutlich nicht so harmlos aus….

    Mit einem Racefoilsegel werden vermutlich auch die Haltekräfte hoch sein.

    Relativ harmlos kann ich aus Erfahrung so nicht bestätigen .

    Die Verletzung auf dem Bild war bei einer Geschwindigkeit von ca 13 Knoten

    IMG-20210629-WA0019.jpg

  • Kommt drauf an. Beim Freeride Foil sind die Haltekräfte sehr gering und die Stürze relativ harmlos (sehen aber spektakulär aus).


    Wenn man so wie FoilDude unterwegs ist (>60 km/h) sieht die Sache mit den Stürzen vermutlich nicht so harmlos aus….

    Mit einem Racefoilsegel werden vermutlich auch die Haltekräfte hoch sein.

    Das ist sehr gut, mir geht es ausschließlich um easy going. Das nimmt den Druck, daß es beim Fahren mit Finne unbedingt gehen muß.


    Zur Not kann die Sehne irgendwann auch ab, aber das würde ich dann lieber im Krankenhaus machen lassen.

  • hey, die Haltekräfte sind mE sehr ähnlich. nicht mehr, nicht weniger.


    der große unterschied ist, dass beim foilen (egal ob freeride oder freerace) alles ein wenig langsamer passiert. dh ruckartige kontraktionen der bizepssehne wirst du bei aufmerksamen foilen nicht haben. haltekräfte bei einfallender böe wie gesagt ähnlich, mal mehr mal weniger.


    wenn du probleme mit den haltekräften beim windsurfen hast, wirst du sie sehr wsl auch beim windfoilen haben. ich gehe mal davon aus, dass du nicht slalom fährst, weil dann würdest du die frage nicht stellen ;)


    meine damit: du kannst verschiedene dinge verbessern/adaptieren, um die eingesetzte kraft deiner arme zu verringern!


    1. richtige segelgröße wählen: solange du nicht slalom fährst, wählst du die segelgröße so, dass du gut ins gleiten kommst bei grundwind mit fächeln/pumpen, aber ca 120% power hast in den böen.


    2. ein segel mit stabilen druckpunkt & perfekt eingestellte tampen: bist du im gleiten, sowie in beiden schlaufen und im trapez eingehängt, sollten deine hände ziemlich knapp neben den trapeztampen auf dem gabelbaum relaxed liegen. fällt eine böe ein wird die durch trapeztampen und deine körperspannung über unterkörper und fusschlaufen in mehr speed umgesetzt. also ein wenig die tampen hin und herschieben und versuchen, dass du beim relaxed gleiten dich mal volle reinhängst und und mit deiner vorderen hand ins wasser greifst (oder mal kurz den boom loslässt ;))

    hierbei helfen:


    3. längere trapeztampen: je länger die trapeztampen sind, desto tiefer liegt dein schwerpunkt. ich bin 178cm und fahre mindestens 28-30er tampen. mit tieferem schwerpunkt, kannst du mit deinem körpergewicht mehr kräfte der einfallende böe OHNE bizepseinsatz abfangen. ein großer vorteil längerer trapeztampen liegt darin, dass dein segel aufrechter steht und du bei weniger wind früher ins gleiten kommst (bei entsprechender technik / erfahrung). beim foilen fahre ich übrigens kürzere trapeztampen (24er) - liegt an der anderen körperhaltung. ein


    4. ToW: im grunde genommen sind alle o.a. punkte auf erfahrung basiert. je länger du surfst, desto selbstverständlicher wirst du das was ich geschrieben habe (automatisch) umsetzen. fängt bei wahl der segel & board(finnen)größe an und hört bei körperhaltung auf.


    greez

  • hm, hast du jetzt deinen beitrag während ich geschrieben habe editiert oder war ich von der foilsess zu müde, dass ich nicht gelesen hab, dass du anscheinend eh fast experte bist ^^


    dann sind meine tips wsl hinfällig. was mir aber noch eingefallen ist:


    durch die längeren tampen sind meine arme fast immer gestreckt, fällt eine sehr starke böe ein benutz ich egtl nicht den bizeps (weil gestreckt) sonder meine unterarme, hände und obere rückenmuskulatur/schultergürtel um das segel stabil zu halten.


