Slalomsegel ohne Camber

  • bei 68kg würde ich mich fragen ob es ein 9qm wirklich sein muss.

    Genau das habe ich mir beim lesen auch gedacht. Auch das 140l Brett ist eigentlich viel zu gross.


    Die Technik um ein abgesoffenes großes Camber Segel aus dem Wasser zu bekommen sollte man üben. Am Top anfangen raus zu drücken, dann langsam Richtung Gabelbaum hoch arbeiten. Wenn man es nicht mit schwimmen schafft, Auftriebsweste anziehen...


    Aber bei deinem Gewicht würde ich mir so ein Segel nicht antun wollen. Ich finde (mit knapp 100kg) mein 9,6er auch etwas unhandlich.

  • Chris Limnos (allerdings weiss ich nicht, wie gut du surfst):

    • Ein 100kg-Mann hat wenig Vorstellung, wie es sich anfühlt, mit 68kg zu surfen. Ich wiege seit mehr als ein halbes Leben lang 65 kg , trainiere viel zu wenig und bin auch nicht mehr der Jüngste.
    • Auch ein 68kg-Mann kann das Bedürfnis haben, den Gleit- und somit Fun-Bereich weiter in den lowend-Bereich zu verschieben – mit Finne und grossem Segel oder mit Foil.
    • Wenn schon ein 68kg-Mann im Top-Speed niemals an einen 100kg-Mann herankommt, dann sei ihm die Freude gegönnt, bei 8-9kn mit Finne zu gleiten während der 100kg-Mann am Strand staunt.
    • Somit ergibt für mich ein 9qm-Segel und ein Slalom-Large-Board durchaus auch für ein 68kg-Mann für den Lowend-Bereich Sinn.
    • Ist man mit viel Wind verwöhnt, braucht es das nicht. Da kommt man tatsächlich mit SL-Medium-Board und 7.8qm als Leichtgewicht schon sehr sehr weit.
    • Für SL-Regatten wird der 68kg-Mann das 9.0er nie fahren, weil beim unteren Wind-Limit, welches ja bei 100kg-Mann funktionieren muss, das 9er-Segel bereits zu gross ist.
    • Auf der grünen Wiese würde ich als Leichtgewicht eher die Zwischengrösse 81cm (Patrik 130) statt die klassische 85cm-Breite (Patrik 140) wählen. Wenn das 140er aber bereits vorhanden ist, würde ich damit weiter Erfahrung sammeln. Für mich fühlt sich der 130er bei heimischen Seen und Thermik sehr gut an – oder «fühlte sich gut an»: Das Foil hat diese Traumboard nahezu verdrängt.
    • Zum eigentlichen Punkt von Chris:


      • Full-on-Race-Segel (grosse Masttasche, 4 Camber) ist für mich als leichten Hobby-Racer schon sehr heftig: hartes Profil, grosse Masttasche. Der Unterschied zu 3-Cam-Freerace Segel ist bzgl. Handling gross und passen für mich hervorragend – auch auf ein SL-Board. Grössere No-Cam-Segel würde ich auf einem SL-Board nicht fahren – habe das aber zugegebenermassen nicht ausprobiert – ist mehr vom «Hörensagen».
      • Ein kleineres Full-on-Race-Segel ist natürlich leichter als ein grosses. Gleichzeitig sind aber auch die entsprechenden Bedingungen heftiger und dich stört das das schwere Handling möglicherweise umso mehr. Auf dem Silvaplana-See habe ich z.b. alle Zeit der Welt und keine Störeinflüsse, um ein schweres Segel hochzuziehen.
      • Für mich ist die Formel: Leichte Surfer + 1 Nr. kleiner als die schweren jungs + eher Freerace statt Race-Segel:
      • 9.3: Lowend-Bereich maximal ausreizen, wenn es leicht auffrischt, fährt das Segel mit mir und nicht umgekehrt. Ich fahre das Segel eher passiver als die kleineren Grössen weil die Proportionen nicht so passen.
      • 8.5: Kann ich gut satt fahren, ist aber schon Arbeit und Adrenalin. Mein Empfehlung als grösstes Segel für den unteren Windbereich und als Sweet Spot für das grosse SL-Board.
      • 7.8: grösstes Segel, das sich für mich easy anfühlt. Das kleine Segel für das grosse SL-Board, das grosse Segel für das SL-medium-Board
      • 7.0: tolles Spielzeug mit uneingeschränktem Fun (wenn entsprechend angeblasen).
    • Eine Easy-Uphaul-Shot zum Einhängen wirkt Wunder. Etwas (eingehägt) Hochziehen und so das Wasser aus der Masttasche ablaufen lassen, dann erst weiterziehen. Einfach Geduld und keine Panik.
  • der letzte Punkt ist glaube ich der, der am schnellsten Hilfe bringt:

    easy-uphaul Startschot montieren.

