Ammersee bei Sturm

  • Hallo zusammen, vielleicht war gestern auch jemand von Euch am Ammersee windsurfen. Wir hatten super Wind in der Range von ca. 20 bis max. 38 Knoten. Ich war von ca. 14 bis 16 Uhr auf dem Wasser. Gerne wollte ich mal fragen, wie Ihr mit den Bedingungen zu recht gekommen seid. Ich fand es extrem schwer zu fahren. Sehr böig und insbesondere die hohen Wellen in der Mitte des Sees (am Herrschinger Kreuz), haben mir zu schaffen gemacht. Gas geben und Gleiten ging da gar nicht und zum Springen hat mir der Mut gefehlt. Mal total überpowert und dann ist mir wieder hinten das Board abgesoffen. Ich bin zu erst ein NP Combat 4,7 qm und dann ein North Sails Ego 4,0 qm mit einem JP All Ride 106 ltr. gefahren. Kleiner wäre auch gegangen, doch in den Windlöchern dann immer schwieriger wieder raus zu kommen, weshalb ich bei meinen 77 kg doch lieber ein paar Liter mehr Volumen mit im Gepäck hatte. Ein paar Eindrücke anbei.IMG_0381.jpgDSC_6037.jpgDSC_6050.jpgDSC_6073.jpgDSC_6117.jpgDSC_6243.jpg



    Über Eurer Feedback und Tipps wie man/frau den See bei solchen Bedingungen am besten fährt wäre ich dankbar.

  • Ammersee ist bei Wind sehr anspruchsvoll. Kleines Material ist für einen hauptsächlich groß Fahrer sehr ungewohnt. Da hilft nur üben ;) Alle anderen Seen im Umkreis sind deutlich flacher. Gegen Ammersee richtig flach sind wörthsee, Altmühl und Brombachsee und Lechstaustufe.

  • Ammersee ist bei Wind sehr anspruchsvoll. Kleines Material ist für einen hauptsächlich groß Fahrer sehr ungewohnt. Da hilft nur üben ;) Alle anderen Seen im Umkreis sind deutlich flacher. Gegen Ammersee richtig flach sind wörthsee, Altmühl und Brombachsee und Lechstaustufe.

    So ist es, da hast Du Recht. Wörthsee finde ich noch böiger, der Westwind kommt da nicht so gut rein, geht besser bei Ost. Lechstaustufe hatte ich auch überlegt, doch finde ich den Ammersee einfach schöner. Mit Blick auf die Berge zu surfen ist einfach schöner als unter den Hochspannungsleitungen beim Lech mit Blick auf die Staumauer. Glaub da hilft nur üben, wenn mal wieder so ein guter Wind ist :)

  • Ich bin seit März neu in Bayern, war gestern das dritte Mal am Ammersee und bin echt begeistert wie anspruchsvoll und wellig der See sein kann.

    Ich war sonst immer auf kleinen Seen (quasi ausschließlich 8.3) und musste dann am Brouwersdam im Urlaub immer erst mal einstecken...jetzt glaube ich einen guten Trainingsspot für Kabbel vor der Haustür zu haben.

    Ich war zwischen 13:30 Uhr und 16:30 Uhr auf dem Wasser mit 106l RRD FSW und 4.7 Torro bei 78kg. Als es zu viel war hab ich mir das Torro recht flach getrimmt und noch mal +2cm downhaul und war ganz angetan wie gut man damit zwischen Gasgeben und mit der Welle arbeiten umschalten konnte.

    Ich bin erst 2, 3 Jahre dabei und in sofern war es eigentlich zu viel für mich, aber ich hatte richtig Spaß. Lediglich die Halsenanzahl draußen hinter dem Kreuz lag genau bei einer einzigen gelungenen ;)

  • Übrigens top Bilder...was war da, rein interessehalber, für ein Objektiv im Einsatz?

  • bei Böen einfach Mut zusammen nehmen und hinhalten

    Wenn Welle dann das Wasser lesen und zwischen den Wellen fahren

    Ich habe mir das "zwischen den Wellen fahren" auch mal an der Ostsee zeigen lassen und da hat das zumindest auf meinem bescheidenen Level gut geklappt, aber ich habe das Gefühl das geht kaum, so diffus läuft die Welle auf dem Ammersee. Mein locosys hat gestern 22 Knoten angezeigt und das hat sich schon echt nach völligem Kontrollverlust angefühlt...ich habe keine Idee wie man da aufs Gas drücken kann...oder mir fehlt halt einfach der Mut 😀

  • Übrigens top Bilder...was war da, rein interessehalber, für ein Objektiv im Einsatz?

