Ja Schiff steht noch da ... gibt wohl noch genug zu klären ...
der schiffsbergethread 2021
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Sie fuhren dicht am Westufer, was womöglich, zusammen mit der schnellen Fahrt, zum
Bernoulli-Effekt geführt hat (Heck wird gegen das Ufer gesaugt)
So ein ähnlichen Effekt hatten wir auch mal, aber nicht zur Seite sondern nach unten. Ich fuhr auf ein 72 m Boot von Cuxhaven Richtung Helgoland die Elbe runter. Und dann wollte der Kapitän mal schnell fahren, und schon wurde das Wasser unter dem Boot weck gesaugt und es ging nach unten. Als er die Fahrt drosselte schwappte eine riesen Welle übers Boot. Wir hatte immerhin 9.300 kW Antriebsleistung.
Das ist essentieller Bestandteil der WO-Ausbildung. Ich wurde in der Ostsee geschult und die Ausbilder/Prüfer haben nur darauf gewartet, dass wir z.B. Richtung NOK zu schnell unterwegs waren. Da ist sind ja einige Untiefen um nur 10m.
Ich kannte diesen „bank effect“ nicht - war heute in der NZZ nachzulesen - kurzer Auszug:
Zitat... Wie der Berliner «Tagesspiegel» kurz nach der Befreiung des Schiffs aus seiner beklemmenden Querlage berichtete, soll die Missachtung physikalischer Gesetze für den Zwischenfall verantwortlich sein. ...
... Die Fakten sind klar: Die mit derzeit 18 300 Containern beladene «Ever Given» ist 60 Meter breit und hat einen Tiefgang von rund 16 Metern. Der Suezkanal ist 24 Meter tief und am Wasserspiegel maximal 345 Meter breit. An der Sohle aber ist die Breite deutlich geringer. ...
... Ob die Kanalpiloten im Fall der «Ever Given» Kenntnis der besonderen Situation hatten, die durch ein Schiff mit riesiger Wasserverdrängung in einem begrenzten Wasserkanal entsteht, ist nicht bekannt. Die Besatzung des Containerschiffs war sich offenbar nicht der Gefahr bewusst, die durch die Beschleunigung des verdrängten Wassers vor allem am Bugbereich des Schiffskörpers entsteht. Das verdrängte Wasser sucht sich so schnell wie physikalisch möglich neuen Raum und wird so im Vergleich zum umgebenden Wasser beschleunigt. So entsteht im Bugbereich ein Sogeffekt, der die «Ever Given» Richtung Kanalufer gezogen haben könnte. ...
... Der Sog ist nichts anderes als ein Beispiel für den Bernoulli-Effekt, laut dem die Beschleunigung des Wassers im Verhältnis zum umgebenden Wasser und zum Schiffsrumpf für einen Unterdruck sorgt. Ähnlich funktioniert eine Flugzeugtragfläche, die Auftrieb generiert. ...
... Bei Schiffen spricht man vom «bank effect», also dem Ufereffekt. Auch in vertikaler Richtung kann bei geringem Abstand zwischen Schiffskiel und Kanalsohle ein Sogeffekt entstehen, der sogenannte «squat effect», bei dem das Schiff sich im Wasser zu ducken scheint. ...
... Für die Sogtheorie zum «Ever Given»-Zwischenfall spricht die Tatsache, dass dieses Containerschiff eines der grössten und schwersten Wasserfahrzeuge sein dürfte, das je den Suezkanal durchfahren sollte. Bereits ein Abweichen der idealen Fahrlinie um weniger als 100 Meter, vermutlich durch die starken Seitenwinde ausgelöst, könnte zur Beschleunigung des Wassers seitlich des Bugs geführt haben. Der «bank effect» ist zwar auch in der Schifffahrt bekannt, doch das Ausmass der Sogwirkung bei geringer Kursabweichung könnte im vorliegenden Fall unterschätzt worden sein. Gewissheit wird erst der Abschlussbericht der ägyptischen Behörden bringen. -
Jetzt ist das Schiff endgültig festgesetzt worden:
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Frachter gehört einer japanischen Firma, wird von einer taiwanischen Spedition betrieben und fährt unter panamaischer Flagge.
Die Ware ist 2,9 Mrd wert. Und die Kanalieres wollen davon 742 Mille als Aufwandsentschädigung.
