Windsurfen bei stark böigem Wind

  • nach 20 Tarifa Urlauben bist du Böen Experte =O


    Kann ich aber bestätigen, solche Bedingungen lassen sich trainieren und irgendwann verliert man sogar die Angst vor einem 2,8 Segel 🐒

  • Was du hieraus jedenfalls entnehmen kannst, das so ziemlich jeder an extrem böigen Tagen so seine Problemchen hat.

    Ein einheitliches Konzept gibt es da nicht.

    Als Beispiel wurde hier empfohlen bei Böen anzufallen, den Tip kenn ich. Dann musst du aber auch die explosive Geschwindigkeit halten. Das kann bei den ruppigen Bedingungen unangenehm werden. Ich luve dann eher nochmal etwas an und gebe dem Segeldruck nach und öffne etwas. Wenn man nicht zu breitarmig greift und die Trapeztampen nicht so weit auseinander hat, öffnet das Rigg fast von selbst. Also die Bö etwas rausgedern. So hat man es zumindest in den späten 80ern mir beigebracht.

  • Hier auch so. Druck ablassen durch Downwindruns ist schön und gut, aber wenn man das mit Slalomzeug macht und dann über gefühlt meterhohen Chop brettert mit über 30 Knoten auf der Uhr kann das auch ganz schnell schief gehen.

    Im Binnenland sind die Böen teilweise unberechenbar stark.

    Mich hats da neulich komplett hochgehoben, obwohl ich die Böe hab kommen sehen -> Crash.

    Nen Kollegen hats gestern zerlegt, aber immerhin bei über 33kts Top Speed. Er macht jetzt erstmal Pause, gute Besserung!

    Will sagen: das ist alles nicht ungefährlich was wir da machen, und zur Not sollte man sich überlegen ob der Tag was für einen ist. Bei über 15kts Grundwind sind die Böen regelmäßig über 30 Knoten.

    Ich fahre mittlerweile an solchen Tagen lieber das kleinere Segel (wenn überhaupt) und stehe auch mal rum. Einmal Krankenhaus reicht...

  • Dienstag war so ein Tag „mit Problemchen“. Gab zwar ne Menge Jungs, die Spaß auf dem See hatten - aber zwischendurch fielen immer wieder mal so harte Böen ein, dass der See wie plattgefegt war - heißt, fast alle lagen im Wasser.


    Ich selbst hab fast garnichts gebacken bekommen, konnte das Segel oft nicht weit genug dichtholen, damit Druckpunktwanderungen ohne Ende, zeitweise sogar mit Gegenbauch wie bei den Uraltsegeln ohne Latten. Selbst mancher Beachstart mutierte zum unfreiwilligen Bodydrag.


    Hauptproblem - der plötzlich nach hinten wandernde Druckpunkt dreht die Nase in den Wind - du hältst mit Segelsteuerung gegen - in dem Moment legt die Bö erst richtig los - und wenn du auch nur einen Tick auffierst, ziehst dich vorn rüber. Also nicht dich sondern mich ;)


    Verdammt ich brauch mehr Übung. Das Ganze instabile Gleichgewichtsystem beim Surfen beruht darauf, dass du Gewicht und Kraft schneller einsetzen kannst, als sich die Segelkräfte ändern - das muss in Fleisch und Blut übergehen.

  • War gestern Abend auch noch zwei Stunden auf dem Wasser, waren Böen bis 60km/h angesagt, war gefühlt aber mehr...

    Mit knapp 60kg bin ich 4,5 gefahren und war die ganze Zeit am nachtrimmen auf dem Wasser...

    Mein Tipp bei Böen: 1. Klar Vorliekstrimm viel stärker als sonst

    2. Schothorn ungewöhnlich doll anziehen..

    Wenn man generell genug Segelfläche hat gleitet man auch gut durch...

  • Wichtig ist: Viel Abstand zu anderen Windsurfern halten (zu Kitern sowieso). Bei 45 - 50 Knoten fliegt das kleine Waveboard mit 3.7er Segel bei missglückten Halsen - und die missglücken dann in Böen so gut wie alle - gerne mal 10-15 Meter weit über das Wasser. Da sollte Lee-seitig nichts im Wege sein.

    Ich lasse mich dann gerne in der Halse ins Wasser fallen um genau das zu vermeiden

    Natürlich so dass ich mich gleich wieder hochziehen lassen kann


    Segel in Böen öffnen kann auch kontraproduktiv sein. Ich habe da öfter mehr die Kontrolle verloren, als gedacht ( > 40 knt)

    Jo, kenn ich und mach ich auch. Völlig überpowert durch die Halse kann fürchterlich in die Hose gehen.

    Ich trete dann eher die Handbremse, d. h. Gewicht auf den hinteren Fuß, damit das Brett nicht schneller wird. Segel öffnen kann wirklich so schwierig sein wie dicht halten, aber Höhe verlieren, weil man Raum ballert finde ich noch.. ... ungünstiger....

    Bin gestern Nachmittag in Gold mit 4,7 gefahren.... hoffnungslos überpowert und da half zeitweise nur im Wasser abwarten. Bin froh gewesen, nichts kaputt gemacht zu haben - inkl meiner Knochen....

