Fahrverhalten Gun Torro 2020: Anstellwinkel Schwierigkeiten

  • Hallo zusammen,


    ich hab ein Torro 2019 in 6,3 und ein Torro 2020 in 5,7. Bei beiden habe ich Schwierigkeiten den richtigen Anstellwinkel zu finden bzw. ich muss immerwieder im gleiten etwas korrigieren, damit der Trim passt. Beide werden auf einem 2020er Gun Select RDM 430 geriggt. Loosleech ist bis zum Fred gezogen und Schothorn ist ca +2cm gegenüber der Angabe (das hat das Fahrverhalten verbessert aber nicht den Anstellwinkel stabilisiert).


    Das Problem stellt sich bei mir wie folgt da. Beim Angleiten muss ich aktiv mit der Masthand recht lange nach dem passenden Winkel suchen, dann geht alles gut, jedoch muss ich den Winkel auch während der Fahrt aktiv mit der Masthand wieder einstellen. Bei den meisten Segeln die ich bisher hatte, war es sehr einfach den Anstellwinkel zu finden und er hat sich wie von selbst eingestellt, wenn die Windrichtung sich leicht änderte.

    Ich dachte das die Trapeztampen zu weit hinten sind aber wenn ich sie weiter nach vorne eingestellt habe dann wurde es nicht besser und es das Segel war deutlich „bockiger“. Ich hab einiges mit den anderen Trimmmöglichkeiten versucht aber bisher hat nicht viel geholfen. Das 6.3 er verhält sich noch deutlich besser, das 5.7er konnte ich erst heute einmal testen und ich muss sagen ich war sehr enttäuscht. Können die Gun-Segler unter euch mir vielleicht sagen was hier falsch läuft oder sind die Torros sensibel was den Anstellwinkel angeht? Wo habt ihr eure Trapeztampen platziert?


    Bedingungen heute am Dümmer waren schon stark, hätte auch 5.0 nehmen können, Windrange und Leichtigkeit des Riggs stimmen. Normalerweise würde ich einfach etwas weiter testen, aber das 6,3er zeigt das gleiche Verhalten, wenn auch nicht so ausgeprägt und das bin ich schon öfter gefahren. Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps die mir helfen können schneller die optimalen Einstellungen zu finden.


    Viele Grüße,


    Tobias

  • ist halt ein wavessegel, wenn auch mit viel Power.

    Die sind halt agiler als Nen freeride oder racesegel

    Klar, aber meine NPs sind auch Wave Segel und haben das Problem nicht der Winkel stimmt da. Vielleicht hätte ich es besser beschreiben müssen, die Masthand muss korrigieren nicht die Segelhand. Bei den NPs muss ich nur die Segelhand verändern, die Masthand brauch eigentlich so gut wie nichts machen. War auch bei den Maui Sails Fire und North Ice, Dukes, Natural so die ich gefahren bin.


    Wenn es wirklich eine normale Segeleigenschaft ist, dann müsste ich wechseln.

  • also ich fahre nur wavessegel oder 2 cam


    Wavessegel sind halt nervös


    Könnte es nicht auch ein trimmproblem sein? Zu wenig downhaul, Segel werden kopflastig und nervös oder zu viel achterliek, das killt auch den Druckpunkt.

    Die neuen Segel wollen z.t. wirklich nur eingehängt werden

  • Könnte es nicht auch ein trimmproblem sein? Zu wenig downhaul, Segel werden kopflastig und nervös oder zu viel achterliek, das killt auch den Druckpunkt.

    Die neuen Segel wollen z.t. wirklich nur eingehängt werden

    Trimmproblem könnte es schon sein. Downhaul ist bis zur Fred Makierung. Das Profil ist harmonisch, Latten so gespannt, dass keine Falten drin sind. Kopflastig ist es definitiv nicht. Bei der Achterliekspannung bin ich nicht ganz sicher, also 2 cm mehr als angegeben brauche ich damit minimal Zug zu spüren ist, wenn ich weniger gebe wandert der Druckpunkt recht stark. Am Spot meinten einige auch das Gun immer mehr Achterliek bräuchte.

  • Das Gun Torro ist kein Wave Segel, es ist konzipiert als Freemove Segel. Fahre selber ein älteres 6,6 er. Dieses ist ein aus meiner Sicht ziemlich unkompliziertes Segel, Vorliek bis zum zum Fred, Achterliek mit nur leichter Anspannung ( ca.+ 1cm) und gut ist.

    Bei den neueren Gun Segeln ( ca. ab 2018)

    sollte man das Achterliek nur einhängen.

