Anfänger Foil Fragen

  • Guten Morgen !


    Nachdem ich letztes Jahr festellen musste, dass es kein Spaß bringt mit einem Wingfoil und einem Windsup Allround Brett mit dem Windfoilen anzufangen haben wir nun einiges besser gemacht. Wir zählen uns zu den glücklichen Besitzern eines Stingray 140lt Bretts mit einem Infinity i76 und i99 Flügel, letzterer vor allem aus dem Grunde, dass wir bei möglichst wenig Wind schon aufs Wasser können und vor allem das Foilen laaangsam und ruhig lernen.


    Letztes Wochenende konnten wir die Kombi einweihen mit dem i99. Während des Aufbauens frischte es auf gute 15-17 Windstärken und ich hatte schon Angst, dass es nun viel zu viel war. Ging aber alles gut und schon nach zwei Schlägen flog ich permanent und war EXTREM beflügelt, kam aus dem Lachen und Jubeln nicht mehr raus. Es war ein Traum! Auf eine super besondere Art und Weise ist mir das Foil an dem Tag wie die Finne ans Herz gewachsen, auch wenn es "anders" ist.


    Vor zwei Tagen ging es dann an meine 2. Session. Zuerst mit Finne und 8.8er bei 11-12 Knoten schätze ich. Da die Böen deutlich mehr hatten reichte es um sehr oft mit Pumpeinsatz auch ins Gleiten zu kommen. Dann baute ich das Foil mit 5.8er no cam auf und als ich ins Wasser ging merkte ich schon, mist deutlich weniger Wind. Vielleicht hatte es 8 Knoten nur noch, es sah nach nichts aus. Ich hatte NULL Druck im 5.8er sodass selbst Pumpen irgendwie nicht möglich war. Habe dann einfach mal zum 8.8er 2cam gewechselt und aufeinmal hatte ich Druck im Segel dass es zumindest fürs langsame Dümpeln reichte. Als dann Böen kamen habe ich mit aller Kraft versucht zu Pumpen, was mir auch ab und zu gelang, allerdings hatte ich das Hauptproblem (und da kommen wir zu meiner Frage) dass ich Druck auf die Lee Kante mit dem hinteren Bein geben musste um hoch zu kommen, aber sobald das Foil raus kam ging plötzlich die Luv Kante extrem hoch und ich hatte das Gefühl, dass wenn ich nicht aufpasse, ich mir meine Fußgelenke jeden Moment breche. Das Brett ging komplett in Schräglage , Luv Kante hoch, Lee Kante blieb unten. In den ersten Versuchen war ich noch nicht in den Schlaufen. Versuchte es dann mit vorderer Schlaufe, um Druck auf die Hacken zu geben. Aber es war einfach komisch und fühlte sich nicht richtig an.


    Meine Frage: Kann es an der falschen Kombination von Segel Foil Mast Brett liegen? Ich habe nur einen 60cm Mast drunter und den Riesen Front Flügel. Das Brett ist ja schon sehr groß eigentlich müsste es doch reichen für ein 8.8er ? Kann ich irgendwas am Setup ändern, dass die Luvkante nicht in die Höhe geht bei den grenzwertigen Bedingungen? Meine Vermutung: Ist das Segel zu groß für den Flügel bzw für den Mast?

    Ich glaube wenn das nicht gewesen wäre hätte ich ein paar schöne Flüge bei minimalen Wind gehabt..


    Danke vorab für jeden Ratschlag !

    - Ein Foil Infizierter

  • lies mal den foilguide Foilguide V3 vereinfacht und "verbessert" für die Saison 2021, vg Boris da gibt es viele antworten...


    m.M. musst Du erst abfallen, dann in die Schlaufen und mit einem kick von oben des hinteren Fußes auf das Brett geben, dann hebt das Brett

  • Danke dir werde ich mir mal durchlesen. Aber abgefallen bin ich immer, anders konnte ich das Brett nicht ins Fliegen bringen. In dem Moment wo ich den Kick gegeben habe, neigte sich die Luvkante schnell nach oben , das Brett ging in Schräg lage und ich konnte es kaum durch Druck auf die Hacken in waagerechter Lage halten.


