Gleiten: Dichtholen, Schlaufen, Trapez, Körperhaltung?

  • ...also ich würde es nicht so statisch sehen .....ich greife durchaus auch mal asymmetrisch - und für unterschiedliche Kurse eben auch mal recht unterschiedlich ....


    hier ein Beispiel eines " sehr geübten und erfahrenen Windsurfers" ... ;) ..... man sieht im Viedeo recht unterschiedliche Griffpositionen / Weiten ....siehe z.B. auch bei 1:24 min ....


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  • Ja, die Videos sind super. Eine feste Position muss nicht sein.

    Man sieht auch ganz klar, dass die Hände nicht zum Anluven nach vorne genommen werden.

  • wenn die Bedienung es erfordern kann es natürlich nötig sein mal umzugreifen. Es ist ja auch mal ganz entspannend etwas anders zu greifen. Auch mal breiter zu greifen. In der Halse greift man ja sowieso etwas breiter. Aber die Grundposition bleibt unverändert, das sehe ich auch in dem Video so.

    Und Druckpunktänderungen erfordern eine Änderung, aber bei die heutigen Segel sind schon ziemlich Druckpunkt stabil. Der Ändert sich doch größtenteils durch unterschiedlichen Segeltrim.

  • Wenn du wirklich im Gleiten bist, spielen die Hände doch nur für Steuerimpulse eine Rolle. Alles Gewicht hängt eigentlich im Trapez. Darauf würde ich mein Augenmerk richten. Dann kommen die Hände von selbst dahin, wo man sie gerne hätte.

  • Durch eine Böe raumt der Wind. Er kommt nicht spitzer.

    Siehe Kräfteparallelogramm bei vereinfachender Annahme identen Fahrtwindes.

    Folglich muss man in einer Böe nur dann abfallen, wenn diese aus der Hauptwindrichtung in schralender Weise stark abweicht.

  • Kenne ich vom Segeln auch nur so: Bö fällt ein -> Scheinbarer Wind kommt mehr raumschots -> ich kann anluven


    Außer die Bö hat eine andere Richtung als der Grundwind.

  • Hi ihr!

    Danke für die vielen & schnellen Reaktionen!

    Ich versuche das noch mal etwas genauer zu beschreiben. Also...

    - Ich bin im Gleiten mit Fußschlaufen und Trapez, etwa auf Halbwindkurs, Segel ist gut dichtgeholt. Trapeztampen sind weit Richtung Schothorn.

    - Wenn ich jetzt das Segel etwas nach hinten ziehe, also Unterliek Richtung Board, habe ich das Gefühl ich werde noch mal ein bisschen schneller, bzw. komme besser durch Windlöcherr. Weil ich im Gleiten bin, kann ich das auch machen, ohne dass das Board anluvt. Der Mast ist dann leicht Richtung Heck geneigt.

    - Um den Druck auf den Mastfuß übers Trapez hoch und das Board flach zu halten, bringe ich den Körper noch weiter in Vorlage.

    - Die vordere Schulter ist jetzt ungefähr auf einer Höhe mit dem Mast. Die Hände wandern nach vorne, bis die vordere Hand eigentlich direkt neben dem Mast am Gabelbaum ist. Druck habe ich dabei vor allem im Trapez, aber nicht auf den Händen.


    Ich werde da weiter probieren, vielleicht auch mal was an den Schlaufen ändern. Bisher sind die in der innersten und vordersten Position. Mastfuß ist eigentlich immer in der Mitte, nur bei Seegrassfinne etwa ein Zentimeter weiter Richtung Heck.

    VG!

  • Nachtrag: Das "Problem" (falls es eins ist) ist mir so erst mal richtig aufgefallen, als ich meine neue Seegrass Finne benutzt hatte und deswegen - wird ja hier im Forum öfter empfohlen - den Mastfuß etwas nach hinten gesetzt hatte. Vielleicht bringt es ja auch schon was, wenn ich den Mastfuß auch mit Seegrass Finne wieder etwas weiter nach vorne mache: Das Board bleibt flacher, und ich muss mich nicht so weit nach vorne legen, um Druck auf den Mastfuß zu bringen, kann weiter hinten stehen und die Hände bleiben am Gabelbaum dort wo sie sind :-)...

  • Nachtrag zum Nachtrag

    Eine Überlegung: Je größer das Segel, desto breiter ist es auch, d.h. desto länger ist der Gabelbaum. Je breiter das Segel, desto weiter ist der Druckpunkt vom Mast entfernt, also hinten. Könnte ich da die einfache Regel aufstellen: Je größer das Segel, desto weiter vorne tendenziell der Mastfuß?

  • Welche Segelgröße bist du gefahren? Ich war gestern mit 8.8er 2cam und 360er Lessacher draußen bei Wind um die 14-17 Knoten und es war einfach nur verkrampft. Ich konnte nicht mal ansatzweise entspannt fahren und habe alles denkbare versucht zu ändern, die Symptome ähnelten sich wie du es beschreibst. Habe dann eine 48er Finne drunter geschraubt und auf einmal lief es wie geleckt (bis auf das Board etwas zu viel liftete selbst bei Mastfußposition vorne und Gabelbaum ein Stück runter)

  • Kenne ich vom Segeln auch nur so: Bö fällt ein -> Scheinbarer Wind kommt mehr raumschots -> ich kann anluven


    Außer die Bö hat eine andere Richtung als der Grundwind.

