Wingsteuerung zum Abfallen und Anluven?

  • Gibte es beim wingen auch sowas wie Rigsteuerung? Ala Segel vor und zurück? Wenn ja wie sieht das aus? Eine Freundin will das mit foil ausprobieren und ich habe keine Ahnung davon. Wingskaten ist bei ihr kein Problem aber da lenkt man mit den Achsen. Fällt erst auf dem Wasser auf das es beim Windsurfen Segelsteuerung gibt 8|

  • Das muss theoretisch schon gehen, habe aber auch keine Erfahrung. Das "Steuern" bedeutet ja nur, dass der Segel- und Lateraldruckpunkt nicht im Gleichgewicht sind. Das kann meines Wissens auch mit einer Tüte Plastik sein.


    Will sie dann Foilen oder auf einem Longboard ohne Foil wingen? Ersteres geht ja auch gut mit Fusssteuerung, sobald man in der Luft ist. Zweiteres stell ich mir nicht so einfach vor, dass man gut Höhe halten kann. Sehe zumindest bei uns am See immer welche, die abtreiben, sobald sie nicht fliegen. Vielleicht sind es aber auch einfach Anfänger, wer weiss...

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • Es geht zunächst um‘s dümpeln? Da funktioniert Riggsteuerung, bringt einen allerdings bei kleineren Boards schnell aus der Balance. Besser ist es, durch drehen der Hüfte in den Wind und belasten der Luv-Kante Höhe zu laufen. Abfallen gelingt sehr gut durch starkes Dichtholen und entsprechendes drehen der Hüfte Richtung Lee. Das gilt für Wingboards mit Foil, auf einem SUP sieht das vermutlich anders aus, habe aber vor zwei Jahren das letzte Mal versucht mit Wing und SUP zu fahren.


    Gruß, David

  • In "Verdrängerfahrt" geht Höhe verlieren von alleine ;) , Höhe Laufen nur mit viel Übung. "Segel- oder Wingsteuerung" ist vergleichbar mit der Technik beim Windsurfen mit kleinem Brett ohne Schwert und ohne Wind -> geht irgendwie, aber nicht richtig effektiv. Also bei den ersten Wing-Übungsstunden auf jeden Fall reichlich Höhenverlust einplanen...

    Das Ziel ist ja ohnehin das "Fliegen" auf dem Foil, da ist dann eh "alles anders", wie auch die Steuerung im Gleiten beim Windsurfen anders funktioniert als in Verdrängerfahrt.

  • Ich bin mit ein Windfoilboard und Wing angefangen. Da der Mast zu weit hinten ist, hatte ich in Verdrängerfahrt echt Probleme Höhe zu halten. Jetzt auf ein kleines Wingfoilboard, wo der Mast weiter vorne steht, ist das Höhe Halten in Verdrängerfahrt überhaupt kein Problem.

    Wie man mit dem Wing steuert sieht man gut an diesem Video.

    How to Wing Foil Jibe with Alan Cadiz on Maui, Trailer - YouTube

  • und mit Wing und einem normalen iSUP ohne Mittelfinne/Schwert gibt es nur einen Kurs: Vorwind

    mit etwas Mühe auch Raumschot

    Genau, und das ist ganz einfach erklärt. Beim Windsurfen in Verdrängerfahrt liegt der Durchpunkt auf Halbwindkurs irgend wo zwischen Finne und Mastfuß. Da man aber keine Verbindung zum Board hat, liegt der Druckpunkt genau über der Finne. Wenn ich aber dort stehe, säuft das Heck ab.