  • nach 20 Tarifa Urlauben bist du Böen Experte =O

    .... nach 34 Jahren Bayr. Gemüseteich ...und 24 Jahren Tarifa .... ..spreche ich bei Tarifa von einem "Konstant-Wind-Revier" .... :D ...


    .Beispiel zur Fahhrtechnik: ..Halse bei ÜberhacK ...? ... nun:


    1. Warten bis ein Windloch kommt .... ;) ...kommt dies nicht bevor man mit dem 3,5er in Marokko ist (von Tarifa ist) ... gehe vor wie 2. - 5.:

    2. Vor der Halse versuchen dosiert Geschwindikeit abzulassen - ... soweit es eben geht ... jetzt kommts: für mich der entscheidende Punkt(e): - Körperschwerpunkt extrem tief - ( in die Knie) beim einleiten ... und gleichzeitig konsequent mit einer zackigen Bewegung . Druck aus dem Segel !! - in dem man es weit wie möglich recht ablegt .... ohne mit der Gabel im Wassere zu schleifen

    3. am Scheitelpunkt ruckartig - schnell shiften mit viel Körperspannung ...

    4. Segelkonrolliert wieder eeeetwas dicht nehmen

    5. Anmerkung: Ich bin ein .... nach-dem-Shiften - Fußwechsler ... anderes kann ich mir bei Überhack in meinem Hirn gar nicht vorstllen ...

  • bei uns in Bayern ist es fast normal wenn es Fönsturm oder Westwind hat das solche Böen durchfegen.

    Fahre da meistens 6,2 oder 7,0qm Slalomsegel.

    Man gewöhnt sich an alles🙈

    Ja, manche packen das tatsächlich. Bei mir war am Dienstag bei 9 Bft. aber Schluss, Mit 4,7 qm

    Surfen am Wind ja, aber einfach dichthalten und raumschots heizen endete immer schmerzhaft.
    Wasserstart packe ich da nicht mehr. Da fehlt mir die Kraft, mir flog alles davon. Also lieber eine

    oder zwei Minuten warten ... länger sind die Hammerböen nicht.

  • Bei einer Spanne von 30 bis 70 km/h gibt`s kein passendes Zeug.

    Ich nehm dann irgendwas dazwischen, so daß ich nicht nur mit kleinem Zeug auf die Böen warten muß.

    Und bei extremen Böen warte ich - wenn nötig dann eben auch mitten im Schlag im Wasser, ehe ich den unkontrollierten Rodeoritt hinlege, der nur zu Angst und Verkrampfung führt.

    Ich bin ansonsten in fetten Böen auch der "Arschbackenzusammenkneifer". Aber über solche für mich ungewohnt hohen Wellen abfallend mit Vollspeed ist mir zu heavy, da bin ich auch eher der Anluver, um Speed rauszunehmen.

  • Bei stark böigem Wind am besten die Brettgrösse nach dem Grundwind wählen, sprich eher eine Nummer grösser.

    Die Segelgrösse dagegen eher nach den Böen ausrichten, sprich eine Nummer kleiner.


    Dann kannst du die Böen nehmen um ins Gleiten zu kommen, hast aber durch das grössere Brett eher die Chance, durch die Windlöcher durchzugleiten.


    Slalom/Freeracesegel mit viel loose-leech sind hier im Vorteil, weil sie bei Böen mehr aufmachen und dadurch einen grösseren Windbereich haben. Sind dafür aber wieder schwerer, v.a. bei Wasserstart etc und eher für Fortgeschrittene.

    Ich habs auch letzte Woche wieder mal gemerkt: Ich bin die letzten Jahre fast nur Camber-Segel gefahren und war bei 17-18kn Grundwind + Böen >25 mit einem 7.0er Slalomsegel gemütlich unterwegs, das Segel hat die Böen schön abgefangen. Habe dann mal auf ein anderes Board mit 6.5er Crossover-Segel gewechselt, das hat mich in jeder Böe dann hoch- und fast übers Board gezogen. Ich war es einfach vom Slalomsegel gewöhnt, dass das "Überdruck" über ads loose leech ablässt.


    Zu deiner Frage: Bei 16-24kn Grundwind und Böen über 30kn würde ich bei deinen 86kg ein 110L-Board nehmen. Vielleicht würde ein no-cam Freerace Segel wie ein Severne NCX, das auch bei Böen aufmacht, gut funktionieren. Grösse um die 5.5-6m2. Da kommst du bei 16kn zwar nicht ins Gleiten und musst auf eine Böe warten, bist dann aber nicht so extrem überpowert. Und bei böigem, anstrengendem Wind sind diese "Warten auf Böe"-Pausen manchmal eh ganz angenehm, um etwas Luft zu holen ^^ .


    lg

    mariachi76

  • Ich fahre dabei mit 90kg ein 115 l Brett mit nem 6,4 Segel, das ich je nach Häufigkeit der Böen entsprechend durchziehe.

  • Aber über solche für mich ungewohnt hohen Wellen abfallend mit Vollspeed ist mir zu heavy, da bin ich auch eher der Anluver, um Speed rauszunehmen.


    Hatte das mal am Meer, der Wind wurde so heftig, dass ich nur noch am Wind surfen konnte.


    Problem 1: Ich musste nach Lee, um an Land zu kommen

    Problem 2: Das Segel hat duch „öffnen“ so stark geknattert im Loose Leech, dass es die obere Bahn zerfetzt hat. (Monofilm)