  • Also ich bin auch in der Gewichtsklasse


    Mit 7,8 oder 8,2 2-3cam und 120-130l freerace bist du an einer Grenze wo es noch Spaß macht und nicht zu schwer wird


    Auch 7,5 mit der richtigen pumptechnik kann reichen

  • Bin auch vor kurzen auf slalom segel umgestiegen , wiege 86kg und hätte mein fast abgesoffenes 7.0er fast nicht mehr aus 1,5m Welle rausbekommen. Da hatte ich meine easy uphaul Leine aber noch nicht dran und hoffe dass die im Notfall nochmal hilft.

    Aber einmal richtig abgesoffen ist es wirklich wie einbetoniert .. Wenn dann noch choppig bzw Welle am start ist wird wohl selbst die beste Technik nichts bringen, wenn das rigg senkrecht bzw vertikal im Wasser abgetaucht ist.

    Der beste Tipp den ich da bekommen habe ist wohl es gar nicht erst soweit kommen zu lassen dass das rigg so dermaßen absäuft und kentert. Seit dem denke ich da sehr sehr oft dran wenn ich ins Wasser fall. Vielleicht sollte man auch einfach den gesunden Menschenverstand anschalten ubd bei großem chop nicht mit großem race segel rausgehen wenns nicht stehtief ist.. also flachwasser, gemäßigte windbedingungen (7-12kts grundwind) , easy uphaul und am besten manöver im stehtiefen bereich bzw nahe des ufers !

    Viel spass weiterhin !!

  • Neu 68kg kommt das große Segel ja eh nicht bei so choppigen Bedingungen in Einsatz. Da wäre es eher Brettflach.

    Aber wenn man jetzt nicht den letzten km/h rauskitzel möchte, reich bestimmt auch ein Freerace Segel mit 2 Cambern. Und ohne Camber wird es auch gehen, nur beim SL Board wird es sich etwas untertourig anfühlen

  • bei 68kg würde ich mich fragen ob es ein 9qm wirklich sein muss. Da braucht es doch nichts über 7,5qm.

    Für richtig Leichtwind um die 10knt reichen die 7.5qm auch bei 68kg nicht.


    Zum Thema Segelaufholen von Großsegeln zwei Anregungen:
    1) Möglichst nie wassern ;-)
    2) Easy Uphaul .. kann man sich auch mit einem zusätzlichen Tampen an der normalen Starshot basteln.

  • Racesegel sind halt schon ne Bitch wenn die Tasche voll ist. Selbst das 9,7 würde ich nie mit der normalen Uphaul aus dem Wasser ziehen (Wasserstart ist damit aber auch "spaßig"). Ans Segeltop schwimmen, sanft nach oben drücken und dabei versuchen mit dem Top in den Wind zu schwimmen. Irgendwann greift der Wind unters Segel und nimmt die Arbeit ab. Oder Easy Uphaul...


    Cam oder No Cam auf Slalombrett geht beides. Ich habe nur den Vergleich AC1 in 8,6 und ACX in 8,5. Das AC1 lockt das Board mehr, was in etwas besserer Kontrolle mündet. Aber dafür hat man auch den Handlings- und Gewichtsnachteil des Todes mit dem AC1. Das muss man wollen um das letzte Quentchen an Performance rauszupressen. Ich fahre weiterhin lieber No Cam, bzw wenn Cam dann würde ich zukünftig ein leichtes Freerace (Severne Overdrive z.B.) nehmen.

  • bei 68kg würde ich mich fragen ob es ein 9qm wirklich sein muss. Da braucht es doch nichts über 7,5qm.

    Für richtig Leichtwind um die 10knt reichen die 7.5qm auch bei 68kg nicht.

    Das müssten die Personen in dieser Gewichtsklasse beantworten. Ich kenn da einige in meinem Umfeld, denen würde ich genau das zutrauen. Aber bei wirklich nicht mehr als 10kn, geh ich auch nicht aufs Wasser.