  • Das Gun Torro ist kein Wave Segel, es ist konzipiert als Freemove Segel. Fahre selber ein älteres 6,6 er. Dieses ist ein aus meiner Sicht ziemlich unkompliziertes Segel, Vorliek bis zum zum Fred, Achterliek mit nur leichter Anspannung ( ca.+ 1cm) und gut ist.

    Bei den neueren Gun Segeln ( ca. ab 2018)

    sollte man das Achterliek nur einhängen.

    So hatte ich das auch verstanden, unkomplizierte Freemove Segel, aber selbst meine Wave-Segel sind nicht so sensibel.


    Was das Achterliek angeht hab ich mich vielleicht falsch ausgedrückt, ich stelle den Gabelbaum 2 cm länger ein als die Empfehlung und hänge dann das Achterliek ein, da ist kein Zug drauf. Wenn ich den Gabelbaum auf die genaue Länge einstelle dann liegt das Segel zu stark am Gabelbaum an und fühlt sich total schwammig an.

    Bei meinem Rapid ist es auch so die Angaben für die Gabelbaumlänge sind zu kurz, das ist ja oft so. Das Rapid ist nicht nervös und fährt sehr gut, Anstellwinkel ist unproblematisch.

  • Ich denke, es gibt zwei prinzipielle Trimm-Möglichkeiten:


    1. Viel Vorliekzug, bis Latte über der Gabel den Mast nur noch zur Hälfte oder wenig überragt, dann möglichst wenig Zug, vielleicht sogar negativen Trimm am Achterliek (ggf. 0 oder Negativtrimm, damit sich unter Winddruck ein ausreichendes Profil bildet).


    2. Wenig Vorliekzug, sodass die Latte über der Gabel dem Mast diesen sogar um bspw. 1 cm überragt.

    Dann muss man am Achterliek kräftig ziehen, damit das Segel nicht zu bauchig ist.


    Trimm 1 mache ich bei Starkwind,

    Trimm 2 mache ich bei Mittelwind, geht auch bei Starkwind.


    Früher habe ich nur nach Version 1 getrimmt, jetzt mag ich auch Version 2 sehr, fast sogar lieber als Version 1.


    Bei Version 2 arbeitet das Segel mehr, ist weniger druckpunktstabil bei Überpower, aber der Anstellwinkel lässt sich viel leichter finden, da Druckpunkt weiter vorne da Masttasche zur Profilbildung beitragen kann. Das Segel zieht dann rasch nach vorne und nach Luv, Höhelaufen geht besser, es stellt sich leicht selbst in die richtige Position.


    Das trifft für meine Freeride- und Wavesegel zu ( Gun Future 2x).


    Versuch es mal mit beiden Versionen.

    Ich denke, der Anstellwinkel stellt sich leichter „wie von selbst“ ein, wenn Du mal am Vorliek weniger ziehst und dafür am Achterliek mehr.


    Berichte mal, wie es weitergegangen ist.


    Viele Grüße


    Patrick

  • @ Papapatrick:

    Ich habe auch seit kürzerer Zeit ein älteres Gun Future 8.1, und trimme das auch immer so wie bei Dir unter Trimm 2 beschrieben. Dachte lange ich trimme das falsch wenn die Segellatten den Mast überragen, aber habe dann festgestellt dass das funktioniert, dass das Segel (ggf. mit einem mittleren Ruck) dann eigentlich gut umschlägt. Schön zu lesen dass das andere auch so machen, und dass wohl nicht ganz falsch ist was ich hier mache :)

  • Bei Gun habe ich noch nicht nachgefragt, werde ich wohl machen. Leider habe ich keine Bilder vom aufgerigten Segel aber Das Profil war harmonisch, definitiv nicht flach, das Segel lag etwas am Gabelbaum an.


    Ich war von meinem Rapid aus 2018 ausgegangen, da muss das Vorliek bis zum Fred getrimmt werden, dann passt es. Wenn ich beim Rapid dort etwas weniger Vorliekspannung anlege merk ich wie es kopflastiger wird. Anstellwinkel lässt sich aber immer noch viel leichter finden als beim 5.7er Torro.


    Markierungen können natürlich immer mal etwas abweichen, deswegen wollte ich hier nachfragen. Vielleicht hat hier einer ein Torro aus 2018-2020 und kann was zum Trimm sagen, ältere Modelle können stärker abweichen. Alle meine Guns sind aus 2018-2020 mit älteren habe ich keine Erfahrung.

  • ... nachdem ich das 2018er Torro in 6,6 hatte ...und nun ein 2020er Torro FR in 6,9 .... und durchaus auch ein wenig ..."nachtüffteln" musste .... (Nun ja ein 6,9r Segel als 5-Latten Freemove-Segel ..ist eben auch kein Freeiride,- oder gar Freerace Segel ...)