    Kurze Ergänzung: Man sieht ja immer ganz klar dass das Board sich wenn dann in Luv Richtung nach unten kippt. In dem Guide ist das auch unter Am Wind fahren beschrieben. Allerdings kippt mein Brett ja komplett in die andere Richtung, ziemlich ekliges Gefühl dann

  • Du schreibst, dass Du Druck auf die Leekante gegeben hast. Wo stand dein hinterer Fuß? Wenn das Foil zu langsam ist, dann wird es schwammig und kippt zu der Seite die am meisten belastet ist. Versuche nach dem Anheben das Board weiter zu beschleunigen und auch nicht zu früh abzuheben. Geschwindigkeit ist Dein Freund, da verhält sich das Foil wie ein Flugzeug.

  • -naja, 8,8 ist deutlich zu groß (1,5 qm kleiner als Windsurfen notwendig)


    -um das Foil zum abheben zu bringen: immer vorderen Fuß in die Schlaufe, hinteren Fuss vor der hinteren Schlaufe ca. Bordmitte Abfallen, Anpumpen, beide Knie beugen und rasches Aufrichten ==> Abheben


    -wenn du asymmetrisch die Lee-Seite belastet, kann das Foil nicht gerade rauskommen - sondern nur schräg (Aktion und Reaktion)


    vg, Boris

  • Danke für die Tipps, werde es dann wohl mal mit kleinerem Segel nochmal versuchen denke ich.

    Zuerst steht der hintere fuß mittig bis leicht in Lee Seite des Bretts. Beim Anpumpen wandert dann der vordere Fuß in die Schlaufe beim Abfallen und Geschwindigkeit aufnehmen. Da beginnt das Brett zu steigen und ich wollte wegen der Problematik erst recht auch in die hintere Schlaufe also stand mein Fuß dann in dieser Phase meistens vor der hinteren Schlaufe natürlich auf Luv Seite, das Brett kippte trotzdem.

    Werd wohl noch bisschen experemtieren müssen, dachte aber dass man evtl sagen könnte dass Mast zu klein ist weil er ja als Hebel wie bei der Finne wirken müsste für das große Segel oder eben das Segel zu groß

  • Das 8.8 ist für diese Combi zu gross.


    Anpumpen und Kick auf das hintere Bein ist ok ... aber der Kick muss zentrisch erfolgen, ja keine Kante Belasten, denn mit der Kantenbelastung gibst gleich einen Steuerimpuls, den Du nicht zu bändigen bekommst.


    Und wie oben schon beschrieben, am Anfang lieber genügend Geschwindikeit aufbauen bevor Du abhebst.

    Life beginns at 10kn - Foilstyle ist Spass, wenn andere noch auf Wind warten ...

  • Das 8.8 ist für diese Combi zu gross.

    Nur aus Interesse halber: Was müsste man denn ändern damit man mit 8.8 foilen könnte und die Kombi somit passen würde? Woran scheitert es? Zu kleiner Mast? Zu kleines Heck? Würde mir ja in Zukunft sowieso noch ein 90er Mast zulegen müssen wäre nur Interessant zu wissen ob das Auswirkungen hätte auf das Problem.


    Und wie oben schon beschrieben, am Anfang lieber genügend Geschwindikeit aufbauen bevor Du abhebst.

    Das ist leichter gesagt als getan ich bin gefühlt gestorben so anstrengend war das Pumpen , musste danach sicherlich erstmal 5 Minuten komplett mit beiden Armen auf der Gabel ausruhen ^^ Apropos Gabelbaum: Habe ich über der Schulter, also wie beim Finne surfen, ist das ok?

  • "Der breiteste der drei Infinity Wings besitzt die größte Flügelfläche aller mit dem Hover Glide kompatiblen Frontflügel. Das sorgt für hohe Stabilität schon bei niedrigen Geschwindigkeiten – der Infinity-Flügel liefert immer genügend Auftrieb."


    der i99 Flügel ist ein riesiger low-aspekt flügel, mit einer gewaltigen Fläche. Geringer Speed notwendig zum "Take-off" und zum Obenbleiben, spez. in der Halse. Er braucht kein 9 qm Segel - er wird das auch nicht so mögen.


    Ein 9 qm passt zu einem schlanken Highaspekt Foil, das wiederum ein 91 cm breites Foilboard besser findet als ein schmales (86 cm geht auch).

  • Mit 5-6 m2 kannst du auch viel einfacher Pumpen.


    Ich mach das meiste beim angleiten nicht über das Segel, sondern eher über eine Pumpbewegung mit den Füßen.


    Balz Müller auf YT ein Tutorial „how to Foil“. Da geht er auch drauf ein.

    https://youtu.be/vrupMZ1qyrk


    Das mit dem gepumpe über die Füße bezieht sich bei mir aber auf ein 110L Board. Wie es bei einem 140l Board funktioniert weiß ich nicht.