  • naja, Ich kann inzwischen, nur in Verdrängerfahrt, irgendwie meine Höhe zumindest halten. Ein laaaanger Mast (mit entsprechend viel Lateralfläche) ist dabei hilfreich. Ich bilde mir ein, dass ich nach 65er Mast (lange nicht gefahren) mit dem 90er Mast deutlich besser Höhe halten konnte, kann aber auch Übung/Fortschritt oder beides sein. Und vielleicht spielte auch das nun erheblich kürzere Brett eine Rolle. Kurzum: Ausprobieren, was nützt die ganze Theorie ;-)

  • Danke euch allen! Dann ist schon Mal eines klar. Wir fangen nicht mit dem wavesup an. Probleme mit dem Höhe laufen waren auch beim windsurfen ihr Problem. Bin Mal gespannt wie das wird. Ich habe nur Windfoilbretter und foils :P aber Starboard hat das auch als windfoilboard im Programm. Nur mit Box etwas weiter vorne. Zum Glück ist sie leicht

  • Mein Erfahrung mit Höhelaufen in Verdrängerfahrt sind eigentlich ganz gut.
    Mit meinem F-One Rocket Air 5.1 ein Mast von 65cm Länge und dem Swing 5.0 qm geht das ganz gut.
    Das Höhelaufen haben wir beim Kurs aber auch erst mal zwei Stunden lernen müssen, bevor wir den Foil bekommen haben :huh:.

    Weiterhin haben mir meine Erfahrungen die ich beim Windsurfen mit Waveboard und plötzlich nachlasendem Wind machen musste geholfen.
    Da ich aber Wing Foli Anfänger bin passt meine Frage hier auch ganz gut rein.
    Wenn ich mich auf das Foil gepumpt habe, falle ich in den meisten Fällen sofort ab (Downwind-Kurs). Da ich immer dachte es wäre beim WingFoilen ähnlich wie beim Surfen, also "sobald Gleitfahrt -> Fußsteurung", habe ich das beim folien auch so versucht, also beim rauskommen aus dem Wasser Luv-Kante mehr belastet. Aber seltsamer Weise falle ich trotzdem immer ab, und dadurch dass ich weiter auf der Luv-Kante stehen werde ich Richtung Luv abgeworfen,weil mein Board sich unter mir nach Lee wegdreht =O. ich hoffe das war verständlich ausgedrückt, ansonst hätte ich sogar ein Video auf dem man das gut sehen kann.
    Ist es beim Wingfoilen vielleicht so, dass ich auch beim Fliegen mehr mit Wingsteuerung machen muss?

    Grüße und schon mal Danke für Eure Tipps
    Roland

  • Wenn du trotz Luv-Kante belasten nicht anluven kannst, steht dein Wing zu weit vorne und drückt dagegen. Also, entweder du nimmst den Wing weiter nach hinten, oder du lässt kurz den Druck aus dem Wing und luvst mit der Fußsteuerung an. Danach dürftest du den Wing weit genug hinten halten, dass du einen Am-Wind-Kurs weiter fahren kannst.


    Ein ähnliches Problem habe ich selber bei der Halse. Wenn ich auf Vorwindkurs den Wing drehe, schaffe ich es nicht den Wing so weit nach hinten zu nehmen dass ich wieder anluve. Ich kann die Innenkante der Halse noch so viel belasten, der Wing drückt dagegen und ich fahre auf Vor-Wind-Kurs weiter. Darum setze ich beim Wing drehen die Füße um und kann ohne Druck im Wing anluven, oder weit genug hinten den Wing gleich wieder dicht nehmen und mit hoher Geschwindigkeit aus der Halse wieder raus fahren.

  • Ohne video schwer vorstellbar, was du da für einen rodeoflip machst ;-) Fusssteuerung ja, aber ganz anders als beim Windsurfen, da man keine Kante ins Wasser drückt.

    Danke für die Antwort.

    "rodeoflip" find ich gut :D

    Ich versuche mal den Videoschnipsel über YT hier reinzustellen.

    Video

    Du sagst ganz anders als beim Windsurfen, könntest Du das genauer erklären?

    Und wie sieht es auf dem Foil mit der Wingsteuerung aus, habe inzwischen schon gehört, dass man den Wing etwas öffnen soll wenn man ins Fliegen kommt.