  • Du kannst das Heck unter das zu vollgelaufene Racesegel schieben, am besten so, dass der Segelbauch unter der Gabel zwischen den hinteren Fiußschlaufen zu liegen kommt, dann rinnt schon sehr viel aus der Masttasche heraus und Du kannst bei ausreichend Wind vom Top her Dich runterhantelnd Wasserstarten, oder Schotstarten oder das Rigg über den Mast aufziehen.


    Das Volllaufenlassen gilt es tunlichst zu vermeiden.


    8.4 statt 9.0 dürfte bei Deinem Gewicht oft ide bessere Wahl sein, außer Du willst primär Rosenwind und Ähnliches fahren.

  • bei 68kg würde ich mich fragen ob es ein 9qm wirklich sein muss. Da braucht es doch nichts über 7,5qm.

    Für richtig Leichtwind um die 10knt reichen die 7.5qm auch bei 68kg nicht.

    Das müssten die Personen in dieser Gewichtsklasse beantworten. Ich kenn da einige in meinem Umfeld, denen würde ich genau das zutrauen. Aber bei wirklich nicht mehr als 10kn, geh ich auch nicht aufs Wasser.

    Es reicht die 12 böe

  • Chris Limnos

    Also zum Thema 9 qm: ich sehe das anderst.

    Um überhaupt in's Gleiten zu kommen braucht man ca 12 kt Wind. Vl schafft es jemand bei 10 wenn er gut pumpt aber drunter geht nichts. Da gab es vergangenes Jahr auch einen spannenden Artikel dazu in der Surf...und mit Deinem Gewicht da sollte ein 7.8, max 8.4 mit entsprechender Pumptechnik ausreichend sein. Das kannste dann aber in einer entsprechend größeren Range fahren, das 9er dürfte bei Dir relativ schnell an das obere Limit kommen und auch relativ wenig Spaß machen.


    Zum eigentlichen Thema habe ich eine etwas differenziere Meinung wie so manch anderer hier:

    Ich finde, cambersegel haben den Vorteil dass diese einen großen Trimbereich haben. Darüber hinaus können sie stabil überpowert gefahren werden. Das passt auch gut zum Einsatz mit Slalom Boards. ABER:

    Natürlich kann man auch camberlose Segel mit Slalom Boards fahren und es funktioniert. Sicher nicht so überpowert wie mit Cams, aber es geht im richtigen Windbereich. Sogar erstaunlich gut. Gesetzt Du hast das richtige Revier mit starken und konstantem Wind.

    Ich bin schon etliche Male, wenn ich ohne eigenen Material unterwegs war, einen Falcon mit dem E-Type gefahren und mit dem richtigen Trim (Bauch, Loose Lech) geht das durchaus. Zumindest bei Größen <= 7 qm. Das 7.8 finde ich gar nicht gut in der Combi. Klar ein Slalom Segel fährt sich anderst aber gehen tut das schon und man kann damit auch schnell unterwegs sein. Wichtig ist ja dass das Board genug Lift bekommt aber auch da gibt es SL Boards die eher mehr Lift benötigen andere weniger ganz zu schweigen von der Finne....von daher würde ich das pauschal nicht ausschließen. Ich beneide manchmal die Kollen mit den No Cam Segeln insbesondere beim Wasserstart :)


    Mein Tip: probiere es aus. Am Besten das gesamte Setup. Leihe Dir die Segel Deiner Wahl und schaue wie viel Lift Du mit denen und Deinem übrigen Setup (Finne, Board) bekommst.

  • Also das e Typ ist eines der schwabbeligsten Segel in so großen Größen was ich je gefahren bin


    Da gibt es bestimmt straffere Alternativen von anderen Herstellern


    Und übrigens es wurde vom Salzkammergut geschrieben, bekannt für stabilen Wind eher nicht.

    Jedenfalls nicht bei meinen Besuchen 😳🫣

  • Ja also ist auch nur meine subjektive Meinung. Ich kenne jetzt den angesprochenen Spot auch nicht.


    Ich hab hier Jungs die fahren die genannte Combi freiwillig und zersägen damit Slalom Piloten (Nummernfahrer, muss aber nix heißen) mit SL Material....alles individuelle Themen aber ich will auch nur sagen dass es grundsätzlich funktionieren KANN.

