Wertes Forum,
ich möchte hier einen Thread starten um miteinander zu diskutieren, warum der Slingshot im Zuge einer Böe oder auch der Abfallimpuls beim Angleiten physikalisch so wirkungsvoll ist. Es geht also um theoretische und praktisch erlebte Physik. Ich fang gleich mal mit ein paar Gedanken an:
Es ist zweifellos ein hochdynamischer Abfall-Prozess, bei dem die Zunahme des wahren Windes und dann gering verzögert des Fahrtwindes und damit des Kraftvektors des scheinbaren Windes eine Rolle spielt. Der Kraftvektor wird nicht nur größer, sondern ändert dabei auch mehrfach seine Richtung (in Bezug auf a) Rigg und b) die Boardlängsachse). Der Windsurfer setzt auf tieferen Kursen sein Gewicht speedoptimaler ein (und kann ein größeres/auftriebsstärkeres Segel dichthalten). Der Windsurfer nutzt seinen Spielraum, den er bei der brauchbaren Vielfalt der Anstellwinkel hat (von nahezu im vorderen Bereich killend bis knapp vor dem oversheeting).
In einem anderen Thread: "Gleiten: Dichtholen, Schlaufen ...", den ich nicht kapern will, schrieb ich dazu:
Den potentiell größten Segeldruck und Speed hast Du beim schwungvollen Abfallen a la Slingshot mit bereits hohem Ausgangsspeed - ebenso bear away through the zone of death (bei schnell gleitenden Segelbooten oder -foilern, 49er, Americas Cup) - warum das genau physikalisch ist, würde mich interessieren (eher zu volle Anströmung, Zentrifugalkraft verringert Krängungsmoment, + ? + ?, auf alle Fälle eine hochdynamischer Prozess).
[Um im Gleiten zu bleiben luvt man nur an, wenn man schon (zu) tief war und der Wind den tiefen Kurs nicht mehr ohne Geschwindigkeitsabnahme zulässt.] Ansonsten fördert abfallen den Speed und das Gleiten.
Abfallen verringert den Segeldruck dann, wenn Du eh schon sehr schnell gleitend relativ tief raumschots fährst und Material, Trimm, Können und Mut eine weitere Beschleunigung und/oder tiefere Kurse zulässt.
Mein Zugang ist, dass wer die Physik versteht, besser surfen wird. Und interessant ist es auch.