Boards für geübte Anfänger gesucht

  • also, jetzt muss ich erst mal gestehen, dass ich total gerührt bin, über eure ganzen Vorschläge und Hilfe. Das ist ja Wahnsinn. 2 SEiten. Lieben Dank auch für die guten Wünsche. Ich würde mir jetzt alles in Ruhe durchlesen, mich damit auseinandersetzen und dann morgen einzeln antworten.

    ihr seid echt der Hammer!!!

  • der Bird Whiteline 149 ist sicher 'ne gute Empfehlung.

    Lorch Bretter gelten allgemein als recht haltbar und in der WhiteLine Version ist der dann auch angenehm leicht (immer in relation zur größe des Boards betrachtet).

    Klar wirst du als Anfänger/Aufsteiger mitunter recht schnell einen Nasenschaden verursachen - da hilft dann nur reparieren oder ggf auch mit einem Noseprotektor vorsorgen. Weichtrampeln wirst du den als Aufsteiger sicherlich nicht so schnell und ob du irgendwo schäden beim verladen, fahrzeugtransport, ablegen am strand etc pp verursachst hast du irgendwo selbst in der Hand (möglichst immer im Bag transportieren. allgemein Behandeln wie ein rohes Ei. Und wenn es doch mal eine Beschädigung gibt dann zusehen dass dort trockenheit herrscht und reparieren...also NICHT nach dem "Prinzip Hoffnung" die kleine Kerve werde schon noch dicht sein)


    Ob das Board in Ordnung ist der Schäden hat mußt halt vor Ort beim Käufer prüfen. Idealerweise holst ihn mit jemand gemeinsam der sich mit Windsurfmaterial auskennt. Hast da vielleicht jemand im Bekanntenkreis? (klar ist 'dank' corona natürlich wieder schwierig da steigt man besser nicht gemeinsam ins Auto). Was aber vielleicht geht ist sich von jmd der mehrere Bretter besitzt mal an einem Board zeigen zu lassen wie Schäden, weiche Stellen usw zu erkennen sind das kann schon sehr helfen keinen Fehlkauf zu tätigen. Natürlich seh gesagt dass die allerwenigstens gebrauchtboards makelos daherkommen - reperaturen sind normal (nur ist die qualität der ausführung teils sehr unterschiedlich), ein zwei druckstellen mitunter auch (hier kommt es aber dann schon drauf an wo und in welcher ausprägung) nur einen mehr oder weniger totalschaden möchte man sich natürlich nicht andrehen lassen. Das Ding mal auf die Waage packen (was voraussetzt sich mal über das ungefähre seriengewicht zzgl abzgl streuung informiert zu haben. und achtung 4 fußschlaufen sind im kataloggewicht nicht drin die bringen nochmal ca 550 gram)


    Dennoch würd - wenn du dein oben genanntens budget für 2 ausrüstungen irgendwie einhalten möchtest - durchaus zum Gebrauchtboard raten. Mal zum Vergleich:

    Ein Fanatic Gecko 148 in einfacher HRS Bauweise ist als auslauf/vorjahresmodell aktuell um ca 1300€ zu bekommen (angebote um 950-1100€ seh ich gerade nicht. meist sind die kleinen größen auch immer schon raus wenns kampfpreise gibt). Der wiegt laut katalog 10,37kg +/-5% und zzgl Schlaufen. Sprich in Summe sind das dann 11-11,5kg. Der Lorch Bird Whiteline 149 wiegt laut Katalog zb 8.2kg (? kommt auch etwas aufs modelljahr an) also incl Schlaufen um die 8,8kg (evtl auch 9,4 keine Ahnung wie die streuen). Das sind ca 2kg unterschied und durchaus Welten (inbesondere bei der Handhabung. verladen usw)

    Beim Gecko halbiert sich der Wert quasi direkt nach dem Kauf (1300 das board + 70€ bag) / 2 = 685€. Mehr wirst da nie wieder für sehen es sei denn du reichst es unbenutzt weiter aber selbst dann sind über 800 von privat unrealisitisch. Fährst ein zwei kleine Macken rein bist du schnell bei 500 und drunter (je nach ausprägung der Schäden). Es ist zwar aufgrund der Größe ein gesuchtes Board aber auch ein Schweres.