    Von Point 7 gibt's auch ein YouTube Video Cam vs No-Cam Slalom und der No-Cam war nur minimal langsamer - also kann es so schlecht nicht sein zumindest bezogen auf Top Speed. Ich wollte das nur erwähnt haben :)

  • Ich habe ja nicht geschrieben no-cam würde nicht gehen

    Gibt da meiner Meinung nach bessere und eben auch schlechte Konzepte


    Kenne Leute die sind mit jedem Material schnell und ne Nummer im Segel sagt gar nix

  • Chris Limnos (allerdings weiss ich nicht, wie gut du surfst):

    • Ein 100kg-Mann hat wenig Vorstellung, wie es sich anfühlt, mit 68kg zu surfen. Ich wiege seit mehr als ein halbes Leben lang 65 kg , trainiere viel zu wenig und bin auch nicht mehr der Jüngste.
    • Auch ein 68kg-Mann kann das Bedürfnis haben, den Gleit- und somit Fun-Bereich weiter in den lowend-Bereich zu verschieben – mit Finne und grossem Segel oder mit Foil.
    • Wenn schon ein 68kg-Mann im Top-Speed niemals an einen 100kg-Mann herankommt, dann sei ihm die Freude gegönnt, bei 8-9kn mit Finne zu gleiten während der 100kg-Mann am Strand staunt.
    • Somit ergibt für mich ein 9qm-Segel und ein Slalom-Large-Board durchaus auch für ein 68kg-Mann für den Lowend-Bereich Sinn.
    • Ist man mit viel Wind verwöhnt, braucht es das nicht. Da kommt man tatsächlich mit SL-Medium-Board und 7.8qm als Leichtgewicht schon sehr sehr weit.
    • Für SL-Regatten wird der 68kg-Mann das 9.0er nie fahren, weil beim unteren Wind-Limit, welches ja bei 100kg-Mann funktionieren muss, das 9er-Segel bereits zu gross ist.
    • Auf der grünen Wiese würde ich als Leichtgewicht eher die Zwischengrösse 81cm (Patrik 130) statt die klassische 85cm-Breite (Patrik 140) wählen. Wenn das 140er aber bereits vorhanden ist, würde ich damit weiter Erfahrung sammeln. Für mich fühlt sich der 130er bei heimischen Seen und Thermik sehr gut an – oder «fühlte sich gut an»: Das Foil hat diese Traumboard nahezu verdrängt.
    • Zum eigentlichen Punkt von Chris:


      • Full-on-Race-Segel (grosse Masttasche, 4 Camber) ist für mich als leichten Hobby-Racer schon sehr heftig: hartes Profil, grosse Masttasche. Der Unterschied zu 3-Cam-Freerace Segel ist bzgl. Handling gross und passen für mich hervorragend – auch auf ein SL-Board. Grössere No-Cam-Segel würde ich auf einem SL-Board nicht fahren – habe das aber zugegebenermassen nicht ausprobiert – ist mehr vom «Hörensagen».
      • Ein kleineres Full-on-Race-Segel ist natürlich leichter als ein grosses. Gleichzeitig sind aber auch die entsprechenden Bedingungen heftiger und dich stört das das schwere Handling möglicherweise umso mehr. Auf dem Silvaplana-See habe ich z.b. alle Zeit der Welt und keine Störeinflüsse, um ein schweres Segel hochzuziehen.
      • Für mich ist die Formel: Leichte Surfer + 1 Nr. kleiner als die schweren jungs + eher Freerace statt Race-Segel:
      • 9.3: Lowend-Bereich maximal ausreizen, wenn es leicht auffrischt, fährt das Segel mit mir und nicht umgekehrt. Ich fahre das Segel eher passiver als die kleineren Grössen weil die Proportionen nicht so passen.
      • 8.5: Kann ich gut satt fahren, ist aber schon Arbeit und Adrenalin. Mein Empfehlung als grösstes Segel für den unteren Windbereich und als Sweet Spot für das grosse SL-Board.
      • 7.8: grösstes Segel, das sich für mich easy anfühlt. Das kleine Segel für das grosse SL-Board, das grosse Segel für das SL-medium-Board
      • 7.0: tolles Spielzeug mit uneingeschränktem Fun (wenn entsprechend angeblasen).
    • Eine Easy-Uphaul-Shot zum Einhängen wirkt Wunder. Etwas (eingehägt) Hochziehen und so das Wasser aus der Masttasche ablaufen lassen, dann erst weiterziehen. Einfach Geduld und keine Panik.

    Herzlichen Dank für Dein ausführliches Feedback. Es stecken hier einige sehr hilfreiche Inputs für mich drinnen. Nochmals Danke!!! Ich werde mir Deine Antworten noch öfters in Erinnerung rufen. Schöne Zeit und LG