    Ich fahre NIE größer als 5,5. 5,9 macht noch Spaß, ist aber m.M.n. nicht nötig (bei den low-Aspekt Foils).

    Würde definitiv unter 8 bzw. 7,5 bleiben

  • Moin,


    wie Boris schon geschrieben hat: der Infinity 99 ist ein Riesen Frontflügel. Beim 76er habe ich bis 8.0m2 problemlos benutzt, mehr Frontwing braucht es eigentlich auch nicht.


    Gruß, David

  • Um einmal die Materialdiskussion bei Seite zu lassen: Diese Verschneider gibts leider oft am Anfang. Grund dafür ist meistens eine falsche Belastung. Das Foil reagiert viel extremer auf die Belastungen, als die Finne. Es kann also sein, dass du etwas zu viel Druck auf die Zehenballen gibtst und dir deshalb die Leekante abrauscht. Vielleicht hast du auch ein bisschen zu wenig Körperspannung. Mir hat es am Anfang geholfen, nicht zu pumpen, schon eingehängt zu sein und passiv anzugleiten. Das Pumpen ist am Anfang auch sehr schwierig - lass das mal weg bis du ein gutes Gefühl fürs Fliegen hast. Erst dann langsam rantasten und evtl. ein kleineres Segel nehmen.


    Mit ein bisschen Übung legt sich das und es wird nach 5-10 Sessions nicht mehr vorkommen. Aber ich glaube wir hatten dies alle mal. Ich hab anfangs so verschnitten, dass ich eine Gefahr für die anderen auf dem Wasser war. Sobald die Kante wegkippt, hat man auch keine Chance mehr, das aufzufangen. Bitte unbedingt aufpassen, dass du nicht aufs Foil fällst, wenn das Board nach Lee wegzieht. Und genug Platz um dich rum haben, damit du keinen anderen Surfer abschiesst.

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • Hab nun zwei Tage mit windfoil und 7.1 hinter mir:


    - Tag 1 8-12 knoten, fliegen ging ab ner böe los und kein kippen der Luv Kante mehr , extrem anstrengend in den Armen

    - Tag 2 11-17 knoten, konnte sofort in die Fußschlaufen und immer noch kein kippen des bretts


    Folglich lag es einfach nur an einem zu großen Segel. Mein Problem ist, dass es mir nicht möglich ist unverkrampft zu fliegen, ich muss mein mastarm kurz halten, kann mich nicht in den trapez legen , muss ich die tampen kürzer stellen als beim finnensurfen? Mast ist so hoch wie möglich gewesen , also über Schulter unter Kinn.


    Noch ein Problem ist, dass ich meine Beine fast nicht durchstrecken kann, permanent habe ich Druck in den hinteren Fuß und muss immer mal wieder kicken damit das Ding oben bleibt.

    Auch generell brauch ich extrem viel Kraft das foil raus zu bekommen.

    Mastfuß ist ganz unten in der schiene, der foil auch schon in der Schiene ganz vorne (also näher zum mast).

    Meine Freundin schafft es nicht die Kombi zum fliegen zu bekommen, denke schuld ist der 60cm mast oder was meint ihr?


    Leider ist das foilen bisher nur verkrampft , irgendwas stimmt noch nicht.. Schlaufen sind mittig und hinten.



    Noch etwas positives: der front flügel ist der Hammer. Es fühlt sich so schnell an , aber es sind nur 20-25kmh, der foil ist also auf max 30kmh begrenzt , man fühlt sich sicher, schneller wird es nämlich nicht und ich hatte keine angst selbst bei Böen um die 25knoten damit klarzukommen , ging ohne probleme . Jetzt muss ich mich nur noch das verkrampfte raus bekommen

  • Ich habe das Slingshot-Foil immer in Position C gefahren, da ich sonst zu viel Druck auf dem hinteren Fuß hatte. Das empfinde ich beim Windfoilen als sehr unangenehm. Gabelbaum fahre ich höher und Tampen 26er statt 32er bei Freeridefoils wie dem Slingshot. Dadurch kann man eine aufrechtere Position einnehmen ohne zu sehr zu verkrampfen.


    Welchen Heckflügel benutzt Du? Der 48er wird ja anders als der 42er montiert, das kann auch ein Grund sein….