    vll hilfts ja. achja und foilen wird dann nach so 50-100x auch ein wenig fad, dann willst du wieder finnen surfen ;)

  • Die Haltekräfte sind bei freeride foils viel geringer. Wenn andere mit 8,5 fahren, fahre ich mit 4,9 oder Max 5.5. da müssen die Haltekräfte viel geringer sein. Oft steht man ja nahezu aufrecht auf dem Foil.

    Zusätzlich kann man super mit den Füßen pumpen (und die Arme außen vor lassen).

  • Die Haltekräfte sind beim foilen, ganz besonders beim fliegen, deutlich geringer. Mit racefoil aufgrund des noch geringeren Wiederstand noch geringer. Vorteil vom geringen Windbedarf kommt aber nur mit pumpen zustande. Beim passiv angleiten sind die Haltekräfte wenn man ganz langsam ist größer.

  • wie gesagt, find ich nicht. ich foile wenn ich nicht finne fahren kann. d.h. wenn zu wenig grundwind also von 6kn bis 20kn böen.


    gear: patrik foilride 125, starboard supercruiser & severne foilglide 7.0.


    fällt eine böe um die +16kn ein, dann fahr ich sehr hart am wind und muss mE genauso viel kraft aufwenden, wie beim normalen surfen auch.


    Pumpen kommt dann auch noch dazu bei wenig grundwind. also ob foilen wirklich so viel weniger deine arme & schultern beansprucht? ich finde nicht...

  • meine rechte Schulter war ziemlich zertrümmert. Wenn ich übertreibe, merke ich den Nervenplexus - er feuert dann in die rechte Hand - beim Windsurfen mit SL-Boards/Riggs ein Thema, was ich gespürt habe.


    Habe ich nun beim Race-Foilen nur seltenst (wenn ich extrem pumpe).


    Und beim Freeriden (fährt man ja im Gegensatz zum Foil-Racen viel aufrechter und im Vergleich zu den umgebenden Windsurfern mit ca. 1,5 qm weniger Segelfläche) gar nicht.


    Finde Haltekräfte, Kraftaufwand et cet. wesentlich niedriger, insbesondere beim Foil-Freeriden.

  • -die "echten" Foilboards haben eine inzwischen ziemliche harmonische Volumenverteilung über die ganze Länge und sind aufgrund ihrer Kastenartigen Form sehr kippstabil beim Schotstart. Das Foil hilft in der Tat und macht das Ganze kippstabiler - es wirkt ja wie eine riesige Finne.

  • Sieht ja übel aus das Knie? Kann es leider nicht genau sehen. Was für einen Sturz hast denn dafür gebraucht?


    Hatte in meinem normalen Surfleben ohne Foil eigentlich nie was und schon gar nicht so eine Nummer. War allerdings auch eher Oldshool unterwegs.


    Kann mir bei Foilen aber schon gut vorstellen, daß durch die Höhe beim Runterkommen andere Kräfte am Start sind und gerade bei Abgängen über die Leekante auch größere Hebel wirken.

  • als ich mit Foilen Anfang 2019 anfing - gab es ja bez. der Unfälle, Unfallhäufigkeiten, Verletzungen - sehr viel Unsicherheit und Befürchtungen.

    Wurde auch in den Foren so kolportiert/diskutiert.


    jetzt, Ende der Saison 2021- sehe ich das selber nicht mehr so.


    Du bist halt viel langsamer als auf dem SL-Geschoß (Ausnahme Foil-dude und Mias) - also weniger kinetische Energie.

    Du stürzt zwar spektakulär ab und zu - aber nichts passiert (Helm, Impact Vest, Protector trage ich natürlich).


    Einzelne Verletzungen - wie bei jeder "Extzremsportart", werden immer vorkommen - aber Windfoiling ist kein Unfall-trächtiger Sport.