    Ob der paar Jahre alte Lorch (ich tippe mal der ist von ca 2011+/-1 jahr?, https://www.surf-magazin.de/boards/freeride/lorch-bird) seine 800€ incl Bag Wert ist kommt irgendwo auf den Zustand an. Fährst den nicht völlig kaputt wird die nächsten 5,6 jahre wohl auch noch über 600€ bleiben(550+Bag). Es ist ein großes Board in leichter/hochwertiger(Carbon) Bauweise von einer beliebten Marke.


    unterm strich: das ding kostet im kauf jetzt weniger als was neues und hilft dein budget einzuhalten. soll es mal irgendwann wieder weg weil es zu groß für dich wird (das kommt dann auf die reviere an, als frühgleiter im leichtwindbereich wirst ihn 85kg auf langfristig immer fahren können) hast du nur wenig wertverlust. das ding ist leichter als irgend ein board in einfacher bauweise (und ein neues freeride in leichter bauweise geht in der größe nicht unter 1600€ im sale los kostet also das doppelte oder mehr).


    was den shape angeht: der bird ist 259x74cm. ein gecko 146 ist 250x83cm.

    ->mag sein, dass der gecko etwas kippstablier ist denn 9cm mehr breite sind schon gewaltigt. grundsätzlich möchte aber das kürzere board meistens aktiver angeglitten werden als das längere und das schmalere kommt in verdrängerfahrt meist auch besser voran (ich weiß das sind pauschalisierungen und es hängt immer vom konkreten board ab). mit 85kg sind 149/146 generell genug auftrieb - selbst wenn das board nur 66 oder 70cm schlank wäre sollte man damit zurechtkommen bei 74 erst recht (und klar eine deutliche umstellung zum anfängertanker mit klappschwert wird es immer sein!)

    ->ich würd den shape des lorch hier nicht als nachteil sehen. beim thema transport ist das breitere gecko sogar klar im nachteil. ein 83cm board im pkw neben den fahrer zu verladen ist echt schon mächtig breit (mit einem 74er geht das besser) zumal das rigg mit 1-2 segeln ja dann auch noch irgendwie rein soll. soll hinten links noch jemand sitzen hängt es auch sehr ab wie die teilung der rückbank beschaffen ist obs überhaupt irgendwo sinnvoll incl rigg usw reingeht). beim dachtransport ähnliches thema. neben ein 83er board noch ein zweites board daneben wird selbst auf einem busdach schon eng. und neben ein 83er board auf einem pkw dach noch einne riggbag da braucht es auf bereits recht breite dachträgertraversen. ist alles machbar aber es macht einen unterschied. ob dich die 9cm mehr an länge beim verladen stören oder nicht hängt aber natürlich auch vom konkretem auto ab (im pkw kann da eh keiner mehr vorne sitzen. im bus spielt es aber durchaus eine rolle welche länge man hinter fahrer und beifahrersitz hat ob das ding überhaupt reingeht, ob es gerade reingeht oder nur platzstören diagonal usw). der sport ist leider allgemein recht materialintensiv und es braucht recht viel platz beim verladen (gerade wenn du regelmäßig 2 ausrüstungen umherfährst wirst das merken - früher oder später fährst du da für verlängerte wochenendtrips 2-3 boards, 4-6 segel je nach konstanz der windprognose, 3 gabeln also eine als ersatz und 3-4 masten umher. auf einem pkw das ist das eine stattliche packung aber auch im bus nicht unters normalhohe bett paßt sondern mitunter dachtransport von wenigstens der boards erfordert).

    sorry für's soweit "ausholen"....


    was die riggs angeht: frag ruhig wenn du irgendwo ein board angeboten siehst ob nicht vielleicht noch ein segel oder rigg übrig wär das spart dir ggf den einen oder anderen weg.

    versuch bei den segel möglichst eine marke oder zumindest marken gleicher/ähnlicher biegekurve zu kaufen. die mast(en) sollte dann dazupassen).


    willst du möglichst wenig masten würde ich beim junior zusehen, dass das alles auf 400cm mast paßt.

    ->370cm mast mag für 3.7 und 4.5 (gerade so mit langer verlängerung) vielleicht irgendwie gehen aber dann deckst halt kein größeres segel mit dem masten ab. bei wenig wind wird 3.7er irgendwann viel rumliegen (und nur auf starkwindeinsatz warten).....daher hier ggf lieber ein 3.5er kinderrigg und wenn er aus dem kindesalter/gewicht raus ist dann weg damit.....