    Gruß, David

  • -die Trapeztampenlänge ist länger als beim Windsurfen: also eher 30-32 wenn vorher 26-28 beim Windsurfen


    -zuviel Kraft aufs das hintere Bein: versuche mal Mastfuß 2 cm zurück

  • Hi Boris,


    Du fährst aber auch Racefoils mit breiten Boards, das ist nicht ganz vergleichbar denke ich. Ich habe jetzt ein etwas racigeres Foil (vorher Slingshot und Moses 890) und komme mit ausliegenden Schlaufen besser klar und fahre mittlerweile auch wieder längere Tampen. Der Infinity 99 ist ein Trecker, da stehst Du aufrecht auf dem Board, dementsprechend deutlich dichter am Segel.


    Gruß, David

  • stimmt natürlich - aber auch auf dem foil-ride 125 mit dem Balz Pro, 6,0 qm und welle fuhr ich meine Trapeztampen viel länger als früher - sicher plus 2 zum Windsurfen. Also auch den 125 m it dem Foil kann man "raciger" fahren.


    Der Schlüssel dürfte in der unterschiedlichen Windfoiltechnik liegen: aufrecht stehend, näher am Rigg ala Freeride Windfoiling und eben Gewicht und Körper raus - Freeracig - baucht aber längere Trapeztampen.

  • In welcher Position hast du den Mast auf der Fuselage befestigt?

    Position B


    Ich habe das Slingshot-Foil immer in Position C gefahren, da ich sonst zu viel Druck auf dem hinteren Fuß hatte. Das empfinde ich beim Windfoilen als sehr unangenehm. Gabelbaum fahre ich höher und Tampen 26er statt 32er bei Freeridefoils wie dem Slingshot. Dadurch kann man eine aufrechtere Position einnehmen ohne zu sehr zu verkrampfen.


    Welchen Heckflügel benutzt Du? Der 48er wird ja anders als der 42er montiert, das kann auch ein Grund sein….


    Gruß, David

    Hmm vielleicht sollten wir auch mal Position C ausprobieren. Und anscheinend definitiv kürzere tampen.. Heckflügel den Standard der beim Paket dabei ist, ich denke dass ist der 42er.


    -die Trapeztampenlänge ist länger als beim Windsurfen: also eher 30-32 wenn vorher 26-28 beim Windsurfen

    Moment, im Foilguide steht aber: "-Tampen-Länge: wir fahren beim Foilen deutlich kürzere Tampen als beim normalen

    Windsurfen". Also nun bin ich verwirrt.

    -zuviel Kraft aufs das hintere Bein: versuche mal Mastfuß 2 cm zurück

    Der Mastfuß ist schon GANZ hinten in der Schiene, weiter gehts nicht ^^



    stimmt natürlich - aber auch auf dem foil-ride 125 mit dem Balz Pro, 6,0 qm und welle fuhr ich meine Trapeztampen viel länger als früher - sicher plus 2 zum Windsurfen. Also auch den 125 m it dem Foil kann man "raciger" fahren.


    Der Schlüssel dürfte in der unterschiedlichen Windfoiltechnik liegen: aufrecht stehend, näher am Rigg ala Freeride Windfoiling und eben Gewicht und Körper raus - Freeracig - baucht aber längere Trapeztampen.

    So ganz schlau werde ich nicht aus Ausführungen. Mein Problem ist wenn ich aufrecht foile halte ich das Segel aus den Armen heraus, müsste dann ja heißen dass ich die Tampen deutlich kürzer machen müsste ? Werde mal Vario Tampen montieren und berichten..

    Ich habe auch mal versucht racig zu fahren und mich nach außen zu lehnen und wie beim Finnesurfen Druck auf die Finne (also dann das Foil) zu geben. Das ging sogar teils auch, ich konnte nur feststellen dass es ein Tick schneller wurde, habe aber nicht zu viel damit rumexperimentiert.


    Mein Problem ist glaube ich dass ich ein Race Brett habe mit außen liegenden Schlaufen (Stingray 140L) in Kombination mit einem Trecker an High Aspect Foil wie dem Hover Glide fwind mit i99. Also der Foil ist anscheinend dafür konzipiert aufrecht zu fahren (warum auch immer nicht "racig" geht) und mein Brett verhindert dies ein wenig durch die Schlaufen?!


    Das größte Problem ist wohl dass ich nicht einen erfahrenen Windfoiler mal eben aufs Brett schicken kann zum testen und beurteilen. Dachte es wird beim Foilen einfacher als beim Finnensurfen aber irgendwie scheint es mindestens genauso kompliziert :D