    - kling Deine Trimm-Beschreibung für mich noch nicht 100% stimmig.


    => was mich dazu noch interssieren würde - wie rotieren denn die Latten ?


    Meine Erfahrung + die Rücksprache mit der freundlichen und kompentenen Gun-Service Hotline ist:


    (wie gesagt 6,9 Torro FR - zuerst mit Gun Expert SDM 430 - dann mit Gun Select RDM 430 ...)


    - Ich fahre jetzt das Vorliek sogar etwa 1 - 2 cm, LL ÜBER Fredy ...


    - das Achterliek ca. 1- 1,5 cm über Neutral-Stellung (= quasi nur eingehängt) ...


    => Dadurch liegt das Segel im aufgebauten Zustand keinesfalls an der Gabel an .... bei (simulierten Winddruck - stark) berührt das Segel auf dem letzen 1/3 der Gabel - diese leicht.


    => Ergebnis:


    1. Segel rotiert nun wie Butter (wie ein Wave-Segel ;) ) - um den Mast

    2. Gutes, dynamisches Angleiten ...mit anschließender 1-maligen Druckpunktveränderung - leicht nach hinten ...was ich gerne mag .... un da bleibt er dann auch ..... selbst bei den "Monsterböen " .... :thumbup: ... ich fahre dann die Trapez-Tampen ...ca. 6-8 cm weiter hinten als bei meinen Simmer ....


    3. Top-End ... nicht ganz so extrem hoch (für ein 6,9er 5-Latten-Segel) wie vorher mit dem SDM-Mast ..aber immer noch sehr, sehr gut ....

  • Danke erstmal für all die Rückmeldungen.


    Im Aufgebauten Zustand liegt das Segel nicht an der Gabel an erst bei Winddruck, aber ich stimme euch zu wenn dann eher mehr Achterliekspannung als weniger. Ich werd auch mal etwas mehr LL trimmen also nicht nur bis Fred und schauen ob es besser wird.

    Lattenrotation war sehr gut, habe ich nicht gespürt aber es war auch echt ordentlich wind, die meisten in meiner Gweichtsklasse sind eher 5,3 oder noch kleiner gefahren, da ist Lattenrotation eigentlich nie ein Problem.


    Ich werd auch mal Bilder vom aufgeriggten Zustand machen, dann ist es hoffentlich auch besser verständlich wie es geriggt war.

  • So heute konnte ich wieder surfen und hab das 6,3er Torro verwendet. Die angehängten Bilder sind vom Zustand vor dem losfahren. Boom war 188 Angabe war 186, Vorliek war 452,5 statt 451laut Angabe.

    Das hat nicht gut funktioniert, ich habe danach das Achterliek durchgezogen und dann ging es deutlich besser. Den Anstellwinkel finde ich beim 6,3er deutlich besser als beim 5,7er, aber ganz entspannt ist es auch nicht, ich kann aber Einhändig surfen, das geht beim 5,7er nicht, und es sind nur ab und an kleine Korrekturen nötig.


    Allerdings war es im oberen Windbereich bockig und auch die Höchstgeschwindigkeit war naja, aber das kann ich verschmerzen solange es ansonsten entspannt fährt.

    22773-gun-torro2018-trim1

    22772-gun-torro-2018-trim-2

    22771-gun-torro-2018-trim-achterliek

    22770-gun-torro-2018-vorliektrim

  • Ich fand den Trimm des Torro immer sehr schräg. Bei denen, die ich gesehen habe, stand trotz extremen Loose Leech (nach meinem Verständnis Starkwindtrimm) die Latte über der Gabel sehr weit (tw. 5-10cm!) über den Mast hervor (nach meinem Verständnis Leichtwindtrimm).

    Habe ich bei mehreren Torros mit dem passenden Mast so gesehen.

    Das war für mich ein so krasser Widerspruch, dass ich mir das Segel nicht gekauft habe.

  • Ich kenne auch Torros die man schlecht trimmen kann. Mein Torro 6,3 gehört nicht dazu. Aber wie man erkennen soll dass das Vorliek 1,5 cm länger als vom Hersteller angegeben getrimmt ist erschließt sich mir auch nicht.

  • Ich würde das Segel gerne mal aufgeriggt mit einem SDM Mast sehen.

    Habe keinen 430er SDM, laut Gun soll auch ein RDM verwendet werden.


    Hier die Bilder nach dem Achterliek anziehen:


    22774-gun-torro-12018-trim-achterliek-2

    22775-gun-torrow-2018-leichte-falten

    22776-gun-torro-2018-trim-2


    Auf dem einen Bild sieht man leichte Querfalten, die waren am Anfang nicht da, die Latten waren gut gespannt, ein Nachspannen gab direkt einen S-Schlag.