Schothornspannung, Druckpunkt und Kraftverteilung Beine

  • Moinsen,


    nach reiflicher Überlegung habe ich dieses Jahr anfangen in den Slalombereich reinzuschnuppern. Dazu habe ich mir ein paar NP Evos und Flights besorgt.

    Mir ist bei den Segeln aufgefallen, dass bei der nach Herstellerangaben eingestellten Gabelbaumlänge die Segel hinten anschlagen oder sogar eine S-Kurve bilden.

    Mir ist zwar klar, dass eigentlich alles über die Vorlieksspannung läuft und das Schothorn recht locker sein kann und das Segel an der Gabel aufliegen kann.

    Gleichzeitig habe ich eine ungleichmäßige Kraftverteilung auf den Beinen bemerkt. Das hintere Bein ist meißtens überstreckt, beim vorderen Bein hängt der Fuß oft nur locker in der Fußschlaufe.

    Die gängigen Tricks (Mastfuß vor, Gabel runter, größere Finne) bringen alle Erleichterung.

    Allerdings habe ich mich auch gefragt, ob vielleicht wg zu geringer Schothornspannung der Druckpunkt zu weit hinten liegt. Und ob daher mehr Schothornspannung den Druckpunkt weiter nach vorne bringt und damit eine besser Kraftverteilung auf den Beinen erreicht wird.

    Hat jemand Erfahrungen mit diesem Problem bei Racesegeln?


    Danke schon mal für die Antworten.


    Hajo

    A bad day of surfin' beats a good day of workin'

  • Meiner Erfahrung nach hilft mehr Loose Leach, also 1-2 cm mehr Vorliekspannung.


    und falls dein Board adjustable cut-outs hat, dann auf maximale Tiefe oder Platten ganz raus.

  • ein racesegel solltest du mit trimmeinrichtung fahren.

    montieren

    gabel etwas länger

    ausprobieren


    mehr downhaul - nochmal alles ausprobieren

    etc...

  • Gute Frage. Woran merke ich bei einem Racesegel, ob die Schothornspannung passt?

    A bad day of surfin' beats a good day of workin'

  • dein gefühl und die GPS daten falls du niemanden zum vergleichsfahren hast


    drum fahr ich lieber freeracezeug als racezeug weil racezeug mmn deutlich mehr zeit auf dem wasser erfordert um alles perfekt einzustellen. so viel zeit/lust hab ich nicht.


    die ambitionierten kumpel verbringen pro saison viele tage nur mit einstellen, alles aufschreiben,....

  • Gute Frage. Woran merke ich bei einem Racesegel, ob die Schothornspannung passt?

    So lange an Schothorn loslassen bis du merkst dass der Druckpunkt zu wandern anfängt, dann wieder ein klein wenig ziehen. Wie schon geschrieben, am besten mit Trimmsystem.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Danke für die Antworten.


    Fahre eine Al360 Slalom Race. Die sollte eigentlich passen.


    Das Vorliek habe ich mE schon maximal durchgesetzt.


    Das Segel liegt teilweise nicht nur leicht an der Gabel an. Wahrscheinlich ist etwas mehr Spannung am Schothorn doch vonnöten.

    Interessanterweise wird in den Videos von Pryde zum Aufbau der Racesegel empfohlen, die Gabel länger einzustellen.

    Trimmsystem wäre natürlich hilfreich, müßte aber eigentlich auch so gehen.


    Bleibt der zweite Teil meiner Frage. Mehr Schothornspannung => Druckpunkt nach vorne? => mehr Druck auf dem vorderen Bein?

    A bad day of surfin' beats a good day of workin'

  • mache / zeige doch mal Fotos von deinem Segel flach auch dem Boden liegend, wie unten zu sehen ist (hier noch mir einer Alugabel)


    bei mir ist nie Spannung am Schottern vorhanden

  • Mehr Schothornspannung => Druckpunkt nach vorne?


    Ja.