    Danke. Ist eine Nikon 7100 mit einem 300er Nikkor Tele-Zoom. Belichtungszeit war auf eine 4000 tds. Sekunde eingestellt. Waren ein paar Schnappschüsse aus der Hand während der Brotzeit :)

  • ich kenne den ammersee nur vom Spaziergang bei ohne Wind


    Aber genug andere ähnliche Seen mit brutalen kabbel. Es hilft einfach üben üben üben und sein Material kennen.

    Bei 4,7 bin ich schon lange im Bereich von kleineren boards angekommen. Aber im Winter will man ja auch restvolumen haben. Der 107er ist da eben ein schlechter Kompromiss und fühlt sich dann zu groß an

  • Ich glaub, daß man bei den aktuellen extremen Windwechseln einfach akzeptieren muß, daß man mal zu großes, im nächsten Moment zu kleines Zeug hat.

    Die eierlegende Wollmilchsau für diesen Wind gibt`s nicht.


    Ist mir persönlich aber wurscht, weil ich mich einfach freue, daß man nun schon den ganzen März und auch April durchfahren kann.

    Das entschädigt total für den lauen Herbst und Winter hier.


    Und mir macht bei diesen Extremen mein vertrautes Freeridezeug am meisten Spaß. Da kommt Kontrolle vor Speed.

    Kann und muß nicht jeder ein A. Laufer sein.

  • Bei dem schwachen Grundwind verschwende ich noch keinen Gedanken am Windsurfen.

  • dann würdest du bei uns nie aufs Wasser kommen!

    Genau so ist es, und will ich auch nicht. ich war 1983 mal zum Comersee zu einem VDWS -Übungsleiterlehrgang. Entweder war auf der einen Seite vom See weniger Wind als auf der anderen Seite. Aus meiner Sicht eher Zugluft, statt konstanter Wind. Oder es hatte Fallböen zwischen Null und zehn Windstärken. Nichts für mich. Ich würde nie auf die Idee kommen auf irgend so einen See Windsurfen zu gehen.

  • Nach mehr als 30 Jahren auf dem Ammer und dem Gemüseteich (Starnberger) - hier mal ein paar grundlegende Infos:


    - Böig => sind diese Seen in der Regel (92,5% ;) ) - IMMER. Kann gar nicht anders sein - siehe Topographie drumherum - Windlagen sind ja zu 80% SSW bis NW.

    - Am Ammer - ganz typisch nochmal 3 - 5 KN mehr. (Kann man mit den Daten von gestern auch sehr gut bestätigt finden)

    - Ja, beide Seen bauen an Ihren "LUV-Ufern" bei viel Wind - recht steile, kurz aufeinander folgenden Wellen auf - gerade in der Herrschinger-Bucht kann sich das "sammeln". (Gutes Sprungpotential) - Am Starnberger ist dies in der Mitte vom See nicht so extrem - manchmal, wie gestern ab 14:30 Uhr bei breiten Böen-Fronten - auch gerne mal wunderbar geordnet, sehr fein um rein und rausfahren .....


    Anmerkungen zu Technik-Fragen/Material:;


    - Hmmm - 106L mit 77 Kg - find ich pers. zu groß bei den beschriebenen/gestrigen Bedingungen - ich war mit 99 / 96 L unterwegs - 89 Kg - perfekt.

    - Überhack-Böe im Anmarsch .... 8| ....erkennt man ja auf dem Wasser, - zieh am Wind, mit ausgewogener Druckverteilung auf beiden Füßen (! ), Segel dicht, druck aktiv auf dem Mastfuß (über das Rigg/Masthand) - soweit so gut .... ...sollte die Böe es Dir noch mehr geben wollen ... lasse dosiert mit der Segelhand etwas Druck wieder raus .... dosiert .... setze eben Dein ganzes Körpergewicht ein ....... (ist so auf Dauer natürlich nichts für schwache Gabeln .... ;) )


    Nicht vergessen: Im "Windloch" dann wieder die Höhe genussvoll verbraten - sonst stehts Du irgendwann am Lee-Ufer .... ^^ ....