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Wer wirklich wissen möchte warum 742 Mille aufgerufen werden sollte sich den nachfolgenden Artikel durchlesen.
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wer es online ansehen möchte, hier der Link ... https://www.vesselfinder.com/d…MO-9811000-MMSI-353136000
Wahnsinn wieviel Schiffe hier rumfahren, alle mit aktuellen Wetterdaten..
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Das Schiff bekommt einen neuen Namen. Lässt sich leicht ergänzen:
FOREVER GIVEN UP
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.......hmmmm vielleicht eine FOREVER GIVEN UP - Lotterie .... ....
Jeder zahlt zum Lospreis von 50.000 Euro - eine Losnummer = 1 Container im Zufallsgenerator ..... .... Inhalt: .... ÜBERRASCHUNG .... ....
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Die Ägypter sind schon auf 600 Mio runter der Poker geht weiter.
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Hoffentlich sind in den Containern keine verderblichen Waren. Wenn da in einem der vielen Container doch ein paar Surfsegel drin sind, dann werdet Ihr noch länger warten müssen. Im Webshop von Gunsails sieht es momentan aus, wie in einem DDR Kaufhaus
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Interessant find ich auch immer die Aussage der ”Umsatzeinbußen”als ob alle die im ”Stau”standen danach ohne ”Mautgebühr” durchgewunken wurden.
Mfg
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Interessant find ich auch immer die Aussage der ”Umsatzeinbußen”als ob alle die im ”Stau”standen danach ohne ”Mautgebühr” durchgewunken wurden.
Mfg
Einige sind ja dann um Afrika herum gefahren anstatt durch den Kanal. Keine Ahnung wieviele das waren, und ich glaube eher nicht, dass die Umsatzeinbussen aufgrund dessen berechnet wurden.
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Die kleine Anfrage ist wohl , wenn das Schiffchen Woche für Woche , windstill in der Mittagssonne vor sich hinbrät, wie es dann wohl mancher Ware in den Containern unter den Fussnägeln brennt-....
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Ägypten gibt dem Kapitän die Schuld wegen zu vieler Befehle:
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Hab ich gelesen, aber ... ist nicht auf jedem Schiff extra ein Lotse aus Ägypten an Bord, der sich
genau auskennt und genau vorgibt, wie das Schiff gefahren werden soll?
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jepp, ein Lotse, unter Umständen sogar zwei, die Ansagen, was zu fahren ist...
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jepp, ein Lotse, unter Umständen sogar zwei, die Ansagen, was zu fahren ist...
Die Verantwortung trägt immer der Schiffsführer/Kapitän.
Lotsen beraten nur, nicht mehr und nicht weniger.
Auch bei einer Lotsenpflicht sind die nur beratend an Bord.
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jepp, ein Lotse, unter Umständen sogar zwei, die Ansagen, was zu fahren ist...
Die Verantwortung trägt immer der Schiffsführer/Kapitän.
Lotsen beraten nur, nicht mehr und nicht weniger.
Auch bei einer Lotsenpflicht sind die nur beratend an Bord.
Ich meine zu wissen, dass eine Ausnahme im Panamakanal besteht????
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Ich meine zu wissen, dass eine Ausnahme im Panamakanal besteht????
Glaube ich definitiv nicht, werde ich aber mal nachlesen. Eigentlich rechtlich unvorstellbar.
Im Panamakanal kommen aber 4 Lotsen (nacheinander) zum Einsatz bei der Berufsschifffahrt. Bei privaten Booten ein Lotse und es müssen 4 Mann für die Leinenführung an Bord sein, die kann man auch auf beiden Seiten anheuern (etwa, wenn man Einhand unterwegs ist).
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Die Verantwortung liegt letztlich sicher beim Kapitän. Ich wollte nur anmerken, dass die Schuld
auch bei den Lotsen (oder der Kommunikation) liegen kann.
Ob man dem Lotsen vertraut oder nicht ... schwierige Entscheidung ... wenn es schiefgeht, istder Käpitan in der Verantwortung.
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Gerade gefunden?!?!
Trotzdem trägt der Kapitän immer die Verantwortung und ist für sein Schiff selbst verantwortlich. Lediglich im Panama-Kanal übernimmt der Lotse tatsächlich die Aufgaben des Kapitäns, in allen anderen Häfen dieser Welt bleibt der Kapitän aber der einzig Verantwortliche und Kommandierende über sein Schiff.06.03.2013