    ->mit 400cm mast kannst 3.7 (ggf per variotop) bis ca 5.4m² abdecken. teilweise sogar bis 6.1 aber ab 5.5 bewegst dich dann in einem bereich wo man eher 430 fahren wird (weil der weichere 400er mast dann etwas leistung raubt)

    ->mit 400 mast wäre es dann ein übergang zu deinem 430 und später sicher auch 460 mast. bei kleineren segeln dann die überschneidung die werdet ihr ja je nach wind eh beide nutzen.

    ->was den carbonanteil der masten angeht: 30/35% carbon reicht für den einsteiger sicherlich aus. 55/60% carbon hat schon etwas mehr leistung bringt aber gewichtsmäßig nur minimale vorteile. ab 70/75% carbon wird es dann spürbar leicht (wenn man es mit 30/35% carbon vergleicht) wenns geld dafür da ist kann/sollte man sich das gönnen. 100% carbon brauchst eigentlich nicht (ist nochmal eine ecke leichter. aber durchaus auch etwas empfindlicher und preislich zumindest neu recht saftig). steigt der junior vom kinderrigg auf ein erwachsenen rigg isses durchaus hilfreich einen leichten 400er masten zu haben (weil schon die anderen riggteile wie gabel und segel nahezu das 50-100% zusätzlich wiegen vergleichen mit den teilen des kinderriggs)

  • Lieben Dank für Deine Antwort. Ja, wir würden hauptsächlich auf einem See fahren. Super, deine Tipps mit großen Freerider Brettern gehen wir sofort nach. Mega-Tipps!!!!

  • Mein Sohn sagt zu dem von Dir vorgeschlagenen Brett: „sieht stark aus“. Na dann, ist ja schon alles geritzt ;-). Ich werde jetzt mal alle Bretter von euch in eine excel packen und mal beim shop anrufen ...

  • hallo Rene,

    Das von dir empfohlene Starboard gefällt mir wunderbar. Das würde ich zur Not auch einfach nur an die Wand hängen und anschauen ;-). Ich glaube mit den beiden Brettern, sollte ich dann mal im Shop nachfragen. Lieben Dank für deine Tipps!

    Jörg&Nick

  • Lieben Dank für deine Empfehlung. Werde ich mir natürlich auch anschauen. super.

  • Board mit schwert finde ich auch falsch, ihr habt ja schon ein paar Tage gesurft und seit keine blutigen Anfänger .

    Zu kleine Segel sind zwar schön handlich aber erschweren das angleiten bei weniger Wind.

    Lieber etwas größere Segel und Flachwasser als 4 qm und du brauchst 6 bft zum gleiten

    Lieben Dank für deinen Segelgrößentipps. in der tat haben wir beim Segel noch nicht so nachgedacht. Die schulen hatten uns da immer gut beraten.

  • Ich würde auch eher zu ohne Schwert raten. Und zu kleine Segel nerven. Aber das kann man von hier überhaupt nicht richtig beurteilen, ie das in deinem Fall wäre. Vermutlich ein Blick wie ihr euch mit dem Material auf dem Wasser verhaltet würde ausreichen, um hier konkreter Vorschläge machen zu können. So bleibt es viel Raterei.


    Alles klar, lieben Dank, für deine tipps!! du hast natürlich recht, schwer alles zu beschreiben. mir helfen eure einschätzungen aber sehr weiter, ich versuche dann immer das einzuordnen, ob ihr uns über oder unterschätzt ;-) ein risiko bleibt natürlich.


  • lieben dank für deine Links. Da habe ich jetzt einiges zu lesen ;-) und glaube, dass ich da nun schlauer werden!!


  • ganz lieben Dank für deine ausführlichen Tipps. Ich glaube mit dem Hinweis: „ du aber mit dem sehr kleinem segel nur bedingt gegensteuern kannst“ hast du mich richtig erwischt. Ich traue mir nämlich zu, mit viel Wind, großem Board und kleinem Segel zu surfen und mache da sicher den Fehler, das Steuern noch ausser acht zu lassen (bis lang bin ich zwar noch zurück gekommen). Ich werde deinen Hinweis ab jetzt beachten und versuchen mit besser ausballanciertem Material zu starten. Das hatte ich nicht auf dem Radar!

  • Man merkt, dass Du hier neu bist.

    So viel Freundlichkeit und Höflichkeit ist man hier nicht gewohnt...