    Druckpunkt nach vorne? => mehr Druck auf dem vorderen Bein?

    nein. Solange die Trapeztampen passen zumindest. Wenn du arg mit der hinteren Hand ziehen musst da der Druckpunkt so nach hinten wandert, dann gibts auch Druck auf dem hinteren Bein, sonst nicht. Druckverteilung auf den Füßen ist in erster Linie vom Downhaul, Gabelhöhe, Mastfußpostion und Fußschlaufenposition (willkürliche Reihenfolge) bestimmt. Bei zu viel Druck auf dem hinteren Fuß: hintere Fußschlaufe nach hinten, mehr Downhaul, Gabel niedriger, Mastfuß vor. Finnengröße kann da auch noch ein wenig mit reinspielen, meiner Meinung nach ist das aber eher untergeordnet. Und wie gesagt, wenn die Trapeztampenposition nicht passt, insbesondere wenn die zu weit vorne sind, ist das auch Käse.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Tja, mein Racezeug ist wg Platzmangel bei meinen Eltern eingelagert.

    A bad day of surfin' beats a good day of workin'

  • jedenfalls solltest du die Gabel so einstellen das du moch mindestens leicht anziehen kannst, ob und wie weit musst du ausprobieren. Zu Herstellerangaben gibt normalerweise immer leichte Abweichungen. Alleine wegen Fertigungstoleranzen im Segel und Masten. Dazu hat die Gabel ja auch immer Fertigungstoleranzen.

  • Nachtrag: Vielleicht hätte ich erwähnen sollen, dass ich meistens auf Fehmarn unterwegs bin und deshalb (fast) immer Seegrassfinnen fahre.

    Offenbar habe ich es verabsäumt Mastfuß und Fußschlaufen ausreichend weit hinten zu positionieren.

    Ist hier ja im Forum auch schon mehrfach diskutiert worden

    AW: Fussdruckverteilung mit Lessacher Seegrasfinnen


    Leider hänge ich mit den Hacken jetzt schon immer im Wasser, die Fußschlaufen ganz nach hinten zu versetzen wird schwierig.

    Vielleicht ist das hier eine Lösung

    https://www.finish-fins.com/finishweed/

    Soll keine Schleichwerbung sein. Mir ist allerdings keine andere Firma bekannt, die versetzte Nicht-G10 Finnen baut.


    Gruß


    Hajo

    A bad day of surfin' beats a good day of workin'

  • Ich weiß nicht genau wo Wolfgang Lessacher gerade in Lizenz bauen lässt. Da gibts die. Ich meine, dass er es erfunden hat.

  • Wenn man fast immer Seegrasfinnen fährt, kann man natürlich auch einfach den Finnenkasten nach vorne versetzen lassen. Ich habe das bei meinem Fanatic Skate (64 cm/116 Liter) vor Jahren machen lassen, hat mich 120 Euro gekostet, seitdem ist Ruhe und der Trimm ist perfekt mit meiner Lessacher Duo Cut. Jetzt kann ich halt keine normale Finne mehr in diesem Board fahren und wenn ich eine deutlich kürzere Seegrasfinne fahre, dann stimmt der Trimm auch nicht mehr und ich bekomme Spin Outs.

    Ich hab den Finnenkasten 12 cm nach vorne versetzen lassen für meine 36er Duo Cut (okay, das ist eine ziemlich lange Finne für dieses Board, aber das ist ein anderes Thema). Der Wiederverkaufswert ist sicher auch nicht so toll. Aber der Trimm ist jetzt perfekt mit 5,7 und 6,9 qm. Wenn ich mein 4,7er benutze ist der Trimm gut, aber die Finne natürlich zu gross für das dann i.d.R. unruhige Wasser. Das 4,7er kommt bei mir aber nicht so oft zum Einsatz. Kein Vorteil ohne Nachteil. Eine perfekte Lösung habe ich noch nicht gefunden, aber ich bin mit dieser Lösung bei meinem Skate sehr zufrieden. Ich glaube, dass sich so keine Nachteile bei den Fahrleistungen ergeben.

    LG

    Patrick

  • 36 Duo Cut für dem Skate 116 ist wirklich spezial. Die hätte ich eher auf einem 85er Slalomboard gesehen. Naja jeder wie er mag.

    Ich fahre auch Seegras und normale Finnen im Wechsel. Das geht schon, so problematisch ist nun auch wieder nicht. Etwas Eingewöhnungszeit, dann ist es aber kein Problem. Da wäre ich nie auf den Gedanken gekommen den Finnkaste zu versetzen.

  • Ich würde wohl auch nicht den Finnenkasten umsetzen lassen. Ab und zu bin ich ja auch in Seegrassfreien Revieren unterwegs.

    Klar kenne ich alle Lessacherfinnen. Aber die nach vorne versetzten gibt es meines Wissens nur in G10. Aber ich lasse mich gerne belehren.

    A bad day of surfin' beats a good day of workin'