Hochwasser und Unwetter in DACH 2021

  • Meine Frau und ich haben uns gestern und heute mit einer Schaufel bewaffnet und wie hunderte andere Freiwillige unser betroffenes Gebiet aufgesucht und geholfen.

    Alles so zerstört, nicht zu fassen.

  • Was ich nicht verstehe, warum haben die Hilfs Kräfte keine gesetzliche Handhabe gegen Gaffer und ähnlich unsoziale Elemente, das eine massive Gesetzeslücke

  • Eigentlich wäre ich am SO ins Ahrtal gefahren um Urlaub zu machen, nur mein Hotel scheint weg zu sein :(


    Als mindestens werden wir viel spenden und wieder hinfahren, wenn es möglich ist, um so zu unterstützen

  • Eine meiner Mitarbeiterinnen wohnt (e) seit Mai im Ahrtal. Vorher 1 Jahr Bauzeit. Jetzt Wasser bis ins 2.OG.

  • Hoffentlich mit einer Elementarschäden- Versicherung im Rahmen der WG/HR.

    Bei uns hier in unmittelbarer Rheinnähe wurde die zunächst auch abgelehnt. Nur über die Hauptverwaltung und weil alles andere auch bei der Versicherung ist samt privater KV, wurde das dann im Nachgang akzeptiert.

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
    Tipp Weltmeister F1 2011 & 2013, Tipp Team-Weltmeister F1 2009, 2010, 2011, 2017, 2019, 2020, 2021!


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  • Die Bilder von Erftstadt fand ich persönlich wirklich am krasseste. Wie ist es denn zu diesem riesigen neuen Loch gekommen?

    ich hatte ja noch versprochen, die Entstehung des "Lochs" etwas genauer zu erläutern.

    • erst einmal handelt es sich bei Erftstadt-Blessem eher um ein kleines Dorf als um eine Stadt.
    • Nördlich des Ortes befindet sich seit 1972 eine Kiesgrube.
    • Westlich des Ortes bzw. der Kiesgrube befindet sich die Autobahn A1/A61
    • Zwischen Autobahn und Ort/Kiesgrube liegt die Erft, und ein Fahrradweg.
    • Östlich des Ortes befindet sich der alte Liblarer Mühlengraben, er liegt etwas höher als die Erft.
    • Vor einigen Jahren erfolgte eine Erweiterung der Kiesgrube.
    • In diesem Zuge musste der Eigentümer an der Kante der Grube einen 1,2 km langen Schutzwall und auf weiteren 400 Metern auch eine Hochwasserschutzwand erstellen.
    • Auf den Luftbildern erkennt man, dass nahezu der gesamte Ort unter Wasser stand.
    • Jetzt wird es kurz spekulativ: Ich vermute, dass neben der Erft auch der oben erwähnte Liblarer Mühlengraben an der Überflutung des Ortes beteiligt war.
    • Jedenfalls erkennt man auf den Luftbildern sehr gut, dass ein mehrere Meter hoher Wasserfall sich aus dem Ort in die Abbruchkante der Kiesgrube ergießt.
    • jetzt wieder spekulativ: den oben genannten Schutzwall kenne ich selbst nur von der Seite der Erft, die andere Seite kenne ich nicht. Ich vermute, dass dieser nicht die gesamte Kiesgrube umschließt sondern vermutlich hauptsächlich die zur Erft gewandte Seite gegen eindringendes Wasser geschützt hat. Das Wasser ist dann aber von der anderen Seite in die Kiesgrube gelaufen, an der man niemals solche Wassermassen erwartet hat.


    Der Rest ist pure Physik:

    • zwischen dem Wasserstand auf dem Gelände und der Sohle der Kiesgrube sind einige Meter Höhenunterschied
    • Höhenunterschied bedeutet Gefälle
    • je steiler das Gefälle, desto höher die Fließgeschwindigkeit
    • hohe Fließgeschwindigkeit führt zu hohen Schleppspannungen,
    • hohe Schleppspannungen führen dazu, dass Boden mitgerissen wird
    • und somit dehnt sich der Krater immer weiter aus


    Hätte man die Grube vor dem Wasserzufluss verfüllt, wäre das Loch natürlich nicht entstanden.

    • aber die Kiesgrube war nun mal in Betrieb und deshalb nicht verfüllt.
    • Verfüllung mit Wasser geht schon technich gesehen nicht, weil der Grundwasserstand tiefer liegt und der Kiesboden gut wasserdurchlässig ist. Auch jetzt wird sich der Wasserstand in der Kiesgrube ganz schnell wieder ausgleichen, weil das Wasser über das hydrostatische Gefälle in den Grundwasserkörper abfließen wird.
  • Nachtrag: nach bisherigen Abschätzungen sind etwa 3 bis 4 Millionen m3 Wasser in die Kiesgrube geflossen. Hatte allerdings auch den positiven Effekt, dass die dahinter liegenden Orte dadurch vor einer Überflutung geschützt wurden. Die Erft lag im Abschnitt hinter der Kiesgrube zeitweise trocken bzw. liegt auch jetzt teilweise trocken, weil das gesamte Wasser der Erft jetzt in der Kiesgrube versickert.