    Bleib so, wie die meisten auch mal waren und zum Glück aber auch noch sein können. ;)

  • ganz lieben Dank für deine konkreten Board- und SegelVorschläge. das hilft uns sehr. so langsam bekommt ein gefühl für die möglichkeiten. Ja wir wollen fleißig üben. Beste Grüße Jörg

  • @an euch alle:

    ich werde mir eure Tipps nochmal genau in den Shops anschauen und auch diese Woche noch schonmal anfragen. Die Frage "Schwert oder nicht Schwert" hatte ich nicht auf dem Radar. Wir haben das Schwert eigentlich immer zuletzt reingeklappt und sind damit gut klar gekommen. Ich würde auf dem See fahren und ggf. ein nicht Zurückkommen verschmerzen können ;-) (mein Sohn holt mich dann ab). Deswegen tendiere ich tatsächlich spontan ohne Schwert. Aber eure Alternativen mit herausnehmbaren Schwert schauen wir uns auch an.


    Darf ich aber noch eine Frage stellen: Welcher der beiden folgenden Wege ist denn üblich anzutreffen.

    A) Step-by-Step: Sich schrittweise über Jahre von der Literzahl runterarbeiten (180l - 170l - 160l -....)

    B) Ein großer Sprung: Quasi in einem Urlaub von 180l auf 120l zu kommen (und dabei anfängliche Schwierigkeiten in Kauf nehmen)



    Möchte eure Zeit net stehlen: möchte nur ausloten. ob B) überhaupt realistisch ist.

    bin extremst ehrgeizig aber eben begrenzt talentiert ;-) und man möchte ja auch net den Spaß verlieren.

  • (...)

    Wir haben das Schwert eigentlich immer zuletzt reingeklappt und sind damit gut klar gekommen. Ich würde auf dem See fahren und ggf. ein nicht Zurückkommen verschmerzen können ;-) (mein Sohn holt mich dann ab). Deswegen tendiere ich tatsächlich spontan ohne Schwert. (...)

    ... in dem Fall ... vergiss das Schwert :) Ein ungenutzter Schwertkasten stört dich dann nur noch und ist

    unnötig schwer. Und auch nicht cool ;)

  • dein ziel ist es nicht ein möglichst kleines brett zu fahren sondern dein ziel sollte es sein, einen ausgewogenen kompromiss aus angleitverhalten (ein größeres brett ist da besser) und kontrolle (wenn zuviel wind und wellen sind wird das große brett schwer kontrollierbar) zu haben. zusätzlich spielt bei dir als anfänger noch die kipstablität hinein und das gewicht (thema handhabung. körperliche belastung)


    120 liter bei 85kg als einbrettlösung brauchst du nur, wenn du regelmäßig bei 5 windstärken und mehr auf dem wasser bist. bei einer 4-5 reißt du da nicht viel. von daher die empfehlung so auf 140-150 liter zu gehen. so ein board kannst du dann langfristig fahren. daher auch der tip eines ohne schwer zu nehmen denn irgendwann wird dich einfach das unnötige zusatzgewicht des schwerkastens in verbindung mit der entsprechend schweren bauweise (es, ggf noch full eva deck zusätzlich usw) stören (weil es eben tendenziell schlechter angleitet als was leichteres und bei höherem tempo im gleiten auch mehrbelastung für deinen gesamten bewegungsaparat bedeutet)


    der sprung vom 180 oder 220 liter anfängertanker aus der surfschule auf ein 140-150 liter brett fällt sehr deutlich aus. dennoch ist er so, dass man ihn hinbekommen sollte - bei 85kg sind im 140 liter board immernoch ordentlich statischer restauftrieb . das brett ist halt insgesamt agiler, verzeicht fehltritte deutlich weniger es ist also eine gewisse konzentration und diziplin nötig wo welchen bereich des boards belastest.


    gehst du dagegen in kleinen schritten im volumen nach unten wirst du innerhalb von recht kurzen abschnitten verschiedene bretter kaufen müssen oder aber aus bequemlichkeit beim großem brett bleiben (womit der lernfortschritt sicherlich irgendwann eingebremst wird).

  • ----> So viel Freundlichkeit und Höflichkeit ist man hier nicht gewohnt...


    oh da kennst Du die Wellenreiter noch nicht, die sich nicht nur im Wasser boilen :)




    ----> bei 85kg sind im 140 liter board immernoch ordentlich statischer Restauftrieb


    Ja, Du musst ja nicht 20mal Shotstart bei mehr als 2 m Wasser unter Dir machen. 30 cm Wassertiefe wie die Meisten hier kann ja jeder :) und dann kleine Boards anpreisen - die armen Leute ...