  • Danke Dir, das hilft mir schon mal weiter :)
    Und sehr gut erklärt :thumbup:

  • Probier mal bei bisschen mehr Druck/Wind. In dem Video sind die Bedingungen eher suboptimal, um anzufangen. Hochpumpen würd ich erst im zweiten Schritt empfehlen. Man sieht aber, dass das "Flug/Foil-Gefühl" noch neu für Dich ist und du das noch nicht gut unter Kontrolle hast. Hast vielleicht auch noch nicht die ideale Position auf dem Board gefunden. Wenn Du keine Schlaufen auf dem Board hast,nutz oder mach dir irgendwelche Markierungen, damit du deine Position reproduzieren und kontrolliert verändern kannst. Dann kommt der Rest mit watertime!

  • Probier mal bei bisschen mehr Druck/Wind. In dem Video sind die Bedingungen eher suboptimal, um anzufangen. Hochpumpen würd ich erst im zweiten Schritt empfehlen...

    Das ist leider aktuell mein Problem an unserem See hier. Der geht nur bei Ostwind und den gibt es halt nur selten, und dann meist schwach wie an dem Tag auf dem Video.
    Als ich auf Fehmarn war, wo ich vor 4 Wochen den Grundkurs gemacht habe, ging das alles etwas besser, da konnte ich auf das pumpen verzichten, und hatte vermutlich deswegen auch eine bessere Wing Position beim fliegen. Da war ich zumindest mal 100 Meter am fliegen, das war zwar aus jetziger Sicht auch nicht so gut kontrolliert und entspannt , aber immerhin etwas besser als hier auf dem See.
    Ich habe mir schon mal einen See gesucht der bei Südwest besser geht, da werde ich hoffentlich die nächsten Wochen noch mal Gelegenheit haben.

  • ...Hast vielleicht auch noch nicht die ideale Position auf dem Board gefunden. Wenn Du keine Schlaufen auf dem Board hast,nutz oder mach dir irgendwelche Markierungen...

    Ja da hast Du auch Recht. Auf fehmarn im Kurs hatte ich noch ein Board mit 180 Liter. An dem Tag von dem Video habe ich mein eigenes Material das erste mal gefahren, da musste ich mich erst mal langsam an die neue richtige Position herantasten. Bei nur zwei drei Böhen an dem Nachmittag war natürlich nicht so viel Zeit diese Position zu finden.

  • Als Windsurfer mit vielen Jahren Erfahrung hat man anfangs zu hohe Erwartungen an sich (ich auch). Der Spass braucht doch mehr Übung, als man denkt. Insbesondere, wenn man bei Bedingungen fliegen will, bei denen man früher gar nicht ans Windsurfen gedacht hat. Das geht zwar, aber Wasserstart, Duck Jibe und Aerials hatte man damals auch nicht "sofort" drauf. Und beim Foilen kommt während der normalen Fahrt auch noch eine dritte zu kontrollierende Dimension hinzu... Also: Geduld ;-).

  • Da hast Du wohl Recht.
    Andererseits hat das auch seine Vorteile, es wird einem nicht so schnell langweilig, weil man ja immer noch etwas lernen kann/muss.
    Das war auch mit ein Grund weshalb ich mit dem Wing-Foilen angefangen habe.
    Meine Frau ist sehr gerne am Strand um zu lesen, da ist bei mir nach ein paar Stunden die Geduld zu ende.
    Ab jetzt hoffe ich auf viele Stunde in denen meine Frau lesen will, und ich mich aufs Wasser begeben kann. ;):D
    Dazu habe ich festgestellt dass Wingsurfen zwar technisch anspruchsvoll ist, aber der Kraftaufwand aus jetziger Sicht moderater als beim Windsurfen ausfällt, das kommt meinem zunehmenden Alter auch entgegen.