    Die Ansatz ist dabei doch, das ich durch Abfallen den Druck aus dem Segel nehme, da sich durch die veränderte Fahrichtung die Geschwindigkeit des scheinbaren Windes reduziert.

  • Kenne ich vom Segeln auch nur so: Bö fällt ein -> Scheinbarer Wind kommt mehr raumschots -> ich kann anluven


    Außer die Bö hat eine andere Richtung als der Grundwind.

    Die Ansatz ist dabei doch, das ich durch Abfallen den Druck aus dem Segel nehme, da sich durch die veränderte Fahrichtung die Geschwindigkeit des scheinbaren Windes reduziert.

    Das kann man so machen. Meine Antwort soll nur bedeuten, dass der scheinbare Wind bei Böen mehr raumschots kommt.


    Wie man das nutzt und man drauf reagiert, ist eine andere Frage. Wenn am See eine echte Hammer-Böe kommt (z.B. mit

    beinah fliegendem Wasser) bleibe ich lieber am Wind und wettere das erstmal ab.


    Ansonsten falle ich ab, wenn der Wind nachlässt und luve bei Böen sofort wieder an, das ist eigentlich so der Standard

    bei böigen Winden, damit man nicht aus dem Gleiten fällt.

  • wenn du das Segel sehr nahe am mast greifen must überziehst du das segel. Versuche das segel vorne aufzurichten und hinten dicht zu nehmen. Dann ist der druckpunkt wieder hinten. Der segeldruck wird stark zunehmen, aber wenn es zuviel ist ist dein segel tu groß.


    Mastfußposition ist nicht immer logisch nach Schema. Große segel sind oft auch schwerer und drücken die nase stärker runter. (Man fährt sie ja bei weniger wind) ich fahre große segel meistens etwas mehr hinten. Aber komnt stark auf bedingungen und lift vom segel an. Auch da verändert die Segelstellung den optimalen Punkt

  • Ja mach ich ja auch so, alte Schule. Aber die richtig schnellen fallen halt ab.

    Festus Mias hat es ja schon geschrieben, der Segeldruck nimmt ab. Betrachte mal die vektorielle Adition des Fahrtwindes und des wahren Windes. Den Anstellwinkel des Segels wirst du natürlich auf Raumenkurs anpassen müssen. Wenn man dann beschleunigt steigt die Geschwindigkeit und der Druck im Segel wieder an.

  • Den potentiell größten Segeldruck und Speed hast Du beim schwungvollen Abfallen a la Slingshot mit bereits hohem Ausgangsspeed - ebenso bear away through the zone of death (bei schnell gleitenden Segelbooten oder -foilern, 49er, Americas Cup) - warum das genau physikalisch ist, würde mich interessieren (eher zu volle Anströmung, Zentrifugalkraft verringert Krängungsmoment, + ? + ?, auf alle Fälle eine hochdynamischer Prozess).

    Um im Gleiten zu bleiben luvt man nur an, wenn man schon (zu) tief war und der Wind den tiefen Kurs nicht mehr ohne Geschwindigkeitsabnahme zulässt. Ansonsten fördert abfallen den Speed und das Gleiten.

    Abfallen verringert den Segeldruck dann, wenn Du eh schon sehr schnell gleitend relativ tief raumschots fährst und Material, Trimm, Können und Mut eine weitere Beschleunigung und/oder tiefere Kurse zulässt.

  • Na physikalisch nimmt die Geschwindigkeit des scheinbaren Windes erst einmal ab, wenn ich abfalle. Und somit auch der Druck im Segel. Das man dann beschleunigt liegt daran, das aufgrund des geänderten Vektors mehr Kraft vom Segel in Richtung Vortrieb geht.

  • Na physikalisch nimmt die Geschwindigkeit des scheinbaren Windes erst einmal ab, wenn ich abfalle. Und somit auch der Druck im Segel. Das man dann beschleunigt liegt daran, das aufgrund des geänderten Vektors mehr Kraft vom Segel in Richtung Vortrieb geht.

    Oop - sorry. Der erste Teil - was die Geschwindigkeit des scheinbaren Windes angeht - ist natürlich richtig. Der zweite - was den Druck angeht - impliziert aber, dass der Anstellwinkel des Segels relativ zum scheinbaren Wind konstant bleibt.


    Wenn ich mit nem Segelboot abfalle, ohne die Schot zu fieren - oder auf einem Surfbrett ne Halse einleite, und dabei das Segel gezielt dichthalte - trifft das aber nicht zu. Ich denke, die Wirkung des zunehmendes Anstellwinkels (beim Abfallen mit dichtgehaltenem Segel) überfährt die Wirkung der Abnahme des scheinbaren Windes - zumindest kurzzeitig. Deswegen verneigt sich das Segelboot erstmal - und wir spüren einen kurzzeitig erhöhten Druck im Segel.